Expeditions- Handbuch
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- Fanny Krause
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Expeditions- Handbuch
2 Dschungel Wasserfälle Höhleneingang Stadt der Rebellen Nil Mbasa Savanne Überfall auf Opa Rebellenüberfall Mabutos Tankstelle Karte von Uganda Treffen mit Annakiya Willis Wunderfarm
3 Tiere der Savanne Die Savanne wird auch oft Grasland genannt. In den trockenen Savannengebieten wächst tatsächlich viel Gras und nur ab und zu ein Baum. In diesen Gebieten leben Giraffen, Antilopen, Elefanten, Zebras, Strauße, Gnus und Löwen. In den feuchteren Savannengebieten, dort, wo sich auch Flüsse finden, leben viele Krokodile. Besonders häufig findet man sie am Nil und seinen Nebenarmen. Krokodile leben hauptsächlich in Süßwasserflüssen oder -seen. Sie werden bis zu fünf Meter lang und um die achthundert Kilo schwer. Auf ihrem Speiseplan stehen Säugetiere, Reptilien, Vögel und Fische. Krokodile haben sehr viele Zähne. Diese nutzen sich beim Fressen ab, wachsen aber ihr Leben lang nach. Der afrikanische Elefant ist das größte lebende Landsäugetier. Ein erwachsener Elefant wiegt im Schnitt fünf Tonnen und ist 3,20 Meter groß. Die Stoßzähne eines männlichen Elefanten werden bis zu drei Meter lang und bis zu hundert Kilo schwer. Elefanten lieben kühle Bäder im Schlamm oder im Wasser. Sie fressen Gräser, Wurzeln, Blätter, Zweige, Rinde, Holz und Früchte sie müssen zwischen zweihundert und dreihundert Kilo Nahrung täglich zu sich nehmen. Elefanten sind sehr gelehrig und haben ein gutes Gedächtnis. Der Strauß ist der größte lebende Vogel der Erde. Er wird über zwei Meter groß und lebt vor allem im niedrigen Grasland, weil er sich dort am schnellsten fortbewegen kann. Er läuft bis zu 70 km/h schnell und hat eine Schrittlänge von bis zu vier Metern. Ein Strauß braucht kein Wasser, denn er nimmt alle Flüssigkeit über seine Nahrung auf. Er frisst hauptsächlich Pflanzen und Insekten. Zebras, auch Tigerpferde genannt, leben in Herden zusammen und werden zwischen hundertfünfzig und hundertsechzig Zentimeter groß. Ihre dunklen Streifen sind schwarz oder braun und dienen zur Tarnung. Raubkatzen, wie zum Beispiel Löwen, können dieses Muster schwer erkennen
4 Der Regenwald Der Regenwald ist wohl die faszinierendste Region der Erde. Der Wald ist immergrün, denn die Temperatur ist über das ganze Jahr hinweg immer relativ gleichbleibend. Außerdem ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, und so werden die Bäume nicht selten bis zu fünfzig Meter hoch. Im Dschungel findet sich eine einzigartige Artenvielfalt. Man schätzt, dass vierzig bis sechzig Prozent aller Tier- und Pflanzenarten im Regenwald heimisch sind. Zwei Drittel aller dort lebenden Tiere wohnen nicht am Boden, sondern hoch oben in den Baumkronen. Die für den Dschungel typischen Lianen sind Kletterpflanzen, die ihre Wurzeln im Boden haben und sich von dort um die großen Urwaldbäume ranken. Die Stämme der Lianen verholzen und werden so fest und sehr stabil. Schimpansen bewegen sich häufig in den Bäumen, aber auch am Boden. Sie sind Allesfresser und ernähren sich meist von Pflanzen, Früchten, Nüssen und Insekten. Sie sind sehr klug und gehören zu den wenigen Tieren, die Werkzeug benutzen können. Zum Beispiel nehmen sie zerkaute Blätter als Schwamm, um damit Wasser aus Baumhöhlen zu schöpfen. Die Berggorillas leben in Gruppen von fünfzehn bis zwanzig Tieren. Sie sind ausgesprochen friedliche Tiere, die trotz ihrer ernormen Körperkraft Kämpfen eher aus dem Weg gehen. Nur wenn sie sich bedroht fühlen, greifen sie an. Gorillas fressen fast ausschließlich Blätter und davon bis zu fünfundzwanzig Kilo am Tag! Die Grüne Mamba lebt in Bäumen und ernährt sich von Vögeln, Eiern, Eidechsen und Fröschen. Sie wird bis zu zwei Meter lang und ist wie ihr Name schon sagt hellgrün mit einem gelblichen Schwanz. Sie verspritzt ein gefährliches Nervengift, das besonders für Menschen gefährlich ist. Wer gebissen wird muss sofort mit einem Antiserum behandelt werden. 169
5 Sklavenhandel Entdeckungsreisende in Afrika Es waren arabische Händler, die schon im Mittelalter in Afrika auf Menschenjagd gingen. Als sie in Küstennähe keine Menschen mehr zum Versklaven finden konnten, wagten sie sich von der Ostküste her in das Innere Afrikas vor. Auf Karawanenwegen brachten sie ihre menschliche Beute zur Küste. Wer auf diesen Gewaltmärschen nicht mithalten konnte, wurde getötet. Wer aber lebend an der Küste ankam, wurde auf dem Sklavenmarkt in alle Welt verkauft. Die Portugiesen gingen ab 1443 an der Westküste Afrikas auf Menschenfang. Aber auch andere Europäer beteiligten sich an dem blutigen Geschäft. Mit der Entdeckung Amerikas nahm der Sklavenhandel explosionsartig zu. Über elf Millionen afrikanische Menschen wurden allein nach Amerika verschleppt, um dort auf Baumwollplantagen unter menschenunwürdigen Bedingungen zu schuften. Etwa ein Viertel von ihnen starb bereits auf der Überfahrt. Zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert wurden nach vorsichtigen Schätzungen etwa fünfzig Millionen afrikanische Frauen, Männer und Kinder in die Sklaverei verschleppt. Jahrtausendelang ist Afrika auf der Landkarte der Europäer ein einziger weißer Fleck unbekanntes Land. Berichte von kriegerischen Stämmen, heimtückischen Krankheiten, einem tödlichen Klima und blutgierigen Raubtieren machen die Runde. Noch bis vor etwa hundertfünfzig Jahren glaubt man, dass es völlig unmöglich sei, das Innere Afrikas zu erforschen. Zwischen 1800 und 1894 verlieren dreihundertvierundsiebzig Entdeckungsreisende in Afrika ihr Leben. Unter den ersten Europäern, die sich in das Innere des geheimnisvollen Kontinents vorwagen, sind Missionare, die in Afrika das Christentum verbreiten wollen. Der bekannteste unter ihnen ist der englische Arzt und Missionar David Livingstone ( ). Seine Missionsarbeit gibt er bald auf und unternimmt stattdessen Forschungsreisen. Durch seine Bücher erfahren die Menschen in Europa erstmals konkrete Fakten über den bislang unbekannten Kontinent. David Livingstone trägt zeit seines Lebens nur einen einzigen Wunsch im Herzen: Er will, dass die Sklaverei in Afrika verboten wird. Mit seinen schockierenden Augenzeugenberichten über die Gräueltaten, die die Sklavenjäger in Zentralafrika verüben, rüttelt er die Menschen Europas auf. Livingstones Wirken führt schließlich dazu, dass der Sklavenhandel 1873 in Ostafrika verboten wird. Der im Buch erwähnte Jonathan Breitschneider ist eine erfundene Figur. Er entstand in Anlehnung an den großen Entdeckungsreisenden und Menschenfreund David Livingstone.
6 Afrika Wiege der Menschheit Murphys Gesetz hölzerne Schüsseln Nadel mit Öhr Speerspitze Pfeilspitze Bis zum heutigen Tag hat man alle Funde der menschlichen Vorfahren (Hominiden), die älter als zwei Millionen Jahre alt sind, ausschließlich in Afrika gefunden. Solange keine neuen Beweisstücke auftauchen, haben sich die meisten Wissenschaftler der sogenannten Out-of-Africa-Theorie angeschlossen, die besagt, dass sich vor etwa zwei Millionen Jahren der Homo erectus in Afrika über Zwischenformen zum Homo sapiens entwickelte. Er erschloss sich dann in mehreren Auswanderungswellen den Rest der Welt. Die frühe Form des Homo sapiens konnte mit dem Feuer umgehen und benutzte bereits unterschiedliche Werkzeuge zur Jagd oder zur Herstellung von einfacher Kleidung. Murphys Gesetz sind natürlich keine wissenschaftlich erwiesenen Gesetzmäßigkeiten, sondern ein Versuch, mit Galgenhumor auf missliche Situationen zu reagieren. Sie helfen einem nicht nur auf Expeditionen, sondern auch im Dschungel des Alltags. Murphys Gesetz enthält folgende Regeln: 1. Wenn etwas schiefgehen kann, dann geht es schief (Hauptregel). 2. Wenn etwas auf verschiedene Arten schiefgehen kann, dann geht es immer auf die Art schief, die am meisten Schaden anrichtet. 3. Hat man alle Möglichkeiten ausgeschlossen, auf die etwas schiefgehen kann, eröffnet sich sofort eine neue Möglichkeit. 4. Je weniger man sich wünscht, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt, desto wahrscheinlicher ist es, dass es eintritt. 5. Früher oder später wird die schlimmstmögliche Verkettung von Umständen eintreten. Lochstab
7 Höhlenmalerei Als in Europa 1879 zum ersten Mal eine Höhle aus der Steinzeit entdeckt wurde, war es die achtjährige Maria, die erkannte, dass die Felswände der Höhle von Altamira mit Malereien bedeckt waren. Marias Vater hatte zwei Jahre lang nur nach Gegenständen aus der Steinzeit auf dem Boden der Höhle Ausschau gehalten und darüber die über hundert Zeichnungen von Bisons, Pferden, Hirschkühen, Wildschweinen und zahlreichen abstrakten Zeichen an der Decke übersehen. Die Wissenschaftler der damaligen Zeit hielten die Malereien für eine Fälschung und bezeichneten die atemberaubenden Kunstwerke als Werk eines»schmierers«. Es sollte dreiundzwanzig Jahre dauern, bis sie sich für diesen Irrtum entschuldigten und anfingen, die Höhle zu erforschen. Heute kann man nachweisen, dass Menschen schon vor etwa Jahren Zeichnungen an Höhlenwänden hinterlassen haben. Die Kunst der Steinzeitmenschen lässt uns staunen. Die großen Jäger konnten schon perspektivisch zeichnen und kannten verschiedene Maltechniken. Sie benutzten zum Beispiel Pinsel aus Tierhaar, um Striche oder Punkte zu zeichnen, bliesen die Farbe aber auch mithilfe von Röhrchen an die Felswand. Sie benutzten ihre Hände als Schablonen, und in verschiedenen Höhlen entdeckte man durch Abmeißelung entstandene flache Reliefs. Dadurch, dass die Künstler der Steinzeit Risse im Fels oder auch Vorsprünge der Felswand mit in die Bilder einbezogen, wirken manche Abbildungen fast dreidimensional. In Südafrika fand man kürzlich Einritzungen, die den Verdacht nahe legen, dass dort schon sehr viel früher die ersten Höhlenmalereien entstanden. Womöglich ist Afrika nicht nur die Wiege der Menschheit, vielleicht stand hier auch die Wiege der Kunst. 174
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