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- Birgit Küchler
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Spaziergang: Wir suchen den Frühling Klangspiele mit Echos Spiele zur Klangorientierung Klanggeschichte Hinführung: Tagebuch einer Fledermaus Stationenlernen: Die Fledermaus Abschluss: Vorurteile widerlegen Als Hinführung zum Thema Frühling bietet sich ein Spaziergang in die Natur an. Arbeitsaufträge finden die Kinder in dem Büchlein Wir suchen den Frühling (S. 59), das sie falten und
2 mitnehmen können. Eine Anleitung dazu finden Sie im Tipp Falten der Arbeitsbüchlein. Mit dem fertigen Büchlein, Papier und Bleistift oder auch mit einem Fotoapparat und einem Aufnahmegerät sind die Schüler bestens ausgerüstet. Eventuell unterstützt Sie das Forstamt der Stadt beim Spaziergang. Vielleicht führt Sie ein Förster auch zu einer nahe gelegenen Fledermaushöhle? Sollte ein Spaziergang nicht möglich sein, können Sie die Frühlingsboten sammeln und mit ins Klassenzimmer bringen. Als Einstieg in die musikalischen Aktivitäten lesen Sie die ersten zwei Absätze der Klanggeschichte (siehe S. 58) vor. Die Schüler vermuten, von wem in der Geschichte die Rede sein könnte. Sprechen Sie mit den Kindern über dieses faszinierende Tier (siehe Infobox Fledermaus S. 56), eventuell bringen die Kinder eigenes Wissen mit ein. So kommt das Gespräch auch auf die Geräusche, welche die Fledermaus macht; die Begriffe Echo und Ultraschall fallen. Die meisten Schüler werden beim Rufen in einen Wald oder in ein Tal schon ein Echo kennen gelernt haben. Spielen Sie mit einigen bekannten Echosätzen nach dem Prinzip: Ruf (Lehrer) Echo (Schüler) Wie heißt der Bürgermeister von Wesel? Esel! Wer sind seine Räte und Schreiber? Räuber! Was werden sie niemals vergessen? Essen! Was haben die Väter geschaffen? Affen! Was gibt es zum Reis? Eis! Sicher kennen die Schüler mehr passende Sprüche als Sie. Sie können die Echorufe auch singen, dann soll das Echo der Schüler natürlich in denselben Tönen erklingen. Für das Echospiel können mehrere Gruppen gebildet werden, so kommen die Schüler öfters dran. In jeder Gruppe werden Orff-Instrumente verteilt, mindestens immer zwei gleiche. Die Schüler bilden einen Kreis, einer steht mit geschlossenen Augen in der Mitte. Er dreht sich langsam um sich selbst und spielt dabei sein Instrument. Die Kreisschüler geben ihm als Echo einen Klang mit ihrem Instrument zurück, wenn er in ihre Richtung schaut. Wenn er das richtige Echo hört, also das gleiche Instrument, geht der Schüler auf sein Echo zu. Er reiht sich in den Kreis ein und ein neuer Schüler mit einem anderen Instrument kommt in die Mitte.
3 Ein Schüler ist die Fledermaus. Er hat eine Triangel in der Hand und schließt die Augen. Die anderen Schüler stehen im Raum verteilt und halten auch ein Orff-Instrument in der Hand. Die Fledermaus bewegt sich im Raum und spielt unaufhörlich die Triangel. Wenn jemand im Weg steht, müssen die entsprechenden Schüler als Echo eine akustische Rückmeldung mit ihrem Instrument geben, so dass die Fledermaus ausweichen kann. Erklären Sie, welche Bedeutung der Frühling für die Fledermaus hat und lesen Sie anschließend die Klanggeschichte über Flitzi, die Fledermaus vor. Teilen Sie nun die Klasse in drei Gruppen ein, die jeweils einen bestimmten Teil der Geschichte mit Klängen versehen: Naturgeräusche, Fledermäuse und andere Tiere. Die Stellen sind im Text entsprechend markiert. Auch innerhalb dieser Gruppen ist die Wahl der Instrumente den Kindern überlassen. Abschließend tragen Sie oder ein guter Leser die Geschichte vor, während der die erarbeiteten Klänge von den Gruppen mit Orff-Instrumenten ertönen. Lassen Sie die Klangwörter beim Lesen der Geschichte aus und geben Sie Raum für das Erklingen des passenden Klanges. Lassen Sie nur die Klangwörter musizieren, ohne dass die Geschichte gelesen wird. Dazu projizieren Sie den Text an die Wand. Lassen Sie nur einen Teil der Klasse musizieren, während der andere Teil zuhört und sich von den Klängen durch die Geschichte leiten lässt. Kopieren Sie die Seiten 60 und 61 in Klassenstärke (vergrößern). Alle Schüler erhalten die obere Hälfte der Seite 61. Sie schneiden die Puzzleteile aus, setzen sie zusammen und entdecken, dass ihr Thema die Fledermaus ist. Bitte vorsichtig beiseite legen! Auch die ausgeschnittenen Schilder für Station 4 heben die Kinder auf. Nun teilen Sie die Seite 60 aus. Die Kinder falten und schneiden das Arbeitsbüchlein (siehe Tipp Falten der Arbeitsbüchlein, S. 55) in seine Endform und kleben dann ihr zusammengesetztes Fledermausbild auf die erste Seite.
4 Teilen Sie die Klasse in acht Gruppen ein, die jeweils an einer anderen Station beginnen und die Ergebnisse in ihr Büchlein eintragen. An jede Station legen Sie jeweils ein Infokärtchen (ausschneiden und eventuell folieren, S. 61/62), das bei Bedarf verwendet werden kann. Mit einem akustischen Signal (z. B. Triangel) geben Sie das Zeichen zum Wechsel der Stationen. Für Station 4 benötigen die Kinder die zuvor ausgeschnittenen Schilder. Zum Abschluss der Stunde betrachten Sie mit den Schülern noch einige wahre und einige Glaubt nicht alles! 1. Blind wie eine Fledermaus. 2. Fledermäuse sind schmutzig und haben Tollwut. 3. Fledermäuse sind wilde Tiere. 4. Fledermäuse fliegen in die Haare. 5. Fledermäuse sind Vampire. nicht wahre Geschichten über Fledermäuse. Tipps dazu finden Sie unten. Unter LEBEN_NEU/spielen/basteln.htm finden Sie eine Anleitung, wie man eine Fledermaus aus Papier falten kann. Almut Kirmse studierte Sonderpädagogik in Würzburg; Auslandsaufenthalt in Südafrika und Arbeit als Sprachenlehrerin für Deutsch als Fremdsprache; Tätigkeit am Sonderpädagogischen Förderzentrum in Ebern, Bereich Grundschule; Kinderchorleiterin und Kooperationslehrerin
5 Tropf tropf tropf so klingt es geheimnisvoll. Tropfen um Tropfen fällt in die Pfütze am Eingang der Höhle. Die Eiszapfen fangen an zu tauen. Feuchte, kalte Luft umfängt Flitzi, als sie langsam die Augen öffnet. Der Wind pfeift durch den Höhleneingang. Draußen herrscht noch Stille. Flitzi blinzelt müde in die Dunkelheit. Vorsichtig reckt und streckt sie sich. Ihre Gelenke krachen nach dem langen Schlaf. Das Blut saust ihr in den Ohren. Ihr Magen knurrt vor Hunger. Flitzi fängt heftig an zu zittern, bis ihr wieder warm ist. Flitzi ist eine Fledermaus und im letzten Jahr geboren. Nach dem langen Winterschlaf ist sie nun hungrig und ungeduldig. Nach und nach erwacht auch der Rest der Familie. Rundum beginnt es zu quietschen und zu pfeifen. Doch das dauert Flitzi zu lange. Sie entfaltet ihre Flügel und flattert hinaus in die Abenddämmerung. Sie macht sich auf die Suche nach Insekten, die sie fressen kann. Immer wieder erwischt sie eins im Flug und schmatzt dabei laut. Flitzi weiß, dass sie vorsichtig sein muss. Ihre Tante hat in den Winterschlafpausen von Käuzen, Uhus und Sperbern erzählt, die Fledermäuse jagen und fressen. Aber Flitzi hat noch nie welche gesehen. Plötzlich raschelt es in einem Laubhaufen. Flitzi erschrickt. Ist das ein Kauz, der Flitzi fressen will? Zum Glück nicht. Ein Igel ist aufgewacht und trippelt davon. Auf dem Feld rast etwas hin und her. Ist das ein Uhu, der Flitzi fressen will? Zum Glück nicht. Ein Hamster läuft aufgeregt auf und ab. Dort knacken ein paar Äste. Ist das ein Sperber, der Flitzi fressen will? Zum Glück nicht. Ein Eichhörnchen springt munter von Ast zu Ast. Und da unten rumpelt ein Dachs unbeholfen aus seinem Bau. Den kennt Flitzi schon vom letzten Jahr. Um Flitzi herum summen Bienen und zwitschern Vögel. Bächlein rauschen vom schmelzenden Schnee. Hier und da fällt mit lautem Plumps der Schnee von den Bäumen. Man bildet sich sogar ein, die Knospen der Bäume zu hören, wie sie platzen und wie die Blätter hervordrängen. Als die letzten Strahlen der Frühlingssonne durch die Bäume glitzern, kehrt Flitzi zur Höhle zurück. Draußen sind alle anderen Tiere verstummt. Jetzt sind auch die restlichen Fledermäuse wach. Sie machen sich gemeinsam auf die Jagd. So fühlt sich Flitzi sicher. Naturgeräusche Fledermäuse andere Tiere
6 Illustration: Inkje von Wurmb by Helbling, Rum/Innsbruck Beschreibung
7 by Helbling, Rum/Innsbruck Illustration: Inkje von Wurmb
8 Illustration: Inkje von Wurmbm Fledermäuse haben zwar Augen, mit denen sie tagsüber sehen können, aber sie sind meistens nachts unterwegs. Deshalb haben sie eine besondere Kunst entwickelt, sich im Dunkeln nicht zu stoßen und ihre Beute auch ohne etwas zu sehen zu finden. Sie stoßen ganz hohe Laute aus, die für uns Menschen nicht zu hören sind. Das nennt man Ultraschall-Laute. Diese Laute kommen wie ein Echo zurück, wenn sie an etwas prallen. Mit ihren großen Ohren hören die Fledermäuse wo und wie weit weg sich der Baum oder das Insekt befindet. Zwischen dem Körper der Fledermaus, ihren Armen und ihren stark verlängerten Fingern (2., 3., 4. und 5. Finger) ist eine Haut gespannt die Flughaut. Nur der Daumen ist frei, denn den braucht sie zum Kriechen und Klettern. Auch beim Jagen werden die Flughäute eingesetzt. Die Flügel werden dabei so geformt, dass das Insekt nicht mehr fliehen kann. Wenn eine Fledermaus nicht fliegt, faltet sie die Flughäute einfach zusammen. Manche nutzen sie auch als Mantel und wickeln sich darin ein. Bitte anklopfen! Rasen betreten verboten! Bitte später wiederkommen, Bitte nicht berühren! Infokärtchen ausschneiden für die Stationen 2 bis 8: An jeder Station muss ein Kärtchen liegen. Die Stationen entsprechen den Seiten im Büchlein. Bei Station 1 ist kein Infokärtchen nötig, sondern nur das Arbeitsbüchlein. Ein Lösungsblatt zum Fledermausbüchlein finden Sie auf der CD-ROM.
9 Fledermäuse halten einen Winterschlaf. Wenn im Herbst die Nächte kälter werden, dann verschwinden die Insekten. Die Fledermäuse haben darum nichts mehr zu fressen. Sie suchen Höhlen und Keller auf um dort den gesamten Winter zu verschlafen. Wenn du so richtig schön schläfst, dann willst du nicht geweckt werden. Genauso geht es den Fledermäusen. Wenn du schlafen möchtest, dann legst du dich auf dein Bett. Das ist sicherlich bequem. Die Fledermäuse dagegen legen sich nicht hin zum Schlafen, sie hängen sich mit ihren Füßen an die Decke einer Höhle. Dann schlafen sie den ganzen Tag mit dem Kopf nach unten hängend. Das können sie deswegen, weil sie spezielle Füße haben. Dabei wird beim Hängen durch das Gewicht der Fledermaus eine Sperre ausgelöst, die verhindert, dass sich die Füße lösen. Glaubt ihr eigentlich noch, dass Fledermäuse Vögel sind? Nein? Gut, denn Fledermäuse sind wirklich keine Vögel, sie haben keine Federn und legen keine Eier. Sie gehören zu den Säugetieren: Fledermäuse bekommen lebende Babys und haben Haare. Die jungen Fledermäuse bekommen von ihrer Mutter Milch. Fledermäuse können als einzige Säugetiere fliegen. Glaubt ihr, dass Fledermäuse uns helfen können? Sie können! Wie sie das tun? Ganz einfach, Fledermäuse helfen uns durch das Fressen von Insekten: Eine Wasserfledermaus frisst z. B. jede Nacht bis zu Mücken. Fledermäuse helfen der Land- und Forstwirtschaft: Sie fressen schädliche Käfer, die sonst die Bäume oder Pflanzen zerstören würden. So muss man weniger Gift gegen die Insekten verwenden und der ganzen Natur geht es besser. Manche Fledermausarten verbreiten Pflanzensamen und helfen so zerstörte Urwälder wieder aufzubauen. Auch ihr könnt unseren Fledermäusen helfen. Das ist ganz leicht und jeder kann mitmachen. Ganz wichtig ist, mehr über Fledermäuse zu lernen, um die kleinen Flatterer besser zu verstehen. Da ihr ja jetzt im Unterricht etwas darüber lernt, seid ihr auf dem richtigen Weg. Erzählt nun anderen außerhalb der Schule, wie wichtig Fledermäuse sind. Solltet ihr Fledermaus-Quartiere kennen, dann meldet diese bei einer Umweltbehörde. Helft außerdem mit, Lebensräume und Quartiere der Fledermäuse zu erhalten. Bitte versucht die Fledermäuse in ihren Quartieren nicht zu stören. Gerade im Winter soll man die schlafenden Tiere niemals stören oder aufwecken, denn das kann zu ihrem Tod führen.
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