Tierwohl Herausforderung in der Ökologischen Schweinehaltung
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- Wilhelmine Bauer
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1 Tierwohl Herausforderung in der Ökologischen Schweinehaltung, Thünen-Institut für ökologischen Landbau Seite, 0 Tag Vorname der offenen Nachname Tür Datum Öko-Schweineställe Titel der Veranstaltung Seite 1
2 Tierwohl Was ist das? 1 Tierschutzgesetz Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Seite 2 Tierwohl Was ist das? Wie bewerte ich Tierwohl? Unterschiedliche Wertvorstellungen unterschiedliche Schlussfolgerungen in der Bewertung: Bsp.: Tiergesundheit. Fakt ist, Ökoschweine sind mindestens nicht gesünder als herkömmliche KollegInnen. Gründe: Erhöhtes potentielles Risiko (Stroh, Auslauf -> Umweltkontakt) und Strukturen -> Management, sich kümmern. Hat Tiergesundheit höchsten Stellenwert, ist demnach das Tierwohl in herkömmlichen Intensivställen dem in Ökoställen mindestens gleichzusetzen. Seite 3
3 Tierwohl Was ist das? Wie bewerte ich Tierwohl? Unterschiedliche Wertvorstellungen unterschiedliche Schlussfolgerungen in der Bewertung: Bsp.: Saugferkelverluste. Fakt ist, viele deutsche Ökoferkel kommen aus Freilandhaltung. Fakt ist ebenso, die Saugferkelverluste sind dort höher. Hat die Unversehrheit des Lebens einen hohen Stellenwert, wird das Tierwohl im herkömmlichen Kastenstand-Abferkelstall als besser bewertet. Seite 4 Tierwohl Was ist das? Begriff: Freie Übersetzung von Animal Welfare (wörtl. Tierfürsorge, fachlich: Tiergerechtheit) Inhaltlich: Irgendwas mit Tierschutz und Tiergerechtheit Verwendung: Gerne im Marketing von Firmen: McDonald s bis Westfleisch... Politik: Kompetenzkreis Tierwohl des BMEL... Verbänden: Initiative Tierwohl, Tierwohlcheck der Ökoverbände Seite 5
4 Tierwohl Was ist das? Wie messe und bewerte ich Tierwohl? Konzept der 5 Freiheiten, Brit. Farm Animal Welfare Council, 80er Jahre: 1. Freiheit von Hunger und Durst 2. Freiheit von Unbehagen 3. Freiheit von Schmerz, Verletzungen und Krankheiten 4. Freiheit von Angst und Stress 5. Freiheit zum Ausleben normaler Verhaltensmuster Seite 6 Tierwohl Was ist das? Wie messe ich Tierwohl? Messen anhand von Indikatoren: 1. Ressourcenbezogene Indikatoren (z.b. Haltung, Platzangebot) 2. Managementbezogene Indikatoren (z.b. Management, Fütterung, Kastration) 3. Tierbezogene Indikatoren (z.b. Technopathien, Schlachtkörperbefunde) Wie wähle ich Indikatoren aus? Es gibt kein allgemein anerkanntes (DIN) Indikatorenset Es gibt aber viele anerkannte Einzelindikatoren Zweck der Messung (u.a. Wissenschaft, Politik-, beratung, Eigenmessung, Labelkennzeichung, Zertifizierung) Seite 7
5 Herausforderungen in der Ökologischen Schweinehaltung: Fragen zu noch mehr Tierwohl. Seite 8 1. Freiheit von Hunger und Durst d.h. die Tiere haben ständig Zugang zu einwandfreien Wasser und gehaltvollem Futter Seite 9
6 1. Freiheit von Hunger und Durst Schweine sind Synchronfresser : Sind ausreichend Fressplätze vorhanden? Seite Freiheit von Hunger und Durst Schweine haben ausgeprägten Futterneid: Sind die Tiere vor Futterneid ausreichend geschützt? Seite 11
7 1. Freiheit von Hunger und Durst Schweine haben je nach Produktionsbereich spezifische Futteransprüche: Sind im Ferkelerzeugungsbetrieb mindestens je 1 Futter für tragende und ferkelführende Sauen vorhanden? (Ferkel können bei entsprechender Säugezeit (min. 49 Tage) problemlos mit laktierendem Futter aufgezogen werden). Seite Freiheit von Hunger und Durst Schweine sind Allesfresser und bevorzugen abwechslungsreiche Kost: Wird ausreichend und angemessenes Raufutter in Raufen angeboten? Es ist gesund, sorgt für Beschäftigung und kann Kraftfutter sparen. Seite 13
8 1. Freiheit von Hunger und Durst Schweine sind Saugtrinker: Wird einwandfreies Wasser (Analysen ab und zu) artgerecht angeboten? Seite Freiheit von Unbehagen d.h. Tiere haben eine angemessene Unterbringung, adäquate Liegeflächen, heile Stalleinrichtung, etc. Seite 15
9 2. Freiheit von Unbehagen Schweine haben je nach Altersgruppe spezifische Temperaturansprüche an den Liege-, Nestbereich: Ist die Liegefläche weich, trocken, zugfrei und angemessen temperiert? Beträgt die Ferkelnesttemperatur ganzjährig min. 30 C in der ersten Lebenswoche? Seite Freiheit von Unbehagen Schweine haben je nach Altersgruppe spezifische Temperaturansprüche an den Liege-, Nestbereich: Beträgt die Absetzernesttemperatur ganzjährig min. 20 C nach dem Absetzen? Seite 17
10 2. Freiheit von Unbehagen Schweine haben je nach Altersgruppe spezifische Temperaturansprüche an den Liege-, Nestbereich: Hat der Aufzuchtstall mehr als 2-Klimazonen? Seite Freiheit von Unbehagen Schweine nicht schwitzen: Sind Abkühlungsmöglichkeiten vorhanden? Seite 19
11 3. Freiheit von Schmerz, Verletzungen und Krankheiten d.h. alle nötigen Maßnahmen gegen Krankheiten werden getroffen, also Vorbeugung, Diagnose, Behandlung Seite Freiheit von Schmerz, Verletzungen und Krankheiten Gibt es feste Impfpläne und gezielte Maßnahmen zur Ektound Endoparasitenbekämpfung? Seite 21
12 3. Freiheit von Schmerz, Verletzungen und Krankheiten Werden erkrankte Tiere sofort erkannt und adäquat, d.h. Wirkstoffwahl, Dosierung, Wiederholung, Besteck, behandelt? Seite Freiheit von Schmerz, Verletzungen und Krankheiten Werden alle möglichen Maßnahmen zur Verringerung von Saugferkelverlusten unternommen? Zucht: Zuchtplan/ Kriterien bei Eigenremontierung? Hygiene: Abteilweises Rein-Raus-Verfahren? Hochdruckreiniger, Desinfektion? Management: Fester Absetzrhytmus? Gezieltes Geburtsmanagement (Überwachung, drenchen, beifüttern)? Seite 23
13 3. Freiheit von Schmerz, Verletzungen und Krankheiten Werden Sauen vor der Einstallung in den Abferkelstall gewaschen? Seite Freiheit von Schmerz, Verletzungen und Krankheiten Wird bei Sauen Klauenpflege betrieben? Foto: R. Wiedmann Seite 25
14 4. Freiheit von Angst und Stress d.h. alle nötigen Maßnahmen zur Vermeidung von Angst und Stress werden getroffen Seite Freiheit von Angst und Stress Wird behutsam umgetrieben? Werden Umgruppierungen vermieden? Werden sinnvolle Viehtransporter eingesetzt? Seite 27
15 4. Freiheit von Angst und Stress Wie wird kastriert? Seite Freiheit von Angst und Stress Wird tiergerecht gemerzt? Seite 29
16 5. Freiheit zum Ausleben normaler Verhaltensmuster d.h. Haltungssysteme sind so konzipiert, dass das Normalverhalten ausgeübt werden kann Seite Freiheit zum Ausleben normaler Verhaltensmuster Sind die Buchten so strukturiert, dass die Tiere ihre Verhalten räumlich zuordnen können? Seite 31
17 5. Freiheit zum Ausleben normaler Verhaltensmuster Sind die Buchten so strukturiert, dass die Tiere ihre Verhalten räumlich zuordnen können? Seite Freiheit zum Ausleben normaler Verhaltensmuster Beispiel Neulandbucht Seite 33
18 5. Freiheit zum Ausleben normaler Verhaltensmuster Beispiel Neulandbucht Fressbereich Seite Freiheit zum Ausleben normaler Verhaltensmuster Beispiel Neulandbucht Fressbereich Liegebereich Seite 35
19 5. Freiheit zum Ausleben normaler Verhaltensmuster Beispiel Neulandbucht Fressbereich Liegebereich Aktivitäts-, erkundungsbereich Seite Freiheit zum Ausleben normaler Verhaltensmuster Beispiel BAT-Kistenstall Seite 37
20 5. Freiheit zum Ausleben normaler Verhaltensmuster Beispiel BAT-Kistenstall Liegebereich Seite Freiheit zum Ausleben normaler Verhaltensmuster Beispiel BAT-Kistenstall Fressbereich Liegebereich Seite 39
21 5. Freiheit zum Ausleben normaler Verhaltensmuster Beispiel BAT-Kistenstall Fressbereich Liegebereich Aktivitäts-, erkundungsbereich Seite 40 Zusammenfassung Viele der 5 Freiheiten sind auf den meisten Betrieben in der ökologischen Schweinehaltung gegeben. Aus Konsumentensicht besteht wohl der dringendste Handlungsbedarf in den Komplexen Freiheit von Schmerz, Verletzung, Krankheit, Angst und Stress. Die Einhaltung der Durchführungs-VO der Ökorichtlinie alleine ist allerdings kein Garant für mehr Tierwohl. Seite 41
22 Fazit Es gibt viel zu tun. Packen wir's an! Seite 42 Danke für die Aufmerksamkeit! Danke für die Aufmerksamkeit Seite 43
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