Pressemeldung. Beschäftigungsprognose 2011 Baden-Württemberg

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1 Pressemeldung Beschäftigungsprognose 2011 Baden-Württemberg Über Arbeitsplätze entstehen bis 2011 in Baden-Württemberg. Rund 84% davon im Bereich der unternehmensnahen Dienstleistungen, dem Gesundheitswesen und im Maschinenbau. Standorte mit wissensintensiven Branchen aus Dienstleistung und Industrie haben die Nase vorn. Mit 2,96% Wachstum liegt Baden-Württemberg auf Platz 7 der Bundesländer. Die Stadt Heidelberg hat die besten Wachstumsaussichten. Der Landkreis Biberach hatte in den letzten Jahren die besten Wachstumswerte. Cluster-Branchen wachsen überdurchschnittlich. Prognose 2011: Welche Branchen wachsen überdurchschnittlich, welche verlieren? Das Forschungsinstitut für Regional- und Clustermanagement GmbH, ein An-Institut der privaten Business- und IT Hochschule in Iserlohn (BiTS ggmbh), wird diesen Statusbericht regelmäßig für jedes Bundesland veröffentlichen. Für alle Kreise und kreisfreien Städte eines jeweiligen Bundeslandes wurde in Kooperation mit der FERI AG eine Analyse der Wettbewerbsfähigkeit erstellt. Folgende Fragen wurden untersucht: Welche Branchen schaffen bis 2011 wie viele Arbeitsplätze? Welche Branchenstärken (Kompetenzen, Cluster) und schwächen kennzeichnen die Standorte? Wie stellt sich die aktuelle Wirtschaftssituation dar (Arbeitsplatzwachstum von , Wachstumseffekte durch Clusterpolitik)? Die beiden Branchen mit dem stärksten Beschäftigungswachstum in Baden-Württemberg sind die unternehmensnahen Dienstleistungen ( neue Beschäftigte) und das Gesundheitswesen (ebenfalls neue Beschäftigte). Mit großem Abstand folgen der Maschinenbau (knapp ), Datenverarbeitung und Datenbanken (Software; ) und die Herstellung von Metallerzeugnissen mit etwas über neuen Beschäftigten. Den stärksten Verlust an Arbeitsplätzen weisen zukünftig die Branchen Öffentliche Verwaltung (rund ), der Einzelhandel (-7.000), Handelsvermittlung und Großhandel (-4.200), das Kreditgewerbe (-3.900) sowie die Energieversorgung mit einem Minus von auf. Im Saldo ergibt sich aber daraus dennoch ein Plus von mehr als neuen Arbeitsplätzen auf Landesebene.

2 Welche Standorte sind die Wachstumstreiber: Standorte mit wissensintensiven Branchen aus Dienstleistung und Industrie Die drei Top-Wachstumsstandorte sind die Stadt Heidelberg, der Rhein-Neckar-Kreis und die Stadt Freiburg. Eine Mischung aus wissensintensiven Dienstleistungs- und Industriebranchen macht den Treibsatz aus. Die Wachstumstreiber sind bei allen Standorten das Gesundheitswesen und die unternehmensnahen Dienstleistungen. Als weitere Wachstumsbranchen lassen sich die Branche Datenverarbeitung und Datenbanken und Forschung und Entwicklung identifizieren. Im Bereich der Industriebranchen sind es der Maschinenbau sowie die Medizin- und Messtechnik. In der Vergangenheit ist es den Top-Standorten gelungen ihre Wachstumschancen zu nutzen, ihre gute Startposition können sie allerdings nur ins Ziel bringen, wenn sie weiterhin ihre Wachstumsbranchen unterstützen. Zwischen 1999 und 2006 waren die Kreise Biberach, Heilbronn und Tuttlingen die stärksten Wachstumstreiber für Baden-Württemberg. Die Standorte mit Wachstumsschwächen: Wer hat in Zukunft Probleme? Standorte wie der Kreis Rastatt, der Zollernalbkreis und der Kreis Waldshut werden in Zukunft Wachstumsprobleme haben. Die Treiber von Arbeitsplatzverlusten an allen drei Standorten sind die Öffentliche Verwaltung und der Einzelhandel. In Rastatt werden die Wachstumsprobleme noch verstärkt durch die Branchen Herstellung von Kfz und Kfz-Teilen, das Verlagsgewerbe und das Kreditgewerbe. Im Zollernalbkreis waren schon in der Vergangenheit sowohl das Bekleidungs- als auch das Textilgewerbe für den Verlust von Arbeitsplätzen verantwortlich, dies wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Auch im Kreis Waldshut hat das Textilgewerbe in der Vergangenheit ( ) für Arbeitsplatzverluste gesorgt und auch zukünftig wird das Textilgewerbe den höchsten Beschäftigungsabbau zu verzeichnen haben. Starke Wachstumsprobleme in der Vergangenheit hatten auch die Standorte Heidenheim und Pforzheim. In Heidenheim war in erster Linie der Maschinenbau für den Beschäftigungsrückgang verantwortlich, in Pforzheim (Goldstadt) war es die Herstellung von Möbeln und Schmuck. Seite 2

3 Ergebnis unter Berücksichtigung weiterer Indikatoren Wird die Platzierung der drei Indikatoren Beschäftigungsprognose bis 2011, Beschäftigungswachstum und Arbeitslosenquote bei gleichwertiger Gewichtung zusammengerechnet, ergeben sich ergänzende Aspekte. Auf den ersten 5 Plätzen sind ausschließlich Landkreise zu finden. Der Kreis Tuttlingen, der Bodenseekreis und die Kreise Biberach, Karlsruhe und Ravensburg schneiden am besten ab. Wachstumseffekte durch Cluster? Baden-Württemberg hat verschiedene Clusterthemen benannt, in denen besondere Wachstumseffekte erreicht werden sollen. Cluster sind Branchenklumpen, in denen die Unternehmen besonders gut arbeiten können und sich daher besser entwickeln zumindest in der Theorie. Zumindest aus der vergangenen Entwicklung kann man aber tatsächlich einige Clustereffekte erkennen. - Im Maschinenbau liegt Baden-Württemberg mit aktuell fast Arbeitsplätzen auf Platz eins im Ranking der Bundesländer. Die Entwicklung der Kompetenzstandorte verlief wesentlich besser - wie der Dynamikunterschied von 112% beweist. Zwischen 1999 und 2006 haben Kompetenzstandorte rund 48% Beschäftigung aufgebaut, die Nicht-Kompetenzstandorte aber über 66% abgebaut. Top- Kompetenzen im Bereich Maschinenbau haben der Bodenseekreis und der Landkreise Heidenheim. - In der Branche Herstellung von Büromaschinen ergibt sich auch ein eindeutiger Dynamikunterschied zwischen den Kompetenz- und Nicht-Kompetenzstandorten, er beträgt fast 50%. Im Ranking der Bundesländer belegt Baden-Württemberg mit derzeit knapp Arbeitsplätzen Platz 1. Zwischen 1999 und 2006 haben die Kompetenzstandorte nur 13,7% Beschäftigung abgebaut, die Nicht- Kompetenzstandorte aber rund 63,3% abgebaut. Top-Kompetenzstandorte in der Herstellung von Büromaschinen sind der Kreis Böblingen sowie der Kreis Konstanz. - In der Branche Herstellung von Metallerzeugnissen ergibt sich ebenfalls ein Dynamikunterschied von rund 24%. Im Vergleich der Bundesländer liegt Baden- Württemberg bei der Anzahl der Beschäftigten mit knapp Beschäftigten auf dem 2. Platz. Während die Kompetenzstandorte zwischen 1999 und 2006 rund 6,8% Beschäftigung aufbauen konnten, haben die Nicht-Kompetenzstandorte rund Seite 3

4 17,5% ihrer Beschäftigung abgebaut. Ein Top-Kompetenzstandort im Sinne der Konzentration von Beschäftigten in der Branche Herstellung von Metallerzeugnissen ist der Kreis Tuttlingen, ein weiterer der Kreis Rottweil. Informationen können hier angefordert werden: Forschungsinstitut für Regional- und Clustermanagement GmbH Prof. Dr. Peter Vieregge (Geschäftsführer) Arnsberger Straße Balve Tel Seite 4

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6 Standorte in Baden-Würtemberg Beschäftigungsprognose Beschäftigungswachstum Arbeitslosenquote 2006 Ranking 1-44 Heidelberg, Stadt Rhein-Neckar-Kreis Freiburg im Breisgau, Stadt Tuttlingen Karlsruhe Tübingen Bodenseekreis Neckar-Odenwald-Kreis Schwarzwald-Baar-Kreis Rottweil Freudenstadt Ravensburg Esslingen Rems-Murr-Kreis Karlsruhe, Stadt Ulm, Universitätsstadt Breisgau-Hochschwarzwald Göppingen Biberach Stuttgart, Landeshauptstadt Enzkreis Mannheim, Universitätsstadt Heidenheim Emmendingen Sigmaringen Ludwigsburg Heilbronn Pforzheim, Stadt Ortenaukreis Schwäbisch Hall Baden-Baden, Stadt Ostalbkreis Calw Reutlingen Konstanz Main-Tauber-Kreis Lörrach Alb-Donau-Kreis Heilbronn, Stadt Hohenlohekreis Böblingen Waldshut Zollernalbkreis Rastatt Seite 6