Patenreise Kalkutta-Sundarbans Ostern 2015
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- Hella Pohl
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1 Patenreise Kalkutta-Sundarbans Ostern 2015 Der Wunsch, unsere drei Patenkinder in den Sundarbans eines Tages persönlich kennenzulernen, bestand schon seit längerer Zeit. Zu Ostern 2015 war es dann tatsächlich so weit: Am 30. März flogen wir nach Kalkutta, wo wir Marlies Steinbach, Claudia Stöckl und die anderen mitreisenden ZUKI-Paten trafen. Schon bei unserem ersten Besuch im ZUKI-Projekt Kalkutta wurden wir von den Kindern mit einer für uns ganz erstaunlichen Offenheit und Freude empfangen. Kinder, die uns natürlich nicht kannten und uns zum ersten Mal begegneten, umringten uns, nahmen uns an den Händen und umarmten uns. Voll Stolz führten sie uns durch ihre Schlafräume, einige Mädchen zeigten uns ihre Puppen. Die Burschen spielten trotz der Hitze, die zumindest uns manchmal ein wenig zu schaffen machte auf dem Sportplatz im Projekt Basketball und einige kleinere Buben führten uns ihre Tanzkünste vor. Immer wieder hieß es: Picture, picture ; alle wollten fotografiert werden einzeln und miteinander, mit uns und mit den kleinen Ziegen. Die Fröhlichkeit der Kinder war überwältigend. In den einzelnen Klassenzimmern wurden wir von den Kindern in ihren hübschen blauen Schuluniformen schon mit Spannung erwartet und lernten auch die Lehrerinnen, in farbenfrohe Saris gekleidet, kennen. Dass Jugendliche überall auf der Welt vom PC fasziniert sind, konnten wir im Computerraum der Schule beobachten. Unser Rundgang führte uns weiter in die verschiedenen Werkstätten, wo den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geboten wird, eine Berufsausbildung zu erhalten. Sie können z.b. Physiotherapeuten, Friseurin/Kosmetikerin oder Bäcker werden; (eine Bäckerei mit allen erforderlichen Geräten wurde im Projekt eingerichtet). Es gibt eine Buchbinderei, (die in der Schule verwendeten Hefte werden dort erzeugt), Ausbildungen in der Holzbearbeitung, im Nähen und Stricken, im Perlenweben usw. Wir waren sehr angetan von der Qualität der Schnitzarbeiten, der hübschen Täschchen, Bilderrahmen, Notizbücher und anderer Produkte. Zu den berührendsten Erfahrungen während unseres Aufenthaltes zählte unsere abendliche Fahrt zum Projekt Streetwork : Mitten im Straßengewirr von Kalkutta versammelt sich eine Gruppe von Kindern um ein junges Mädchen, ebenfalls Schützling von ZUKI, auf einem Gehsteig. Auf einer ausgebreiteten Plastikplane sitzend, mit Heften und Stiften ausgestattet, werden diese Kinder, die keine Möglichkeit haben, zur Schule zu gehen, regelmäßig von dieser jungen Frau unterrichtet. Als die Nacht hereinbricht, verlassen wir zutiefst beeindruckt diese kleine Insel der Hoffnung. Ein echtes Abenteuer sollte unser Tag in den Sundarbans werden. Nach einer mehrstündigen Fahrt im Auto und anschließend im Boot gelangten wir schließlich samt allen Koffern mit den Patengeschenken, auf einem Karren sitzend, gezogen von einem Motorrad, ans Ziel. Vor einem riesigen, bunt geschmückten Festzelt wurden wir mit Blumenkränzen herzlich empfangen. Dann war der Zeitpunkt gekommen, auf den wir uns so lange schon gefreut hatten: Endlich würden wir unsere drei Patenkinder sehen können. Als Erste wurde uns die kleine Anita vorgestellt, bald darauf kamen auch Dipangali und Monisha dazu. Wir waren glücklich, unsere drei Mädchen, die wir bis dahin nur von den Fotos in ihren Briefen kannten, nun endlich persönlich zu treffen. Gemeinsam mit ihnen saßen wir dann in dem großen Zelt und schauten uns die Tanz- und Gesangsdarbietungen an. Danach begann die Verteilung der Patengeschenke an die Kinder.
2 Am Nachmittag hatten wir die Gelegenheit, zusammen mit Claudia Stöckl die Familien unserer drei Patenkinder in ihren einfachen Lehmhäusern zu besuchen. Wir wurden überall freundlich empfangen, erfuhren Interessantes über die Arbeit und den Alltag der Menschen in den Sundarbans und erhielten so Einblick in das Leben der Kinder und ihrer Angehörigen. Diese Reise war für uns eine absolut positive und wertvolle Erfahrung. Bei unseren Besuchen in Kalkutta und den Sundarbans konnten wir uns in jedem Augenblick davon überzeugen, welch großartige Arbeit die ZUKI-Verantwortlichen in beiden Projekten leisten und bereits geleistet haben, um Kindern Lebenschancen zu eröffnen und eine Zukunft zu geben. Mag. Ingrid Saßhofer, Kurt Schaundegl
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