Bauernregel für den Monat JANUAR
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- Ingeborg Schulze
- vor 7 Jahren
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1 JANUAR Ist der Januar kalt und weiß, kommt der Frühling ohne Eis. Je frostiger der Januar, desto freundlicher das Jahr. Im Januar viel Regen und wenig Schnee, tut Saaten, Wiesen und Bäumen weh. Braut der Januar Nebel gar, wird das Frühjahr nass führwahr. Wirft der Maulwurf seine Hügel neu, währt der Winter bis zum Mai. Wie viel Regentropfen ein Januar, soviel Schneeflocken im Mai. Der Januar muss krachen, soll der Frühling lachen.
2 FEBRUAR Mücken, die im Februar summen, gar oft auf lange Zeit verstummen. Wenn's im Februar regnerisch ist, hilft's so viel wie guter Mist. Viel Nebel im Februar, viel Regen das ganze Jahr. Ist der Februar trocken und kalt, wirst im August vor Hitz zerspringen bald. Wenn's im Februar nicht schneit, kommt die Kält zur Osterzeit. Sonnt sich die Katz im Februar, muss sie im März zum Ofen gar. Im Februar Schnee und Eis, mach'n Sommer heiß.
3 MÄRZ Auf Märzenregen folgt kein Segen. Soviel Nebeltage im März, soviel Frosttage im Mai. Ein feuchter März ist des Bauern Schmerz. Fürchte nicht den Schnee im März, darunter wohnt ein warmes Herz. Wenn im März viel Winde weh'n, wird's im Mai dann warm und schön.
4 APRIL April, April, der macht, was er will. Bläst der April mit beiden Backen, ist genug zu jäten, hacken. Hat der April mehr Regen als Sonnenschein, so wird's im Juni trocken sein. Im April ein tiefer Schnee keinem Dinge tut er weh. Ist der April sehr trocken, geht der Sommer nicht auf Socken. Aprilwetter und Kartenglück Wechseln jeden Augenblick. April windig und trocken, macht alles Wachstum stocken.
5 MAI Die erste Liebe und der Mai, gehen selten ohne Frost vorbei. Wenn's im Mai viel regnet, ist das Jahr gesegnet. Mairegen auf die Saaten, dann regnet es Dukaten. Regnet's im Mai, schreien Gärtner und Bauern juchhei. Maientau macht grüne Au. Im Mai ein warmer Regen bedeutet Früchtesegen. Aus nassem Mai kommt trockener Juni herbei.
6 JUNI Stellt milde sich der Juni ein, wird mild auch der Dezember sein. Viermal Juniregen, bringt zwölffachen Segen. Wie die Junihitze sich stellt, stellt sich auch die Dezemberkält. Wenn kalt und nass der Juni war, verdirbt er meist das ganze Jahr.
7 JULI Was der Juli verbricht, rettet der September nicht. Wer im Juli sich regen tut, sorget für den Winter gut. Rufen die Enten "wulli, wulli" ist es Märzen oder Julli. Im Juli muss vor Hitze braten, was im September soll geraten. Im Juli warmen Sonnenschein, macht alle Früchte reif und fein. Juli recht heiß, lohnt sich Mühe und Schweiß.
8 Macht im Juli die Ameis' groß den Hauf', folgt ein strenger Winter drauf. AUGUST Der August reift der September greift. Der Tau tut dem August so Not, wie jedermann das täglich Brot. Fängt der August mit Donnern an, er's bis zum End' nicht lassen kann. Dem August sind Donner nicht Schande, sie nutzen der Luft und dem Lande. Fängt der August mit Hitze an, bleibt sehr lang die Schlittenbahn. Im August ein Höhenrauch folgt ein strenger Winter auch.
9 Im August Wind aus Nord, jagt unbeständigs Wetter fort. SEPTEMBER September schön in den ersten Tagen, will den ganzen Herbst ansagen. Viel Eicheln im September, viel Schnee im Dezember. Donnert's im September noch, liegt im März der Schnee noch hoch. Septemberwetter warm und klar, verheißt ein gutes nächstes Jahr. Wenn es im September donnert, gibt es viele Pflaumen im nächsten Jahr. Bleiben die Schwalben lange, so sei vor dem Winter nicht bange.
10 Wenn im September viele Spinnen kriechen, sie einen harten Winter riechen. OKTOBER Ist der Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter hinterdrein. Nichts kann mehr vor Raupen schützen, als Okobereis in Pfützen. Im Oktober der Nebel viel, bringt der Winter Flockenspiel. Ist der Oktober kalt, so macht er für's nächste Jahr dem Raupenfraß halt. Wenn die Bäume zweimal blühn, wird sich der Winter bis zum Mai hinziehn.
11 NOVEMBER Bringt St. Martin Sonnenschein, tritt ein kalter Winter ein. Allerseelen kalt und klar, macht auf Weihnachten alles starr. Baumblüt' im November gar, noch nie ein gutes Zeichen war.
12 DEZEMBER Dezember launisch und lind, der Winter ein Kind. Die Erde muss ihr Bettuch haben, soll sie der Winterschlaf laben. Dezember ohne Schnee, tut erst im Märzen weh. Herrscht im Advent recht strenge Kält, sie volle achtzehn Wochen anhält. Im Dezember sollen Eisblumen blühn, Weihnachten sei nur auf dem Tische grün.
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