Unser Reisetagebuch zum Fernwanderweg von Oberstdorf nach Meran

Transkript

1 Unser Reisetagebuch zum Fernwanderweg von Oberstdorf nach Meran : Endlich ist der große Tag da! Nach einer gemütlichen Anreise am Morgen kamen wir gegen 9 Uhr an der Bergschule in Oberstdorf an, wo wir einen Teil unserer Gruppe kennen lernen konnten. Anni und Luise aus Augsburg waren auch schon da. Wolfgang, Werner, Klaus und Dieter aus dem Rheinland kamen erst gegen Nachmittag nach. Die Stunde der Wahrheit war das Wiegen des Rucksack, denn trotz mehrmaligem Packen und wieder Auspacken Zuhause hatte der jetzt doch tatsächlich 11 kg statt der erlaubten 8 kg. Aber da musste ich jetzt durch. Nach einer kurzen Busfahrt sind wir von der Spielmannsau (1002 hm) bei gefühlten 30 C durch den Sperrbachtobel zur Kemptener Hütte (1846 hm) gelaufen. Geführt hat uns hier Steffi die ein Praktikum für ihre Bergführerausbildung gemacht hat. Kurz vor unserem Ziel haben uns die mittlerweile angekommenen Rheinländer eingeholt. Ein erstes Kennenlernen erfolgte direkt auf der Hütte bei einem kühlen Radler und leckeren Ofenschlupfern. Das Essen war sowieso jeden Tag ein wahrer Gaumenschmaus jeweils mit Vorspeise und Nachspeise! Diäten sind auf so einer Genußreise undenkbar!

2 : Getreu dem Motto: der frühe Vogel standen wir immer im Morgengrauen auf, um 6 Uhr ab zum Frühstück und los. Erstmal ging s Talwärts über das Mädelejoch Richtung Holzgau. Von dort sind wir mit dem Taxi ins hintere Madautal gefahren. Bei ziemlich nieseligem und regnerischem Wetter sind wir zur Memminger Hütte (2242 hm) aufgestiegen. Kaum hatten wir ausgepackt war der Nebel verschwunden und die Sonne kam raus. Also haben Rita, Anni und ich wieder die Schuhe geschnürt und sind noch zum Gipfelkreuz gewandert. Die Abende verbrachten wir immer in geselliger Runde mit einigen Partien Kniffel und vielen Angriffen auf die Bauchmuskeln. Oschole ist ein sehr empfehlenswerter Wein auf den Berghütten : Ein strapaziöser Tag stand bevor, nach einem kurzen Aufstieg zur Seescharte begleitet von zahlreichen Steinböcken die wir am Vorabend schon gesehen hatten, ging es dann in vielen wechselnden Vegetationsabschnitten ca hm ins Tal nach Zams hinunter.

3 In Zams haben wir auf der Skihütte übernachtet und das war der wahre Luxus. Nach zwei Tagen in den Matratzenlagern hatten wir normale Betten, eine warme Dusche und sogar die Möglichkeit uns Massieren zu lassen. Phillip der Hüttenwirt hat uns jeweils eine Garnitur Kleidung gewaschen und als wir alle frisch und gelockert am Tisch saßen wurden wir mit leckeren Kässpatzen verwöhnt.

4 : Nach einer kurzen aber erholsamen Nacht ging es am Morgen mit der Gondel hoch zum Gipfel des Krahberg und dann am Höhenweg entlang inmitten ganzer Hänge voller Alpenrosen. Den Blick schon auf s Lechtal gerichtet haben wir dann Dank Ecke den ursprünglichen Weg über die Moorwiesen genommen und so einen Umweg gespart. Bei der Busfahrt von Wenns nach Mittelberg (1734 hm) hatte es dann einen richtigen Platzregen und ein Gewitter. Doch beides hatte sich nach unserer Mittagspause in den Gletscherstuben schon verzogen und die Sonne kam wieder raus. Unser Aufstieg zur Braunschweiger Hütte (2759 hm) konnte beginnen. Kurz vor Ankunft an der Hütte hat sich schon ein fantastischer Blick auf den Pitztaler Gletscher ergeben.

5 : Nach einer unruhigen Nacht mit Halsschmerzen sind wir alle wieder mal um 5:15 Uhr aufgestanden. Der Tag begann mit dem Aufstieg zum Pitztaler Jöchl (2995 hm) bei Nieselwetter. Oben angekommen überquerten wir zuerst im Entenmarsch die Schneehänge. Doch nach einer kurzen Überprüfung durch Ecke konnten wir auch hier wieder abkürzen und hatten alle Spaß dabei. Wir sind die Hänge einfach auf dem Hosenboden heruntergerutscht. Angekommen am Rettenbachferner (2670 hm) wurden wir mit einem Kleinbus zum Timmelsjoch (2509 hm) gebracht. Während der Busfahrt herrschte strahlender Sonnenschein doch ab unserem Abstieg Richtung Moos (1007 hm) hat es den ganzen Tag nur noch geregnet. An diesem Tag sind wir Gott sei Dank in einem Gasthof untergebracht gewesen. So konnte unsere Ausrüstung wenigstens einigermaßen trocknen. Am Abend war noch Public Viewing angesagt da zu der Zeit WM war. Deutschland gegen Brasilien 7:1, da war Stimmung im Gasthaus : Leider war auch der letzte Tag begleitet von Regen und Schnee. Mit dem Bus ging es nach Pfelders (1628 hm). Von dort ging es durch das Faltschnaltal zum Spronserjoch (2581 hm) über viele alte Schneefelder.

6 Beim Abstieg über die Spronser Seen zur Oberkaseralm (2131 hm) war es nochmal richtig kalt und einige Schneeflocken fielen vom Himmel. Dort konnten wir uns ein letztes Mal stärken und aufwärmen bevor der Endspurt kam. Nach einem kurzen Gegenanstieg ging es dann hinunter durch die Tauferscharte zur Leiteralm (1520 hm). Mit der urigen Standseilbahn fuhren wir von dort hinunter ins Tal nach Vellau (950 hm). Mit dem Bergschulbus wurden wir dann ins Hotel nach Meran gebracht. Tja so schnell war er da unser letzter Abend. Bei einem gemütlichen Beisammensein im Garten ließen wir nach dem Abendessen den Urlaub Revue passieren. Unser großer Dank ging an Ecke und Steffi die uns alle sicher bis an unser gemeinsames Ziel brachten. Die Gehzeiten die uns Ecke immer ankündigte waren immer zutreffend und man konnte sich schon sehr gut auf die nächste Etappe einstellen. Die kleine Gruppengröße haben wir als sehr angenehm empfunden. Man hat sich gut kennengelernt und war gleich ein Team. Viele Grüße und vielleicht bis bald wieder im gleichen Team, Nicole und Rita aus Friedberg