Das Amt für Stadtgrün und Gewässer informiert: Erläuterung zu den Hintergründen der aktuellen Arbeiten im Abtnaundorfer Park
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- Simon Winkler
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1 Das Amt für Stadtgrün und Gewässer informiert: Erläuterung zu den Hintergründen der aktuellen Arbeiten im Abtnaundorfer Park Am 27. Januar hatte das Amt für Stadtgrün und Gewässer alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu einem Informationsabend über aktuelle Maßnahmen im Abtnaundorfer Park und zur Vorstellung der fertig gestellten denkmalpflegerischen Rahmenzieplanung eingeladen. Da uns von interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Vereinen und Verbänden, die bei dem Infoabend nicht anwesend sein konnten, weiterhin Fragen zu den im Februar erfolgten Baumfällungen erreichen und die Aufräumarbeiten dazu noch laufen, möchten wir auch auf diesem Weg noch einmal die Gründe für die aktuellen Arbeiten kurz darstellen. Grundsätzlich sind die aktuellen Maßnahmen der Entwicklung des Parkes in den vergangenen Jahren sowie einer Analyse der zukünftig absehbaren Entwicklung geschuldet. Daraus ergibt sich Handlungsbedarf an einigen Teilen im Park, um diesen als solchen zu erhalten. Um für die im Einzelnen in den nächsten Jahren erforderlichen Unterhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen (wie z. B. Sanierung der Wege/Ausbau der Parthe-Mulde-Radroute aufgrund des schlechten Wegezustandes, Sanierung des Teiches und der Gräben im Park aufgrund maroder Auslaussbauwerke, Pflegeansatz für die Wiesen, die zunehmend vernässen und vom Rand her zuwachsen, Verkehrssicherung im Park, insbesonder in Bezug auf die Pappeln etc.) ist im letzten Jahr eine denkmalpflegerische Rahmenzielplanung erarbeitet worden, deren Ergebnis seit dem Herbst 2013 vorliegen. Wichtig ist, dass diese denkmalpflegerische Rahmenzielplanung aktuell als Grundlage für anstehende Arbeiten im Park genutzt wird, das Amt für Stadtgrün und Gewässer aber aktuelle nicht das Ziel der vollständigen Umsetzung dieser rein denkmalpflegerischen Optimalvariante verfolgen, die der nachfolgend abgebildete Zielplan zeigt.
2 2 Denn neben den Anforderungen der Gartendenkmalpflege sind im Park ja vor allem auch Belange des Naturschutzes zu berücksichtigen. Darüber hinaus sind auch die aktuellen Nutzungen und Rahmenbedingungen zu beachten, die nicht mehr den historischen entsprechen. Zudem liegt der Park im Überflutungsbereich der Parthe, womit auch noch Hochwasserschutz und Gewässerunterhaltung eine Rolle spielen, so dass hier immer wieder zielführende Kompromisse gefunden werden müssen, die möglichst allen Anforderungen gerecht werden. Die denkmalpflegerische Rahmenzielplanung dient in diesem Sinne mit ihrer ausführlichen Bestandserfassung als eine gute Grundlage um die unterschiedlichen Belange soweit wie möglich in Einklang zu bringen. So konnte im Kontext der Vorbereitung der vorgesehenen Fortführung des Ausbaus der Parthe-Mulde-Radroute zum Beispiel eine Lösung zwischen Denkmalschutzbelangen und Naturschutzbelangen gefunden werden, indem der Ausbau der Parthe-Mulde-Radroute auf der aktuellen Wegetrasse statt der historischen, dafür aber unter Beibehaltung der wassergebundenen Wegedecke erfolgen wird. Es wird damit kein vollversiegelter, asphaltierter Weg im Park angestrebt, so dass der Charakter des Parkes gewahrt bleibt und flächenschonend die vorhandene Trasse genutzt wird. Unter anderem aus dieser Entscheidung heraus ergab sich der zusätzliche Handlungsbedarf zum jetzigen Zeitpunkt auch die Pappeln im Park genauer zu betrachten, die in der Vergangenheit bereits zunehmend Probleme in Bezug auf Verkehrssicherheit im Park und Standsicherheit bereitet haben. Insbesondere sind die Pappeln zuletzt auch in die vorhandenen, naturschutzfachlich wertvollen Wiesenbereiche gekippt und konnten aufgrund der Vernässung kaum noch einzeln ohne erheblichen Aufwand geborgen werden. Rund um diese bereits abgängigen Pappeln, konnte folglich auch die Wiese nicht mehr gemäht werden, so dass diese Bereiche 2
3 3 zunehmend verbuscht und im Zuge der Sukzession von Gehölzen besiedelt worden sind. Die naturschutzfachlich wertvollen Wiesen als geschützte Biotope sind davon zunehmend betroffen gewesen. Im Zuge der Analyse und Bearbeitung der denkmalpflegerischen Rahmenzielplanung ist zudem klar geworden, dass die Pappeln aus den 1920er und 30er Jahren stammen und dort als schnellwachsende Gehölze vom damaligen Besitzer Schlohbach, einem Sägewerksbetreiber, gepflanzt worden sind. Sie gehören weder zum erstrebenswerten Gehölzbestand und den Zielbaumarten der Parkanlage noch sind sie hier besonders auentypisch oder schuztwürdig, so dass eine schrittweise Entnahme auch aus dieser Sicht unproblematisch ist. Aus dieser Datierung des Pflanzdatums erklären sich auch die zunehmenden Probleme mit Astbrüchen und Standfestigkeit im Park, die aufgrund des erreichten Lebensalters der Pappeln in Zukunft weiter zunehmen werden. Unter Berücksichtigung all dieser Belange wurden die Pappeln, nun im Vorfeld der Wegebaumaßnahme am Stück gefällt, zumindest soweit diese in Zukunft nur über den dann neu ausgebauten Weg abzutransportieren wären (betrifft ca. 60 Stück), was nicht ohne Beschädigung des dann neu errichteten, nicht asphaltierten Weges möglich wäre. In einem kleineren Bereich mit einer Fläche von unter qm wurde neben den Pappeln auch den sonstigen Gehölzbestand sowie den Aufwuchs komplett abgeräumt. Hier kommt der Ansatz der Zurückgewinnung der in den letzten Jahren verloren gegangenen, verbuschten Wiesenflächen zum Tragen. Wie erläutert sind die Mähwiesen im Park, wie in der Parthenaue insgesamt, von hohem naturschutzfachlichen Interesse, zumal sie hier als Lebensraum für den Großen Wiesenknopf Ameisenbläuling fungieren. Entsprechend folgt diese flächenhafte Fällung dem Ansatz zumindest die zentrale Wiese wieder etwas zu vergrößern. Weitere flächige Beräumungen oder Freistellungen, die aus denkmalpflegerischer Sicht durchaus gewünscht wären (siehe Abb. oben), werden nicht stattfinden. Die nachfolgende Abbildung auf der folgenden Seite zeigt auf Grundlage der erfolgten Bestanderfassung rot fett umrandet die betroffenen Pappeln, in violett umrandet noch 6 weitere Bäume, die direkt am Weg nicht mehr verkehrssicher oder bautechnisch zu halten waren, sowie blau umrandet Bäume, an denen Schnittmaßnahmen aus diesen Gründen durchzuführen waren. Die gelblich getönte Fläche stellt den flächig beräumten, wieder als Wiese zu entwickelnden Bereich dar, wobei wir auch die beiden alten Silberahorne belassen haben: 3
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5 5 Aktuell werden nun Bäume aus dem Park abtransportiert und die Flächen beräumt. Im Herbst 2014 werden wir dann im Rahmen eines Parkpflegeseminars mit Bürgerinnen und Bürgern im Bereich zwischen dem Weg und der Parthe auch die in diesem Teil entnommenen Bäume durch auentypische Baumarten ersetzen, sprich neue Bäume pflanzen. Die Wiederherstellung der Wiesenfläche wird in den nächsten Monaten sukzessive gemeinsam mit dem Zweckverband Parthenaue angehen. Es ist vorgesehen, die Wiese durch Heudruschaussaat mit dem autochtohnen Saatgut, d. h. aus dem Park selbst wieder zu entwickeln, was ggf. in diesem Jahr noch nicht wieder komplett gelingen wird, aber mittelfristig das Ziel ist. Ab Herbst 2014 soll dann voraussichtlich auch die überregional bedeutsame Parthe-Mulde- Radroute in diesem Bereich ausgebaut werden, wie dargestellt auf der vorhandenen Trasse in einer Regelbreite von 2,5 m + Bankett. Die Ausbaubreite bedingt im begrenzten Umfang zusätzliche Flächeninanspruchnahmen von ca. 600 qm. Diese Flächeninanspruchnahme soll durch Rückbau von anderen versiegelten Flächen im Park, die zum Teil noch aus früherer Zeit bestehen und zusätzliche Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen werden. Für weitere Rückfragen steht im Amt für Stadtgrün und Gewässer Herr Wilke als Ansprechpartner zur Verfügung. 5
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