Sensorische Beurteilung von Silagen
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- Käte Giese
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1 Sensorische Beurteilung von Silagen
2 TS-Bestimmung Hinweise allgemein 1. Feuchte Silage Mit den Händen einen Ball formen und danach die Silage pressen 2. Trockene Silage Ab ca. 30 % TS aus der Silage einen Strang formen und einmal kräftig wringen. NICHT NACHFASSEN! Seite 2
3 Schätzen des TS-Gehaltes Grassilage / Kleegrassilage Starker Saftaustritt schon bei leichtem Händedruck Starker Saftaustritt bei kräftigem Händedruck Beim Wringen Saftaustritt zwischen den Fingern, Hände werden nass Beim Wringen kein Saftaustritt zwischen den Fingern, Hände werden noch feucht nass; < 20% feucht 25 % noch feucht 30 % klamm 35 % Nach dem Wringen glänzen die Hände noch 40 % Nach dem Wringen nur noch schwaches Feuchtegefühl auf den Händen 45 % Hände bleiben vollständig trocken > 45 % Seite 3
4 Schätzen des TS-Gehaltes Maissilage* Saft läuft bei leichtem Pressen mit der Hand ab Saft läuft bei etwas kräftigem Pressen mit der Hand ab kein Saftablauf beim Pressen, Hand wird feucht Hand bleibt beim Pressen trocken nass; unter 20% noch feucht ca. 25 % trocken ca. 30 % sehr trocken über 35 % * bei körnerreicher Maissilage ist bei der TS-Schätzung ein Zuschlag von 5 % notwendig Seite 4
5 Sensorische Beurteilung Hinweise allgemein 1. Geruch Herbstsilagen können durch fehlende oder schwache Vergärung grasartig frisch riechen. Es war dann zu kalt für die Silierung. Diese Silagen weisen generell nur eine geringe Lagerstabilität auf. 2. Farbe Nasse, blattreiche Silagen haben eine dunklere Farbe als trockene bzw. stengelreiche Silagen. Stengel sind deutlich heller als Blätter gefärbt. Seite 5
6 Sensorische Beurteilung Geruch (1) erwünscht Fruchtig, aromatisch, angenehm säuerlich, (heuartig), kein Fremdgeruch unerwünscht Schwacher bis starker Buttersäuregeruch (Fingerprobe), faulig jauchig Röstgeruch, kaffeeartig, brotartig Fehlgärung weil: - zu feucht (<30% TS) - zu verschmutzt (>10% RA) - Gülleausbringung unmittelbar vor Schnitt - keine Steuerung Milchsäuregärung durch biologische Siliermittel Lufteinfluss bei Silierbeginn weil: - Miete nicht zeitnah luftdicht zugedeckt - Futtererwärmung durch Atmungsprozesse Pflanze / Mikroorganismen Seite 6
7 Sensorische Beurteilung Geruch (2) unerwünscht muffig, schimmelig, gärig Nacherwärmung: - zu trocken (>45% TS) - schlecht verdichtet - zu spät geerntet (Ähren/Rispen) - zu kleiner Vorschub (Wi >1,5m / So >2,5m) - aufgelockerte Anschnittfläche - ungleichmäßige Bestandesabreife (viele Stengel) Seite 7
8 Sensorische Beurteilung - Struktur erwünscht vergleichbar mit Ausgangsmaterial unerwünscht Schmierig, schleimig, Pflanzenteile weich, mürbe Sperrig, grob stengelig Hinweis auf Fehlgärung Silage riecht nach Buttersäure Hinweis auf Nacherwärmung Silage riecht muffig, gärig Schimmelnester Hinweis auf zu späte Ernte Ähren, Rispen überständiges Material Hinweis auf ungleichmäßige Bestandesabreife viele Stengel hoher Anteil früh reifender Gräser Seite 8
9 Sensorische Beurteilung - Farbe erwünscht je nach Ausgangsmaterial Grassilage: olivgrün Klee- / Luzernesilage: bräunlich Maissilage: gelblich - hellbraun unerwünscht Verbräunung in Verbindung mit Röstgeruch Grünliche Verfärbung bei Grassilage in Verbindung mit Buttersäuregeruch Grünliche Verfärbung bei Grassilage in Verbindung mit frischem grasähnlichen Geruch (Herbstsilage) Hinweis auf Futtererwärmung durch Atmungsprozesse Pflanze / Mikroorganismen zu Silierbeginn Hinweis auf Fehlgärung Hinweis auf kalte luftdichte Lagerung bei Silierung, schwache bis keine Milchsäuregärung aufgrund zu niedriger Temperaturen, keine Fehlgärung Seite 9
10 Leitfaden zur Fehlersuche bei Grassilage 1. TS-Gehalt < 30 % TS % TS % TS > 45 % TS 2. Struktur Ball formbar Ball kaum formbar Ball nicht formbar 3. Vorschub pro Woche > 1,5m Wi > 2,5m So < 1,5m Wi < 2,5m So Seite 10
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