Modellversuch Heterogenität in Berufsorientierung und Ausbildung. Instrument Runder Tisch
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- Claudia Brodbeck
- vor 8 Jahren
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1 Modellversuch Heterogenität in Berufsorientierung und Ausbildung Instrument Runder Tisch Vorbemerkung Beim Runden Tisch handelt sich um ein im Modellversuch entwickeltes und erprobtes Instrument, das sich in der Zusammenarbeit mit der Freien Schule in laufender Fortentwicklung befindet. Die wissenschaftliche Begleitung des Modellversuchs erfolgt durch SALSS Sozialwissenschaftliche Forschungsgruppe GmbH Bonn/ Berlin. Die Fachliche Betreuung des Modellversuches erfolgt durch Frau Gisela Westhoff (Bundesinstitut für Berufliche Bildung). Zielsetzung des Instruments Das Ziel des Instrumentes ist es, einen regelmäßigen, Fachaustausch zum aktuellen Hamburger Ausbildungsmarkt zwischen Ausbildungsakteuren (Lehrer, Fachkräfte aus Jugend- und Bildungsträgern und Behörden) zu sichern sowie eine Vernetzung zwischen diesen anzuregen, zu begleiten und zu verstetigen. Dadurch werden Informationsfluss und Übersichtlichkeit zu Fragen des Hamburger Übergangsmanagements geschaffen und die Kooperation untereinander - besonders in Bezug auf Berufsorientierungsthemen und Vermittlung gestärkt. 1
2 Beschreibung des Instruments Der Runde Tisch tagt in einem zweimonatigen Rhythmus in der Freien Schule Hamburg. An der Freien Schule lernen Jugendliche, deren Chancen auf eine duale Ausbildung eher schlecht stehen. Die Themenauswahl für den Runden Tisch erfolgt durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst. Nachdem die Ausbildungsakteure die Themenauswahl festgelegt haben, sucht ASM geeignete Experten aus dem Bereich Wirtschaft, Bildung, Soziales oder Öffentlicher Dienst und führt mit diesen vorbereitende Gespräche. Die Ausbildungsakteure bekommen sechs Wochen vorher eine Einladung zum Runden Tisch. Gleichzeitig bekommen sie die Gelegenheit, ihre Fragen an den jeweiligen Experten/die jeweilige Expertin per an ASM zu senden. Die Fragen werden in einem Fragekatalog von ASM gesammelt und eine Woche vor dem Runden-Tisch-Termin an den Experten geschickt. So bekommt dieser die Gelegenheit, sich genauer auf den Runden Tisch vorzubereiten. Der Runde Tisch selbst ist in einen geschlossenen und einen offenen Frageteil gegliedert. Mit dem geschlossenen Frageteil beginnend beantwortet der Experte/die Expertin drei Hauptfragen, die von ASM gestellt werden. Durch diese Hauptfragen wird ein Einstieg in die Thematik und ein Überblick zum Thema geschaffen. Anschließend geht der Runde Tisch in die offene Fragerunde über, in der der Experte/die Expertin auf die gesammelten Fragen und auf die spontanen Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeht. Mit der Koordination und Moderation des Runden Tisches stellt ASM seine Ressourcen und sein Know-how für diesen Vernetzungsprozess zwischen Ausbildungsakteuren zur Verfügung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Runden Tisches sind: Fachkräfte bei Jugend- und Bildungsträgern, insbesondere diejenigen, die Jugendliche mit Migrationshintergrund unterstützen und beraten, eine betriebliche Ausbildung aufzunehmen Lehrerinnen und Lehrer aus Produktionsschulen und Gewerbeschulen, die viele Jugendliche betreuen, die nicht ausbildungsreif sind Institutionen, wie das Sekretariat für Kooperation der Schulbehörde, das ASM beratend unterstützt. 2
3 Neben der Verbesserung des Informationsflusses im Hamburger Übergangsmanagement Schule-Beruf hat der Runde Tisch folgende Funktion: Funktion des Runden Tisches Für Heterogenität von Auszubildenden sensibilisieren Beratungskompetenz von Vermittlungskräften stärken Attraktivität der Ausbildung in bestimmten Berufen/Branchen steigern Das Besondere des Instruments Der Runde Tisch folgt dem Button-up Prozess, das heißt, die Teilnehmenden bestimmen Ablauf und Themen des Runden Tisches selbst. Die Ausbildungsakteure kommen aus unterschiedlichen beruflichen Feldern, so dass die Interdisziplinarität den fachlichen Austausch qualitativ stärkt. Zu jedem Thema lädt ASM einen Experten/eine Expertin ein, der über das Thema referiert. Anschließend findet ein Austausch über das Thema statt. 3
4 Die bisher durchgeführten Runden Tische seit 2011 im Überblick: Alle Fragen zur betrieblichen Ausbildung ( ) Referent: langjähriger Ausbildungsberater von ASM, der in der Ausbildungsvermittlung und Betriebsakquise tätig ist und die Hamburger Wirtschaftsstrukturen kennt. Schulischen Anschlussmöglichkeiten und Anschlussmaßnahmen (EQ,QUAS etc.) für Jugendliche der Abgangsklassen. ( ) Referent: langjährige Leiter des Schulinformationszentrums Berufe, in denen Auszubildende gesucht werden ( ) Referent: langjähriger Projektleiter der Handwerkskammer Hamburg, dessen Aufgabe darin besteht, geeignete Bewerber für Betriebe zu finden. Zeitarbeitsfirmen ( ) Referentinnen: erfahrene Teamleiterinnen einer renommierten Zeitarbeitsfirma.Sie ermöglichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Einstieg ins Berufsleben. Hafen und hafennahe Logistik ( ) Die Referenten: langjährige Betriebsleiter, Finanzleiter und Teilnehmermanager des Maritimen Competenzcentrums. Sie ermöglichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen beruflichen Einstieg in den Hamburger Hafen. Schuldnerberatung ( ) Die Referentin: die erfahrene Pädagogin berät Jugendliche, u.a. in Schulen, Vereinen und Einrichtungen über tückische Schuldenfallen. Während ihrer Zeit hat sie um die Jugendliche und jung Erwachsene pro Jahr beraten. Islam, Islamismus und Demokratie I ( ) Die Referenten: die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule für Angewandte Wissenschaften und ein Projektmitarbeiter leisten in Schulen und Jugendeinrichtungen Aufklärungs- und Präventionsarbeit zum Thema Islam und Demokratie. Des Weiteren bilden sie Multiplikatoren, wie die Polizei oder Lehrer fort. Islam, Islamismus und Demokratie II ( ) Die Referentin: die langjährige Landeskriminalamt Mitarbeiterin arbeitet im Sachgebiet islamischer Extremismus, der in der Polizei Hamburg angesiedelt ist. Der Fokus ihrer Arbeit liegt dabei nicht in der Ermittlungstätigkeit, sondern verstärkt in der Prävention mit dem Schwerpunkt verstehen, verbünden und vorbeugen. Netzwerkarbeit und Kooperationsaufbau mit Jugendeinrichtungen und Bildungsstätten ist ein weiterer Schwerpunkt des Sachgebietes. 4
5 Dokumentationssystem und Feedback Im Dokumentationssystem liegen das Konzept für das Veranstaltungsformat, die Checkliste für die Organisation, die Berichte über die Durchführung sowie die Feedback- Reaktionen der Teilnehmenden vor. Das bisherige Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeugt von hoher Akzeptanz des Instrumentes. 5
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