Im Sommer schwimmen im Sterni

Transkript

1 NRZ, Im Sommer schwimmen im Sterni Foto: Astrid Hoyer-Holderberg Das Sternbuschbad wird ein Kombi-Bad mit Frei- und Hallenbad. Das Nichtschwimmerbecken hat verschiedene Tiefen -- hier von der Rutsche aus gesehen. Die altbekannten Rutschen führen ins neue Nichtschwimmerbecken. Dessen Einstieg liegt geschützt versetzt. Kleve. Großbaustelle Sternbuschbad. Nach sportlichen zweieinhalb Jahren in der letzten Bahn. Frost bremst noch Schweißarbeiten an Edelstahl-Außenbecken Im Sommer kann man in Kleve schwimmen, ganz sicher im Hallenbad und eingeschränkt vielleicht auch draußen. Wenn nicht Regen im Winter und eisiger Frost im Februar gewesen wären, dann könnte das Sternbuschbad pünktlich zum Sommer nach zweieinhalb Jahren Neu- und Umbau eröffnen. Jetzt sieht dieser Plan eher ambitioniert aus, umschreibt es Rolf Hoffmann, Geschäftsführer der betreibenden Stadtwerke Kleve. Wir versuchen, draußen wenigstens Teilbereiche in diesem Jahr zur Verfügung zu stellen, so Hoffmann. Erst bei über vier Grad können die Edelstahl-Bleche vor Ort zu Becken verschweißt werden. Denn das Bad wird innen wie außen ganzjährig genutzt werden. Das Sternbuschbad wird ein Kombi-Bad, hier Fassade vorn. Stadtwerkechef Rolf Hoffmann (l.) und Projektmanager Heinz Waskowiak.

2 Bisher musste es drei Tage sonnig sein, bevor Gäste ins Freibad kamen. Ich hoffe, dass man sich zukünftig einfach vornimmt, schwimmen zu gehen. Bei Wolken kann man rein. Ich glaube, dass der Kombibad-Charakter gut angenommen wird, ist Projektmanager Heinz Waskowiak überzeugt. Er ist seine 70 Kilo in Gold wert, lobt ihn Stadtwerkechef Rolf Hoffmann. Denn Waskowiak koordiniert Arbeiten der 40 Firmen (aus 41 Ausschreibungen, eine aus dem Münsterland kam nach Baubeginn nicht wieder). Unter vielen Mitbewerbern fand keiner etwas zu beanstanden, so dass der Zeitplan gut lief. Sportbecken mit Blick nach draußen. Projektmanager Heinz Waskowiak zeigt: Unterspannte Stahlbinder machen die Decke filigran. Das Hallenbad am Sternbusch soll im Juli oder August eröffnen. Zurzeit werden die Duschen gefliest in Weiß und Grau und Lindgrün. Vier mal zehn Duschen, teils an der Achteck-Säule angeordnet, entzerren die Nutzer-Ströme. Auch Schulklassen / Vereine sollen in den acht Umkleide-Sammelkabinen aneinander ungestört vorbei können die einen kommen hier, die anderen gehen nebenan. In ihrem Kursbecken ist der Hubboden von Null auf 1,80 Meter Tiefe variabel. Dies und auch das 2,50 Meter tiefe Sportbecken, werden von Glaswänden umgeben: Klima, Schallschutz, Brandschutzgründe. Kleinkindbecken gibt es am Bistro am Eingang. Wegen der Öffnungszeiten von 6 bis 22 Uhr wurde auch an Platz für Getränke- und Snack-Automaten gedacht. Auch der Strömungskanal ist aus Edelstahl. Hier mit Projektmanager Heinz Waskowiak (l.) und Stadtwerke-Geschäftsführer Rolf Hoffmann.

3 Draußen blitzt schon Edelstahl. Das doppelte Rondell für den Strömungskanal steht im künftigen Familienbecken. Es hält für Sportler auch drei 50-Meter-Bahnen und zwei 25er bereit. Waskowiak hatte sich gegen den Architekten aus Hamm durchgesetzt, der 50-Meter- Bahnen für out hielt und nur zwei wollte. Ebenfalls unterlag der Architekt, als der Klever Auch der Strömungskanal ist aus Edelstahl. Die breite Treppe führt vom gläsernen Hallenbad hinein. Projektmanager für Hochbetrieb im Sommer draußen ein Kassenhäuschen mit zusätzlichem Umkleidetrakt und 200 Spinden forderte. Und Rolf Hoffmann setzte sich durch, statt Beton rund um den Kleinkindbereich Hartgummimatten zu verlegen: Zwei runde Becken, 15 cm und 45 cm tief, werden bei den Minis durch eine Rutsche verbunden. Die 16 Meter lange und 17 Jahre alte große Theo-Brauer-Gedächtnisrutsche, so nennt sie Rolf Hoffmann in Gedenken an den vormaligen Bürgermeister, wird im 1,35 Meter tiefen Bereich des Nichtschwimmerbeckens landen. Das hat seine Eingangstreppe auf 45 cm Tiefe ums Eck versetzt, von wilden Spritzern geschützt. Sobald das neue Hallenbad öffnet, schließt das alte an der Stadthalle. Wir haben die Klever Künstler angefragt, ob sie eine Farewell-Abschiedsveranstaltung organisieren. Vielleicht mit Wasserballett und Musik, überlegt Hoffmann.

4 Rheinische Post, Klever Hallenbad im Sommer fertig Ein Blick in den neuen Innenbereich des Klever Kombibads. FOTO: Gottfried Evers Kleve. Kleve bekommt ein schönes neues Hallenbad. Licht und offen, mit einem Sportbecken, mit einem Kursbecken samt Hubboden, mit einem Familienbad. Und draußen ein Ganzjahresbecken. Es ist schon jetzt gemütlich warm im neuen Bad, es riecht nach Fliesenkleber und Dichtungsmittel, und überall wird gewerkelt, kreischen Sägen und Bohrhämmer und sind Handwerker aus aller Herren Bundesländer unterwegs. Kleves Hallenbad wird im Juli oder August fertig. Ob es dann auch schon Kombibad sein wird? "Das ist ambitioniert. Wir werden versuchen, gleichzeitig mit dem Hallenbad auch schon einen Bereich des Freibades zu eröffnen", sagt vorsichtig Rolf Hoffmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Kleve. Denn starke Regenfälle Ende 2017 und der Frost bis März verzögern die Außenarbeiten. Die Edelstahlbecken, die draußen die Konturen des Freibades abzeichnen, können bei der Kälte nicht geschweißt werden, erklärt Heinz Waskowiak von den Stadtwerken. Er ist der Chef der Baustelle. Als Kombibad ist das Ganze dann eine beeindruckende Anlage: Draußen gibt es im Schwimmerbecken drei 50-Meter-Bahnen und zwei 25-Meter-Bahnen, an die eine Gegenstromanlage anschließt. Daneben liegt das Nichtschwimmerbecken, das über eine Stufenanlage ins Wasser führt und in das die große Rutsche mündet, die seit 2001 zum Wahrzeichen der Saisoneröffnung im Freibad steht. Das künftige Kleinkind-Becken besteht aus zwei Kreisen, die mit einer kleinen Rutsche verbunden sind. Um die Becken herum kann man sich die weiten Wiesenanlagen im Moment nur schwer vorstellen: Aufgerissene Erde, Sandhügel und jede Menge Baumaschinen bestimmen das Bild, wo vielleicht schon diesen Sommer, spätestens aber 2019 bei schönem Wetter Liegewiese ist. Bis jetzt liegt man im Finanzrahmen vom 20 Millionen Euro für die komplette Anlage.

5 "Unsere Gäste haben bald die Möglichkeit, sich einen festen Schwimmtag vorzunehmen - regnet's, gehen sie nach links ins Hallenbad, ist schönes Wetter, können sie rechts ins Freibad", sagte Waskowiak in der Eingangshalle. Über die künftigen Eintrittspreise wird im Mai entscheiden. Man überlegt, ob es für Kunden der Stadtwerke Kleve, die das Bad betreiben, eine Vergünstigung im Rahmen der "Clever"-Angebote geben wird, sagt Hoffmann. Vom Eingang blickt man über das Familienbad hinaus nach draußen, ahnt hinter dem Ganzjahresbecken die Stahlbecken des Freibades. Eingang und Bad werden von einer Glaswand getrennt, davor ist das Bistro", sagt Waskowiak. Nach links führt der Weg in die Umkleiden. Grau gefliester Boden, große Fenster auf der einen, auf der anderen Seite die Sockel für die 300 Spinde im Innenbereich (draußen gibt's in der dortigen Umkleide 200 Spinde). Die Spinde gruppieren sich zu Sammelumkleiden, dazu gibt's Einzelkabinen. Über den Barfußgang führt der Weg in die Duschkabinen. Frisches Grün, weiß und das Grau der Böden bestimmen die Farben. In den Duschkabinen gibt es in der Raummitte ein Oktogon mit Duschen und zwei Duschen an den Frontwänden, insgesamt 40 Stück. Die Becken liegen unter hohen verkleideten Decken. Filigrane Stahlträger, mit Seilen verspannt, lassen den Raum groß und hell erscheinen. Um das Klima und die Lautstärke im Griff zu haben, sind die drei Beckenbereiche mit Glaswänden unterteilt, die gerade aufgestellt werden. Hinaus ins Ganzjahresbecken geht es nur zu Fuß - auch wegen der Zugluft. Denn die soll das schöne neue Kombibad in der Kreisstadt nicht stören.

6 Klever Wochenblatt,