UTA Stuttgart 21
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- Matthias Bösch
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1 UTA Stuttgart 21 1
2 Stuttgart 21 Hauptbahnhof Gutachten 1. Reisendenprognose Untersuchungsgegenstand: Wie viele Reisende sind zu erwarten? Es erfolgt eine Hochrechnung auf die zu erwartenden Reisendenzahlen mit dem neuen Angebot. 2. Personenstromanalyse (Leistungsfähigkeit der Verkehrswege im Bahnhof) Untersuchungsgegenstand: Sind die Wege im Bahnhof ausreichend dimensioniert? Es wird punktuell untersucht, inwieweit es in der Spitzenstunde vor Treppenanlagen und Zugängen zu Staubildungen kommen kann und wie schnell sich diese abbauen. Die Gesamtzahl der Züge ist irrelevant. Für die PSA wurden zwei Züge pro Bahnsteig einer pro Bahnsteigkante angesetzt. Die Vorgabe war, dass die Reisenden den Bahnsteig nach 2-4 Minuten verlassen können. 3. Stresstest nach der Schlichtung (Leistungsfähigkeit der Gleis-Infrastruktur) Untersuchungsgegenstand: Sind die Zulaufstrecken und Gleise ausreichend dimensioniert? Es wird untersucht, wie viele Züge in der Spitzenstunde den Bahnhof anfahren können und inwiefern sich Verspätungen gegenüber dem Fahrplan wieder abbauen lassen. Die verschiedenen Gutachten behandeln unterschiedliche Fragestellungen. 2
3 Stuttgart 21 Hauptbahnhof Reisendenprognose 1. Derzeit frequentieren rund Reisende den Stuttgarter Hauptbahnhof im Durchschnitt täglich (alle Verkehrsmittel). 2. Basis für die Personenstromanalyse sind Prognosen zum künftigen Reisendenaufkommen. 3. Für die weiteren Betrachtungen wird von einer Reisendenprognose nach Inbetriebnahme Stuttgart 21 von Ein-, Aus- und Umsteigern ausgegangen. Das bedeutet eine Steigerung von 26%. 4. In der Spitzenstunde ist ein Reisendenaufkommen von Reisendenbewegungen zu erwarten. 5. In einem weiteren Szenario wurde zusätzlich für die Spitzenstunde von einem Passantenaufkommen von Personen für die Querung zwischen alter ity und neuem Stadtviertel ausgegangen. 3
4 Stuttgart 21 Hauptbahnhof Personenstromanalyse 1. Anforderungen an die Personenstromanalyse In der absoluten Spitzenstunde soll im Hauptbahnhof Stuttgart im Hinblick auf die Ziele der DB AG, die Bahnhöfe zu einem attraktiven Entree zur Bahnreise zu machen, ein hoher Bewegungskomfort für die Bahnreisenden gegeben sein. 2. Grundlage der Leistungsfähigkeitsberechnung Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen (HBS), ein in Deutschland gültiges Regelwerk für den Bau von Verkehrsanlagen. Es dient Planer als Grundlage für eine möglichst wirtschaftliche Auslegung der Straßen- und Verkehrsplanung, die unter wirtschaftlichsten und umweltschonenden Einsatz von Ressourcen möglichst leistungsfähige, dem Bedarf und der vorzusehenden Entwicklung angepasste Verkehrsanlagen planen. Richtlinie 813 Personenbahnhöfe planen der Deutschen Bahn mit der Modulgruppe Bahnsteige und ihre Zugänge planen Wesentliche Grundlage der Personenstromanalyse bilden die Plangrundlagen von Ingenhoven Architects. 4
5 Stuttgart 21 Hauptbahnhof Personenstromanalyse 3. Grundlagen der Verkehrssimulation - Entwicklung eines Netzmodells auf Grundlage der aktuellen Grundrisse mit allen Ebenen, sowie deren sinnvoller horizontalen und vertikalen Verknüpfung - Vertikal bezeichnet alle zugänglichen ebenübergreifenden Treppen- und Rampenanlagen - Horizontal bezeichnet die auf der selben Ebene stattfindenden Verkehrsbewegungen nach dem Prinzip der kürzesten Wege und geringsten Widerstände - Quellen und Ziel des Netzmodells sind alle verkehrserzeugenden und aufnehmenden Einrichtungen - Mittels differenzierter Umsteigebeziehungen werden Verkehrsbewegungen erzeugt, die sich horizontal und vertikal über den im Netzmodell abgebildeten Bahnhofsbereich erstrecken 5
6 Stuttgart 21 Hauptbahnhof Personenstromanalyse 4. Qualitätsstufen Die Verkehrsqualität ist eine rechnerische Größe, die bei der Planung von Verkehrsanlagen zu ermitteln ist. Stufe A: Stufe B: Stufe : Stufe D: Stufe E: Stufe F: Die Verkehrsteilnehmer werden äußerst selten von anderen beeinflusst. Der Verkehrsfluss ist frei. Die Anwesenheit anderer Verkehrsteilnehmer macht sich bemerkbar. Der Verkehrsfluss ist nahezu frei. Die individuelle Bewegungsmöglichkeit hängt vom Verhalten der übrigen Verkehrsteilnehmer ab. Die Bewegungsfreiheit ist spürbar eingeschränkt. Der Verkehrsablauf ist gekennzeichnet durch hohe Belastungen, die zu deutlichen Beeinträchtigungen in der Bewegungsfreiheit führen. Der Verkehrszustand ist noch stabil. Es treten gegenseitige Behinderungen auf. Die Bewegungsfreiheit ist nur in sehr geringen Umfang gegeben. Der Verkehr bewegt sich im Bereich zwischen Stabilität und Instabilität. Die Kapazität wird erreicht. Die Nachfrage ist größer die Kapazität. Die Verkehrsanlage ist überlastet. 6
7 Hauptbahnhof Stuttgart Personenströme zur Spitzenstunde A Steg A Steg B Ausgang Europaviertel D Gleis 8 Gleis 7 Steg Ausgang Staatsgalerie Ausgang Staatsgalerie D D D D D Gleis 6 Gleis 5 Gleis 4 Gleis 3 Gleis 2 Gleis 1 Qualitätsstufe : Die freie Geschwindigkeitswahl ist eingeschränkt, die Verkehrsdichte erreicht ein spürbares Maß. Andere Reisende sind ständig zu beachten. Die Personenströme bleiben in Bewegung. Qualitätsstufe D: Die Geschwindigkeitswahl ist deutlich eingeschränkt, die Verkehrsdichte ist hoch. Es kommt zu kurzen Stauungen. Die Personenströme sind noch stabil. ( E=Kapazität leicht überschritten. F=Anlage ist überlastet. ) 22 von 28 untersuchten Bereichen erreichen die höhere Qualitätsstufe. Außerhalb der Spitzenstunde werden die Qualitätstufen A und B erreicht. 7
8 Kopfbahnhof Barrierefreiheit Komfort - Umsteigewege Gedränge in Hauptverkehrszeiten Unterführung Querbahnsteig Bahnsteig 1 Bahnsteig 2 Beidseitig 27m lange, nur 2,8m breite Engstelle 115 m 300 m mit Unterführung: max. ca m Längster Weg: max. ca m Unterführung ist nicht barrierefrei ( kein Aufzug ) Ebenerdig ja, aber : Nur einen Zugang und somit Gedränge, Engstellen und weite Wege. 8
9 Kopfbahnhof Barrierefreiheit Komfort - Umsteigewege 9
10 Durchgangsbahnhof Barrierefreiheit - Komfort - Umsteigewege Steg A Steg B Steg Bahnsteig Bahnsteig 2 5 Bonatzbau Kopfbahnsteighalle Aufzug 5 Anzahl der Zugänge Regelwegelänge : ca m Längster Weg : ca m Die barrierefreien Wege sind gleich lang ( 3 Aufzügen ) Kurze Wege und kein Gedränge durch viele Zugänge 10
11 Zusammenfassung Anzahl Reisender Qualitätsstufen / Komfort - Zugänge Anzahl der Reisenden auf den Bahnsteigen Qualitätsstufen in der Spitzenstunde Anzahl der Aufzüge / Barrierefreien Zugänge Max. Wege zum benachbarten Bahnsteig Länge der Engstellen bis zum nächsten barrierefreien Zugang Heute Zukünftig (+ 23%) Eher D (Abschätzung); da sich die Reisenden am Kopfende stauen Überwiegend, da sich die Reisenden auf 5 Zugänge verteilen 1 pro Bahnsteig 3 pro Bahnsteig (plus 5 Fest- und 7 Fahrtreppen) 980 m 470 m (rund die Hälfe weniger) bis zu 27 m bis zu 10 m Der neue Stuttgarter Hauptbahnhof bringt enorme Verbesserungen für alle Reisenden. Er wird aufgrund seiner Gestaltung nicht nur einzigartig, sondern aufgrund seiner zahlreichen Vorzüge Vorbildfunktion haben. 11
12 Stuttgart 21 Hauptbahnhof Personenstromanalyse - Zusammenfassung 1. Die Analyse hat die Leistungsfähigkeit der Wege und der Treppenanlagen für die prognostizierten Personenströme nachgewiesen. 2. Durch Erhöhung der Zugdichte bestehen Reserven für eine zusätzliche Steigerung der Reisendenzahlen gegenüber der Prognose. Dabei würden die Nutzungsintervalle der Treppen erhöht, ohne dass jeweils eine höhere Dichte entstehen würde. 3. Die Wege, Treppenanlagen und Aufzüge haben eine hohe Redundanz: Bei starker Belastung einer Treppe oder bei Ausfall z.b. einer Fahrtreppe können die Reisenden auf Grund der vielen Zugänge auf alternative Wege und Treppen umschwenken. Der neue Hauptbahnhof entspricht den Zielen der Deutschen Bahn AG, die Bahnhöfe zu einem attraktiven Entree zu machen, und für alle Bahnreisende guten Service und hohen Komfort zu bieten. 12
24.07.2012 UTA Stuttgart 21
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