Taschenatlas Akupunktur und Triggerpunkte

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4 Taschenatlas Akupunktur und Triggerpunkte Herausgegeben von Hans Ulrich Hecker, Angelika Steveling, Elmar T. Peuker, Kay Liebchen Unter Mitarbeit von Michael Hammes, Stefan Kopp, Gustav Peters 361 Abbildungen Karl F. Haug Verlag Stuttgart

5 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG Oswald-Hesse-Str Stuttgart Printed in Italy Zeichnungen: Rüdiger Bremert, München; Helmut Holtermann, Dannenberg, Martin Wunderlich, Kiel Fotos: Ullrich + Company, Renningen Umschlaggestaltung: Thieme Verlagsgruppe Umschlagzeichnungen: Rüdiger Bremert, München, Martin Wunderlich, Kiel Satz: L42 Media Solutions, Berlin Druck: LEGO S.p.A, Vicenza ISBN Auch erhältlich als E-Book: eisbn (PDF) eisbn (epub) Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Entwicklungen unterworfen. Forschung und klinische Erfahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbelangt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht. Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen. Geschützte Warennamen (Warenzeichen ) werden nicht immer besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt. Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen oder die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die abgebildeten Personen haben in keiner Weise etwas mit der Krankheit zu tun.

6 5 Vorwort Die Akupunktur hat sich mittlerweile zu einer anerkannten Therapiemöglichkeit bei unterschiedlichsten Erkrankungen entwickelt. An vielen Universitäten gibt es Lehraufträge für Akupunktur. Vereinzelt wurden auch schon Lehrstühle für Akupunktur und/oder Chinesische Medizin eingerichtet. Die Bundesärztekammer hat ein Curriculum für die Akupunkturausbildung verabschiedet. Seit einigen Jahren besteht die Möglichkeit, die ärztliche Zusatzbezeichnung für Akupunktur durch eine Prüfung bei den entsprechenden Landesärztekammern zu erlangen. Eine lege artis durchgeführte Akupunktur setzt die korrekte Akupunkturpunktlokalisation voraus. Das von uns vorgestellte Konzept der Lokalisation der Akupunkturpunkte aufgrund vorgegebener anatomischer Strukturen hat sich als Standard etabliert. Der Taschenatlas gliedert sich in drei Teile. Teil 1 Akupunkturpunkte am Körper umfasst die wichtigsten Punkte der Körperakupunktur. Hier erfolgt eine Beschreibung nach Lokalisation, Stichtiefe, Indikationen und der Bedeutung in der Chinesischen Medizin. In einer kurzen Einleitung wird auf die wichtigsten Aspekte aus der Geschichte der Körperakupunktur und der Darstellung der Wirkmechanismen eingegangen. Teil 2 Akupunkturpunkte an der Ohrmuschel umfasst die Darstellung der Ohrakupunkturpunkte entsprechend der westlichen Schule nach Nogier und Bahr und der Chinesischen Schule. Auf die Unterschiede beider Schulen wird eingegangen. Ebenfalls werden die neuesten Erkenntnisse und UntersuchungenzurInnervationderOhrmuschel von Peuker et al. berücksichtigt. Teil 3 Triggerpunkte stellt die wichtigsten definierten und in der Praxis relevanten Triggerpunkte auch in ihrem Bezug zu den entsprechenden Akupunkturpunkten dar. Komplettiert wird das Kapitel durch die Abhandlung der entsprechenden theoretischen Grundlagen. Nach der Devise Never touch a running System halten wir an dem von uns eingeführten und in der Praxis bewährten Konzept der visuell didaktischen Aufarbeitung (VISDAK ) fest. Danken möchten wir allen an dem Zustandekommen dieses Buches Beteiligten, vor allem Herrn Rüdiger Bremert und Herrn Helmut Holtermann für die exzellenten anatomischen Zeichnungen. Frau Monika Grübener vom Haug Verlag danken wir für die gute Zusammenarbeit. Kiel, Januar 2015 Dr. Hans-Ulrich Hecker Dr. Angelika Steveling Dr. Elmar T. Peuker Dr. Kay Liebchen

7 6 Inhaltsverzeichnis Vorwort... 5 Anschriften Teil 1 Akupunkturpunkte am Körper 1 Einleitung Lungen-Leitbahn Dickdarm-Leitbahn Magen-Leitbahn Milz-Leitbahn Herz-Leitbahn Dünndarm-Leitbahn Blasen-Leitbahn Nieren-Leitbahn Perikard-Leitbahn Erwärmer-Leitbahn Gallenblasen-Leitbahn Leber-Leitbahn Konzeptionsgefäß

8 Inhaltsverzeichnis 7 15 Lenkergefäß Extrapunkte Teil 2 Akupunkturpunkte an der Ohrmuschel 17 Anatomie der Ohrmuschel Innervationszonen der Ohrmuschel nach Nogier Neuere Untersuchungen zur Ohrinnervation Topografische Lage der Reflexzonen Punkte am Lobulus nach chinesischer Nomenklatur Punkte am Lobulus nach Nogier Punkte am Tragus nach chinesischer Nomenklatur Punkte am Tragus nach Nogier und Bahr Punkte an der Incisura intertragica nach chinesischer Nomenklatur Punkte an der Incisura intertragica nach Nogier Punkte am Antitragus nach chinesischer Nomenklatur Punkte am Antitragus nach Nogier Projektion des knöchernen Skeletts nach Nogier Projektionszonen der Wirbelsäule nach Nogier

9 8 Inhaltsverzeichnis 31 Plexuspunkte in der Concha nach Nogier Punkte im Bereich der Fossa triangularis nach chinesischer Nomenklatur Punkte der aufsteigenden Helix nach chinesischer Nomenklatur Punkte der Helix nach Nogier Punkte (verdeckt liegend) an der Helix nach Nogier Projektionszonen der inneren Organe nach chinesischer Nomenklatur Projektionszonen der inneren Organe nach Nogier Energie- und Behandlungslinien an der Ohrmuschel Teil 3 Triggerpunkte 39 Triggerpunktdefinition M. temporalis M. masseter M. pterygoideus lateralis M. rectus capitis, M. obliquus capitis M. splenius capitis Mm. scaleni anterior, medius et posterior

10 Inhaltsverzeichnis 9 46 M. trapezius M. levator scapulae M. sternocleidomastoideus M. subclavius M. pectoralis major M. pectoralis minor M. rhomboideus minor et major M. supraspinatus M. infraspinatus M. subscapularis M. supinator M. extensor carpi radialis longus M. extensor digitorum communis M. pronator teres M. flexor digitorum superficialis M. obliquus externus abdominis M. iliacus/m. psoas M. quadratus lumborum M. glutaeus maximus

11 10 Inhaltsverzeichnis 65 M. glutaeus medius M. glutaeus minimus M. piriformis M. quadriceps femoris Hamstrings M. gracilis M. tensor fasciae latae M. gastrocnemius M. tibialis anterior Teil 4 Anhang 74 Abbildungsnachweis Literatur Sachverzeichnis

12 Anschriften 11 Herausgeber Dr. med. Hans Ulrich Hecker Segeberger Landstr Kiel Dr. med. Kay Liebchen Am Wald Borgwedel Dr. med. Elmar T. Peuker Schaumburgstr Münster Mitarbeiter Dr. med. Michael Hammes Louisenstr. 27a Bad Homburg Prof. Dr. Stefan Kopp Theodor-Stern-Kai Frankfurt Dr. Gustav Peters Ahornweg Hankensbüttel Dr. med. Angelika Steveling Veledastr Essen

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14 M. deltoideus Pars spinalis M. deltoideus Pars acromialis M. deltoideus Pars clavicularis 3E 3E Teil 1 Akupunkturpunkte am Körper

15 14 1 Einleitung Die Körperakupunktur hat ihre Ursprünge in China und wird erstmals ca. 90 v. Chr. in der Literatur erwähnt. Zunächst wurden sechs Einstichöffnungen an Unterarmen und Unterschenkeln beschrieben, die in Analogie zu einem Flussverlauf bezeichnet wurden: Quelle Bach Ort, an dem der Fluss schiffbar wird Strom Mündung Ebene (zwischen Strom und Ort, an dem der Fluss schiffbar wird) Schon früher gab es allerdings Holzfiguren mit Leitungsbahnen, wie sie z. B. in einem Grab aus der frühen Han-Dynastie (200 v. Chr. 9 n. Chr.) gefunden wurden. In diesen Leitbahnen, die auch als Meridiane bezeichnet werden, zirkuliert nach traditionell chinesischer Vorstellung die Lebensenergie Qi. Im Laufe der Zeit wurden weitere Akupunkturpunkte auf den Leitbahnen und außerhalb dieser hinzugefügt. Das sind die sog. Extrapunkte. Derzeit werden 361 klassische Punkte der Körperakupunktur gelehrt. Man kann annehmen, dass die Beschreibung und Tradierung von Akupunkturpunkten empirischen Erkenntnissen folgte. So wurden beispielsweise Lokalpunkte an besonders schmerzhaften Arealen hinzugenommen und bei entsprechendem Erfolg beibehalten und in die Systematik eingeführt. Hierdurch erklärt sich beispielsweise die überzufällige Übereinstimmung zwischen Akupunktur- und Triggerpunkten. Weitere Funktionen und Kombinationsmöglichkeiten von Punkten wurden später aus der Beobachtung oder aus theoretischen Überlegungen hinzugefügt. Wissenschaftlich nachgewiesen sind in der Behandlung schmerzhafter Störungen durch Akupunktur Wirkmechanismen auf segmentaler und übergeordneter Ebene. Segmental kommt es zu einer Aktivierung hemmender Interneurone durch Aβ-Fasern (Mechanozeption) und Aδ-Fasern (schnell leitende Schmerzfasern). Übergeordnet werden durch das hypothalamische System vermittels Endorphinen absteigende serotoninerge und noradrenerge Bahnen aktiviert. Nachgewiesen ist weiterhin die Möglichkeit eines hemmenden Einflusses der Akupunktur auf das sympathische System und eine Aktivierung des Immunsystems. Verbindendes Element dürfte hier das Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-System sein.