MigrantInnen in der Berufsvorbereitung: Bildungsaspirationen am Beispiel des Berufsgrundbildungsjahres Hessen
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- Kristina Linden
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1 Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik MigrantInnen in der Berufsvorbereitung: Bildungsaspirationen am Beispiel des Berufsgrundbildungsjahres Hessen 1
2 Inhalt 1. Probleme von MigrantInnen beim Übergang in berufliche Ausbildung 2. Bildungsaspirationen von MigrantInnen im Berufsgrundbildungsjahr Hessen 3. Ergebnisse: normative Zielvorstellungen und Bildungsaspirationen in der Berufsvorbereitung 2
3 Probleme von MigrantInnen beim Übergang in berufliche Ausbildung: Verdrängungsprozesse Anteil der Auszubildenden mit ausländischen Pass an allen AZUBIs geht seit Jahren zurück Anteil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund in berufsvorbereitenden Maßnahmen hoch (Konsortium Bildungsberichterstattung 2006) Schlechtere Schulabschlüsse (Beicht/Friedrich/Ulrich 2008) Weniger ausbildungsplatzrelevantes soziales Kapital (Beicht/Friedrich/Ulrich 2008) Schlechteres Anregungs- und Vorbildungspotential seitens der Eltern (Lex et al. 2008) diskriminierende Selektionsprozesse durch Ausbildungsbetriebe 3
4 Probleme von MigrantInnen beim Übergang in berufliche Ausbildung Pläne für die Zeit nach der Hauptschule unterschiedlich nach Migrationsstatus (Lex et al. 2008) Jug. mit Migrationshintergrund entscheiden sich eher für schulische Karriere als für direkten Übergang in duale Ausbildung Ist dies auch ein herkunftsbedingter Unterschied oder ein kultureller? Zeigt sich der Unterschied auch in den berufsvorbereitenden Maßnahmen? 4
5 Datengrundlage: Evaluationsstudie des BGJ Hessen Analyse von Sekundärdaten Quantitative Erhebungen: Schüler- und Lehrerbefragung als Vollerhebung Zwei Erhebungszeitpunkt in Abstand von einem Jahr Rücklauf : 1. Lehrerbefragung: 68 %; 2. Lehrerbefragung 53,5 % (oder 115 von ca. 215 Klassenlehrern) 1. Schülerbefragung 48 % zweite Schülerbefragung 49% (1707 von 3455 SchülerInnen) 5
6 Strukturelle Unterschiede 6
7 Vorbildung nach Migrationshintergrund 100,0% 90,0% 83,0% 92,0% 80,0% 70,0% 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0%,0% 11,5% 3,6% 1,8% 2,0% 1,8%,8% ohne Mig. Mig. 2. Schülerbefragung; Sign. Nach Chi-Quadrat 7
8 Beruf des Vaters nach Migrationshintergrund 35% 34% 30% 27% 26% 25% 21% 20% 15% 10% 5% 13% 10% 8% 2% 16% 3% 3% 7% ohne Mig. Mig. 0% 2. Schülerbefragung; Sign. Nach Chi-Quadrat 8
9 Übergänge in Ausbildung 9
10 Übergänge in Ausbildung Analyse auf Grundlage der Schulstatistik: 22% gehen über in Ausbildung ohne Verkürzung, 4% in verkürzte Ausbildung Befragung der Klassenlehrer: Welchem Berufsfeld ist die Klasse, zugeordnet? Anzahl der Schüler, denen der Übergang in eine verkürzte Ausbildung im laufenden Schuljahr gelingt Anzahl der Schüler, die im laufenden Schuljahr bereits einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen haben Metalltechnik 1,00 3,96 Holztechnik 4,27 3,65 Wirtschaft und Verwaltung,09 1,79 Ernährung und Hauswirtschaft,21 1,78 Insgesamt 1,33 2,80 1.Lehrerbefragung; Sign. Nach Chi-Quadrat 10
11 Berufsfelder nach Migrationshintergrund 30,0% 25,0% 20,0% 15,0% ohne Mig. Mig. 10,0% 5,0%,0% Metalltechnik Holztechnik Wirtschaft und Verwaltung Ernährung und Hauswirtschaft 1. Schülerbefragung; Sign. Nach Chi-Quadrat 11
12 Berufsfelder nach Migrationshintergrund 30,0% 25,0% 20,0% 15,0% 10,0% Türkei Russland anderes Land 5,0% 0,0% Metalltechnik Holztechnik Wirtschaft und Verwaltung Ernährung und Hauswirtschaft 1. Schülerbefragung; Sign. Nach Chi-Quadrat 12
13 Gründe für den Besuch des BGJ 13
14 Motiv für Besuch der Schulform nach Migrationshintergrund 84% 82% 80% 78% 76% 74% 72% 70% ohne Mig. Mig. 68% 66% 64% Besuche BGJ Grundausb. Besuche BGJ Schulbildung Besuche BGJ Chancen Ausbildung Besuche BGJ um nicht arbeitslos 2.Schülerbefragung; Sign. Nach ANOVA, Chi-Quadrat 14
15 Bildungsaspirationen nach dem BGJ 15
16 Bildungsaspirationen nach Migrationshintergrund 60,00% 50,00% 40,00% 30,00% 20,00% ohne Mig. Mig. 10,00% 0,00% Nach BGJ anrechnen und verkürtzen Nach BGJ Ausbildung in anderem Berufsfeld Nach BGJ weiter zur Schule 2.Schülerbefragung; Sign. Nach ANOVA und Chi-Quadrat 16
17 Welchen Abschluss wollen Sie erreichen? Migrationshintergrund 70,0% 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% Realschulabschluss abgeschlossene Lehre 20,0% 10,0%,0% ohne Mig. Mig. 1.Schülerbefragung; Sign. Nach Chi-Quadrat 17
18 Welchen Abschluss wollen Sie erreichen? Migrationshintergrund 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Türkei Russland anderes Land Realschulabschluss abgeschlossene Lehre 1.Schülerbefragung; Sign. Nach Chi-Quadrat 18
19 Thesen und Fragestellungen Übergangsquoten im Verhältnis zu zeitlichen und finanziellen Ressourcen (vgl. Konsortium Bildungsberichterstattung 2008) Zweite Funktion der berufsvorbereitenden Maßnahmen: Erwerb der mittleren Reife und des Hauptschulabschluss Zu welchem Anteil profitieren Jugendliche mit Migrationshintergrund davon? Kompetenzzuwächse? 19
20 Thesen 1. Jugendliche mit Migrationshintergrund verstehen die Selektionslogik in der beruflichen Bildung nicht: sind in Berufsfeldern mit geringen Übergängen wollen besseren Schulabschluss anstatt zeitnah in duale Ausbildung überzugehen 2. Jugendliche mit Migrationshintergrund verstehen die Selektionslogik genau: Wissen um die geringen Möglichkeiten am Ausbildungsmarkt Erkennen eingeschränkte Möglichkeiten bei nach Vorbildung segmentiertem Ausbildungsmarkt entscheiden sich bewusst für schulischen Weg, höheren allg. Abschluss 20
21 Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit! 21
22 Die fachpraktischen Fertigkeiten der BGJ-Abgänger entsprechen denen des ersten Ausbildungsjahres ANOVA: f 9;124;0,05 = 6,920** Post-hoc-Tests: Folgende Mittelwerte unterscheiden sich auf dem 5%- Niveau statistisch signifikant voneinander: Holz-Druck, Holz-Wirtschaft, Holz-Ernährung, Holz-Metall 22
Name der Ausbildungsstätte. 1. Wenn Sie diese Ausbildung beginnen: Welchen höchsten Schulabschluss haben Sie dann? a) ohne Hauptschulabschluss
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