4 Planung von Anwendungsund
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- Nikolas Krämer
- vor 8 Jahren
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1 Einführung 4 Planung von Anwendungsund Datenbereitstellung Prüfungsanforderungen von Microsoft: Planning Application and Data Provisioning o Provision applications o Provision data Lernziele: Anwendungen bereitstellen mit HyperV Die Terminaldienste Datenbereitstellung Quelle: Microsoft 4.1 Einführung Sowohl die Anwendungs- als auch die Datenbereitstellung ist ein zentraler Punkt für jeden Administrator. Bei der Anwendungsbereitstellung haben Sie mehrere Möglichkeiten, wobei in erster Linie die Virtualisierung und die Terminaldienste das Thema sind. 4.2 Virtualisierung mit HyperV Die Servervirtualisierung ist ein höchst interessantes Thema, da sie sowohl zur Serverkonsolidierung als auch zur Hochverfügbarkeit beiträgt. Dies klingt widersinnig, denn eine Konsolidierung spart Ressourcen, eine Hochverfügbarkeitslösung dagegen geht in den meisten Fällen nicht gerade sparsam mit der Hardware um. Aber es ist tatsächlich so, dass mit einer Virtualisierung beide Bereiche abgedeckt werden können. 208
2 Planung von Anwendungs- und Datenbereitstellung Konsolidierung Viele Serversysteme sind nicht wirklich ausgelastet, sie benötigen nur einen Bruchteil ihrer Kapazität. Aber aus Stabilitätsgründen werden viele Serversysteme dediziert betrieben, teilweise verlangen es die Hersteller bestimmter Anwendungen sogar. Dies verschwendet nicht nur Hardwareressourcen, sondern natürlich auch Wartungsressourcen. Alleine die Verschwendung der Ressourcen ist hier schon Grund genug, über eine Konsolidierung nachzudenken, die zwar zunächst einmal Kosten durch Aufwand verursacht, im weiteren Verlauf aber immense Kostenersparnis verspricht. Ausfallsicherheit Ein zweiter Effekt der Virtualisierung ist die Ausfallsicherheit. Eine virtuelle Maschine ist in einer einzigen Datei gespeichert, die gesichert werden kann. Sollte das Hostbetriebssystem oder die Hardware ausfallen, kann in relativ kurzer Zeit ein neues Hostsystem bereitgestellt werden, in dem nur die gesicherte Datei wieder gestartet werden muss, und der vorherige Stand ist wiederhergestellt. Da die virtuellen Maschinen alle mit einer virtuellen Hardware arbeiten, ist auch die reale Hardware unwichtig HyperV HyperV ist die aktuelle Lösung von Microsoft, eine Virtualisierung zu realisieren. Momentan liegt HyperV zwar nur als RC (Vorabversion) vor, es ist aber anzunehmen, dass sich bis zur Final Release nicht mehr viel ändern wird. HyperV ist momentan ein Download, der zunächst installiert werden muss. Als Hostsystem kommt nur eine 64-bit Version von Windows Server 2008 in Frage, und zwar erst ab der Enterprise -Version. Nach der Installation des Patches, und einem Neustart, können Sie die Rolle HyperV installieren. 209
3 Virtualisierung mit HyperV Abbildung 4.1: HyperV Die Installation erfordert zwingend einen Neustart, und wird nach dem Neustart fortgesetzt. ACHTUNG! Sie müssen sich nach dem Neustart auf jeden Fall mit dem gleichen Konto anmelden, mit dem Sie die Installation gestartet haben, sonst wird HyperV nicht vollständig installiert! Natürlich können Sie die Rolle HyperV auch mit dem Befehlszeilentool ocsetup installieren! Abbildung 4.2: HyperV ist installiert 210
4 Planung von Anwendungs- und Datenbereitstellung Nach der Installation können Sie erkennen, dass verschiedene Dienste hinzugefügt worden sind. Nun steht Ihnen die HyperV Verwaltungskonsole mit Namen HyperV- Manager zur Verfügung. Mit diesem Manager können Sie natürlich auch andere HyperV-Rechner verwalten, da Sie sich mit einem anderen Windows Server 2008 Computer verbinden können, der ebenfalls HyperV installiert hat. Dies ist absolut notwendig, falls Sie HyperV auf einer Server Core Installation betreiben wollen. In diesem Fall installieren Sie die Rolle zusätzlich auf einer Vollinstallation, und machen dann eine Remoteverwaltung. Zunächst betrachten wir die Standardeinstellungen von HyperV. Es sind noch keine virtuellen Maschinen installiert, deswegen beschränken sich die Konfigurationsmöglichkeiten auch auf die allgemeinen Einstellungen. Klicken Sie zunächst auf HyperV-Einstellungen. Hier können Sie allgemeine Themen, wie Speicherorte der virtuellen Festplatten und der virtuellen Computer festlegen. Abbildung 4.3: Allgemeine Einstellungen Unterhalb dieser Einstellungen finden Sie in der HyperV-Konsole die Einstellungen für die virtuellen Netzwerke. Jede virtuelle Maschine, die unter HyperV erstellt wird, kann mit einem bestimmten definierten virtuellen Netzwerk arbeiten. 211
5 Virtualisierung mit HyperV Abbildung 4.4: Virtuelle Netzwerke Folgende Netzwerke stehen zur Verfügung: Extern Das Externe Netzwerk bedeutet, dass der virtuelle Computer, dem dieses Netzwerk zugewiesen wird, die reale Netzwerkkarte des Hostsystems mit einer eigenen IP-Adresse ohne Einschränkungen benutzen kann, und damit Zugriff auf das komplette physikalische Netzwerk hat. Intern Intern bedeutet, dass der virtuelle Computer auf andere virtuelle Computer zugreifen kann, die auf dem gleichen Hostsystem installiert sind, und zusätzlich auf das Hostsystem selber. Hierbei ist kein kompletter Zugriff auf das Netzwerk möglich. Privat Privat bedeutet, dass alle virtuellen Maschinen, die auf einem Hostsystem installiert sind, untereinander kommunizieren können, aber keinen Zugriff auf das Netzwerk haben. Um die weiteren Konfigurationseinstellungen zu betrachten, müssen wir zunächst eine virtuelle Maschine installieren. Dazu wählen Sie Neu Virtueller Computer. 212
6 Planung von Anwendungs- und Datenbereitstellung Abbildung 4.5: Neuen virtuellen Computer erstellen Nun beantworten Sie einige grundsätzliche Fragen zur Installation der virtuellen Maschine. Sie legen den Speicherplatz der virtuellen Dateien fest, definieren den Arbeitsspeicher, wählen, ob die Netzwerkkarte benutzt werden soll, oder nicht (Genaueres können Sie noch später festlegen), geben der Maschine einen Namen, und entscheiden sich für die Installation eines Betriebssystems. Nach der Installation des Gastbetriebssystems können Sie die Einstellungen der virtuellen Maschine betrachten. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die entsprechende Maschine, und wählen Einstellungen. Abbildung 4.6: Einstellungen bearbeiten 213
7 Virtualisierung mit HyperV Hier können Sie nun alle wichtigen Einstellungen, die ausschließlich diese Maschine betreffen, konfigurieren. Abbildung 4.7: Einstellungen Eine besonders interessante Einstellung ist die Möglichkeit, die Ressourcen des Prozessors zu begrenzen. Das ist immer dann wichtig, wenn Sie mehrere virtuelle Maschinen auf einem System betreiben, und beispielsweise nicht möchten, dass eine Datenbank alle Ressourcen benötigt, und dann für die anderen Systeme nichts mehr übrig bleibt. Genauso können Sie hier auch die Art des Zugriffs auf das Netzwerk konfigurieren. Auch die Integration Services sind eine wichtige Einstellung. Abbildung 4.8: Integration Services Hier können Sie auswählen, welche Funktionen das Hostsystem für das virtuelle System bereitstellen soll. Möchten Sie beispielsweise einen Datenaustausch zwischen dem Hostsystem und dem virtuellen System ermöglichen, muss dies hier aktiviert sein, damit Sie überhaupt die Möglichkeit der Konfiguration haben. 214
8 Planung von Anwendungs- und Datenbereitstellung Hier sollten Sie dafür sorgen, dass die virtuellen Maschinen automatisch gestartet werden, wenn das Hostsystem startet, beziehungsweise, dass die virtuellen Systeme heruntergefahren werden, wenn das Hostsystem heruntergefahren wird. Festplatten Unterhalten wir uns über die Festplatten. Normalerweise werden virtuelle Systeme auf virtuellen Festplatten gespeichert, die die Erweiterung.vhd haben. Allerdings gibt es noch eine zweite Art der Festplatte, mit denen HyperV arbeiten kann: Die Pass-Through-Disk. Pass-Through Disks sind externe Speicherfestplatten, die, wie der Name sagt, durchgereicht werden. Dies hat in erster Linie eine Bedeutung für den Betrieb eines Clusters. Hier werden externe Storages benötigt, und hierfür sind Pass-Through-Disks auch gebräuchlich. Sie dienen allerdings der Datenspeicherung, und nicht der Installation eines virtuellen Systems! Also kann man sagen: Installieren Sie ein virtuelles System auf einer virtuellen Festplatte, und als Datenspeicher können Sie eine Pass-Through-Disk verwenden. Allerdings gibt es auch noch zum Thema virtuelle Festplatten einiges zu sagen. Betrachten wir die Möglichkeit, virtuelle Festplatten vor der Installation von virtuellen Computern zu erstellen. Klicken Sie hierfür auf Neu, Festplatte. Es erscheint ein Assistent, der Sie fragt, welche Art der Festplatte Sie erstellen möchten. Dynamisch erweiterbar Dynamisch erweiterbare Festplatten sind die Standardeinstellung. Sie geben eine maximale Größe der Festplatte an, und diese wird bis zu dieser Größe erweitert, wie benötigt. Feste Größe Hier geben Sie eine fixe Größe an, die immer eingehalten wird. Differenzierend Das sind Festplatten, die einer anderen Festplatte zugeordnet sind, und nur die Unterschiede aufzeichnen. Dies kann man verwenden, wenn man entweder 215
9 Virtualisierung mit HyperV Änderungen nicht speichern möchte, oder wenn man wenig Speicherplatz zur Verfügung hat, und deswegen nicht für jedes System eine eigene Dynamische oder feste Festplatte definieren kann. Differenzierende Festplatten sind immer einer dynamischen oder festen Festplatte zugeordnet. Abbildung 4.9: Neue Festplatte ACHTUNG! Wenn Sie wenig Speicherplatz zur Verfügung haben, und trotzdem mehrere virtuelle Systeme installieren möchten, ist die Empfehlung von Microsoft folgende: Sie erstellen eine Festplatte mit fester Größe für das erste System, und für alle anderen Systeme differenzierende Festplatten. Damit können Sie wenig Speicher effektiv verwenden. Abbildung 4.10: Zuordnung zu einer anderen Festplatte 216
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