Wege zu einer nachhaltigen Zukunft Sachsen und Alberta sind verbunden in der ökologischen Nachhaltigkeit
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- Robert Michel
- vor 8 Jahren
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1 Wege zu einer nachhaltigen Zukunft Sachsen und Alberta sind verbunden in der ökologischen Nachhaltigkeit Im Rahmen der Vorbereitung für die Teilnehmer der Umweltbotschafterreise 2014 wurden diese mittels eines Vortrags einer ehemaligen Stipendiatin in die Thematik Ölsandabbau in Alberta, Ölgewinnung aus Ölsand und Northern Gateway Pipeline eingeführt.
2 Davon ausgehend wurden die Folgen des Ölsandabbaus: Totalzerstörung des Ökosystems durch Tagebau, Anreicherung von Schadstoffen in der Umwelt und damit erhöhte Krebsraten und erhöhter CO² - Ausstoß mit den Folgen für das Klima diskutiert. Mittels Skype konnte die Thematik zudem mit einem kanadischen Experten vertieft werden. Einen wesentlichen Anteil hatte die Frage, inwieweit unser Lebensstil in Deutschland bzw. Kanada dafür verantwortlich gemacht werden kann. Außerdem wurde diskutiert. auf welche Weise die gesammelten Informationen an gleichaltrige weitergegeben werden könnte.
3 Auf Grund dessen wurde im Nachgang des Treffens der Vortrag noch einmal überarbeitet. Zum Ölsandabbau und zur Ölgewinnung aus Ölsand wurde ein Informationstext entworfen. Dieser Text bildet die Grundlage für ein Fließdiagramm zur Gewinnung von Öl aus Ölsand. Eine mögliche Schüleraufgabe wäre, die im Text hervorgehobenen Wörter in das Fließdiagramm einzutragen, bzw. selbst ein entsprechendes Diagramm zu erstellen. Des Weiteren wurden die im Text genannten Auswirkungen des Ölsandabbaus zusammengestellt und vertieft. Diese Zusammenstellung kann als Orientierung für die Lösung einer Schüleraufgabe dienen. Zum Thema Northern Gateway Pipeline wurde in gleicher Weise ein Einführungstext erstellt und mit Kartenmaterial ergänzt. Die Auswirkungen von Ölverschmutzungen auf marine Ökosysteme wurden gesondert aufgelistet. Aus diesen Informationen können Schüler einen Kurzvortrag, ein Plakat o.ä. erstellen. Dabei könnten die Folgen der Ölverschmutzung und deren Verflechtungen in einem Diagramm zusammengefasst werden. Die erstellten Materialien werden wir bei unserer Umweltbildungsarbeit an Schulen nutzen bzw. der Lehrerschaft zur Ergänzung ihres Unterrichts anbieten. Sie werden außerdem auf unserer homepage veröffentlicht werden.
4 Ölgewinnung in Alberta, Kanada In der kanadischen Provinz Alberta finden sich 1 / 3 des weltweiten Vorkommens an Ölsand. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus Lockergestein (meist Sand), Wasser und Bitumen. Vermutlich während der Auffaltung der Rocky Mountains wurde das Öl einer bestehenden Lagerstätte unterhalb des Lockergesteinkörpers in diesen hineingepresst. In der Folge wandelte sich das Rohöl in Bitumen um. Über dem mit Öl angereicherten Lockergestein liegt das sogenannte Deckgebirge. Im Bereich des Athabasca Tales ist dieses Deckgebirge durch die Erosion weitgehend abgetragen, so dass die Ölsande teils knapp unter der Erdoberfläche anstehen. An heißen Tagen kann sich das im Ölsand enthaltene Bitumen verflüssigen und zu Tage treten. Die in diesem Bereich ansässigen First Nations nutzten das Bitumen traditionell zur Abdichtung ihrer Kanus. Lange war man davon ausgegangen, dass ein Abbau der Ölsande nicht wirtschaftlich sein würde, da die Gewinnung von Rohöl aus dem im Sand enthaltenen Bitumen (10 15 %) nur mit hohem Energieaufwand und erheblichen negativen Auswirkungen auf die Umwelt möglich ist. Der ständig steigende Bedarf an Öl und der damit verbundene Anstieg der Ölpreise machten den Abbau der Ölsande jedoch rentabel. Die Folgekosten zur Sanierung der Umwelt werden dabei zur Zeit allerdings nicht berücksichtigt. Solange das Deckgebirge eine geringere Mächtigkeit als ca m hat, kann der Ölsand im Tagebau abgebaut werden. Dabei werden durchschnittlich 4 Tonnen Erde bewegt (je zur Hälfte Abraum und Ölsand) um ein Barrel 1 Öl zu gewinnen. Die Bagger, die in den kanadischen Tagebauen zum Einsatz kommen, müssen alle 1 2 Tage mit neuen Zähnen versehen werden. Die Muldenkipper, die bis zu 400 Tonnen Fracht transportieren können, verbrauchen 190 l Diesel pro Stunde. 2 Der im Tagebau gewonnene Ölsand wird mit Wasser vermengt, welches zuvor auf 80 C erhitzt wurde (Zufuhr von Energie). Dadurch wird das Bitumen verflüssigt. Es trennt sich vom Sand Wassergemisch. Das Bitumen wird unter Zufuhr von Energie nochmals auf ca. 480 C erhitzt und gleichzeitig auf 100 atü (Atmosphärenüberdruck) verdichtet. Dadurch werden diejenigen Prozesse angestoßen, durch die das Bitumen in synthetisches Rohöl verwandelt wird. Das Sand-Wassergemisch wird zunächst in ein Absatzbecken geleitet. Nachdem sich der Sand abgesetzt hat wird das Wasser abgeleitet. Nach einer Reinigung kann das Wasser wiederverwendet werden. Das Wasser der Absatzbecken ist so stark mit Ölrückständen angereichert, dass auf dem See landende Wasservögel verenden. Deshalb wird mit Hilfe von Vogelscheuchen versucht, vorbeiziehende Vögel am Landen auf den Absatzbecken zu hindern. Mit Hilfe von Sanddämmen soll verhindert werden, dass verunreinigtes Wasser in die Umwelt gelangt. Dennoch lassen sich in den Fischen des Athabasca erhöhte Schadstoffkonzentrationen nachweisen. In der Umgebung der Abbaubetriebe wurden erhöhte Krebsraten festgestellt. Ist das Deckgebirge mächtige als 75 m wird das Bitumen im In-Situ-Verfahren gewonnen. Dabei wird Wasserdampf durch Röhren in den Ölsand verpresst. Das Bitumen wird dadurch verflüssigt und kann durch weitere Rohre an die Erdoberfläche gepumpt werden. 1 Barrel engl. Fass; internat. Maßeinheit f. Öl: 158,987 Liter 2 National Geographic Deutschland, Juni 2009,
5 Vom Ölsand zum Rohöl Ölsand H 2 O (80 C) Energie Sand - Wassergemisch Bitumen Absatzbecken Energie: 480 C 100 atü Sand Wasser synthet. Rohöl Renaturierung Reinigung
6 Auswirkungen der Ölsandgewinnung Vollständige Zerstörung des natürlichen Ökosystems (boreale Wälder, Moore, Flüsse) Verlust von Lebensraum Aussterben von Populationen, evtl. von Tier- und Pflanzenarten Zerschneidungswirkung: Verinselung von Populationen völlig veränderter Wasserhaushalt verringerte O² - Produktion verringerte CO² - Absorption mit Folgen für den Klimawandel Großer Wasserverbrauch, hoher Energiebedarf 1 Barrel synthetisches Öl: 80 kg Treibhausgase + 4 Barrel Abwasser Folgen für den Klimawandel Problem der Wasserentsorgung Absatzbecken mit stark belastetem Wasser Todesfalle für landende Wasservögel, insbesondere Zugvögel Gefährdung z.tl. bedrohter Tierarten Freisetzung von Schadstoffen, u.a. Quecksilber Erhöhte Zahl von Krebsfällen Mögliche unterirdische Umweltschäden bei In Situ - Verfahren
7 Northern Gateway Pipeline Quelle:
8 Quelle: In Kitimat, wo die Pipeline beginnt bzw. ankommt, muss ein für die Be und Entladung der Tanker geeigneter Hafen erst gebaut werden. Von dort windet sich die Tankerroute auf einem Schifffahrtsweg, der für große und schwerfällige Schiffe ungeeignet ist, zum Pazifik. Bei einem Tankerunglück würden bislang unberührte und äußerst fragile Ökosysteme zerstört werden. Die dadurch entstehenden Schäden sind, wie das Beispiel des Unglücks der Exxon Valdez im Jahre 1989 zeigt, als irreparabel einzustufen. Vor 24 Jahren lief der Öltanker Exxon Valdez vor der Küste Alaskas auf ein Riff auf. Die Schäden für Natur und Mensch waren enorm. Ganze Tierpopulationen wurden ausgerottet, die Menschen verloren ihre Arbeit und damit ihre Lebensgrundlage. Die Region hat sich bis heute nicht erholt. 3 Betroffen wäre vermutlich auch die Insel Porcher Island, auf der sich das Land der Wölfe, eines der Schutzgebiete von Wilderness International befindet. Dabei handelt es sich um ein Gebiet, in dem die weltweit einzigartige Population der Küstenwölfe vorkommt. Diese leben einen Großteil des Jahres von marinen Lebewesen (Fische, Muscheln) und wären daher direkt durch den Verlust ihrer Nahrungsgrundlage bedroht. 1 Tropfen Öl macht bis zu 1000 l Wasser für eine Trinkwassernutzung unbrauchbar. 3
9 Auswirkungen von Ölverschmutzung des Meeres 4 Ausbreitung Ölfilm, je dünnflüssiger das Öl desto weiter reichend Verdunstung Lösung leicht flüchtiger Bestandteile im Wasser erhebliche Toxozität u.a. erhöhte Krebsraten Emulgierung es entsteht eine cremige Wasser in Öl Emulsion an der Wasseroberfläche Dispergierung das Öl wird bei größerem Seegang emulgiert, wobei die Öltropfen in tiefere Wasserschichten verfrachtet werden Sedimentation Anlagerung des Öls an Festkörpern und Absinken auf den Meeresgrund als relativ stabile Teerklumpen Biologischer Abbau durch Bakterien dabei geraten hochtoxische, polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe ins Meer u.a. erhöhte Krebsraten Verölung von Meerestieren v.a. von Vögeln und Säugetieren tödlich; Massensterben Verölung der Küsten bei Exponiertheit evtl. mehrfache Umlagerung durch Brandung (ähnl. Treibgut) ersticken von Bodenlebewesen (Muscheln, ) schwere Schädigung durch toxiache Stoffe flächiger Totalverlust des Ökosystems 4
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