Die Hase in Osnabrück zentrales Schnittstellengewässer in der Region
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- Julius Friedrich
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1 Büro für Gewässerökologie, Fischereiliche Studien & Landschaftsplanung GFL Die Hase in Osnabrück zentrales Schnittstellengewässer in der Region Auszug aus dem Fließgewässerprogramm der Stadt Osnabrück Fließgewässerprogramm Osnabrück Textteil, Anhänge, Karten, GIS und Datenbanken Grundlagenerhebungen / Entwicklungsziele & Maßnahmen zur Zielerreichung
2 Inhalt des Kurzvortrages Das Fließgewässerprogramm der Stadt Osnabrück Aufgabe, Ziele und Inhalte Die Hase als zentrales Schnittstellengewässer im Osnabrücker Berg- und Hügelland heute potenziell natürlicher Gewässerzustand oder Wenn sie könnte wie wollte Aktuelle Situation Entwicklungsziel Maßnahmenkonzept
3 Fließgewässerprogramm Aufgabe städtisches Modul zur lokalen Umsetzung des Fließgewässerschutzsystems Niedersachsen und des Europäisches Fischerei- und Naturschutzrechts Konkretisierung des Zielrahmens der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL ) Berücksichtigung der Restriktionen im urban geprägten Raum Grundlage für Sicherung und Entwicklung auch der kleineren Fließgewässer der Stadt Grundlage für Verwaltung und Politik für eine natur- und sozialverträglich Entwicklung der Stadt
4 Fließgewässerprogramm Ziele Wiederherstellung und nachhaltige Sicherstellung der ökologischen Funktionsfähigkeit der Fließgewässer des Osnabrücker Berg- und Hügellandes im Bereich der Stadt und über die Grenzen der Stadt hinaus Zielgerichtete Verbesserungen im gesamtgesellschaftlichen Kontext Verbesserung der städtischen Lebensraumqualität attraktive Außenwirkung der Stadt Vorbildfunktion für andere Kommunen
5 Fließgewässerprogramm Inhalte Grundlagenerhebung und ökologische Zustandsbewertung ausgewählter Fließgewässer der Stadt Osnabrück mit anzustrebenden Entwicklungszielen und Maßnahmen zur Zielerreichung
6 zentrales Schnittstellengewässer der naturräumlichen Region Alle naturraumübergreifenden und eine Vielzahl innernaturräumlicher Wanderungs-, Drift- und Ausbreitungsphänomene der in Gewässern lebenden Organismen laufen nur über die Hase ab. Deshalb ist eine durchgängige Hase die Grundvoraussetzung für das Vorkommen weitgehend naturraumtypischer Lebensgemeinschaften in den Fließund Auengewässern des Osnabrücker Berg- und Hügellandes
7 heute potenziell natürlicher Zustand Wenn sie könnte, wie sie wollte würde die Hase sich im Stadtgebiet ausbreiten wie vielleicht vor Tausend Jahren bei Hochwasser im Winterhalbjahr über die Ufer treten nahezu die ganze Aue erreichen und von ihren Streifzügen neues Geschiebematerial mitbringen
8 heute potenziell natürlicher Zustand sie würde sich stetig wandeln, stark schlängeln und auch deutlich mäandrieren und ein vielgestaltiges Quer und Längsprofil sowie eine abwechslungsreich strukturierte Sohle ausbilden. die Ufer wären in Prall- und Gleithänge gegliedert und durch Ufergehölze gesäumt und in ihrer Aue wären Altarme, Stillgewässer, Auwälder und auch der Biber zu finden
9 heute potenziell natürlicher Zustand die Hase wäre Flussneunauge Petromyzon fluviatilis ein klares, mäßig sommerwarmes, sauerstoffreiches, für Fische, Neunaugen und wirbellose Wasserorganismen ökologisch durchgängiges Gewässer. mit zahlreichen Gewässern in der Aue und mit ihren Zuflüssen zu einem vierdimensional vernetzten Ökosystem verbunden und würde eine hohe Biodiversität mit einer artenreichen Fischfauna aufweisen.
10 aktueller Zustand Die Realität sieht anders aus Entwicklung der Hase und ihrer Aue im Laufe der Jahrhunderte
11 aktueller Zustand - Strukturgüte Strukturgüte Die Strukturgüte der städtischen Hase wurde in den Jahren 2001/02 in Abschnitten von jeweils 100 m Länge detailliert erfasst. Pro Abschnitt wurden 27 bewertungsrelevante Einzelparameter erfasst
12 aktueller Zustand - Strukturgüte Laufentwicklung vielfach verkürzt Strukturgüteklasse 5 (stark verändert)
13 aktueller Zustand - Strukturgüte Längsprofil Verlust der natürlichen Längsstrukturelemente wie alternierende Abfolge von Querbänken und Wannen Ausspülungen Auffälligen künstliche Längsstrukturelemente wie Querbauwerke, Stauhaltungen, Sohlsprünge Tiefen- und Strömungsvarianz unnatürlich gering oder gar nicht mehr vorhanden Strukturgüte 5 und 6 (stark bis sehr stark verändert).
14 aktueller Zustand - Strukturgüte Sohlstruktur nur noch ansatzweise naturraumtypische Sohlsubstratmuster stark versandet, flächig überschlammt, hochgradig verkrautet, Totholz nicht präsent Zentrum gepflastert quarzitische Schotter und Wasserbausteine im Mittel der Strukturgüteklasse 6 (sehr stark verändert)
15 aktueller Zustand - Strukturgüte Querprofil Symmetrische, ungegliederte Einheitsprofile ohne Breitenvarianz Im Kernbereich senkrecht durch Mauern mit meist unmittelbar anschließender Infrastruktur starke Aufweitung im Außenbereich (schadloser Hochwasserabfluss) im Mittel Strukturgüteklasse 6 (sehr stark verändert)
16 aktueller Zustand - Strukturgüte Uferstruktur weitgehendes Fehlen natürlicher und naturnaher Uferstrukturen Innenstadt: massivsten Verbauformen: Ufermauern, Uferbetonwänden und Uferspundwänden Außenbereiche: Sicherung überwiegend mit Steinschüttungen nur selten Ufergehölze an der Mittelwasserlinie im Mittel Strukturgüteklasse 6 (sehr stark verändert)
17 aktueller Zustand - Strukturgüte Gewässerumfeld Aue durch urbane Infrastruktur und Bebauung verdrängt. Ufersaumstreifen und Gewässerrandstreifen in der Innenstadt nicht systematisch ausgewiesen. Reste vorhanden. Ackerbau bis an die Böschungsoberkante Wälder und auch Forste im Bereich der städtischen Haseaue kaum, Naturnaher Auwald rudimentär Strukturgüte Innenstadt: im Mittel der Güteklasse 6 zuzuordnen (sehr stark verändert) Strukturgüte oberhalb Innenstadt: Güteklasse 4 (deutlich verändert) Strukturgüte unterhalb Innenstadt: Strukturgüteklasse 5 (stark verändert)
18 aktueller Zustand - Vernetzung
19 aktueller Zustand - Biodiversität naturraumtypischen semiaquatischen Säugetierarten wie Biber, Fischotter, Nerz, Wasserspitzmaus ausgestorben Lang- und Mittelstreckenwanderer unter den Fischen und Neunaugen aus dem Bereich der städtischen Hase verschwunden verarmte Rumpflebensgemeinschaft trotz erheblicher Verbesserungen in den letzten Jahrzehnten im Bereich der stofflichen Belastungen Meerforelle Groppe Fischotter Meerforelle
20 Aktuelle Ursprüngliche Fisch- und Fisch- Neunaugenfauna und Neunaugenfauna der Hase der im Hase Bereich im Bereich des Osnabrücker Berg- und Hügellandes - - nach Meldungen und wissenschaftlichen Angaben zur ökologischen Valenz der Arten -- Bachforelle Groppe Bachneunauge! Äsche? Elritze Bachschmerle Hasel Schneider? Meerforelle Flussbarsch Hecht H Gründling H Kurzstreckenwanderer Döbel Hecht Rotauge Steinbeißer Lachs Meerneunauge? Güster Dreistachliger Stichling Flussneunauge Aal! Bitterling Moderlieschen Schlammpeitzger?! Quappe Barbe? Neunstachliger Stichling Karausche Schleie? Rotfeder Potamodrome Kurzstreckenwanderer Potamodrome Mittelstreckenwanderer Katadrome und Anadrome Langstreckenwanderer Eurytope Arten Rheophile Arten Stagnophile Arten
21 Entwicklungsziele Ø guter ökologischer Zustand nach Wasserrahmenrichtlinie in den Außenbereichen der Stadt Ø höchstes ökologisches Potenzial und guter chemischer Zustand nach WRRL im Innenbereich der Stadt Ø Verbesserung der Gewässerstrukturgüte Außenbereiche: durchschnittlich 3 Stufen Innenbereich: soweit möglich
22 Maßnahmenkonzept Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit Verbesserung der biologischen Gewässergüte u. a. durch Aufgabe, Verkleinerung oder Umgehung der Staue (Umfluten)
23 Maßnahmenkonzept Ausweisung und Entwicklung von Gewässerrandstreifen Anlage standortgerechter Ufergehölzmäntel Naturgemäße Laufverlängerung und Wiederanhebung der Gewässersohle Zugabe naturraumtypischen Geschiebematerials Anlage naturraumtypischer Auengewässer Zurückdrängung ackerbaulicher Nutzung im Überschwemmungsgebiet
24 Maßnahmenkonzept Verbesserung der Rückhaltung und der Behandlung der Oberflächenwässer Bewirtschaftung der städtischen Rückhaltebecken und Schönungsteiche als Ersatzlebensräume für auengewässertypische Organismen Stand der Technik bei Kläranlagen Konsequente Kanalnetzüberwachung und Rückbau der letzten Mischwasserkanäle Belastungen des Ökosystems durch Beleuchtungseinrichtungen soweit als möglich vermeiden Erarbeitung eines Niederschlags-Abflussmodells
25 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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