Jugendbegleiter für Natur und Umwelt

Transkript

1 Jugendbegleiter für Natur und Umwelt Themenblätter: Schneckenleben Altersgruppe: Ort: Wetter: Material: Vorbereitung: 1. und 2. Klasse überall wo es Schnecken gibt, notfalls vorher sammeln Regen oder feucht und über 10 C, nicht Winter leere 1l Joghurteimer zum Sammeln, Bananen, Äpfel, matschiger Salat, Tücher zum Abwischen, Taschenmesser mit scharfer Klinge, kleine Schachtel, Schnur, Tesa, Gewichtssteinchen, Schnecken mit und ohne Haus, evtl. Lupendeckel, Naturmaterial für das Rennfeld, duftende Bananenschale oder Apfel, Edding für die Nummer, Fotoapparat, durchsichtige Platte oder Glas, Zweige, verschiedenfarbiger Lack oder Stifte, Wollfäden, die leicht reißen, Schleifpapierstückchen, Spitze zum Bohren (Taschenmesser, Korkenzieher, Nadel), leere Schneckenhäuser, Lehm oder Knete, Spülmittel und alte Schwämme Schneckenort suchen, Sachen packen Schnecken begegnen uns überall. Meist erzeugen sie bei Kindern Neugier und Ekel zu gleichen Teilen. Die Tiere laufen nicht weg, sie beißen nicht und sind relativ gut für grobe Finger geeignet, mit anderen Worten: ein perfektes Forschungstier! Mut, Wettkampf, Füttern und Bewundern, Ekeln und Beobachten, von allem ist am Schneckentag etwas dabei. A. Vorbereitung (30 min.) Material: keines Suchen Sie vorher einen Ort aus, an dem Schnecken vorkommen und an dem die Kinder sich gefahrlos bewegen können. Das Material stellen Sie in einem Rucksack zusammen, es sollte alles darin Platz haben. Üben Sie evtl. vorher das Füttern und Anfassen, damit Sie sich nicht selbst ekeln. B. Begrüßung (10 min.) Schneckenfangen Material: keines, vielleicht glatter Raum mit Tüchern oder Teppichresten Die Kinder spielen Fangen, aber alle dürfen sich nur mit Ferse-an-Zehen-Schritten bewegen, also sehr langsam. Falls die Möglichkeit besteht, können die Kinder im Klassenzimmer auf Teppichfliesen rutschend Fangen spielen. Anschließend erklären Sie den Kindern das Thema des Tages. 1 von 1

2 Stellen Sie die Regeln klar: Nicht von der Gruppe entfernen Kein Tier drücken oder treten oder irgendwie verletzen Nicht Schütteln im Glas C. Hauptteil C 1. Schneckensammeln und im Freien ansehen (15 min.) Material: leere 1l Joghurteimer zum Sammeln Gehen Sie zu dem Schneckenplatz und sammeln Sie unterwegs mit den Kindern bereits Schnecken ein. Der Sammelort und die Tätigkeit der Schnecken sollten beobachtet werden. C 2. Füttern (10 min.) Material: Bananen, Äpfel, matschiger Salat, Tücher zum Abwischen Setzen Sie die Schnecken hin. Schmieren Sie etwas Banane an die Fingerspitze und halten Sie den Finger vor den Schneckenkopf. Wer traut sich das auch? Geduld! Die Raspelzunge wird sanft über den Finger reiben, beißen kann die Schnecke nicht. Gerne können Sie aber das Füttern zunächst den Kindern als Aktion beschreiben, die viel Mut braucht. C 3. Was kann die Schnecke? (10 min.) Material: Taschenmesser mit scharfer Klinge, kleine Schachtel (z.b. leere Streichholzschachtel), Schnur, Tesa, Gewichtssteinchen Lassen Sie die Schnecke über die senkrechte Klinge eines Taschenmessers kriechen, der Schleim schützt sie perfekt, sie verletzt sich nicht. Nackschnecken sind oft aktiver als Häuschenschnecken. Anschließend befestigen Sie vorsichtig das Schächtelchen mit dem Zwirn um das Häuschen. Nun kann die Schnecke Lasten ziehen. Mal sehen, wieviel Steinchen sie schafft. C 4. Wo ist was an der Schnecke? (5 min.) Material: Schnecken mit und ohne Haus, evtl. Lupendeckel Die Augen sitzen auf Stielen und sehen nur unscharf. Zwei Taster erforschen den Boden. Der Darmausgang liegt seitlich unter dem Häuschenrand, ebenso wie die große Atemhöhle. Nacktschnecken zeigen ein großes Atemloch auf der Seite, der Darm endet bei ihnen hinten. Die meisten Schnecken sind Zwitter, wenn sich zwei verpaaren, legen beide Eier ab! Die Eier werden dann in den Boden unter altes Laub gelegt und sind weiß und rund. Weinbergschnecken legen die Eier neben dem Kopfende ab. C 5. Schneckenrennen (10 min.) Material: Naturmaterial für das Rennfeld, duftende Bananenschale oder Apfel, Edding für die Nummer, ggf. Fotoapparat 2 von 2

3 Die Kinder legen ein Rennfeld auf den Boden. Jeder sucht sich eine Schnecke, die Bananenschale ist das Ziel. Die Schnecken werden mit kleinen Nummern bemalt. Welche Schnecke gewinnt? Die Kinder bauen eine Siegertreppe und fotografieren ihre Sieger. C 6. Schneckenkriechen beobachten (5 min.) Material: durchsichtige Platte oder Glas Man kann die Schnecke auf eine Glasscheibe oder in ein leeres Marmeladenglas setzen. Dann beobachten die Kinder die Unterseite der Schnecke während sie kriecht. Das Glas muss offen bleiben, da die Schnecke sonst erstickt. C 7. Schneckenformen laufen (20 min.) Material: Zweige zum Bauen, Platz! Legen Sie mit den Kindern ein schneckenförmiges Labyrinth aus Ästen oder Steinen. Die Kinder können darin laufen, bei weniger Platz können auch Mini-Schnecken auf dem Gehweg gelegt oder gemalt werden. C 8. Schnecken-Kette (10 min.) Material: leere Schneckenhäuser, verschiedenfarbiger Lack oder Stifte, Wollfäden (die leicht reißen, damit sie keine Gefahr für die Kinder darstellen, wenn diese sie tragen), Schleifpapierstückchen, Spitze zum Bohren (Taschenmesser, Korkenzieher, Nadel) Die leeren Häuschen können mit Nagellack verziert werden, dann glänzen sie schön. Zunächst schleifen Sie die Stelle für das Loch leicht an. Mit der Nadel bohren die Kinder das Loch und ziehen den Wollfaden durch. Fertig! C 9. Schnecke zum Mitnehmen (10 min.) Material: leere Schneckenhäuser, Lehm oder Knete Aus Lehm oder Knete werden Schneckenkörper geformt und das leere Häuschen daraufgesetzt. Fertig ist das neue Haustier. In der Schule kann auch ein Schneckentisch damit gestaltet werden. 3 von 3

4 D. Abschluss (15 min.) Material: Spülmittel und alte Schwämme Lassen Sie alle Tiere möglichst dort frei, wo sie gefunden wurden. Die Kinder waschen die Gläser aus, danach wissen sie, wie gut der Schleim klebt. Im Klassenzimmer können die Kinder versuchen, sich völlig ohne Arme und Beine auf dem Boden zu bewegen, aber Vorsicht, der Boden wird dadurch gut geputzt. E. Erweiterungen und Anschluss E 1. Schneckenlabyrinth (45 min.) Material: Papier und Stifte, viele Äste oder Steine, Platz An einem weiteren Tag kann ein richtig großes Schneckenlabyrinth gebaut werden, in dem man den einen Weg hinein und einen zweiten wieder hinaus läuft. Beauftragen Sie die Kinder, zunächst aufzumalen, wie das funktioniert. Dann wird Material gesammelt (Park: Steine, Äste, Blätter...) und gebaut. Zur Verdeutlichung: Stellen Sie sich eine Straße mit zwei Fahrbahnen vor, jetzt führen Sie die Straße von außen nach innen wie eine Schnecke. In der Mitte wird die Trennung aufgehoben, so dass ein Wechsel auf die andere Spur automatisch erfolgt. E 2. Schneckenexperimente (45-90 min.) Material: Versuchskästen, verschiedene Böden, Abdecktücher, Lampen, Schneckenfallen, Uhren, Zettel und Stifte, evtl. altes Aquarium mit Fliegengitter, Klebeband, verschiedene Futterstoffe Ein weiterer Nachmittag kann mit Planungen und Durchführung von Experimenten gefüllt werden: Bau eines Terrariums, Schnecken fangen, testen auf Hell-Dunkel Sehen, Riechen, Lieblingsspeise, Heiß oder kalt, Geschwindigkeit, Lieblingsboden, Schreck und Gewöhnung... Im Internet findet man unter Schnecken Experimente einige Anleitungen. Unterschiedliches Futter bietet man auf einer glatten Fläche an, die Schnecke entscheidet. Ebenso kann eine Hälfte abgedunkelt werden, eine Geruchsspur auf eine Platte gerieben werden oder warme und kalte Kriechflächen angeboten werden. Links diverse Links, u.a von 4

5 Pädagogische Beratung: Anita Bitterlich, Umweltzentrum Neckar-Fils, Plochingen gefördert durch das Umweltministerium: 5 von 5