Von Stoffkreisläufen und Nahrungsketten das Ökosystem Wald kennenlernen
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- Gottlob Meyer
- vor 7 Jahren
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1 I Pflanzen, Tiere, Lebensräume Beitrag 2 Ökosystem Wald (Klassen 5/6) 1 von 40 Von Stoffkreisläufen und Nahrungsketten das Ökosystem Wald kennenlernen Katrin Minner, Sundern Welche Bedeutung hat der Wald für den Menschen und die Natur? Ihre Schüler lernen in dieser Unterrichtsreihe den Wald in unseren Breiten etwas näher kennen und erlernen an einfachen Beispielen, wie die Stoffkreisläufe darin funktionieren, warum man von Nahrungskette spricht und was geschieht, wenn ein Bindeglied dieser Kette fehlt. Die Zusammenhänge in einem biologischen Gefüge werden einfach dargestellt und begreifbar gemacht. Weiterhin wird dazu angeregt, mit offenen Augen durch die Natur zu gehen, vielleicht mit der eigenen Klasse einen Waldspaziergang zu machen und für den Naturschutz aktiv zu werden. Denn auch die kleinsten Bewohner des Waldes sind wichtig und verdienen unsere Beachtung. Diese Unterrichtsreihe bietet unter anderem kleine Experimente und viele Tipps und kreative Anregungen rund um das Thema Wald. Wälder sind komplexe Ökosysteme. Foto: Thinkstockphotos.com Mit Bastelanleitungen für ein Insektenhotel und einen Fledermausnistkasten! Das Wichtigste auf einen Blick Klassen: 5/6 Dauer: Stunden Kompetenzen: Die Schüler können erklären, wie der Stoffkreislauf des Waldes funktioniert. sind in der Lage Nistkästen für Fledermäuse und ein Insektenhotel zu bauen. sind in der Lage ein Modell der Waldpyramide zu bauen und die Zusammenhänge der Nahrungskette zu erklären. können neue Informationen aus Texten und aus Schaubildern herauslesen. Aus dem Inhalt: Warum sind Wälder für uns so lebenswichtig? Wie gefährdet ist unser Wald? Saurer Regen, Klimawandel und Co. Was versteht man unter einer Waldpyramide? Alles im Gleichgewicht? Der Stoffkreislauf im Wald Beteiligte Fächer: Biologie Geograie Chemie, Physik Anteil hoch mittel gering
2 I Pflanzen, Tiere, Lebensräume Beitrag 2 Ökosystem Wald (Klassen 5/6) 11 von 40 Unser Wald was ist hier abgebildet? M 1 (c) Pitopia/SusaZoom 2012
3 I Pflanzen, Tiere, Lebensräume Beitrag 2 Ökosystem Wald (Klassen 5/6) 13 von 40 Wissenswertes zu unseren Wäldern M 2 Der Wald ist voller Rekorde. Wusstest du, dass eine ausgewachsene, ca. 40 m hohe Buche etwa Blätter trägt und dass alle Wurzeln dieser Buche eine Gesamtlänge von mehr als 23 Kilometern haben? Erstaunlich ist auch: Ein Baum dieser Größe deckt den Sauerstoffbedarf von bis zu 50 Menschen. Hier erfährst du noch mehr Wissenswertes zu unseren heimischen Wäldern. Wusstest du,... dass es heute in Deutschland 11,1 Millionen Hektar (1 Hektar = m 2 ) Wald gibt? dass das ungefähr 32 % der Landläche Deutschlands entspricht? dass das pro Einwohner ca m 2 Wald sind? dass 40 % dieser Waldläche aus Laubbäumen und 60 % aus Nadelbäumen besteht? dass 44 % der Waldläche in Deutschland in Privatbesitz ist? dass die einheimischen Bäume bis zu 50 Meter hoch werden können? dass Buchen bis zu Jahre alt werden können, Eichen sogar über 850 Jahre, unsere Fichten bis zu 300 Jahre und das Alter von Kiefern bis zu 500 Jahre betragen kann? Aufgabe 1 Schau dir die Graik genau an. Wie lautet das Thema? Woher stammt diese Graik (Quellenangabe)? Welche Informationen kannst du der Graik entnehmen? Aufgabe 2 Lies dir die Wusstest du, dass -Sätze gut durch. Suche dir drei Informationen heraus, die dich besonders ansprechen. Besprich deine Auswahl mit deinem Nachbarn.
4 14 von 40 Ökosystem Wald (Klassen 5/6) Pflanzen, Tiere, Lebensräume Beitrag 2 I Aufgabe 3 Kennzeichne den Anteil der Waldläche an der Gesamtläche der Bundesländer (vgl. Angaben in der Graik) in der Deutschlandkarte. Über 40 % Zwischen 30 % und 40 % Zwischen 20 % und 29 % Zwischen 10 % und 19 % Zwischen 0 % und 9 % blau rot gelb grün weiß Male dazu die Bundesländer mit Buntstiften in der jeweiligen Farbe an. Schlage in deinem Atlas nach, falls du nicht mehr weißt, wo welches Bundesland liegt!
5 I Pflanzen, Tiere, Lebensräume Beitrag 2 Ökosystem Wald (Klassen 5/6) 21 von 40 Der Stoffkreislauf des Waldes ohne Sonne geht gar nichts M 5 Wie ihr der Überschrift entnehmen könnt, gibt es im Wald sowie in allen Ökosystemen einen bestimmten Fluss an Stoffen und Energien. Im Wald übernehmen als Erstes die Planzen, also unter anderem die Bäume, die Aufgabe, die Energie aus dem Sonnenlicht in Nährstoffe umzuwandeln. Sie werden deshalb auch Primärproduzenten (primär = an erster Stelle stehend, produzieren = herstellen) genannt. Den Prozess, bei dem dies geschieht, nennt man Fotosynthese. Doch was passiert bei der Fotosynthese genau? Was geschieht bei der Fotosynthese? Planzen benutzen für die Bildung ihrer Nahrung die Fotosynthese. Der Begriff Fotosynthese stammt aus dem Griechischen und leitet sich aus den drei Wörtern phos (Licht), syn (zusammen) und thesis (setzen) ab. Foto: Thinkstockphotos.com Planzen brauchen wie wir Menschen Energie, um bestimmte Aufgaben zu erledigen, sie benötigen Traubenzucker. Aber woher nimmt die Planze den Traubenzucker? Um Traubenzucker produzieren zu können, benötigt die Planze neben dem Sonnenlicht ein Gas das Kohlendioxid, das sich in der Luft beindet, Wasser aus dem Boden und Chlorophyll. Das ist der Farbstoff, der die Blätter einer Planze grün macht. Denn nur bei Planzen mit grünen Blättern funktioniert die Die Sonne liefert Energie. Photosynthese. Das Chlorophyll ist in der Lage, die Energie des Sonnenlichts für die Planze nutzbar zu machen. Dabei werden Kohlendioxid und Wasser zu neuen Stoffen zusammengesetzt: nämlich zu Sauerstoff und Traubenzucker. Und was geschieht nun mit dem Sauerstoff? Der ist eigentlich bei der Fotosynthese nur ein Abfallprodukt. Die Planze braucht ihn gar nicht. Sie ist ausschließlich am Traubenzucker interessiert, der ihr die benötigte Energie liefert, um zu wachsen. Das Abfallprodukt Sauerstoff jedoch ist für uns Menschen und die gesamte Tierwelt absolut notwendig, um zu überleben Aufgabe 1 Lies dir den Infotext über die Fotosynthese gut durch. Mache dir Stichpunkte und versuche nun, folgende Sätze zu vervollständigen. Vergleiche am Ende deine Ergebnisse mit denen deiner Nebensitzerin oder deines Nebensitzers. a. Der Begriff Fotosynthese setzt sich aus folgenden drei Begriffen zusammen:, und. b. Wie heißt der Energielieferant der Planzen?. c. Was benötigt die Planze, um ihren Energielieferanten herzustellen? A) B) C) D)
6 24 von 40 Ökosystem Wald (Klassen 5/6) Pflanzen, Tiere, Lebensräume Beitrag 2 I M 6 Wie die Stockwerke eines Hauses der Aufbau des Waldes Wenn du dir den Aufbau eines Waldes einmal genau anschaust, so stellst du fest, dass es dort mehrere Etagen in unterschiedlichen Höhen gibt. Dazu gehören die (im Boden vorhandene) Wurzelschicht, die Moosschicht, die Krautschicht, die Strauchschicht und die Baumschicht. In einer Großstadt gibt es Häuser in unterschiedlichen Höhen. Man kann einen Wald, betrachtet man ihn von oben, auch mit der Silhouette einer Großstadt vergleichen. Es gibt Häuser in ganz unterschiedlichen Größen, genauso wie es im Wald Planzen unterschiedlicher Wuchshöhe gibt. Allgemein spricht man bei der Beschreibung von Wäldern und ihrem inneren Aufbau auch von Stockwerken ganz ähnlich wie bei einem Wohnhaus. Der Stockwerkbau des Waldes Der Wald hat verschiedene Stockwerke. 1. Die Baumschicht erreicht je nach Waldart eine Durchschnittshöhe von ca. 40 m. In Mischwäldern kann man die Baumschicht noch in eine untere und obere Baumschicht untergliedern. Die obere Baumschicht bildet das Kronendach des Waldes. Die untere Baumschicht erreicht dabei meist eine Höhe von ca. 25 m. Die Sonneneinstrahlung ist hier am größten. 2. Die Strauchschicht wird bis zu 5 m hoch und gelegentlich auch als Unterholz bezeichnet. Man indet dort u. a. Hasel, Weißdorn, Faulbaum oder Holunder. Auch Jungbäume, die mit weniger Licht auskommen, wie beispielsweise die Buche, können sich hier entwickeln. Viele Sträucher inden sich eher am Waldrand, wo sie den Wald nach außen hin begrenzen und etwas mehr Licht für ihr Wachstum vorinden. 3. Nach der Laubschicht schließt sich die Krautschicht an. Kräuter sind Planzen, die in ihren oberirdischen Teilen nicht verholzen. Die Krautschicht ist von Wald zu Wald unterschiedlich. Typische Planzenarten sind die Frühblüher (Bärlauch, Buschwindröschen) oder Farne. 4. Darauffolgend ordnet sich die Moosschicht oder Laubschicht, auch Bodenschicht genannt, an. Sie beherbergt vor allem (wie der Name schon sagt) Moose, Pilze und Flechten. Sie beindet sich direkt auf dem Boden und ist meist eine Schicht von abgestorbenem Planzenmaterial. Hier lebt eine Vielzahl von Lebewesen: Doppelfüßer, Springschwänze, Schnecken, Tausendfüßler, Fadenwürmer, Milben und Asseln. Diese sind vor allem für die Zersetzung des Laubes und anderer toter organischer Materialien zuständig. 5. Das Kellergeschoss eines Hauses entspricht der Wurzelschicht eines Waldes. Fotos: Thinkstockphotos.com Aufgaben 1. Lies dir den Text über den Stockwerkbau des Waldes gut durch. Markiere die wichtigsten Stellen. Skizziere den Stockwerkbau des Waldes und beschrifte die entsprechenden Stockwerke. 2. Überlege dir, warum manche Planzen nur am Boden wachsen und nur einige wenige zu großen Bäumen werden. Welche Bedingungen herrschen in den jeweiligen Schichten?
7 30 von 40 Ökosystem Wald (Klassen 5/6) Pflanzen, Tiere, Lebensräume Beitrag 2 I M 9 Jäger der Nacht der Fledermaus auf der Spur Waldledermäuse, wie der große und der kleine Abendsegler, oder die Wasserledermaus sind selten geworden. Sie leben in Baumhöhlen und sonstigen Nischen und Spalten im Wald. In unseren modernen Wirtschaftswäldern inden sie kaum natürliche Unterkünfte zum Überwintern und zum Leben. Das ist ein Grund, warum sie dringend unsere Hilfe brauchen. Fledermäuse jagen nachts, dabei sehen sie in der Dunkelheit wirklich schlecht. Weißt du, warum sie nicht ständig gegen Hindernisse liegen? Die Echoortung der Fledermäuse Fledermäuse fressen vorwiegend Insekten wie Nachtfalter, Mücken, Motten oder Käfer. Sie können in einer Nacht bis zu 5000 Mücken fressen. 4 5 Aufgabe a. Schau dir zunächst die Abbildungen genau an. Ordne jedem Bild die richtige Aussage zu. Schreibe dafür die Nummer der Abbildung in das jeweilige Kästchen rechts: Sie kann dem Gegenstand jetzt entweder ausweichen oder, wenn es sich um ein Insekt handelt, das Insekt fressen. Die Fledermaus bildet im Gehirn ein Bild des Gegenstandes. Sie erkennt den Gegenstand. Die so erzeugten Schallwellen breiten sich aus, treffen auf einen Gegenstand und prallen von dort wieder zurück. Die Fledermaus nimmt die zurückgeworfenen Schallwellen wahr und erkennt die Größe und die Entfernung der Gegenstände oder Hindernisse. Die Fledermaus jagt in der Dämmerung oder in der Dunkelheit. Sie stößt dann einen Schrei aus. b. Erkläre nun deiner Nebensitzerin oder deinem Nebensitzer mithilfe der Bilder, wie Fledermäuse ihre Beute orten bzw. wie sie sich in der Nacht zurechtinden.
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