Berichte Mi, Brigitte macht s grün
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- Dorothea Krämer
- vor 7 Jahren
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1 Berichte 2015 Mi, Brigitte macht s grün Tex Hintersee erlebt heuer in seiner jüngeren Klimahistorie die zweiten grünen Weihnachten nach Aber es ist nicht das berühmte Weihnachtstauwetter, sondern eine außergewöhnliche Wärmephase, die uns schon den ganzen Dezember begleitet und selbst für unser schneeverwöhntes Dorf der reinste Winterkiller ist. Südwest ist des Winters Tod Nachdem 10-tägigen Wintergastspiel Ende November und dem großen Regen, der pünktlich zum 1. Dezember die zarte Schneedecke wieder aus dem Gemeindegebiet vertrieb, stellte sich die heuer oftmals dominierende Großwetterlage ein, bei der es zu ständigen Tiefdruckentwicklungen über dem Nordwesten Europas kam samt mehr oder weniger ausgeprägten Trogvorstößen über den Ostatlantik nach Süden. An der Vorderseite wurde somit in einem fort Warmluft heran geführt, die über dem Mittelmeerraum und Südosteuropa anhaltenden Hochdruck zur Folge hatte.
2 Bild: Exemplarisch dafür die Großwetterlage am 24. Dezember Saharaluft zum 4. Advent Die Bahn der durchziehenden Fronten kam über dem nördlichen Mitteleuropa zu liegen und nur abgeschwächt konnten manchmal Reste davon bis zu den Alpen vordringen, wodurch es auch recht trocken blieb. Eine kräftigere Tiefentwicklung bei Island vollbrachte zum 4. Adventwochenende die Zufuhr einer für die Jahreszeit unfassbar warmen Luftmasse, die direkt von den Gebieten über der Sahara angezapft und binnen Wochenfrist in den Alpenraum transportiert wurde. Unter Hoch Brigitte stiegen die Temperaturen in den Mittelgebirgen am 4. Advent auf deutlich über 10 Grad. Selbst die Frostgrenze kletterte auf rund m an.
3 Bild: Temperaturen der Luftmasse in rund m am 20. Dezember +15 Grad am Kolomannsberg Der Kolomannsberg oberhalb Thalgau war nicht nur am 20. Dezember das wärmste Platzerl in Salzburg. Doch an diesem Tag stieg die Temperatur tagsüber in m Höhe auf unglaubliche +14,8 Grad. Damit war die Station am Kolomannsberg die 4. wärmste in ganz Österreich. St. Koloman folgte mit 13,6 C nur knapp dahinter. Die höher gelegenen Stationen führten ohnehin die Reihung an, am Ende standen die Orte, an denen sich der Nebel nicht auflösen mochte. So hatte zum Beispiel Maria Alm mit +1,3 Grad eigentlich normale Temperaturen. Zum Teil kam es aber auch bedingt durch die Inversion zu einer ordentlichen Temperaturumkehr, wie man am Beispiel Thalgau (4,8 C) und Kolomannsberg recht gut sehen konnte.
4 Tiefst- und Höchsttemperatur ausgewählter Berg- und Talstationen Kolomannsberg 9,8 C 14,8 C Thalgau -0,2 C 4,8 C Gaisberg 9,1 C 13,3 C Salzburg/Freisaal -1,4 C 10,3 C Loferer Alm 8,0 C 11,3 C Lofer 1,2 C 6,2 C Sonnblick -1,6 C 1,5 C Rauris -3,2 C 9,4 C Tief- und Höchsttemperaturen am 20. Dezember in Salzburg Abtenau -1,0 C 8,0 C Anif 2,1 C 8,6 C Bischofshofen -2,0 C 6,4 C Hallein 3,7 C 11,3 C Hof 2,1 C 11,2 C Krimml -0,2 C 7,2 C Maria Alm -1,6 C 1,3 C Mariapfarr -4,6 C 5,8 C Mattsee 0,8 C 6,4 C Obertauern -0,6 C 7,1 C Radstadt -2,7 C 8,3 C Rudolfshütte 0,8 C 6,5 C Scheffau 1,8 C 7,3 C Schmittenhöhe 4,3 C 12,4 C St. Johann -2,3 C 2,5 C St. Koloman 9,6 C 13,8 C St. Michael -5,1 C 1,4 C St. Veit -1,6 C 6,8 C St. Wolfgang 1,5 8 Straßwlachen 1,3 C 4,1 C Tamsweg -3,4 C 3,0 C
5 Höchstwerte am 20. Dezember in Österreich Fraxern Brand Sulzberg Kolomannsberg Mittelberg Ehrwald Laterns/Gapfohlalpe Schröcken Reutte 16,5 C 16,3 C 15,1 C 14,8 C 14,3 C 13,9 C 13,7 C 13,6 C 13,1 C Grüner Heiliger Abend Letztes Jahr mit einer ganz dünnen Schneeschicht noch vorbei geschrammt, liegt heuer rund um die Wetterstation Hintersee sowie im gesamten Gemeindegebiet von Hintersee kein Schnee und das Weihnachtsfest findet hier, was nun mal äußerst ungewöhnlich ist, im Grünen statt. Nicht einmal Frost und Reif ist angesagt. Ohne Schnee ist es eines der milden Weihnachten, wobei wir den 24. Dezember 2009 mit föhnigen +9,2 Grad nicht vom ersten Platz der wärmsten Weihnachten verdrängen werden. Dahinter folgen die von 1971 und 1972, wo es an der Hydrografischen Station in Faistenau +8,0 Grad gab. Ungemein kalt war Weihnachten 1962 mit -19,2 C, 2001 mit -18,0 C und 2003 mit - 17,0 C. Davon sind wir heuer ein Stückchen entfernt. Schneefrei und voll Schnee Bei uns in Hintersee sind grüne Weihnachten nur aus dem Jahr 2002 bekannt. Damals fiel im November und Dezember fast kein Schnee, der sich natürlich dann nicht halten konnte. Die Hydrografische Station in Faistenau weist zudem noch schneefreie Zeiten um den Heiligen Abend in den Jahren 1971, 1972, 1979 und 1987 auf. Ganz anders verlief das Weihnachtsfest Hier lagen in Faistenau 90 cm Schnee. Die größte Schneehöhe, die sich an Weihnachten in den Daten finden ließ waren es 80 cm. Das schneereichste Fest der letzten Jahre genossen wir 2010 mit 77 cm Schnee in Hintersee. Palmkätzchen und Wandern Die hohen Temperaturen brachten mit den Palmkätzchen bereits die ersten Frühlingsboten, wodurch man einen Dekorationstausch zwischen Weihnachten und Ostern langsam ernsthaft andenken sollte. Die Betreiber des lokalen Skigebietes
6 reagierten ebenso auf die anderen Umstände und öffneten die Lifte. Aber nicht für die Skifahrer, sondern für die Wanderer, die auf den aperen Wegen eine Runde in der milden Bergluft drehen können. Die Wetterstation Hintersee wünscht allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch! Quellen: wetter.orf.at,
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