Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen
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- Jan Christian Gerstle
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1 Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Wasserwirtschaftlicher Monatsbericht Hessen Juni 217
2 N [mm] LT [Grad C] Juni Witterung Viel zu warm und etwas zu trocken Die Mitteltemperatur betrug 17,8 C und lag damit 2,6 C über dem langjährigen Reihenwert. Mittlere Monatstemperaturen Juli Juni , 17, 12, 7, 2, -3, Jul 16 Aug 16 Sep 16 Okt 16 Nov 16 Dez 16 Jan 17 Feb 17 Mrz 17 Apr 17 Mai 17 Jun 17 Monatsmittel Mittelwert Insgesamt betrug der Gebietsniederschlag in Hessen im Juni 66 l/m² und unterschritt das langjährige Monatsmittel (Reihe ) um 11 %. Wie der Pressemitteilung des Deutschen Wetterdienstes zu entnehmen ist, zogen am kräftige Gewitter über die Mitte und den Norden von Hessen. Neu-Ulrichstein (in der Nähe von Marburg) meldete eine Orkanböe von 126 km/h sowie Starkregen mit bis zu 7l/m², wodurch es vor Ort zu enormen Schäden kam. Abb. 1: Mittlere Monatstemperaturen der letzten zwölf Monate Niederschlagshöhen Hessen Juli Juni 217 Jul 16 Aug 16 Sep 16 Okt 16 Nov 16 Dez 16 Jan 17 Feb 17 Mrz 17 Apr 17 Mai 17 Jun 17 Monatssumme Mittelwert Abb. 2: Mittlere monatliche Niederschlagshöhen der letzten Die Sonnenscheindauer betrug im Gebietsmittel 226 Stunden und lag damit um 21 % über dem langjährigen Mittel. Sonnenscheindauer [h] Sonnenscheindauer Hessen Juli Juni , 2, 15, 1, 5,, Jul 16 Aug 16Sep 16 Okt 16 Nov 16Dez 16 Jan 17 Feb 17 Mrz 17 Apr 17 Mai 17 Jun 17 Monatssumme Mittelwert Abb. 3: Sonnenscheindauer der letzten 2
3 N [mm] N [mm] N [mm] Juni 217 Im Folgenden sind die monatlichen Niederschlagshöhen der hessischen Stationen Bebra, Marburg-Lahnberge und Frankfurt am Main-Flughafen den langjährigen monatlichen Mittelwerten gegenübergestellt Niederschlagshöhen Station Bebra (192 m über NN) 3 Im Juni betrug der Monatsniederschlag an der Station Bebra 65,1 l/m² und lag damit 7% über dem langjährigen Mittelwert. 2 1 Jul. 16 Aug. 16 Sep. 16 Okt. 16 Nov. 16 Dez. 16 Jan. 17 Feb. 17 Mrz. 17 Apr. 17 Mai. 17 Jun. 17 Monatssumme Mittelwert Abb. 4: Monatliche Niederschlagshöhen Station Bebra der letzten An der Station Marburg-Lahnberge fielen 69, l/m². Der Referenzwert wurde damit um 11 % überschritten Niederschlagshöhen Station Marburg-Lahnberge (325 m über NN) Jul 16 Aug 16 Sep 16 Okt 16 Nov 16 Dez 16 Jan 17 Feb 17 Mrz 17 Apr 17 Mai 17 Jun 17 Monatssumme Mittelwert Abb. 5: Monatliche Niederschlagshöhen Station Marburg- Lahnberge der letzten An der Station Frankfurt am Main- Flughafen wurde mit 25,4 l/m² 64 % weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel registriert. Niederschlagshöhen Station Frankfurt am Main-Flughafen (112 m über NN) 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1,, Jul. 16 Aug. 16 Sep. 16 Okt. 16 Nov. 16 Dez. 16 Jan. 17 Feb. 17 Mrz. 17 Apr. 17 Mai. 17 Jun. 17 Monatssumme Mittelwert Abb. 6: Monatliche Niederschlagshöhen Station Frankfurt am Main-Flughafen der letzten 3
4 LT [Grad C] Summe [mm] Juni 217 Die nebenstehende Abbildung 7 zeigt die Niederschlagsverteilung im Juni 217 an der Station Frankfurt am Main-Flughafen. Tagesniederschlag [mm] Niederschlag Frankfurt am Main-Flughafen 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, 3, 25, 2, 15, 1, 5,,, Juni 217 Tagesniederschlag Summenlinie Abb. 7: Niederschlagshöhe Station Frankfurt am Main- Flughafen im Berichtsmonat. In Frankfurt am Main-Flughafen wurde das Maximum der Lufttemperatur am 22. Juni mit 35, C registriert. Das Minimum der Lufttemperatur wurde am 8. Juni mit einem Wert von 7, C gemessen. Im Juni gab es 19 Sommertage (Tage mit einer Höchsttemperatur von mindestens 25, C), sechs Tage davon waren heiße Tage (Tage mit einer Höchsttemperatur von mindestens 3, C) sowie einen Nebeltag (Sichtweite<1m). Lufttemperatur Juni 217 Frankfurt am Main-Flughafen (112 m über NN) 4, 35, 3, 25, 2, 15, 1, 5,, 7, Abb. 8: Lufttemperatur Station Frankfurt am Main- Flughafen im Berichtsmonat. 35, Tagesmitteltemperatur Tages-Max Tages-Min Monats-Max Monats-Min Gleitende 5-Tagesmittel 1951/8 4
5 Juni Grundwasser Verbreitet sinkende Grundwasserstände und abnehmende Quellschüttungen Infolge der andauernden Trockenheit der letzten Monate bewegen sich in Hessen die Grundwasserstände und Quellschüttungen seit Beginn des Jahres 217 auf unterdurchschnittlichem Niveau mit überwiegend rückläufiger Tendenz Ende Juni. An rund 2 Prozent der Messstellen wurden die niedrigsten Juniwerte seit Messbeginn verzeichnet. Im Jahresvergleich sind die Grundwasservorräte deutlich niedriger als im Juni 26. Im Oberrheingraben stellt sich die Situation dagegen noch etwas entspannter dar. Nachdem der April der zehnte Monat in Folge war, der zu trocken ausfiel, war die Niederschlagsmenge im Mai leicht überdurchschnittlich. Trotz kräftiger Gewitter und lokalen Starkniederschlagsereignissen fiel im Juni in Hessen der Niederschlag im Landesmittel erneut unterdurchschnittlich aus. Vielerorts konnten von Mai letzten Jahres bis in den Februar hinein durchgehend fallende Grundwasserstände beobachtet werden. Der für das hydrologische Winterhalbjahr typische und verbreitete Anstieg der Grundwasserstände blieb infolge der über Monate andauernden Trockenheit zunächst aus. Erst die teilweise ergibigen Niederschläge in der zweiten Februarhälfte und der ersten Märzhälfte bewirkten eine leichte Entspannung und Trendumkehr zu kurzfristig steigenden Grundwasserständen und vorübergehend zunehmenden Quellschüttungen. Die Niederschläge im Mai und Juni führten nur örtlich zu einem vorübergehenden Anstieg der Grundwasserstände und einer Zunahme der Quellschüttungen mit weiter rückläufiger Tendenz gegen Monatsende. Abb. 9: Grundwasserganglinien Messstelle Bracht. Abb. 1: Grundwasserganglinien Messstelle Bauschheim. In Mittel- und Nordhessen lagen die Grundwasserstände im Juni verbreitet auf jahreszeitlich deutlich unterdurchschnittlichen Höhen mit verbreitet rückläufiger Tendenz. Beispiel Bracht Nr
6 Juni 217 An der Messstelle Bracht Nr fallen die Grundwasserstände seit fast 14 Monaten und unterschritten Mitte März die sehr niedrigen Grundwasserstände des Jahres Die Grundwasserstände der Messstelle Bracht lagen im Juni 1,31 m unter dem Niveau des Vorjahres. In der Hessischen Rheinebene, Hessisches Ried, wurden im Juni wurden überwiegend durchschnittliche bis leicht unterdurchschnittliche Verhältnisse beobachtet. Folgende Details waren zu beobachten: In der unmittelbaren Nähe des Rheins werden die Grundwasserstände vom Rheinwasserstand beeinflusst. Ende Juni befinden sich hier die Grundwasserstände auf einem unterdurchschnittlichen bis mittleren Niveau. An der Messstelle Gernsheim Nr lag der Wasserstand im Juni 1,6 m unterhalb des Niveaus des Vorjahres. An der Messstelle Biebrich Nr.5634 lag der Wasserstand 1,47 m unterhalb des Niveaus des Vorjahres. Im südlichen Maingebiet sind die Grundwasserstände seit 23 niedriger als früher. Hier lagen die Grundwasserstände im Juni auf einem unterdurchschnittlichen bis durchschnittlichen Niveau mit abnehmender Tendenz. Beispiel: Bauschheim Nr : Hier lag der Wasserstand im Juni 61 cm unterhalb des Niveaus des Vorjahres. An der Messstelle Offenbach Nr lag er rd. 6 cm unterhalb des Niveaus des Vorjahres. Die Grundwasserstände in typischen vernässungsgefährdeten Gebieten bewegten sich im Juni im Bereich von leicht unterdurchschnittlichen bis mittleren Werten mit leichtfallender Tendenz. Hier lagen die Wasserstände im Juni im Mittel rund 48 cm unterhalb des Niveaus des Vorjahres. Im mittleren Teil des Gebietes, zwischen Einhausen, Groß- Rohrheim, Gernsheim, Pfungstadt und Griesheim, stand das Grundwasser auf dem Niveau der Richtwerte für die Abb. 11: Grundwasserganglinien Messstelle Bürstadt. Grundwasserbewirtschaftung. Die Steuerung durch Infiltration und Grundwasserentnahmen zeigt hier die gewünschte Wirkung. Im südlichen Hessischen Ried lagen die Grundwasserstände in den letzten Jahren stets über den Mittelwerten. Ende Juni bewegten sie sich auf immer noch überdurchschnittlichen Niveau mit leicht fallender Tendenz. Beispiel: Bürstadt Nr An der Messstelle Bürstadt Nr lag der Grundwasserstand rd. 46 cm unterhalb des Niveaus des Vorjahres. Prognose: Mit Beginn der Vegetationsperiode und der damit einsetzenden Verdunstung gelangt von dem Niederschlag immer weniger in das Grundwasser, so dass sich für das hydrologische Sommerhalbjahr üblicherweise dauerhaft rückläufige Verhältnisse einstellen werden. Aufgrund der derzeitigen Ausgangslage sind bei anhaltender Trockenheit weiterhin rückläufige Grundwasserverhältnisse auf langjährige Niedrigwasserstände mittelfristig möglich. Vorallem in Mittelgebirgsregionen, die durch Quellen versorgt werden und nicht an ein Verbundnetz der öffentl. Wasserversorgung angeschlossen sind, könnte es im Verlauf des Jahres zu Engpässen in der Trinkwasserversorgung kommen. 6
7 Q [m³/s] Q [m³/s] Relative Abweichung MQ / MQReihe [%] Juni Oberirdische Gewässer Weiterhin unterdurchschnittliche Abflüsse -15 Relative Abweichung des mittleren monatlichen Abflusses (MQ) vom langjährigen Monatsmittel (MQ-Reihe) / 217 Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun -6 An den oberirdischen Gewässern in Hessen ist es der zwölfte abflussarme Monat in Folge. Die Abflüsse lagen um 3 % unter den langjährigen Beobachtungswerten Kurze, kräftige Gewitter gab es am über Mittel- und Nordhessen, welche die Pegel nur kurzzeitig anstiegen ließen. Abb. 12: Abweichung des mittleren monatlichen Abflusses in Hessen vom langjährigen Monatsmittel der letzten zwölf Monate für 1 Referenzpegel. Durchflüsse Pegel Helmarshausen / Diemel An vier ausgewählten Pegeln Helmarshausen/Diemel für Nordhessen, Marburg/ Lahn für Mittelhessen, Hanau/Kinzig für das Maingebiet und Lorsch/Weschnitz für das Rheingebiet wird nebenstehend die mittlere tägliche Wasserführung dargestellt. Am Pegel Helmarshausen betrug der mittlere monatliche Durchfluss knapp 5,71 m³/s gegenüber dem langjährigen Monatsmittel von 11,8 m³/s Quelle: HLNUG Wiesbaden, 217 Durchfluss Tagesmittel Durchfluss Monatsmittel 1956/211 MNQ = 5,96 m³/s MQ = 15,3 m³/s MHQ = 18 m³/s Abb. 13: Durchflüsse am Pegel Helmarshausen/Diemel der letzten Durchflüsse Pegel Marburg / Lahn MNQ= 3,41 m³/s MQ= 16,5 m³/s MHQ= 166 m³/s Am Pegel Marburg wurden 6,26 m³/s gemessen, der Wert liegt 2,67 m³/s unter dem langjährigen Monatsmittel von 8,93 m³/s Durchfluss Tagesmittel Durchfluss Monatsmittel 1956/211 Quelle: HLNUG Wiesbaden, 217 Abb. 14: Durchflüsse am Pegel Marburg/Lahn der letzten 7
8 Q [m³/s] Q [m³/s] Juni 217 Beim Pegel Hanau lag der mittlere monatliche Durchfluss mit 4,17 m³/s unter dem langjährigen Monatsmittel von 6,28 m³/s Durchflüsse Pegel Hanau / Kinzig MNQ = 2,42 m³/s MQ = 1,4 m³/s MHQ =75,3 m³/s 2 Beim Pegel Lorsch wurden im Mittel 1,56 1 m³/s registriert (Vergleichswert: 2,85 m³/s). Durchfluss Tagesmittel Durchfluss Monatsmittel 1957/211 Quelle: HLNUG Wiesbaden, 217 Abb. 15: Durchflüsse am Pegel Hanau/Kinzig der letzten Durchflüsse Pegel Lorsch / Weschnitz 4 3 MNQ = 1,16 m³/s MQ = 3,1 m³/s MHQ = 24,6 m³/s 2 1 Durchfluss Tagesmittel Durchfluss Monatsmittel 1956/211 Quelle: HLNUG Wiesbaden, 217 Abb. 16: Durchflüsse am Pegel Lorsch/Weschnitz der letzten 8
9 V[Mio m³] Juni Talsperren Starke Abnahme des Inhaltes Edertalsperre 25 Beckenfüllung der Edertalsperre Aeo=1442,7 km² Fassungsraum= 199,3 Mio. m³ Der Inhalt der Edertalsperre lag zu Beginn des Monats bei rund 122 Mio. m³ (61 %) und fiel bis zum Monatsende auf 74,3 Mio. m³ (37 %) Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 171 Mio. m³ (86 %) betrug die mittlere Beckenfüllung im Juni knapp 11 Mio. m³ (51 %). Das Hochwasserrückhaltevolumen betrug am Monatsende 125 Mio. m³ (63%). Abb. 17: Beckenfüllung der Edertalsperre der letzten Volumen [Mio.m³] Tageswerte Beckeninhalt 216/217 Beckeninhalt Monatsmittel 1966/25 Beckenfüllung der Edertalsperre mittleres Einstauvolumen seit 23: 138,47 Mio.m³ Jan. 3 Jan. 4 Jan. 5 Jan. 6 Jan. 7 Jan. 8 Jan. 9 Jan. 1 Jan. 11 Jan. 12 Jan. 13 Jan. 14 Jan. 15 Jan. 16 Jan. 17 Abb. 18: Beckenfüllung der Edertalsperre seit 23. 9
10 V[Mio m³] Juni 217 Weiterhin Abnahme des Inhaltes Diemeltalsperre Der Inhalt der Diemeltalsperre fiel von ca. 17,2 Mio. m³ (86 %) bis zum Monatsende auf 16,3 Mio. m³ (82 %) ab. Die durchschnittliche Füllung betrug ca. 16,9 Mio. m³ (85 %) und lag damit knapp über dem langjährigen Mittelwert des Monats Juni von 16,8 Mio. m³/s (84 %). Das Hochwasserrückhaltevolumen am Monatsende lag bei 3,63 Mio. m³ (18 %) Beckenfüllung der Diemeltalsperre Aeo=12,2 km² Fassungsraum= 19,93 Mio. m³ Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Achsentitel Beckeninhalt 216/217 Beckeninhalt Monatsmittel 1966/25 Abb. 19: Beckenfüllung der Diemeltalsperre der letzten Volumen [Mio.m³] Tageswerte 25 2 Beckenfüllungder Diemeltalspere mittleres Einstauvolumen seit 23: 14,25 Mio.m³ Jan. 3 Jan. 4 Jan. 5 Jan. 6 Jan. 7 Jan. 8 Jan. 9 Jan. 1 Jan. 11 Jan. 12 Jan. 13 Jan. 14 Jan. 15 Jan. 16 Jan. 17 Abb. 2: Beckenfüllung der Diemeltalsperre seit 23. 1
11 Juni Übersicht Messstellen Abb. 21: Lage der ausgewählten gewässerkundlichen Messstellen. 11
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