Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Regenwürmer als Haustiere. Das komplette Material finden Sie hier:

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1 Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Regenwürmer als Haustiere Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de

2 1 von 30 Regenwürmer als Haustiere Kompostierung im Klassenzimmer Ein Beitrag von Claudia Wein, Sandhausen llustrationen von Julia Lenzmann, Stuttgart Regenwürmer als Haustiere halten? Probieren Sie es mit hren Schülern doch einmal aus! Denn diese nützlichen Tiere können z. B. aus Küchenabfällen wertvollen Humus oder Flüssigdünger herstellen und hren Schülern so ganz nebenbei den Kreislauf der Natur näher bringen. Alle Anleitungen und Materialien sowie praktische Tipps für dieses Vorhaben finden Sie in unserem Beitrag. Foto: Thinkstock/Hermera Sie brauchen dafür nicht einmal Platz für einen Komposthaufen, denn Regenwürmer können im Klassenzimmer in sogenannten Wurmkisten gehalten werden. Dort können sie regelmäßig mit Abfällen aus der Schulküche und dem Schulgarten gefüttert werden. Das macht vielen Schülern großen Spaß und schon ist aus dem ekligen Wurm ein Haustier geworden, für das man auch Verantwortung übernehmen muss. Ein Regenwurm in einer Wurmkiste bei der Arbeit. g zum Mit Anleitun urmkiste, Bau einer W uiz! Puzzle und Q Das Wichtigste auf einen Blick Klasse: 5 Aus dem nhalt: Dauer: 5 7 Unterrichtsstunden und unterrichtsbegleitendes Langzeitprojekt Was ist der Kreislauf der Natur? Kompetenzen: Die Schüler Wie sieht eine Wurmkiste aus? erhalten direkte Einblicke in den Kreislauf der Natur und die Kompostierung. lernen spielerisch Körperbau und Lebensweise von Regenwürmern kennen. übernehmen Verantwortung für andere Lebewesen. Beteiligte Fächer: Biologie Wie funktioniert die Kompostierung? Werken Was fressen Regenwürmer? Welche Merkmale hat ein Regenwurm? Wie bewegen sich Regenwürmer fort? Wie betreuen wir eine Wurmkiste im Klassenzimmer? Umweltkunde Anteil hoch mittel gering

3 2 von 30 Rund um die Reihe Warum wir das Thema behandeln Regenwürmer, Boden und Abfall gehören zu den gängigen Umweltthemen, die in den Lehrplänen Deutschlands enthalten sind. Über die Kompostierung hängen diese drei Themen unmittelbar miteinander zusammen. n verschiedener Kombination sind sie vom Sachunterricht und der Schulgartenarbeit in der Grundschule bis hin zum Biologieunterricht in der Sekundarstufe geeignet. Das Thema Abfall begegnet hren Schülern täglich. Geben Sie ihnen die Möglichkeit, selbst zu erkennen, dass nicht alles, was im Müll landet, wertlos ist, und dass Regenwürmer als typische wirbellose Bodenlebewesen und Vertreter der Destruenten (= Zersetzer) eine wichtige Rolle im natürlichen Stoffkreislauf spielen. Die Lernenden erhalten einen Einblick in die Kompostierung und damit in das Recycling von organischen Abfällen. Sie lernen die Entwicklung von Humus und die Zusammenhänge in der Natur kennen. Eine Wurmkiste soll den Schülern eine intensive Auseinandersetzung mit Bodentieren und ihrem Lebensraum ermöglichen. Die Betreuung der Wurmkiste fördert die Selbstständigkeit der Schüler, schult die Einfühlung in und die Rücksichtnahme auf andere Lebewesen und gibt direkte Einblicke in den Stoffkreislauf der Natur. Was Sie zum Thema wissen müssen Körperbau, Fortpflanzung und Sinnesleistungen von Regenwürmern Zu den wesentlichen Körpermerkmalen von Regenwürmern gehören die Gliederung des muskulösen Körpers in meist gleich gestaltete Segmente, der für die Fortpflanzung und Kokonproduktion benötigte Schleimgürtel (= Clitellum) und die kurzen Borsten aus Chitin. Am Vorderende des Körpers sitzt der Kopflappen mit der zahnlosen Mundöffnung. Die eingesaugte Nahrung wandert durch den Schlund und den Magen in den Darm. Regenwürmer atmen über ihre gesamte Hautoberfläche. Um den im Wasser enthaltenen Sauerstoff aufnehmen zu können, müssen sie ihre Haut ständig durch Ausscheiden von Schleim feucht halten. Der Sauerstoff wandert direkt über die Haut in den geschlossenen Blutkreislauf. Alle Regenwürmer sind Zwitter, das heißt, sie besitzen zugleich männliche und weibliche Geschlechtsorgane. Regenwürmer haben zwar keine Augen, können aber mit ihren Lichtsinneszellen am Vorderund Hinterende ihres Körpers hell und dunkel voneinander unterscheiden und ihre Umgebung mit dem Kopflappen und den Borsten ertasten. Mit ihrem Gravitationssinn orientieren sie sich im Boden. Mithilfe ihrer Sinnesknospen im Mund und auf der Haut können Regenwürmer feststellen, was ihnen schmeckt (chemischer Sinn). Dabei konnte bisher zumindest die Unterscheidung von süß (durch Traubenzucker) oder bitter (durch Chinin) festgestellt werden. Zudem besitzen Regenwürmer einen ausgeprägten Druck- bzw. Erschütterungssinn, der sie auf herannahende Feinde wie z. B. Maulwürfe, gel, Kröten und Vögel hinweist. Lebensweise und Vorlieben von Regenwürmern n Deutschland leben etwa 40 Regenwurmarten, die sich in ihrer Größe (1,5 cm bis 60 cm), Färbung, und Lebensweise deutlich voneinander unterscheiden. Es gibt Oberflächenarten, die überwiegend in der Streuschicht leben, Mineralbodenarten, die sich im Wurzelbereich aufhalten, senkrecht grabende Arten, die sich in ihren Dauerröhren mehrere Meter tief in den Boden zurückziehen können, Rinden- und Totholzbewohner sowie Arten, die sowohl an Land als auch im Wasser leben. Kompostwürmer sind eigentlich Bewohner der Streuschicht, der organischen Bodenschicht und von morschem Holz. Von hier aus wandern sie in Kompostund Misthaufen ein, die sie in Mitteleuropa als Lebensraum bevorzugen und aufgrund ihrer hohen Vermehrungsrate rasch und dicht besiedeln.

4 3 von 30 Die Aktivität der Regenwürmer und ihre Vermehrung sind hauptsächlich abhängig von der Bodentemperatur und der Bodenfeuchte, die im Frühjahr und im Herbst optimal für sie sind. Kompostwürmer haben eine vergleichsweise große Feuchtigkeits- und Temperaturtoleranz und gelten als wärmeliebend. Sie fühlen sich am wohlsten, wenn ihr Lebensraum feucht, neutral (ph-wert 6-7) und salzarm ist und eine Bodentemperatur von etwa 20 C aufweist. Alle Regenwürmer lieben die Dunkelheit und flüchten vor der Sonne. Als Nahrung bevorzugen Kompostwürmer, wie alle Regenwürmer, organisches Material mit einem hohen Kohlenhydrat- und Stickstoffgehalt. Unter optimalen Bedingungen können Kompostwürmer täglich ihr eigenes Körpergewicht an Nahrung verzehren. Während in sauren Böden wie beispielsweise in einem Fichtenwald nur etwa Regenwürmer unter einem Quadratmeter Boden leben, können auf nährstoffreichen, ungestörten Böden wie etwa Weideböden zwischen 400 und 500 Würmer den Boden besiedeln. Bereichsweise können bis zu 800 Regenwürmer unter einem Quadratmeter leben. Funktionen der Regenwürmer im Naturhaushalt Regenwürmer arbeiten organisches Material in den Boden ein, vermischen seine Bestandteile und verbessern damit die Bodenstruktur. Aus organischem Material, Tonmineralien und Sand entstehen in ihrem Darm Ton-Humus-Komplexe, die für die Bodenfruchtbarkeit und die Bodenentwicklung von großer Bedeutung sind. Die nährstoffreichen Kothäufchen tragen zur Entstehung eines stabilen Krümelgefüges im Boden bei. Durch das Gangsystem der Regenwürmer wird der Boden gut durchlüftet und seine Wasseraufnahme- und Wasserhaltefähigkeit erhöht. Hierdurch entstehen für Pflanzenwurzeln optimale Wachstumsbedingungen. Regenwürmer schaffen auch günstige klimatische Verhältnisse für Mikroorganismen, sodass die Zersetzung von organischem Material im Boden sehr viel schneller verlaufen kann. Die Kompostierung Auf einem Komposthaufen werden organische Abfälle aus Küche und Garten gezielt gesammelt. Durch die Kompostbewohner, die die Bioabfälle fressen und in anderer Form wieder ausscheiden, können die in den Ausgangsmaterialien vorhandenen Nährstoffe wieder in den natürlichen Stoffkreislauf zurückgeführt werden. Nach den Mikroorganismen und kleineren Bodentieren wie Milben und Springschwänzen sowie Fliegenlarven, Asseln und Schnecken sind die Kompostwürmer das letztes Glied in dieser Nahrungskette. Bei der Kompostierung ist die richtige Mischung aus Luft und Wasser wichtig. Wenn genügend Luftsauerstoff vorhanden ist, findet eine praktisch geruchlose Verrottung statt. Sauerstoffmangel führt hingegen zu geruchsintensiver Verfaulung. Sowohl die Mikroorganismen als auch die Kompostwürmer benötigen Wasser für ihre Arbeit, da sie ihre Nahrung nur in gelöster Form aufnehmen können. Kompost sollte daher ca. 60 Prozent Wasser enthalten (etwa wie ein ausgedrückter Schwamm). Je abwechslungsreicher die Nahrung für die Kompostbewohner ist, desto besser wird schließlich der Kompost. Vorschläge für hre Unterrichtsgestaltung Hinweise zur Unterrichtsgestaltung Die Einheit beginnt mit einem Brainstorming zum Regenwurm und dem Bau einer Wurmkiste (M 1). Die Einrichtung einer Regenwurmwohnung (M 2) soll den Schülern ermöglichen, sich in das Lebewesen Regenwurm hineinzuversetzen und die Umwelt mit dessen Augen zu sehen. Hierbei entstehen automatisch Fragen zu Lebensweise, Körperbau und Fortbewegung der Regenwürmer, die anschließend (M 3 bis M 7) thematisiert werden. Die verantwortungsvolle Betreuung einer Wurmkiste (M 8) im Klassenzimmer kann die Grundlage für die Schüler bilden, letztlich eine wertschätzende Beziehung zum Lebensraum Boden aufzubauen. Die Lernenden protokollieren wichtige Beobachtungen und Messergebnisse in einem Protokoll (M 9). Der Test Dem Regenwurm auf der Spur (M 10) dient als abschließende Lernerfolgskontrolle.

5 4 von 30 Voraussetzungen der Lerngruppe hre Schüler sollten bereits wissen, wie man mit einer Lupe umgeht, und den Umgang mit einer Federstahl-Pinzette schon einmal geübt haben. Hinweise und Tipps zum fächerübergreifenden Unterricht Die Reihe berührt neben dem Fach Biologie die Fächer Bildende Kunst/Werken, Umweltkunde und Physik. Der Bau einer Wurmkiste kann in Kooperation mit dem Fach Werken in den hierfür vorgesehenen Räumlichkeiten stattfinden. Auch die Versuche zur Fortbewegung des Regenwurms sollten in einem Fachraum durchgeführt werden. Tipps zur Differenzierung Die meisten Aktionen der Reihe erfolgen in Gruppen- oder Partnerarbeit, die sowohl schwächere wie auch leistungsstarke Schüler integriert. Die verschiedenen Farben bei der digitalen Version des Puzzles M 6 sollen die Zuordnung erleichtern. Dies kommt vor allem Schülern zugute, die als visuelle Lerntypen eher optisch lernen. Neben dem optischen Sinn wird auch der Geruchssinn (beim Öffnen der Wurmkiste) und der Tastsinn (bei der Einrichtung einer Regenwurmwohnung und dem Feuchtigkeitsvergleich mit einem Schwamm) angesprochen (M 2). Die Lernerfolgskontrolle M 10 können Sie in drei Stufen mit den Tippkarten der Erläuterung differenzieren. Diese Kompetenzen trainieren hre Schüler Die Schüler... erhalten direkte Einblicke in den Kreislauf der Natur und die Kompostierung. lernen spielerisch Körperbau und Lebensweise von Regenwürmern kennen. bekommen einen Bezug zum Lebensraum Boden. trainieren einen guten Umgang und kommunizieren innerhalb ihrer Gruppe. führen Aufgaben selbstständig durch. erheben und dokumentieren wissenschaftliche Daten. übernehmen Verantwortung für andere Lebewesen.

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