Hygiene am Bienenstand
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- Ursula Engel
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Hygiene am Bienenstand Schulungsunterlage für Fach- und Gesundheitswarte in Bayern Stand: November 2014 Fachzentrum Bienen
2 Hygiene am Bienenstand Damit ist nicht das Kehren und Saubermachen des Bienenstandes gemeint, sondern der Schutz der Bienenvölker vor Krankheiten und Schädlingen Folie 2
3 Mechanismen des Bienenvolkes gegen Krankheiten Die Kotblase ermöglicht das Einhalten des Kotes über längere Zeit und ein Abkoten im Freien. Antibiotisch wirkende Stoffe hemmen Keime. Gesunde Bienen sind sehr reinlich und zeigen i.d.r. einen guten Putztrieb. - Ausräumen kranker Brut - Heraustragen von toten Bienen und Unrat auf dem Bodenbrett Schwärme gründen neue Völker auf neuem Wabenwerk und neuen Vorräten = gute Startbedingungen. Kranke Bienen verlassen den Stock. Folie 3
4 Beispiele für Krankheiten der erwachsenen Biene Nosema Maikrankheit Nosema: Infektionskrankheit durch einen Einzeller Maikrankheit: Verstopfung (viel Pollen, wenig Wasser) Folie 4
5 Beispiele für Krankheiten der Bienenbrut Sackbrut Kalkbrut Amerikanische Faulbrut Anzeigepflichtig!! Folie 5
6 Beispiele für Krankheiten der erwachsenen Biene und der Bienenbrut Die Varroamilbe schädigt die erwachsene Bienen und die Bienenbrut Folie 6
7 Schädlinge der Biene Wachsmotte und weitere Untermieter wie z. B. Mäuse können Bienenvolk und Wabenbau schaden! Folie 7
8 Krankheiten können verbreiten... Die Bienen: durch Räuberei durch Verflug mit dem Schwarm über die Bienentränke Der Imker: durch Transport von Bienen und Betriebsmitteln / Beuten durch Austausch von Wabenmaterial durch Verfüttern von fremden Honig und Pollen (amerikanische Faulbrut)! Folie 8
9 Verlassene Bienenstände Probleme in der Imkerei Nach 6 BSVO sind von Bienen nicht mehr besetzte Bienenwohnungen stets bienendicht verschlossen zu halten! Folie 9
10 Verwahrloste Bienenstände Probleme in der Imkerei Folie 10
11 Fehlverhalten Probleme in der Imkerei Nach 16 BSVO hat der Besitzer von Bienenvölkern Honig, Waben, Wabenteile...so aufzubewahren...dass sie für den kleinen Beutenkäfer nicht zugänglich sind! Folie 11
12 Grundsätze zu Gesundheit und Hygiene Standort und Größe der Imkerei nach Kleinklima und Tracht ausrichten Krankhafte Zustände frühzeitig erkennen und reagieren Sauberkeit am Bienenstand und beste Wabenhygiene Stets für reichliche Futterversorgung mit bestem Bienenfutter sorgen! ; Trachtverbesserung Varroose beobachten und rechtzeitig bekämpfen Immer auf dem neuesten Stand bleiben! Folie 12
13 Gesunde Standorte für Bienenvölker trocken, sonnig, windgeschützt, gute Trachtlage Beste Standorte mit guter Tracht fördern den Bienenumsatz und damit die Gesundheit Folie 13
14 Grundsätze zu Gesundheit und Hygiene Standort und Größe der Imkerei nach Kleinklima und Tracht ausrichten Krankhafte Zustände frühzeitig erkennen und reagieren: z. B. Vermeidung von Räuberei (siehe auch Spurensuche am Bienenvolk 2013) Sauberkeit am Bienenstand und beste Wabenhygiene Stets für reichliche Futterversorgung mit bestem Bienenfutter sorgen! Trachtverbesserung Varroose beobachten und rechtzeitig bekämpfen Immer auf dem neuesten Stand bleiben! Folie 14
15 Krankhafte Zustände und Veränderungen im Bienenvolk frühzeitig erkennen durch regelmäßige Kontrollen Flugbienen, Stockbienen und Brut bei jedem Eingriff gezielt und genau beobachten. Krabbler und Totenfall im Frühjahr erkennen. Brutveränderungen in der Saison erkennen und zuordnen (Varroose, Sackbrut, Faulbrut, Kalkbrut) Kahlfliegen im Spätsommer erkennen. Weisellosigkeit und Buckelbrut erkennen. Königinnenfehler und Anomalien erkennen. Folie 15
16 Erkennen krankhafter Zustände Intaktes Brutnest Löchriges Brutnest; Zelldeckel verändert Folie 16
17 Grundsätze zur Vorbeugung einer Räuberei Trachtlose Zeit erkennen und Flugloch anpassen! Schwache, weisellose oder buckelbrütige Völker noch vor der trachtlosen Zeit verarbeiten. Am geöffneten Volk zügig arbeiten! Waben und Honig vor Bienen unzugänglich aufbewahren! Entdeckelungwachs und Geräte nie von Bienen im Freien auslecken lassen! Sorgfalt beim Füttern besonders mit Honig! Eingegangene Völker bienendicht verschließen! Bienenkästen nicht als Schwarmfänger offen stehen lassen! Folie 17
18 Schwarm natürlich!? Was passiert mit den Schwärmen? Sie werden vom Imker wieder eingeschlagen Schwarm wird optimal betreut Sie werden von einem anderen Imker (Jungimker) gefunden und eingeschlagen Schwarm unterstützt den Aufbau einer Imkerei Sie ziehen in leere Bienenkästen ein Ungewisses Schicksal: Verhungern, Varroa; Faulbrut =>Gefahr für umliegende Bienenstände Sie ziehen in natürliche Hohlräume (Bäume etc.) ein Ungewisses Schicksal: Verhungern, Varroa; Faulbrut =>Gefahr für umliegende Bienenstände Folie 18
19 Schwarm natürlich!? Was passiert mit den Schwärmen? Sie werden vom Imker wieder eingeschlagen Schwarm wird optimal betreut Sie werden von einem anderen Imker (Jungimker) gefunden und eingeschlagen Schwarm unterstützt den Aufbau einer Imkerei Sie ziehen in leere Bienenkästen ein Ungewisses Schicksal: Verhungern, Varroa; Faulbrut =>Gefahr für umliegende Bienenstände Sie ziehen in natürliche Hohlräume (Bäume etc.) ein Ungewisses Schicksal: Verhungern, Varroa; Faulbrut =>Gefahr für umliegende Bienenstände Folie 19
20 Fremde Bienenvölker und Schwärme: Fremde Schwärme in Quarantäne bringen und nur auf Mittelwände einschlagen! Völker bevorzugt nur aus der Region kaufen. Gesundheitszeugnis beim Kauf von Bienenvölkern verlangen! Folie 20
21 Grundsätze zu Gesundheit und Hygiene Standort und Größe der Imkerei nach Kleinklima und Tracht ausrichten Krankhafte Zustände frühzeitig erkennen und reagieren Sauberkeit am Bienenstand und beste Wabenhygiene Stets für reichliche Futterversorgung mit bestem Bienenfutter sorgen! Trachtverbesserung Varroose beobachten und rechtzeitig bekämpfen Immer auf dem neuesten Stand bleiben! Folie 21
22 Hygienischer Wabenbau durch viele Mittelwände! Grundsatz: Jedes Jahr etwa ein Drittel aller Waben durch den Ausbau neuer Waben / Mittelwände erneuern lassen! Folie 22
23 Altwaben einschmelzen! Alte, verkotete oder verschimmelte Waben enthalten krankmachende Keime (z.b. Nosema ssp.)! Nur helle Waben ins Wabenlager! Folie 23
24 Im Dampfwachsschmelzer Schmelzen Im Sonnenwachsschmelzer Folie 24
25 Reinigung der Beuten und Geräte Ausschmelzen der Waben im Sonnenwachsschmelzer / Dampfwachsschmelzer tötet fast alle Krankheitskeime ab! (Ausnahme: Amerikanische Faulbrut) Beuten regelmäßig reinigen! (Abflammen, heißes Wasser oder Lauge) Reinigung und Desinfektion auch der Begattungskästchen etc. Regelmäßige Reinigung der Arbeitsgeräte: Stockmeißel, Kleinmaterial etc. Folie 25
26 Reinigung und Desinfektion Reinigung: Heißes Wasser und Reinigungsmittel Desinfektion: Tauchen in kochender Ätznatronlauge (3%) oder Abflammen Folie 26
27 Reinigung und Desinfektion Zuvor Beuten kratzen: Entfernen von Wachs- und Propolisresten Folie 27
28 Reinigung und Desinfektion Einsatz von Tauchhilfen Folie 28
29 Reinigung und Desinfektion Arbeitsschutz beachten! Ätznatron (Natriumhydroxid NaOH) ist stark ätzend, deshalb muss im Umgang mit Ätznatron unbedingt auf den Unfallschutz geachtet werden. Natronlauge nur im kalten Wasser anrühren! Keine Metallteil in die Lauge werfen (chemische Reaktion)! Folie 29
30 Reinigung und Desinfektion Arbeitsschutz beachten! Gummistiefel Schürze (über die Gummistiefel) Chemikalien-Schutzhandschuhe Augen- bzw. Gesichtsschutz mit Visier Folie 30
31 Reinigung und Desinfektion Entsorgung der Ätznatronlauge! Vor Entsorgung mit Säuren (z.b. Essigsäure) neutralisieren bzw. stark verdünnen. Die Neutralisation kann mit Hilfe von Lackmuspapier überprüft werden. Entsorgungshinweise der örtlichen Kläranlage beachten! Folie 31
32 Grundsätze zu Gesundheit und Hygiene Standort und Größe der Imkerei nach Kleinklima und Tracht ausrichten Krankhafte Zustände frühzeitig erkennen und reagieren Sauberkeit am Bienenstand und beste Wabenhygiene Stets für reichliche Futterversorgung mit bestem Bienenfutter sorgen! Trachtverbesserung! Varroose beobachten und rechtzeitig bekämpfen Immer auf dem neuesten Stand bleiben! Folie 32
33 Gute Tracht fördert den Bienenumsatz und damit die Bienengesundheit... Folie 33
34 Bienenvölker dürfen niemals hungern! Völker rechtzeitig und ausreichend einfüttern! Geeignetes Winterfutter wählen! Geeignetes Futtergeschirr z. B. Futtertrog, Futtertasche, Wannen (keine alten Farbeimer etc.)! Futtergeschirr nach der Fütterung reinigen! Bei Futtermangel Notfütterung mit Flüssigfutter! Mindestvorräte von 5 kg Futter je Volk sollten nicht unterschritten werden! Folie 34
35 Grundsätze zu Gesundheit und Hygiene Standort und Größe der Imkerei nach Kleinklima und Tracht ausrichten Krankhafte Zustände frühzeitig erkennen und reagieren Sauberkeit am Bienenstand und beste Wabenhygiene Stets für reichliche Futterversorgung mit bestem Bienenfutter sorgen! Trachtverbesserung Varroose beobachten und rechtzeitig bekämpfen Immer auf dem neuesten Stand bleiben! Folie 35
36 Vielen Dank! Für Ihre Aufmerksamkeit Folie 36
BZB Guido Eich Postfach Oldenburg. 0441/ , Fax: mobil: 0178/
Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Institut für Bienenkunde Celle BZB Guido Eich Postfach 39 49 26029 Oldenburg 0441/57026-124, Fax: - 179 mobil: 0178/3121853
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