Als Beispiel: Die Möhrenfliegen befallen nur Karotten, Sellerie und einzelne andere Doldenblütler.
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- Oskar Manfred Roth
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1 Eine gut geplante Fruchtfolge erhält und verbessert die Bodenfruchtbarkeit und Leistungsfähigkeit der Felder und sichert so langfristig Erträge und Einkommen. Erhalt der Bodenfruchtbarkeit durch Humuserhalt und Humusaufbau Fütterung und Aktivierung des Bodenlebens Keine einseitige Auslaugung/Belastung durch einseitigen Nährstoffentzug/einseitge Wurzelausscheidungen Optimale Nährstoffversorgung Vor- und Folgekulturen (Leguminosen) Geringer Krankheits- und Schädlingsdruck Reduktion von bodenbürtigen Krankheiten und Schädlingen durch entsprechende Anbaupausen, den Anbau unterschiedlicher Arten- bzw. Anfälligkeitsgruppen Förderung der Bodenstruktur und Erosionsschutz Durch unterschiedliche Durchwurzelung und Durchwurzelungstiefen Förderung der Bodengare Herabsetzung des Beikrautdruckes Unterschiedliche Anbau- und Hacktermine Produktnachfragen des Marktes decken zufriedenstellendes Einkommen erwirtschaften Viele Krankheiten und Schädlinge befallen nur nahe verwandte Arten. Das Wissen um die Familienzugehörigkeit einzelner Gemüsearten ist somit Grundvoraussetzung für eine sinnvolle Anbauplanung. Als Beispiel: Die Möhrenfliegen befallen nur Karotten, Sellerie und einzelne andere Doldenblütler. Die Kohlhernie befällt alle Kohlarten welche zu den Kreuzblütlern gehören. Auch bei der Wahl der Gründüngungspflanzen ist auf die Familienzugehörigkeit zu achten. So gehört der Senf auch zu den Kreuzblütlern und soll somit keineswegs nach oder vor Kohlgewächsen als Gründüngung angebaut werden. Welche Ziele möchte ich mit einer optimal gestalteten Fruchtfolge im Gemüseanbau erreichen? Ist die Fruchtfolgegestaltung auch vorbeugender Pflanzenschutz? Welche Gemüseart gehört zu welcher Pflanzenfamilie? Gibt es Anbaupausen für einzelne Gemüsearten? Welche Fruchtfolgegrundregeln haben im Bio-Gemüsebau Gültigkeit? Welche Fruchtfolgebeispiele gibt es aus der Praxis?
2 Eine gut durchdachte Fruchtfolge- und Gründüngungsstrategie ist der Schlüssel zum Erfolg im Bio-Gemüseanbau! Fruchtfolgeplan Fruchtfolgebeispiel als pdf herunterladen Fruchtfolgebeispiel mit der Hauptkultur Salat/Kürbis Der Fruchtfolgeplan aus dem Jahr 2011 ist in der Abbildung ersichtlich. Ein Balken in der Tabelle beschreibt den Kulturverlauf u ber zwei Jahre. Grundsätzlich wird versucht, die Flächen mindestens 16 Monate mit einem Leguminosengemenge aus Roggen, Winterwicke und Wintererbse zu belegen. Zwischen zwei Salatsätzen erfolgt eine Kurzgru ndu ngung mit einer Standzeit von mindestens 8 Wochen. Nach dem zweiten Salatsatz auf derselben Fläche wird immer ein Gru ndu ngungsgemenge eingesät. Diese Gru ndu ngung bleibt generell u ber den Winter stehen. In den Ölku rbisbeständen erfolgt zusätzlich eine Untersaat aus Alexandrinerklee, Winterwicke, Erbse oder Erdklee. Bei hohem Aufwuchs werden die Gru ndu ngungsbestände am Saisonende gemulcht oder gemäht und siliert. Diese Flächen werden dann im darauffolgenden Fru hjahr mit den ersten Salatsätzen belegt. Quelle: Bernhard Gogg
3 Weitere Fruchtfolgebeispiele Hauptkulturen Salat, Spinat, Radies, Karotten 1. Jahr: Winter-Getreide mit Kleegras- Untersaat (überjährig oder zweijährig) 2. Jahr: Salat KG wird einige Wochen vorher zuerst gegrubbert und gefräst, dann mit zeitlichem Abstand seicht gepflügt; Im gleichen Jahr sofort nach Salat wieder Gründüngung, je nach Erntezeitpunkt; tw. Radies und Spinat noch im gleichen Jahr nach der Zwischenfrucht der frühen Sätze;. Jahr: Radieschen und Spinat (nach vorheriger So- und Wi-ZWF) immer wieder mit ZF nach der Ernte, dazwischen auch Nützlingsstreifen oder Gründüngungsmischung, die die Nützlingsstreifen teilweise ersetzt; 4. Jahr: Karotten oder andere Doldenblütler nach den Sommer- und Frühherbstsätzen wieder So- oder Wi ZWF 5. Jahr: So- Getreide mit Klee Untersaat Quelle: Hans Pfänder Hauptkulturen Kohl, Kartoffel, Karotten 1. Jahr: Kleegras nach Getreide mit Untersaat 2. Jahr: Kohlarten (Kraut, Wirsing, Rosenkohl, Broccoli, Blumenkohl etc.) 1-2 Wochen vor dem Pflanzen Ackerbohnen- Streifendicksaat; bei frühen Sätzen von z.b. Broccoli oder Karfiol immer wieder So ZWF nach dem Ernten - mulchen, grubbern, sähen (pfluglos);. Jahr: Kartoffel 4. Jahr: Wi- Getreide teils mit Kleegras- Untersaat ode Wi ZWF danach; 5. Jahr: Doldenblütler (Karotten, Pastinaken, Petersilienwurzel, Sellerie mit Ackerbohne- Streifendicksaat Quelle: Hans Pfänder
4 Fruchtfolge und Gründüngungsmaßnahmen sind im geschützten Anbau nicht immer einfach umzusetzen. Um Fruchtfolgekrankheiten vorzubeugen können folgende Maßnahmen gesetzt werden: Regelmäßige Kompostgaben und Einsatz von Komposttee Aufbringen von Heumulch der zu Kulturende als organische Masse eingearbeitet wird Einseitigen Nachtschattengewächsefurchtfolge in der Kulturfolge mit Bohnen, Gurken und Melonen wechseln In den Wintermonaten eine Roggeneinsaat tätigen oder Kurzgründüngungen (8 Wochen) durchführen Mit diversen Untersaaten experimentieren Eine weit gestaltete und gut durchdachte, geplante und dokumentierte Fruchtfolge ist die wichtigste vorbeugende Pflanzenschutzmaßnahme im Bio-Gemüsebau! Anbaupausen Kultur Salat Auberginen Ackerbohnen Rotklee Inkarnatklee Kleegras Buschbohnen Erbsen Gänsefußgewächse Kohlarten Kürbisgewächse Liliengewächse Zwiebel Zuckermais Grundregeln Wechsel von Art > Gattung > Familie Anbauabstände in Jahren (u.u.2 Sätze im Jahr möglich) !!!
5 Allgemeine Abwechslung: Tief- und Flachwurzler, frühe/späte Kulturen Besser und schlechter beschattende Kulturen Schneller und langsamer auflaufende Kulturen Kulturen mit viel und wenig Ernterückstände Nicht mehr als 0% der Fruchtfolge mit Arten aus einer Pflanzenfamilie belegen Nicht mehr als 0% der Fruchtfolge mit Wirtspflanzen einer bedeutenden bodenbürtigen Krankheit bzw. eines bedeutenden bodenbürtigen Schädlings belegen. Bei mindestens 0 % der Fruchtfolge sollte der Boden 90 cm tief durchwurzelt werden 0% der Flächen sollten über den Winter begrünt sein 20-0% der Fruchtfolge sollte aus (bevorzugt über- oder mehrjähriger) Gründüngung mit hohem Leguminosenanteil bestehen Abwechslung von garefördernden und garebelastenden Kulturen Sä- und Wurzelgemüse nicht nach großen Mengen Ernteresten Saat- und Pflanzzeitpunkt in Abhängigkeit von eventuellen Problemschädlingen und Krankheiten wählen Pflanzen mit langsamer Jungendentwicklung nach Unkraut unterdrückenden Kulturen Schwachzehrer nach Wintergetreide Starkzehrer nach Klee(-gras) oder nach Wintergetreide + Wintergründüngung So oft wie möglich Zwischenfrüchte und Untersaaten Spätanbau von tiefwurzelnden Kulturen zur Ausnutzung von Stickstoffresten Gemüse und Pflanzenfamilien Pflanzenfamilien Baldriangewächse Doldenblütler botan. Bezeichnung Valerianaceae Apiaceae Gänsefußgewächse Gräser Leguminosen Chenopodiaceae Poaceae Fabaceae Kapuzinerkressengewächse Knöterichgewächse Korbblütler Tropaeolaceae Poligonaceae Asteraceae Kreuzblütler Brassicaceae Kürbis-/Gurkengewächse Cucurbitaceae Liliengewächse Liliaceae Gemüsearten Feldsalat Dill, Stangen- und Knollensellerie, Karotten, Fenchel, Pastinaken, Petersilie Mangold, Rote Rübe, Spinat Zuckermais, Getreide Bohnen, Erbsen, Ackerbohnen, Klee Kapuzinerkresse Rhabarber, Gartensauerampfer Endivien, Zichorien, Radicchio, Kopfsalat, Eissalat, Pflücksalate, Schwarzwurzel, Tagetes Karfiol, Weißkraut, Rotkraut, Wirsing, Broccoli, Kohlrabi, Kohlsprossen, Chinakohl, Speiserübe, Mairübe, Kren, Gartenkresse, Radieschen, Senf Gurke, Kürbis, Wasser- und Zuckermelone, Zucchini Lauch, Zwiebel, Knoblauch,
6 Pflanzenfamilien Lippenblütler Lamiaceae Nachtschattengewächse Solanaceae Zurück Powered by TCPDF ( botan. Bezeichnung Gemüsearten Schnittlauch Lavendel, Melisse, Pfefferminze, Basilikum, Majoran,Oregano, Rosmarin, Salbei, Bohnenkraut, Thymian Gewürzpaprika( Pfefferoni, Chili, Spanischer Pfeffer, Cayennepfeffer), Gemüsepaprika, Tomate, Tomatillo, Kapstachelbeere, Melanzani, Kartoffel
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