GENETIK UND FISCHEREI DER GROSSE UEBERBLICK
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- Lena Victoria Schmitz
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1 Département fédéral de l'environnement, des transports, de l'énergie et de la communication DETEC Office fédéral de l'environnement OFEV GENETIK UND FISCHEREI DER GROSSE UEBERBLICK Dr. Daniel Hefti Sektion Aquatische Lebensräume / BAFU Quelle: FIBER
2 Inhalt und Struktur - Vorgeschichte / Kontext - Inhalt und Ziele - Rolle der Genetik beim Artenschutz und Management von Fischpopulationen Beispiel: Forellen der Schweiz - Hauptresultate - Fazit 2
3 Vorgeschichte / Kontext - Publikation Erste Synthese - Methoden mit «grobem» Auflösungsvermögen - Allgemeine Prinzipien: Laichfischfang Bewirtschaftung der Laichtiere Einfluss des Besatzes auf die Genetik der nat. Populationen - Genetische Untersuchungen Forelle Äsche Felchen Seesaibling Groppe 3
4 Inhalt und Ziele - Publikation Datenaktualisierung ( ) - Moderne Methoden (Genetik) - Taxonomie - Genetische Struktur auf nationaler und lokaler Ebene - Bestimmung von Bewirtschaftungseinheiten Fischereilich genutzte Arten: Forelle, Äsche, Felchen, Hecht, Seesaibling, Barsch Fischereilich Ungenutzte Arten: Nase, Sofie, Alet, Groppe, Rotauge, Stichling 4
5 Rolle der Genetik beim Artenschutz und Management von Fischpopulationen Problematik Rapider Verlust von genetischer Vielfalt wegen: Lebensraumfragmentierung unüberlegtem Verschieben von Populationen zwischen Einzugsgebieten fehlenden genetischen Monitorings Notwendigkeit Bewirtschaftungseinheiten aufgrund von genetischen Eigenschaften der Populationen zu bestimmen: Erhaltung der genetische Vielfalt innerhalb und zwischen Populationen Erhaltung des Anpassungspotential Nachhaltigkeit des Besatzes (wenn notwendig) 5
6 Rolle der Genetik beim Artenschutz und Management von Fischpopulationen - Taxonomie - Genetische Struktur der Populationen globale Ebene lokale Ebene - Bewirtschaftungseinheiten Die Forelle als Beispiel 6
7 Taxonomie der Forellen in der CH 5 Arten Atlantische Forelle (Salmo trutta) Zebraforelle (Salmo rhodanensis) Marmorataforelle (Salmo marmoratus) Adriatische Forelle (Salmo cenerinus) Donauforelle (Salmo labrax) 5 evolutive Stammlinien (ESU) 7
8 Source: FIBER Quelle: FIBER 8
9 Bewirtschaftung der Forelle nach Einzugsgebiet 9
10 BGF stellt den Rahmen für das Einsetzen standortfremder Arten und Rassen von Fischen und Krebsen «Standortfremdheit» (Art. = 6, Abs. 2, VBGF) - Einheimische Fische und Krebse, die ausgestorben sind (z.b. Lachs im Rheineinzugsbebiet, Moorgrundel in BS) - Einheimische Fische und Krebse, die im Einzugsbebiet natürlicherweise nicht vorkommen (z.b. Nase in Rhôneeinzugsgebiet) - Einheimische Fische und Krebse, die genetisch nicht ausreichend verwandt sind 10
11 Bewirtschaftung der Forelle nach Einzugsgebiet - Kriterien BGF genügend?? - Forelle aus der Saane = Forelle aus der Sitter? - Gibt es genetische Unterschiede zwischen Forellenpopulationen aus dem gleichen Einzugsgebiet? - Genetische Strukturen innerhalb des Einszugsbebiets: genetische Untersuchungen (15) in der CH 11
12 Situation Forelle (Salmo sp.) In der Schweiz: 82% der beobachteten genetischen Unterschiede zwischen Populationen desselben Einzugsgebietes sind statistisch signifikant 12
13 Situation auf lokaler Ebene Forellen genetisch untersucht (11 Mikrosatellitenloci) - Keine signifikanten Unterschiede zwischen «Seeforelle» und «Bachforelle» (genetische Unterschiede zwischen Zuflüssen > genetische Unterschiede zwischen Seeforelle und Bachforellen innerhalb der Kander) - Mit einer einzigen Ausnahme sind alle Populationen genetisch differenziert Bewirtschaftungsempfehlung: Bewirtschaftungseinheit = Population 13
14 Synthese Forelle (Salmo sp.) - CH: 5 Arten genetisch identifiziert - Jedes Einzugsgebiet enthält eine Stammlinie (ESU) (Ausnahme: Léman / Tessin) - Trotz massiver Einführung standortfremder Arten, in den meisten Einzugsgebieten gewisse genetische Eigenschaften der standortgerechte Arten weiterhin noch identifizierbar - Die Forellen aus verschiedenen Gewässern müssen unabhängig bewirtschaftet werden, da jede Population ihre eigenen genetische Eigenschaften hat 14
15 Situation Äsche (Thymallus thymallus) In der Schweiz: 92% der beobachteten genetischen Unterschiede zwischen Populationen desselben Einzugsgebietes sind statistisch signifikant 15
16 Synthese Äsche (Thymallus thymallus) CH: eine einzige Art Thymallus thymallus in den Einzugsgebieten der Rhone, des Doubs, des Rheins, des Ticino und des Inns Drei Stammlinien (ESU) identifiziert: - Einzugsgebiet: Rhein und Léman - Einzugsgebiet: Rhone (Doubs, Allaine) - Einzugsgebiet: Pô Äschen aus verschiedenen Gewässern müssen unhabhängig bewirtschaftet werden (1 Pop. = 1 Bewirtsch.Einheit) 16
17 Situation Nase (Chondrostoma nasus) In der Schweiz: 27% der beobachteten genetischen Unterschiede zwischen Populationen desselben Einzugsgebietes sind statistisch signifikant Auf regionaler Ebene zeigen die genetischen Untersuchungen insgesamt schwache und nicht signifikante Differenzierungen zwischen den Populationen keine oder nur wenig genetische Strukturierung. 17
18 Synthese Nase (Chondrostoma nasus) CH: eine einzige Art Chondrostoma nasus nur im Einzugsgebiet des Rheins Zwei Stammlinien (ESU) identifiziert: - Rhein EZG oberhalb Bodensee (oberhalb des Rheinfalls) - Rhein EZG unterhalb Bodensee Drei Bewirtschaftungseinheiten für EZG unterhalb Bodensee: - grosse Fliessgewässer - kleine Fliessgewässer - Population aus dem Schanzengraben 18
19 Situation Groppe (Cottus gobio) In der Schweiz: 85% der beobachteten genetischen Unterschiede zwischen Populationen desselben Einzugsgebietes sind statistisch signifikant 19
20 Synthese Groppe (Cottus gobio) CH: eine einzige Art Cottus gobio in den Einzugsgebieten der Rhone, des Doubs, des Rheins, des Ticino und des Inns Vier Stammlinien (ESU) identifiziert: - EZG Rhin und Léman - EZG Rhone (Doubs, Allaine) - EZG Inn - EZG Pô Innerhalb eines Gewässer wurden verschiedene Bewirtschaftungseinheiten identifiziert 20
21 Fst Wert Genetische Struktur von Groppenpopulationen in der Sense Distanz [km] 21
22 FAZIT Die Schweiz ist ein Fischvielfalt-Hotspot in Europa: 1. geographisch entstandene Vielfalt kommt hier auf engem Raum zusammen 2. Lebenraumvielfalt hat zum Entstehen und Überleben vieler endemischer Lokalarten geführt, deren Schutz unumgänglich ist für die Erhaltung der Art 3. Vielfalt von Formen heisst auch genetische Vielfalt 4. Unterschiedliche Methoden sind heute erforderlich, um beide Kategorien von Vielfalt zu erkennen Diese «facts» müssen akzeptiert und die entsprechende Verantwortung übernommen werden 22
23 Fazit Der Schutz und die Bewirtschaftung von Fischpop. benötigen Bewirtschaftungseinheiten, die aufgrund der genetischen Eigenschaften der Populationen zu bestimmen sind Die Grösse der Bewirtschaftungseinheiten hängt von der Biologie und Ökologie der Art ab (die Nase aus der Sense (FR) und die aus der Wiese (BS) weisen kaum genetische Unterschiede auf, während innerhalb der Sense mehrere genetisch differenzierte Groppenpopulationen beobachtet werden konnten) Eine möglichst lokale Bewirtschaftung der Fische ist immer anzustreben. 23
24 Danke für Ihre Aufmerksamkeit 24
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