1. Ausgangssituation: Allgemeines und Schülerzahlen

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1 Wie viele Grundschulen gibt es derzeit? Es gibt drei Grundschulen in Mülheim-Kärlich: in Mülheim, Kärlich und Urmitz/Bhf. Wie groß kann eine Klasse sein? In eine Grundschulklasse können seit drei Jahren maximal 24 Kinder gehen. Zuvor waren es 28 Kinder. Diese Zahl wird von der Landesregierung festgelegt. Wie viele Schüler gibt es derzeit? An allen drei Grundschulen gibt es 383 Schüler. In Mülheim sind es 212 Schüler, in Kärlich 110 Schüler und in Urmitz/Bhf 71 Schüler. Wie viele Kinder können die drei Grundschulen besuchen? Mülheim ist eine dreizügige Grundschule, Kärlich ist zweizügig und Urmitz/Bhf ist einzügig. D.h. es kann pro Jahrgang 6 Klassen geben, bei maximal 24 Kindern bieten die drei Grundschulen Platz für 576 Kinder. Wie viele Kinder können eine gemeinsame Grundschule besuchen? Eine gemeinsame Grundschule wird fünfzügig sein. D.h. es kann pro Jahrgang 5 Klassen geben, bei maximal 24 Kindern bietet die gemeinsame Grundschule Platz für 480 Kinder. Wie viele Klassen gibt es derzeit? In Mülheim gibt es 11 Klassen (jeweils 3 Klassen im 1. bis 3. Schuljahr, 2 Klassen im 4. Schuljahr), in Kärlich gibt es 6 Klassen (jeweils 2 Klassen im 2. und 4. Schuljahr, jeweils 1 Klasse im 1. und 3. Schuljahr) und in Urmitz/Bhf gibt es 4 Klassen. Insgesamt gibt es also derzeit 21 Klassen. Wie viele Klassen wird es bei einer gemeinsamen Schule geben? Eine gemeinsame Grundschule wird fünfzügig gebaut werden. Es wird also maximal 20 Klassen und damit maximal 480 Schüler geben. Wie groß werden die Klassen bei einer gemeinsamen Grundschule sein? In eine Grundschulklasse gehen höchstens 24 Kinder. Diese Zahl wurde von der Landesregierung

2 - 2 - festgelegt. Bis vor drei Jahren konnte eine Grundschulklasse noch 28 Kinder aufnehmen. Wie viele Kinder in eine Klasse gehen werden, hängt von der Anzahl der angemeldeten Kinder ab. Wenn z.b. 105 Kinder in die erste Klasse gehen, können 5 Klassen gebildet werden, in die jeweils 21 Kinder gehen. Wie wichtig ist die Klassengröße für den Lernerfolg? In der John-Hattie-Studie, die 800 Meta-Analysen und damit mehr als Einzelstudien ausgewertet hat, wurden 138 Einflussfaktoren auf den Lernerfolg untersucht. Die Klassengröße hat demnach nur einen ganz bescheidenen Einfluss auf den Lernerfolg und wurde mit Rang 106 bewertet. Welche Besonderheiten gibt es bei den drei bestehenden Grundschulen? Mülheim ist die einzige Grundschule in Mülheim-Kärlich, die seit dem Schuljahr 2011/2012 eine Ganztagsschule ist. Daneben ist Mülheim seit 5 Jahren Schwerpunktschule. In Urmitz/Bhf werden das 1. und 2. Schuljahr jeweils in 2 Kombiklassen unterrichtet. Was bedeutet Ganztagsschule? Ganztagsschule bedeutet, dass ein Kind ganztägig in der Schule unterrichtet werden kann. Eine Anmeldung zur Ganztagsschule kann, muss aber nicht erfolgen (sogenannte Ganztagsschule in Angebotsform). Eine Anmeldung ist für ein Schuljahr verpflichtend. Wenn ein Kind die Ganztagsschule besucht, besteht montags bis donnerstags eine Anwesenheitspflicht bis 16 h. Für die Ganztagsschüler gibt es ein warmes Mittagessen. Da noch keine Küche und keine Mensa gebaut wurden, wird das Essen von der Kita Chateau Renault mit gekocht. Die Schüler essen im Restaurant in der Rheinlandhalle, das zurzeit nicht verpachtet ist. Wie viele Kinder besuchen die Ganztagsschule? Dies sind zurzeit 75 Kinder, das sind 25 % mehr als im Vorjahr. Im 1. Schuljahr sind es z.b. 23 von 61 Kindern, was einem Anteil von fast 40 % entspricht. Was bedeutet Schwerpunktschule? In Mülheim werden mehrere Kinder mit einem besonderen Förderbedarf unterrichtet. Es handelt sich überwiegend um Kinder, die besondere Schwierigkeiten beim Lernen haben. Diese Kinder werden zumeist mit den anderen Kindern in der Klasse oder in Kleingruppen gemeinsam unterrichtet. Die Klassenlehrer werden dabei von Förderlehrern unterstützt.

3 - 3 - Welche weiteren Betreuungsmöglichkeiten gibt es an den Grundschulen? An allen drei Grundschulen gibt es die sogenannte betreuende Grundschule. In Mülheim und Kärlich werden die Kinder nach Schulschluss bis 14 h betreut, in Urmitz/Bhf bis 15 h. Ein Mittagessen gibt es nicht. In Mülheim wird zusätzlich eine Betreuung von h angeboten. Die Ganztagsschüler können zudem an allen Tagen nach Ende der Ganztagsschule bzw. freitags (an diesem Tag findet keine Ganztagsschule statt) nach Schulschluss bis 17 h betreut werden. Welche Kinder gehen in welche Grundschule? Mülheim-Kärlich ist in drei Grundschulbezirke aufgeteilt: Mülheim, Kärlich und Urmitz/Bhf. Jedes Kind besucht grundsätzlich die Grundschule, in dessen Bezirk es wohnt. Daneben können sich aus der gesamten Verbandsgemeinde Kinder mit besonderem Förderbedarf und solche, die eine Ganztagsschule besuchen möchten, für die Grundschule in Mülheim entscheiden. Ansonsten kann ein Gastschulantrag für eine andere Grundschule gestellt werden, wenn z.b. ein Kind aus Mülheim mit Großeltern in Kärlich die Grundschule in Kärlich besuchen möchte. Ob einem Gastschulantrag stattgegeben wird, hängt davon ab, aus welchen Gründen er gestellt wird und ob an der Grundschule noch Platz ist. Wie ist der bauliche Zustand der drei Grundschulen? In Kärlich hat sich im Sommer 2012 der bauliche Zustand als so schlecht erwiesen, dass die Schule umgehend geräumt werden musste. Da das Gebäude nicht mit vertretbarem Aufwand saniert werden konnte, wurde es in den vergangenen Wochen abgerissen. In Urmitz/Bhf musste das Gebäude wegen seines Zustands vor den Sommerferien geräumt werden. In Kärlich und Urmitz/Bhf wurden daher sogenannte mobile Klassenzimmer aufgestellt, d.h. Container. In diesen findet der Unterricht statt. In Mülheim ist der bauliche Zustand ebenfalls schlecht, allerdings kann das Gebäude noch bis Anfang 2015 für den Unterricht genutzt werden. Dann muss das Gebäude erneut statisch darauf hin untersucht werden, ob es auch geräumt werden muss. Wie werden sich die Schülerzahlen in den nächsten Jahren entwickeln? Anhand der Geburtenzahlen hat die Verbandsgemeindeverwaltung im März 2013 folgende Prognose der Schülerzahlen aufgestellt; entscheidend ist, ob ein Kind bis zum des Jahres, in dem es eingeschult werden soll, sechs Jahre alt wird: Schuljahr Mülheim Kärlich Urmitz/Bhf gesamt 2013/ / / / /

4 / Diese Zahlen können sich aufgrund von Zu- und Wegzügen nach/aus Mülheim-Kärlich ändern. Veränderungen können sich zudem aufgrund von Gastschulanträgen von Kindern aus benachbarten Gemeinden ergeben oder bei frühzeitiger Einschulungen von Kindern, die erst nach dem Stichtag sechs Jahre alt werden. So wurden dieses Jahr in Mülheim 61 Kinder eingeschult, also 50 % mehr als prognostiziert. Wie wird sich die Anzahl der Ganztagsschüler entwickeln? Der Bedarf nach einer Ganztagsbetreuung ist in den letzten Jahren nicht nur in Mülheim-Kärlich, sondern allgemein gestiegen. Mit einem weiteren Anstieg ist zu rechnen. So wünschen sich nach einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung 70 % aller Eltern eine Ganztagsbetreuung für ihr Schulkind. Wie wird sich das Neubaugebiet Steinrausch in Mülheim auf die Schülerzahlen auswirken? Erfahrungsgemäß ziehen viele Familien mit kleineren Kindern oder Paare mit Kinderwunsch in ein Neubaugebiet. Dabei werden wohl auch Familien aus anderen Stadtteilen oder aus anderen Orten sein. Daher ist mit einem Anstieg der Schülerzahlen zu rechnen. Das Neubaugebiet Steinrausch mit ca. 140 Bauplätzen liegt im Grundschulbezirk Mülheim, so dass die zukünftig dort wohnenden Kinder grundsätzlich die Grundschule Mülheim besuchen werden. Wird es noch weitere Neubaugebiete in Mülheim-Kärlich geben? Derzeit sind keine weiteren Neubaugebiete geplant. Auch der Bürgermeister schließt weitere Neubaugebiete aus. Im Übrigen wird nach den rechtlichen Vorgaben im Baugesetzbuch die Ausweisung von Neubaugebieten auf der grünen Wiese immer schwieriger; Vorrang genießt die Nachverdichtung im bereits bebauten Bereich, also das Füllen von Baulücken oder die Schaffung von Bauflächen auf brach liegenden Grundstücken. Mittel- und langfristig ist daher nicht mit einem Anstieg der Schülerzahlen aufgrund von Neubaugebieten zu rechnen. Wie wird sich die demografische Entwicklung auswirken? Langfristig wird mit einem Rückgang der Bevölkerungszahl gerechnet, wobei die Anzahl der Senioren zunehmen und die Anzahl der Kinder abnehmen wird. Daher werden die Schülerzahlen sinken. Was passiert bei einer gemeinsamen Schule, wenn die Schülerzahlen sinken? Wenn die Schülerzahlen sinken und nicht mehr alle Räume für den Unterricht benötigt werden, können einzelne Trakte umgenutzt werden. Daher ist es wichtig, die Schule so zu planen, dass eine

5 - 5 - spätere teilweise Umnutzung möglich ist. Bei einer gemeinsamen Schule gelten insofern die gleichen Anforderungen an die Planung wie bei mehreren Standorten. Was passiert bei drei Standorten, wenn die Schülerzahlen sinken? Bei sinkenden Schülerzahlen aufgrund der demografischen Entwicklung ist mit der Schließung mindestens eines Standortes zu rechnen. Wir gehen davon aus, dass die Grundschule Mülheim als größte Grundschule und als einzige Ganztagsschule in jedem Fall bestehen bleiben wird. So spricht auch der Bürgermeister in seiner Stellungnahme zum Bürgerentscheid davon, dass bei sinkenden Schülerzahlen nicht mehr benötigte Schulgebäude z.b. in der Seniorenbetreuung Verwendung finden können. Über eine zukünftige Schließung von Standorten wird also schon heute nachgedacht. Bei der Schließung eines Standortes müssen dann die Kinder aus diesem Stadtteil auf die anderen beiden Grundschulen ausweichen, so dass für diese Kinder kein kurzer Schulweg mehr gegeben ist.