Was kostet uns eine geringe Lebensleistung und Nutzungsdauer?
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- Julia Kramer
- vor 8 Jahren
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1 Betriebswirtschaftliches Fachgespräch Milch 21 Döbeln Was kostet uns eine geringe? Dr. Institut für Tierproduktion der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern Entwicklung der Lebensleistung der Kühe in Sachsen kg kg kg kg (LKV Sachsen, 21) Milch (kg) >6 kg / Jahr Jahr 2 1
2 Entwicklung der Nutzungsdauer der Kühe in Sachsen 26 31,6 Mon ,6 Mon ,2 Mon ,4 Mon. 32,4 32,2 +,3 Monate/Jahr ND (Monate) 32, 31,8 31,6 2,4 Laktationen (LKV Sachsen, 21) 31,4 31, Jahr 3 Nutzungsdauer der DH-Kühe (abgegangene Kühe) Nutzungsdauer (Jahre) Quelle: ADR 3,5 3, 2,95 2,9 2,85 2,8 2,75 2,7 3, Jahr 4 2
3 Nutzungsdauer von Milchkühen ND: 3 Jahre Alter: 5,4 Jahre Quelle: ADR, 28 5 Wie lange kann eine Kuh leben? Natürliche Altersgrenze: 2 25 Jahre Kuh Unsinn 4, 23 Jahre alt, kg Milch Lebensleistung Pinzgauer-Kuh Segne, , 3 Jahre alt Foto: Simianer 6 3
4 Was kostet uns eine geringe? 7 Beispiel hohe Lebensleistung + Nutzungsdauer: Kuh-Nr.: LL: kg Milch ND: 8 Laktationen (Betrieb A) = kg Milch je Laktation Kuh-Nr.: LL: kg Milch ND: 14 Laktationen (Betrieb B) = 6.74 kg Milch je Laktation 8 4
5 Harms (28) 4 3 ökonomischer Vergleich zwischen 8 und 14 Laktationen bei gleich hoher Lebensleistung (94. kg) 8 Laktationen 14 Laktationen /Kuh ,- Leistungen Kosten - 94,- -3-4,8 /kg Milch -,1 /kg Milch Erlöse Milch Erlöse Kalb sonstige Leistungen Futterkosten sonstige Kosten Remontierung 9 Parameter der Effizienz der Milchproduktion: Nutzungsdauer Lebensleistung Leistung / Nutzungstag Leistung / Lebenstag: Lebenseffektivität Leistung je Zeiteinheit ist entscheidend! 1 5
6 Harms (28) 4 3 ökonomischer Vergleich zwischen 8 und 14 Laktationen bei gleich hoher Lebensleistung (94. kg) 8 Laktationen 14 Laktationen /Kuh kg/lt Leistungen Kosten 12 kg/lt -3-4,8 /kg Milch -,1 /kg Milch Erlöse Milch Erlöse Kalb sonstige Leistungen Futterkosten sonstige Kosten Remontierung 11 Leistung je Lebenstag MLP-Liste für Einzeltiere: Liste M
7 Wieviel Milch je Lebenstag muss eine Kuh erbringen, um Gewinn zu erwirtschaften? 13 Material Von Kühen (abgegangene) Leistung je Lebenstag berechnet klassifiziert kalkulatorisches Betriebsergebnis berechnet 14 7
8 Harms, 28 n = Das kalkulatorische Betriebsergebnis ( /Kuh) in Abhängigkeit von der Leistung je Lebenstag MV: 13, kg/lt Sachsen: 13,1 kg/lt 25 2 /Kuh kg Milch/Lebenstag Leistung je Lebenstag kalkulatorisches Betriebsergebnis ( /Kuh) 15 Wie hoch ist die Lebensleistung der Kühe mit mindestens 15 kg Milch je Lebenstag? Wie hoch ist ihre Nutzungsdauer? 16 8
9 Lebensleistung Milch Lebensleistung Milch (kg) n = kg Klassen Leistung je Lebenstag (kg/d) 17 Laktationsnummer bei Abgang Laktationsnummer 5, 4,5 4, 3,5 3, 2,5 2, 1,5 1,,5, 3,5 Laktationen Klassen Leistung je Lebenstag (kg/d) 18 9
10 Die Kühe sollen mindestens 3,5 Laktationen durchhalten und dabei 3. kg Milch geben. Welches Leistungsprofil müssen diese Kühe haben? gemäßigte Leistung in 1. Laktation oder Power von Anfang an? Tageleistung 1. Laktation Milchleistung (kg) > 7. kg Leistungspotential zeigt sich erst ab 2. Laktation Klassen Leistung je Lebenstag (kg/d) 2 1
11 Persistenz der Laktation 1. Laktation in Abhängigkeit von der Lebenseffektivität 35 3 Milch (kg) Milchleistungsprüfmonat p.p. 21 Je höher die Einsatzleistung umso höher die Nutzungsdauer (n = ) 2,5 Abgangslaktation 2 1,5 1, Milchmenge 1. MLP (kg) Effekte: Betrieb, Laktationsnummer, Kalbejahr 22 11
12 Erkranken Hochleistungskühe häufiger? 23 Anzahl Behandlungen je Kuh und Laktation nach Klassen Leistung je Lebenstag Anzahl Behandlungen 5 4,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1, Klassen Leistung je Lebenstag (kg/d) 24 12
13 Anzahl Behandlungen je Kuh und Laktation nach Klassen 35-Tage-Leistung Anzahl Behandlungen 5 4,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1, Tageleistung Milch (kg) 25 Anzahl Behandlungen je Kuh und Laktation nach Klassen 35-Tageleistung (Wangler, 27) Anzahl Behandlungen 1,2 1,8,6,4,2 4. n.s. Euter Stoffwechsel Fertilität Tageleistung Milch (kg) LSMeans bereinigt um Einfluss von Betrieb, Kalbejahr, Laktationsnummer, Vater
14 trotzdem ist die Lebenseffektivität zu gering Ursachen? Leistung Abgänge Erkrankungen Merzungsmanagement 27 Abgangsursachen ohne Zucht Deutschland und Sachsen (29) Merzung (%) ,8 Sterilität K + G Euter Melkbarkeit Stoffwechsel Leistung Alter Quelle: nach ADR, 21 Abgangsursache 28 14
15 Merzungen nach Laktationen ( abgegangene Kühe, 2-27) Merzung (%) Sachsen: 27 % >=5. Laktation 29 Wann werden die meisten Jungkühe gemerzt? Abgänge (%) Laktationstag bei Abgang 3 15
16 Besonderes Phänomen der Jungkühe Abgänge (%) Jungkühe Altkühe Laktationstag bei Abgang Das Letzte was ein Landwirt verlieren will, ist eine Jungkuh in der Frühlaktation Sie ist Ihre teuerste Merzung! 32 16
17 J. Harms, 28 Gewinnentwicklung ( / Kuh; M ilchpreis: 27 C ent/ kg) Lakt. 2. Lakt. 3. Lakt. 4. Lakt. 5. Lakt Färsenkosten Nutzungsmonat 33 Unterschiede zwischen den Betrieben: (2 Testherden MV) Betriebe mit geringer Zwangsmerzungsrate (< 25 %) hohe Lebenseffektivität (> 15 kg/lt) Lebensleistung (> 3. kg) Was machen diese Betriebe anders? weniger Merzungen in 1. Laktation 34 17
18 Merzungen nach Laktationen (2 Testherden MV) 35 Betriebe mit geringer ZMR 32 Merzung (%) >=4. Laktation 35 Leistungsverlauf nach Laktationen (VIT, 21) 35-Tageleistung (kg/kuh) D: 2 % der DH-Kühe >= 4. Laktation + > 9. kg Milch >9 Laktationen 36 18
19 Altersabhängige Leistungsentwicklung der Kühe in Sachsen LKV Sachsen, Die Lebenseffektivität ist zu gering. Ursachen? Leistung Abgänge Erkrankungen Merzungsmanagement 38 19
20 Anzahl Behandlungen im Laktationsverlauf (Rudolphi, 28) Anzahl Behandlungen (kumulativ) (n = Kühe) Gesamt (n = Diagnosen/Kuh und Jahr) In einem Zehntel der Laktation wird fast die Hälfte (44 %) aller Behandlungen durchgeführt! Laktationstag Klauen Stoffwechsel Fruchtbarkeit Mastitis 39 Negative Energiebilanz Gefahr für Hochleistungskühe durch zu starke Körpermasseabnahme? 4 2
21 Schlunke, 29 4-er Milchviehherde, >1. kg Milch Körpermassewägung der Frischabkalber täglich, seit 26 Body Condition Score monatlich alle Kühe Rückenfettdickemessung monatlich alle laktierenden Kühe Gibt es leistungsabhängig unterschiedliche Verläufe? Welche Kühe sind die Leistungsstärksten? 41 KM-Abnahme p.p Nicht alle Kühe nehmen nach der Kalbung ab. Einige nehmen von Anfang an zu! 1 % aller untersuchten Kühe nehmen zu Laktationsbeginn zu. Die meisten Kühe nehmen 1-4 kg ab. Anteil Kühe (%) Gewichtsverlust p.p. (kg) 42 21
22 Beziehung zwischen KM-Abnahme p.p. und 35-Tageleistung Keine Beziehung zwischen KM-Abnahme und Milchleistung Tageleistung Milch (kg) erwartete Korrelation Gewichtsverlust (kg) r =,3 43 Beziehung zwischen TM-Aufnahme und Energiebilanz Kühe, die zu wenig fressen, nehmen am stärksten ab Drackley (nach Südekum, 25) Wirtschaftlichkeit und Gesundheit 44 22
23 Körpermasseabnahme p.p. in Abhängigkeit vom Gewicht nach der Kalbung 45 Gewichtsverlust (kg) r =, < ab 8 Körpermasse p.p. (kg) (fixe Effekte: Laktationsnummer, Kalbejahr) 45 Anzahl Behandlungen in den ersten 3 Tagen p.p. nach Gewichtsentwicklung Anzahl Behandlungen bis 3. d p.p Kühe mit hohen KM-Abnahmen erkrankten häufiger Zunahm ab -6 KM - Entwicklung d -7 p.p
24 Body Condition Scoring 47 Kühe mit der höchsten Leistung sind schlank! 4, 3,75 3,5 BCS 3,25 3, 2,75 8. kg 8-1. kg > 1. kg >12. kg 2,5 2,25 2, Wochen post partum n =
25 trotzdem ist die Lebenseffektivität zu gering Ursachen? Leistung Abgänge Erkrankungen Merzungsmanagement 49 Reproduktionskennziffern Sachsen (LKV Jahresbericht 29) 5 25
26 Abgangsursachen ohne Zucht Sachsen (29) Merzung (%) Sterilität Euter K + G Stoffwechsel Quelle: nach ADR, 21 Abgangsursache 51 Eutergesundheit Kontrolle und Vorbeugung 52 26
27 Eutergesundheit Schalmtest bei Frischmelkern 53 Leitfähigkeitsmessung Leitfähigkeitsmessung z. T. in Melktechnik integriert Erhöhung = Verdacht auf Mastitis normal = 4,5 5,9 ms/cm Pache,
28 Funktionelle Klauenpflege - auch bei Jungrindern! (Zuchtreife = Schneidereife) - Färsen gehen p.p. viel häufiger zum Futtertisch als Kühe, fressen kleinere Mengen Klauen müssen in Ordnung sein!!! 55 Abgangsursachen ohne Zucht Sachsen (29) Merzung (%) Sterilität Euter K + G Sonstiges andere Krankh. Stoffwechsel undefiniert Quelle: nach ADR, 21 Abgangsursache 56 28
29 Jahresbericht 28, LKV Sachsen 57 Masterarbeit zur Senkung der Merzungsrate (Maciej, 29) 4 Betriebe aus MV unterschiedlichste RR (25 % - 48 %) Analyse des Merzungsmanagements 58 29
30 Senkung der Merzungsrate durch: (Maciej, 29) 1. Gutes Betriebsklima Motivation Maciej, Hohe Leistungen erfordern auch: Motivation Anleitung Weiterbildung Liebe zum Tier Maciej,
31 Lebenseffektivität erhöhen Wie? Gesundheitsmonitoring Gesundheit in der Frühlaktation (Eutergesundheit, Fruchtbarkeit) trainierte Tierbeobachtung insbesondere bei Jungkühen Rektaltemperatur (3.-7. Tag p.p.) elektronische Daten nutzen (Milchmenge, Aktivität, Leitfähigkeit...) hohe Trockensubstanzaufnahme + ausreichende Wasserversorgung gute Vorbereitung auf die Kalbung Merzungsmanagement Ist der Abgang ökonomisch gerechtfertigt? Behandlungskosten abwägen Merzungen in 1. Laktation minimieren wahre Abgangsursachen dokumentieren mindestens 15 kg Milch je Lebenstag erreichen RR senken (Verkauf von Färsen) 61 Geben Sie den Jungkühen die Chance, eine Hochleistungskuh zu werden! 62 31
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