- Es gilt das gesprochene Wort -
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- Alma Färber
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1 Statement von Reinhold Prohaska, Vorsitzender des Dienstleisterausschusses der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, anlässlich der Pressekonferenz der IHK zur Konjunkturlage für Handel und Dienstleistung im Frühjahr 2006 am 2. März 2006 um 11 Uhr in Raum 111 in der IHK - Es gilt das gesprochene Wort -
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3 3 (Anrede,) ich möchte Sie - wie gewohnt - über die Ergebnisse im Dienstleitungsbereich informieren. Heute tu ich das auch besonders gern. Gute Nachrichten zu verbreiten macht eben Spaß. Die Ergebnisse orientieren sich an den absoluten Zahlen. Sie sind nicht wie bei der Industrie mit der Anzahl der Beschäftigten gewichtet. 544 Unternehmen mit zusammen Beschäftigten haben sich an der Umfrage beteiligt. Gegenwärtige und erwartete Geschäftslage (Folie 1) Die konjunkturellen Schwierigkeiten der Jahre 2002 und 2003 scheinen die Dienstleister hinter sich gelassen zu haben. Im Dienstleistungsgewerbe hat sich die wirtschaftliche Situation im Vergleich zum Vorjahr erneut verbessert. 27 Prozent der Dienstleistungsunternehmen bewertet die aktuelle Geschäftslage als gut, 15 Prozent als schlecht. Im Saldo ergibt sich ein Plus von zwölf Prozentpunkten, im Vorjahr lag der Saldo nur bei sechs Prozentpunkten.
4 4 Wenn man die Ergebnisse der letzten Frühjahrsumfragen mit einer Linie verbinden würde, dann könnte man sehr deutlich den Aufwärtstrend erkennen. Denn auch bei den Erwartungen für die Entwicklung der Geschäfte für die kommenden zwölf Monate zeigen sich die Dienstleister von der allgemeinen optimistischen Stimmung angesteckt. Über ein Drittel der Befragten rechnet mit einer noch besseren Entwicklung und nur ein Zehntel sieht der nahen Zukunft eher pessimistisch entgegen. Der positive Saldo (26) hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht (8). Die Stimmung in der ostwestfälischen Dienstleistungsbrache ist sehr gut. Es gibt einige herausragende Branchen, auf die ich gerne etwas näher eingehen möchte. Auf der nächsten Folie 2 sehen wir die gegenwärtige und erwartete Geschäftslage bei den EDV-Dienstleistern. Die EDV-Dienstleister sind - wie schon in den Umfragen zuvor ein Zugpferd. Der Anteil unter ihnen mit guter Geschäftslage ist
5 mit 38 Prozent hoch - der Anteil unter ihnen mit schlechter gegenwärtiger Geschäftslage mit sieben Prozent niedrig. 5 Die EDV-Dienstleister erwarten ein weiteres Anziehen der Konjunktur, da durch den Investitionsstau der letzten Jahre der Bedarf an Erneuerung der Systeme ansteht. Die Internationalisierung verlangt nach einer Optimierung der Prozesse. Neue Geschäftsfelder zum Beispiel im Umfeld des Internets rücken bei den Unternehmen immer mehr in den Fokus. Dies sind nur einige Aspekte, warum die EDV-Dienstleister so optimistisch sind. Über die Hälfte aller befragten Unternehmen (53 Prozent) erwarten eine noch günstigere Geschäftslage in den nächsten zwölf Monaten. Lediglich zehn Prozent rechnen mit einer Verschlechterung. Dies hat natürlich auch einen positiven Einfluss auf die erwartete Beschäftigtenzahl. Auf diesen Aspekt gehe ich später noch ein.
6 6 Eine weitere Branche lohnt der näheren Betrachtung: Dies ist die Arbeitnehmerüberlassung (Folie 3), die wir seit Herbst 2002 befragen. Die Situation der Unternehmen stellt sich sehr positiv dar. 48 Prozent bewerten die gegenwärtige Geschäftslage als gut, acht Prozent als schlecht. Der Saldo aus Besser-/ Schlechtermeldungen hat sich zum Vorjahr von plus sieben auf plus 40 verbessert. Auch für die nächsten zwölf Monate ist die Branche optimistisch. Mit einem Saldo von plus 36 ist ein leichter Rückgang zu spüren, aber man sollte nicht vergessen, dass die Branche von einer sehr guten Ausgangslage ausgegangen ist. Da die Zeitarbeitsunternehmen eine Art Frühindikatorfunktion für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung haben, scheint sich wirklich ein konjunktureller Aufschwung anzubahnen. Seit 2003, mit Inkrafttreten des Ersten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt, in dem die Vorschriften zur Regelung der gewerbsmäßigen Arbeitnehmerüberlassung (Arbeitnehmerüberlassungsgesetz) grundlegend überarbeitet wur-
7 7 den, geht es mit der Branche aufwärts. Dazu beigetragen hat das Aufheben von Schutzregelungen und Einschränkungen. Mit dem Abschluss verschiedener Tarifverträge 2004 und deren Weiterentwicklung gewinnt die Branche bei anderen Wirtschaftsteilnehmern zunehmend an Ansehen. Die gegenwärtige Geschäftslage im Verkehrsgewerbe (Folie 4) wird von 17 Prozent der Unternehmen als gut beurteilt. Aber der höhere Anteil - 24 Prozent - beurteilt die Situation als schlecht. Ein negativer Saldo von sieben Prozentpunkten ist nicht gut, jedoch eine Verbesserung zum Vorjahresergebnis, denn damals betrug der Saldo minus 14. Die Situation im Verkehrsgewerbe ist gekennzeichnet von steigenden Gütermengen und Umsätzen sowie wachsendem Kostendruck. Jeder dritte ostwestfälische Transportunternehmer hat im Jahr 2005 im Inlandsverkehr mehr Güter befördert als im Vorjahr. Das gestiegene Transportaufkommen hat sich 2005 auch in den Umsätzen niedergeschlagen. Der Umsatz ist 2005 bei jedem dritten Transportunternehmer gestiegen.
8 8 Für die Zukunft erwartet das Verkehrsgewerbe eine positive Veränderung. 32 Prozent erwarten eine Verbesserung der Geschäftslage und nur 14 Prozent eine Verschlechterung. Beschäftigung (Folie 5) Der Optimismus der Dienstleister ist ebenfalls spürbar bei den Beschäftigungsabsichten. 23 Prozent der Dienstleister denken über neue Mitarbeiter nach. Der Anteil der Unternehmen, die sich mit dem Gedanken tragen, die Zahl der Mitarbeiter zu reduzieren, ist auf neun Prozent gefallen. Der Saldo +14 ist gegenüber dem Vorjahr um neun Prozentpunkte gestiegen. Besonders positiv fallen die EDV-Dienstleister, die Werbewirtschaft, die Unternehmensberater und Arbeitnehmerüberlassungen auf. Sie tragen zum erwarteten Beschäftigtenaufbau bei. Fazit: Insgesamt kehren die Dienstleister zurück auf den Wachstumskurs. Auch der Jobmotor Dienstleistung springt wieder an! Damit dieser Effekt nicht im Keim erstickt wird, gibt es aus Sicht der Dienstleister einige Wünsche an die Politik:
9 1. Durch die Änderung der Fälligkeit bei den Sozialversicherungsbeiträgen ist in der Abwicklung ein erheblicher Mehraufwand bei den Unternehmen entstanden. Gesetze dieser Art muss die Politik vermeiden! 9 2. Der Gesetzgeber denkt über eine weitere Einbindung der Unternehmen in die private Altersvorsorge nach. Dies birgt für die Unternehmen Risiken und führt wiederum zu einer Mehrbelastung. Kleine und mittelständische Arbeitgeber können diesen bürokratischen Aufwand und diese unüberschaubaren Risiken nicht tragen. Das Thema private Altersvorsorge sollte privat bleiben und nicht zu Lasten der Unternehmen gehen. Unabhängig davon ist die echte arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersversorgung zu sehen. Zur Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen sollte dies weiterhin in der Hand des Unternehmers bleiben. Soviel von mir zu den Ergebnissen der Dienstleister.
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