Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz

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1 Untervazer Burgenverein Untervaz Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz 2012 Die Wolfsfalle vom Calanda Weitere Texte zur Dorfgeschichte sind im Internet unter erhältlich. Beilagen der Jahresberichte Anno Domini unter

2 Die Wolfsfalle vom Calanda Bündner Tagblatt Bündner Tagblatt vom Freitag den 21. September Seite 1 und 3.

3 -3- Die «Wolfsfalle» vom Calanda Vor rund zwei Wochen wurde bekannt, dass am Calanda mindestens ein Wolfswelpe lebt. Das Tier ist in die Fotofalle des Untervazer Jägers Orlando Galliard getappt. Galliard, der schon öfters Fotofallen installiert hat, hat einen der erwachsenen Calanda-Wölfe vor rund einem Jahr mıt eıgenen Augen gesehen. Im Gespräch mit dem BT erzählt er von seinen Eindrücken, der Faszinatıon «Calanda-Wolf» und seiner Passion. (Foto Yanik Bürkli)

4 - 4 - «Die Wölfe fühlen sich am Calanda wohl» Eine einzige Fotofalle hat Orlando Galliard vor einigen Wochen am Calanda platziert. Dass ihm diese ein paar Tage später ein historisches Bild liefert, damit hat er nicht gerechnet. von Marc Melcher Etwas mehr als eine Woche hat Orlando Galliard seine Fotofalle am Calanda gelassen. «Nachdem im Sommer gemunkelt wurde, die Wölfin sei trächtig, wollte ich einen Beweis dafür haben. Obwohl er nicht wirklich damit gerechnet hat, das Bild eines Wolfswelpen zu erhalten, ist genau dies geschehen. Das sei aber grosses Glück gewesen: «Ich habe die Falle zur richtigen Zeit am richtigen Ort installiert» Schon vor rund einem Jahr konnte Galliard einen Wolf am Calanda beobachten. «Das Tier war nur wenige Meter von mir entfernt, ich war aber so perplex, dass ich gar nicht daran dachte, zu fotografieren, erinnert sich der Untervazer. Mehrmals hat Galliard seither Fotofallen aufgestellt um dennoch zu einem Wolfs-Bild zu kommen. Mit mässigem Erfolg: «Einmal ist in der Nacht ein Bild entstanden, auf dem könnte ein Wolf drauf sein, ich bin mir aber nicht sicher, denn viel ist nicht zu sehen.»

5 - 5 - Von Resonanz überrascht Der Wolfnachwuchs freut den Jäger riesig: «Es ist sehr schön zu sehen, dass der hiesige Lebensraum noch so intakt ist, dass sich Wölfe ansiedeln. Die Tatsache, dass sie Nachwuchs gezeugt haben, zeigt ja, wie wohl sie sich hier fühlen. Und dass sie genügend Platz haben» Die erste Woche der Hochjagd ist für Galliard deutlicher weniger entspannend geworden, als er es sich gedacht hat. «Die Resonanz auf das Bild war riesig. Dauernd hat mein Handy vibriert. Irgendwann musste ich mir die Frage stellen - Will ich auf die Jagd oder Will ich nur noch telefonieren?» Negative Reaktionen hat Galliard keine bekommen: «Viele meiner Bekannten, die selbst auch auf die Jagd gehen, freuen sich über die jungen Wölfe» Dennoch hoffe er, dass ein ähnliches Bild in einigen Jahren keine Reaktionen hervorrufe - weil die Tiere akzeptiert werden und zum Alltag gehören. Erlebnis wichtiger als Erfolge Galliard ist sich sicher, dass nicht nur den Menschen, sondern auch den Tieren die Anwesenheit der Wölfe bewusst ist: «Ich habe das Gefühl, dass die Tiere scheuer geworden sind. Das kommt wahrscheinlich schon von der Anwesenheit des Wolfs.» Daran stört er sich aber nicht, auch nicht als Jäger. «Es kann ja nicht sein, dass jahrelang gepredigt wird, die Jagd sei nötig, weil es keine Raubtiere mehr gäbe. Und wenn sie dann tatsächlich zurückkehren, werden sie als Konkurrenz betrachtet.» In diesen Tagen ist Galliard selbst wieder auf der Jagd. Die erste Woche habe er trotz der Hektik, die das Wolfsfoto ausgelöst hat, geniessen können. «Ich habe viele Tiere gesehen und auch eine Gämse als Hegeabschuss erlegt. Wichtiger als die Jagderfolge ist mir aber das ganze Erlebnis drum herum. In der Natur zu sein und das schöne Wetter zu geniessen. Auch wenn ich ab und zu gefragt werde, ob ich die Tiere nur beobachte oder wirklich auf die Jagd gehe», schmunzelt Galliard. Internet-Bearbeitung: K. J. Version 04/