PAPIER Einkaufsführer für Bonn
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- Calvin Falk
- vor 8 Jahren
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1 RECYCLING PAPIER Einkaufsführer für Bonn Bonn
2 Liebe Bonnerinnen und Bonner, in diesem Einkaufsratgeber wollen wir Sie für einen bewussten Umgang mit Papier gewinnen. Der Papierverbrauch in Deutschland hat sich seit 1950 versiebenfacht. Pro Kopf und Jahr verbrauchen wir rund 230 Kilogramm Papier. Gleichzeitig sank in den letzten Jahren die Nachfrage nach Produkten aus Recyclingpapier. Dies wirkte sich auf das Angebot aus: Viele Läden und Kaufhäuser nahmen die umweltfreundlichen Papierprodukte aus dem Sortiment, was den Absatz weiter nach unten trieb. Vor allem im Bereich der Hygieneund Kopierpapiere ist die Neigung gering, Recyclingpapier zu verwenden. Das bedeutet düstere Aussichten für die letzten Urwälder. Über 4,3 Millionen Tonnen Papierzellstoff wurden 2009 nach Deutschland importiert. Der Rohstoff stammt auch aus den wertvollen Urwäldern der gemäßigten Breiten: aus Russland, Skandinavien und Kanada. Diese letzten Urwälder mit ihrer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt Bär in Finnland werden für unseren Papierhunger großflächig kahl geschlagen. Tragen Sie dazu bei, diese einzigartigen Lebensräume zu erhalten. Senken Sie Ihren Papierverbrauch und fragen Sie immer nach Recyclingpapier. Auf den nächsten Seiten finden Sie dazu wertvolle Tipps, insbesondere auch für den Einkauf in Bonn.
3 Recyclingpapier - bestechende Argumente Recyclingpapier schützt Urwälder: Der Raubbau am Urwald ist eine der Hauptsünden der Papierherstellung. Wer Recyclingpapier verwendet, trägt zum Schutz der letzten Urwälder bei. Recyclingpapier spart Rohstoffe: Eine Tonne Recyclingpapier spart Rodung im Kenogami Forest in Kanada durchschnittlich 1,8 Tonnen Holz gegenüber Frischfaserpapier. Papierfasern lassen bis zu sieben mal wiederverwenden. Durch Mehrfachnutzung wird Primärrohstoff geschont, was den Wäldern zu Gute kommt. Papier- und Zellstofffabrik in Finnland Recyclingpapier schont die Umwelt: Die Herstellung von Frischfaserpapier verschlingt enorme Mengen Energie und Wasser. Die Papierindustrie ist der fünftgrößte industrielle Energieverbraucher weltweit. Zur Produktion von einem Kilogramm Frischfaserpapier werden im Schnitt 65 Liter Wasser benötigt. Viel besser ist die Ökobilanz beim Recyclingpapier: Hier fällt weniger Abfall an, der Energieverbrauch beträgt weniger als ein Drittel und der Wasserverbrauch nur ein Sechstel der Produktion von Frischfaserpapier. Auch die Belastung von Luft und Gewässern ist viel geringer.
4 Hohe Qualität bei allen Papiersorten Die Vorurteile gegen Recyclingpapier halten sich hartnäckig. Es sei qualitativ schlechter und eigne sich nicht als Büropapier, etwa zum Drucken, Kopieren und Faxen. In den letzten Jahren hat sich jedoch die Qualität des Recyclingpapiers dank moderner Technik erheblich verbessert, so dass es dem Frischfaserpapier qualitativ in nichts nachsteht. Greenpeace-Protest gegen den Import von russischem Urwaldholz Aktion gegen Papier und Zellstoff aus finnischer Urwaldzerstörung Blätter in unterschiedlichen Weißegraden sind erhältlich. Dabei gilt die Faustformel: Je geringer der Weißegrad, um so umweltschonender ist die Produktion. Drucker und Kopierer sind an das Recyclingpapier angepasst worden. Namhafte Institute wie die Stiftung Warentest belegen, dass Recyclingpapier für alle Anwendungen geeignet ist. Schadstoffe wie Druckfarben oder Krankheitserreger werden im Herstellungsprozess ausgewaschen und abgetötet, was für den Hygienebereich wichtig ist. Mittlerweile gibt es fast alle Produkte in dieser umweltfreundlichen Variante, auch im Bereich der Druckpapiere für Zeitschriften und Bücher. Einzig bei Massenauflagen im Tiefdruckverfahren ist die Technik für 100 % Recyclingpapier noch nicht voll ausgereift.
5 Weniger Papier - mehr Wald Das oberste Gebot zur Rettung der Urwälder heißt: Papier sparen! Hier einige Tipps zum verantwortungsvollen Umgang mit Papier: - Jedes Papier hat zwei Seiten: Nutzen Sie beide beim Kopieren, Drucken und Schreiben. - Drucken Sie sparsam und bedacht. Verkleinern Sie evtl. vor dem Druck die Schriftgröße oder drucken Sie zwei Seiten auf eine. - Mehrwegflaschen sind Getränkekartons vorzuziehen. - Benutzen Sie wiederverwendbare Produkte anstelle von Einwegprodukten (beispielsweise auswaschbare Lappen, Taschentücher, Tischdecken, etc.) - Ein mit Nachbarn oder Freunden geteiltes Abonnement von Zeitungen und Zeitschriften halbiert die Papierflut. - Drängen Sie bei den Verlagen darauf, dass Zeitungen und Zeitschriften aus Altpapier hergestellt werden. - Unerwünschte Werbung per Post oder Fax lässt sich durch einen Eintrag in die sog. Robinson-Liste vermeiden. Telefon: , Internet: Wann immer Sie Papier verwenden, entscheiden Sie sich für Recyclingpapier. So verhindern Sie, dass Urwald in Ihrem Haushalt oder Büro landet. Falls Sie unbedingt Frischfaserpapier brauchen, sollte es FSC-zertifiziert sein. Nähere Tipps dazu finden Sie auf den nächsten Seiten.
6 Augen auf beim Kauf! Wer umweltfreundliches Papier einkaufen möchte, sieht oft vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Mit etlichen Siegeln und Bezeichnungen umwerben Firmen das Umweltgewissen der Verbraucher. Aber nur gute Siegel erfüllen die nötigen Umweltstandards und bieten die entscheidende Einkaufshilfe! Auf folgende Zeichen können Sie sich verlassen: umweltfreundlich Blauer Engel - klares Erkennungszeichen für Recyclingpapier - nach strengen Kriterien des Umweltbundesamtes - ökologischer Standards sind garantiert - auf Einhaltung der DIN-Normen getestet Umweltpapier - Öko-Bilanz jedem anderen Papier überlegen - nicht so häufig zu finden Forest Stewardship Council - wenn Frischfaserpapier nötig ist - Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft - nur teilweise oder keine Recyclingpapieranteile - bei Holzprodukten immer auf das FSC-Siegel achten
7 Täuschung der Verbraucher Fragwürdige Siegel, Falschinformationen und Werbung mit Tierbildern dienen der besseren Vermarktung herkömmlicher Waren. Weitere Siegel erfüllen nur schwache Standards. Vorsicht ist also geboten! Hier einige Beispiele für unzureichende oder irreführende Siegel und Bezeichnungen: unbrauchbar Nordischer Schwan Euromargerite - geringere Umweltbelastung - KEIN Recyclingpapier vorgeschrieben - unzureichend! Weltpark Tropenwald PEFC - KEIN Recyclingpapier, - evtl. Holz aus nordischen Urwäldern - irreführend! holzfrei Holzfrei - bedeutet eigentlich "holzstoffrei". Das Papier enthält weniger Lignin und vergilbt nicht so schnell. Es besteht jedoch trotzdem aus Holz! - missverständlich!
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11 Gruppe Bonn Infoabend zu folgenden Fragen: Wie und zu welchen Themen arbeitet Greenpeace? Wie funktioniert die Organisation? Was genau macht die Greenpeace-Gruppe Bonn? Wie kann ich selbst bei Greenpeace ehrenamtlich aktiv werden? Jeden dritten Mittwoch im Monat, 20 Uhr, im Ökozentrum Bonn (Hatschiergasse 2-4).
12 Impressum Greenpeace Bonn Hatschiergasse Bonn Telefon: Internet: V.i.S.d.P.: Simon Brücken Stand: 10/2010 Fotos: P. Saksa, A. Leinonen, O. Salge, F. Dott, B. Stachowske, alle Greenpeace gedruckt auf 100% Recyclingpapier
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