Leichte Sprache: Recht und Chance. Eine Qualifizierung in Leichter Sprache
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- Elsa Barbara Böhme
- vor 8 Jahren
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1 Leichte Sprache: Recht und Chance Eine Qualifizierung in Leichter Sprache Eine Seminarreihe der Bildungskooperation inform und Lebenshilfe Hessen in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Bremen, der Lebenshilfe Hamburg, der Lebenshilfe Schleswig-Holstein sowie der Lebenshilfe Main-Taunus. Leichte Sprache gewinnt zunehmend an Bedeutung: Ob in der Werkstatt, in Wohneinrichtungen, in der Freizeit oder in der Politik - immer mehr Menschen mit und ohne Behinderung entdecken die Chancen und Vorteile des Konzepts der Leichten Sprache. Der Zugang zu barrierefreien und verständlichen Informationen ist zudem eine Verpflichtung für uns alle. Sie ergibt sich aus der sozialen Verantwortung und den Rechtsansprüchen der UN-Behindertenrechts- Konvention. Dort ist in mehreren Artikeln festgelegt, dass Menschen mit Behinderung ein Recht auf verständliche Informationen haben. Leichte Sprache ermöglicht Menschen mit Lern- und Lese-Schwierigkeiten das selbstständige Lesen und Verstehen von Texten und erleichtert ihnen damit den Zugang zu wichtigen Informationen und verbessert ihre Teilhabe, Selbstbestimmung und Eigenständigkeit. Zur Qualitätskontrolle werden Texte in Leichter Sprache von Menschen mit Lernschwierigkeiten auf Verständlichkeit geprüft. Denn nur sie können beurteilen, ob die Texte wirklich verständlich sind. Somit kommt den Menschen mit Behinderung als Prüfer und Prüferinnen eine besondere Bedeutung zu. Aber wie genau funktioniert das Konzept Leichte Sprache? Wie schreibt und gestaltet man Texte? Wie spricht man in Leichter Sprache? Wie können Menschen mit Behinderung als Prüfer und Prüferinnen bei der Leichten Sprache mitarbeiten? Seite 1 von 10
2 Inhalte In der Fortbildungsreihe werden die Grundlagen des Konzepts Leichte Sprache ausführlich vermittelt. Die Teilnehmenden sollen befähigt werden, nach diesem Konzept zu arbeiten. Dazu gehört vor allem das Verfassen und Gestalten unterschiedlicher Texte für den (Arbeits-)Alltag und von Materialien der Erwachsenenbildung für Menschen mit Behinderung. Anhand von praktischen Beispielen lernen die Teilnehmenden, wie sie eigene Texte und Materialien in Leichter Sprache erstellen und erfolgreich in ihrer Einrichtung bzw. ihrem Arbeitsgebiet einsetzen können. Im Verlauf der Fortbildungsreihe werden die Teilnehmenden einen Vortrag oder eine Workshop-Einheit in Leichter Sprache erarbeiten und präsentieren. Die Teilnehmenden erhalten nach erfolgreicher Teilnahme ein Zertifikat. Die Teilnahme an einzelnen Bausteinen ist ggf. auf Anfrage möglich, sofern Plätze frei sein sollten. Zielgruppe Die Fortbildungsreihe richtet sich in erster Linie an Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Einrichtungen und Fachdiensten der Behindertenhilfe, die vorhaben, das Konzept der Leichten Sprache in Ihrer Einrichtung umzusetzen und an alle anderen, die sich ausführlich mit dem Thema beschäftigen wollen. Vorkenntnisse sind hilfreich aber keine zwingende Vorraussetzung zur Teilnahme. Weitere Informationen Ort: Marburg, Bildungsinstitut inform, Raiffeisenstraße 18, Marburg Kosten: 420,00 Euro je Baustein, inkl. Tagesverpflegung Anmeldung: Online unter (in die Volltextsuche Veranstaltungs-Nr eingeben). Seite 2 von 10
3 Aufbau und Inhalte der Fortbildungsreihe Die einzelnen Teile der Fortbildungsreihe bauen aufeinander auf. Neben den theoretischen Grundlagen und praktischen Übungen ist besonders die praktische Anwendbarkeit vor Ort des erworbenen Wissens wichtig. Deshalb legen die Veranstalter großen Wert darauf, dass die Teilnehmenden im Laufe der Fortbildungsreihe gemeinsam eigene Projektideen entwickeln und umsetzen. Die Möglichkeiten für diese Projekte sind so vielfältig wie die Arbeitsfelder und Interessen der Teilnehmenden: Die Übersetzung von Wohnverträgen und Hausregeln, das Planen einer inklusiven Veranstaltung, die Umgestaltung der Vereinszeitung oder des Internetangebots mit Rubriken in Leichter Sprache, der Aufbau einer Bücherei, das Erstellen eines Leitsystems in Leichter Sprache, das Entwickeln eines Fragebogens, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Referenten und Referentinnen stehen selbstverständlich mit Rat und Tat zur Seite. Wichtig bei allen Projekten ist, dass sie einen Nutzen für Menschen mit Behinderung haben und wenn möglich in Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung entstehen. Seite 3 von 10
4 1. Baustein: 11. bis 12. September 2014 Einführung Die Inhalte der gesamten Schulungsreihe werden detailliert vorgestellt, Fragen beantwortet und Organisatorisches besprochen. Die Teilnehmenden haben Zeit sich kennen zu lernen. Mit einem Kurzreferat als Einstieg erhalten die Teilnehmenden eine Einführung ins Thema und werden in einer Schreibübung selbst einen Text in Leichte Sprache übertragen und Erklärungen für schwierige Wörter finden. Zwei Prüferinnen für Leichte Sprache berichten über ihre Arbeit und es gibt Zeit für Fragen, Diskussion und Austausch. Die Regeln für Leichte Sprache werden intensiv vorgestellt, besprochen und in verschiedenen praktischen Übungen angewendet (zum Beispiel in dem ein Text selbst verfasst wir und schwierige Texte in Leichte Sprache übertragen werden.) Durch passende Hausaufgaben kann bis zu den nächsten Fortbildungstagen das neu erworbene Wissen angewendet und vertieft werden. Referenten und Referentinnen: Annette Flegel, Maren Klie und N.N., Henrik Nolte Seite 4 von 10
5 2. Baustein: 27. bis 28. November 2014 Geschichte(n), Bilder und Gestaltung Im zweiten Teil der Fortbildungsreihe wird es um die Gestaltung und Illustration von Texten in Leichter Sprache gehen. Zum Beispiel: Wie und wo werden Bilder platziert? Wie sollte ein mehrseitiges Heft oder Buch aufgebaut sein? Wie kann man sich eine Vorlage in WORD erstellen? Was ist bei barrierefreien PDF wichtig? Wie sollten Folien für Powerpoint-Präsentationen aussehen? Nach einer theoretischen Einführung in die Grundlagen können die Teilnehmenden an eigenen Texten die Gestaltung praktisch ausprobieren. Außerdem geht es um die Entstehungs-Geschichte der Leichten und die aktuelle Situation Sprache in Deutschland und in anderen Ländern. Referent: Henrik Nolte Seite 5 von 10
6 3. Baustein: 29. bis 30. Januar 2015 Prüfen auf Verständlichkeit Texte in Leichter Sprache müssen von Menschen mit Lernschwierigkeiten auf Verständlichkeit geprüft werden. Im dritten Baustein wird die zentrale Bedeutung der Textprüfung für Leichte Sprache herausgearbeitet sowie praktisch erfahren. Es wird zunächst um die Grundsätze des Prüfens gehen wie beispielsweise: Die Kommunikation zwischen Prüferin und Übersetzerin Die Anforderungen an Prüferinnen und Übersetzerinnen Die Anforderungen an die zu prüfenden Texte. Des Weiteren werden die verschiedenen Prüf-Möglichkeiten vorgestellt, die auf den jeweiligen Prüfer und seine Fähigkeiten abgestimmt werden müssen, und das Vorgehen der Teilnehmenden beim Aufbau von eigenen Prüfergruppen wird thematisiert. In einem praktischen Teil werden die Teilnehmenden erste Prüfsituationen erleben und eine Rückmeldung zu eigenen Texten von Mitgliedern der Zielgruppe erhalten. Referentinnen: Anne Wrede und Nicole Papenburg Seite 6 von 10
7 4. Baustein: 12. bis 13. März 2015 Sprechen in Leichter Sprache Im vierten Baustein werden die Teilnehmenden die Regeln der Leichten Sprache in die gesprochene Sprache umsetzen. Es geht zum Beispiel um: Die Anwendbarkeit der Leichten Sprache in Gesprächen Regeln für Vorträge und Tagungen in Leichter Sprache Hilfsmittel (Materialien wie Bilder, rote Karten etc.) Chancen und Schwierigkeiten Nach einer theoretischen Einführung werden die Teilnehmenden Leichte Sprache in Einzel- und Gruppengesprächen anwenden sowie kurze Vorträge erarbeiten und diese im Plenum präsentieren. Dabei werden die Teilnehmenden nicht nur ihre sprachlichen Fähigkeiten schulen, sondern auch Aufmerksamkeit für schwere gesprochene Sprache weiterentwickeln. Im vierten Block haben die Teilnehmenden zudem ausreichend Zeit für den Einstieg in die eigenen Projekte. Referentin: Anne Wrede Seite 7 von 10
8 5. Baustein: 21. bis 22. Mai 2015 Recht, Möglichkeiten und Grenzen Im fünften Baustein geht es unter anderem um das Thema Leichte Sprache und Recht, den Stand der Wissenschaft und Forschung über Leichte Sprache, sowie um Hilfsmittel und Computerprogramme. Ebenso werden aktuelle Diskussionen und kritische Betrachtungen über Leichte Sprache ebenso wie mögliche Schwierigkeiten und Grenzen der Leichten Sprache besprochen. Außerdem werden die Teilnehmenden wieder Raum und Zeit bekommen, um an den eigenen Projekten weiter zu arbeiten. Referenten und Referentinnen: Anne Wrede und Henrik Nolte Seite 8 von 10
9 6. Baustein: 18. bis 19. Juni 2015 Präsentation und Abschluss Die Seminarreihe schließt mit einem Zertifikat ab. Vorraussetzung dafür ist neben der aktiven Teilnahme an den 6 Bausteinen die Erarbeitung und Präsentation eines eigenen Projektes. Im sechsten Baustein präsentieren die Teilnehmenden ihre Projekte, die sie während des Verlaufs der Fortbildungsreihe erarbeitet haben. Die Ergebnisse werden von einer Fach-Jury, bestehend u.a. aus Prüfern und Prüferinnen für Leichte Sprache, bewertet. Außerdem wird es neben der Reflexion der eigenen Arbeit um die Erarbeitung eventuell weiterer Qualitätskriterien und Möglichkeiten einer weiteren Zusammenarbeit gehen. Referenten und Referentinnen: Annette Flegel, Anne Wrede, Nicole Papendorf, Henrik Nolte und weitere Prüf- Gruppen. Seite 9 von 10
10 Die Referenten und Referentinnen Annette Flegel, Leiterin Treffpunkt Leichte Sprache der Lebenshilfe Main-Taunus Anne Wrede, Mitarbeiterin des Büros für Leichte Sprache der Lebenshilfe Bremen Henrik Nolte, Leiter des Zentrums für Leichte Sprache der Lebenshilfe Hessen Nicole Papenburg, Prüferin für Leichte Sprache des Büros für Leichte Sprache der Lebenshilfe Bremen. Maren Klie und N.N. Prüferinnen für Leichte Sprache vom Treffpunkt für Leichte Sprache der Lebenshilfe Main-Taunus. Sowie die Prüf-Gruppe der Lebenshilfe Hessen Seite 10 von 10
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