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- Tomas Kurzmann
- vor 8 Jahren
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Transkript
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2 In dem facettenreichen Social Web, in dem täglich neue Anwendungen hinzukommen, andere an Bedeutung verlieren, ist es ohne geeignete Hilfsmittel auch nicht möglich, einen halbwegs verlässlichen Überblick zu behalten. Akteure nutzen daher die Möglichkeiten, die eigenen Social-Media-Aktivitäten und die Reaktionen darauf oder die sich daraus ergebenden Interaktionen im Blick zu haben, haben aber u.u. wenig Überblick über die sonstigen Vorgänge im Social Web. Über die oft langwierigen Entscheidungswege, ob oder in welcher Weise man sich als kirchliche Institution im Bereich des Social Web engagieren solle, wird bisweilen vergessen, dass im Web 2.0 die Kirche schon längst Gegenstand von Diskussionen ist, die in keinem Clipping-Dienst auftauchen. Zudem ist in kirchlichen Institutionen eine deutliche Ungleichzeitigkeit im Umgang mit diesem Thema zu spüren: Die Ressourcen, die für die Beobachtung und das aktive Kommunizieren in diesem Bereich zur Verfügung gestellt werden, sind ebenso unterschiedlich wie die dort gepflegten Angebote. Zu berücksichtigen ist aber ebenso, dass generell im Bereich des Internets eine deutliche Konvergenz der Medien zu verzeichnen ist: Eine Trennung zwischen Web 1.0 und Web 2.0 zwischen einer journalistisch geprägten Nachrichtenwelt professionell erstellter Inhalte und einer Welt des user generated contents hat sich überholt. Ein Indiz dafür ist die weit verbreitete und wachsende parallele Nutzung von Medien, der auch klassische Medien zunehmend Rechnung tragen, indem beispielsweise ein Involvement des Fernsehzuschauers über Twitter oder Facebook erfolgt und das nicht nur in Angeboten an die junge Generation. Der Diskussion von Inhalten in Kommentaren oder anderen Kanälen kommt auch eine zunehmend wichtiger werdende Bedeutung zu: So generiert eine kontroverse Fernsehtalkshow über Nacht Hunderte von Kommentaren. Kommentare im Netz verraten, wie Diskussionen außerhalb der arrivierten Medien geführt werden, wie Menschen auf Nachrichten und Themen reagieren. Dies im Blick zu haben, würde Kommunikatoren ermöglichen, adäquate Antworten zu geben oder Kommunikationsstrategien zu entwickeln. So hat der hier durchgeführte Test ergeben, dass kirchliche Themen oft nicht im Web 2.0 entstanden sind, sondern Web 2.0- Diskussionen Reaktionen auf nachrichtliche Berichterstattung waren, aber das Ausmaß der Diskussion oder die Tonalität helfen, Diskussionen wahrzunehmen und in Diskussionen aktiv kommunizierend einzutreten. Die Zielsetzung: Um den zugegebenermaßen unübersichtlichen Social-Media-Bereich besser überblicken zu können, gibt es seit einigen Jahren Anbieter, die Social Media Monitoring Tools anbieten, die mit bestimmten Funktionalitäten zielgerichtet den Bereich im Blick behalten lassen. In einer Testphase und mit einer Gruppe von im Web 2.0 engagierten Mittestern wurden zum einen ganz konkret zwei Tools Meltwater Buzz und der Media Sonar von News aktuell getestet, um nicht nur u.u. eine konkrete Empfehlung für einen Anbieter aussprechen zu können, sondern vor allem auch die Möglichkeiten und Grenzen solcher Tools zu untersuchen und eine Empfehlung für den Umgang mit dem Social Media Bereich aussprechen zu können. Hierbei ist jedoch im Hinterkopf zu behalten, dass wir es mit einem sich schnell verändernden Markt und Internetbereich zu tun haben und jede Empfehlung nur eine Momentaufnahme für den Herbst 2013 darstellt. 2
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8 Um diese zu identifizieren, bieten beide Tools die Kategorie Influencer an, die Social- Media-Akteure in Bezug auf ihre Reichweite selektieren lässt. Im Social Web aktive Firmen nutzen diesen Umstand und versuchen dergestalt gefundene Influencer, auch wenn sie Kritiker sein sollten, durch Dialog zu Kommunikatoren in eigener Sache zu machen. Eine Bewertung einzelner Aspekte (die Einschätzung der Tester) findet sich im Anhang. Danach dürfte Meltwater Buzz über alles das empfehlenswertere Tool sein. (Ein großer Nachteil ist beim Media Sonar die Flashbasierung des Tools, weshalb es z.b. mobil auf Apple- Geräten nicht unmittelbar verwendet werden kann.) Zwei Angebote der Firmen finden sich ebenfalls im Anhang. Insgesamt geht die Einschätzung der Tester in die Richtung, dass sich die Tools auch aus finanzieller Sicht nur für große und/oder hier sehr aktive Institutionen eignen dürften. Die Grundstimmung unter den Testern kann man als wenig euphorisch beschreiben. Vor allem die selbst sehr aktiven und vernetzten Tester hatten den Eindruck, wenig Neues aus den Treffern zu erfahren. 8
9 Die Empfehlungen: Es ist für kirchliche Institutionen unabdingbar, sich nicht nur als Akteur sondern auch als umfassender Beobachter (mit der Möglichkeit in stattfindende Diskussionen eingreifen zu können) mit den relevanten Inhalten des Social Webs auseinanderzusetzen auch wenn Social Media Monitoring einen zusätzlichen Aufwand bedeutet. Hierfür sind Kapazitäten zu schaffen und/oder Dienstleister zu beauftragen. Die getesteten Tools verringern oder automatisieren diesen Aufwand jedoch nicht. Für Online-Redakteure o.ä., zu deren Hauptaufgabengebiet die Kommunikation im Web 2.0 gehört, können Monitoring-Tools eine sinnvolle Unterstützung bieten 3. Insbesondere dann, wenn über entsprechende Module die Kommunikation aus dem Tool heraus geführt wird (indem die eigenen Facebook- und Twitter-Accounts mit dem Tool verbunden werden). Dies ermöglicht auch, die Reaktionen auf eigene Aktivitäten im Blick zu behalten bzw. auszuwerten. Für Institutionen, die den Bereich des Web 2.0 noch nicht im Blick haben, sind die kommerziellen, getesteten Tools sicher überdimensioniert. Die MDG wird zusammen mit geeigneten Referenten in 2014 drei eintägige Schulungen für Social Media Redakteure und andere Interessierte aus kirchlichen Einrichtungen anbieten, wie zumindest eine rudimentäre Beobachtung dieses Bereichs mit kostenlosen oder kostengünstigen Tools erfolgen kann. (Es sei nur erwähnt, dass diese Tools lang nicht so mächtig sind wie die geprüften. Hier geht es eher um einen Einstieg ins Thema.) Die Fortbildungen werden an verkehrstechnisch günstig gelegenen Orten im Bundesgebiet verteilt angeboten werden. Zudem empfehlen wir, an zentraler Stelle und mit dem Blick auf Deutschland Erfahrung mit dem Bereich (unter Anwendung eines professionellen Tools) zu sammeln und diese Erfahrungen bzw. konkrete Erkenntnisse anderen zur Verfügung zu stellen. Kontakt: Dr. Michael Hertl, 0 69/ Georg Frericks, 0 89/ Auch von diesen Redakteuren wurde teilweise angemerkt, dass der zeitliche Aufwand für die Nutzung der Tools nicht zu unterschätzen sei. 9
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