Hirschkäfer, Lucanus cervus
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- Sigrid Beltz
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1 Hirschkäfer, Lucanus cervus Johann August Rösel von Rosenhof ( ) Abbildung aus: Insectenbelustigung, Rösel von Rosenhof, (1978) Workshop Biologie und Schutz xylobionter Käfer am Beispiel der FFH-Arten Barbara-Amina Gereben-Krenn
2 Lucanidae (Hirschkäfer, Schröter) Österreichs Weltweit: 1520 Arten (Stand 2003) Palaearktis: 330 Arten (Stand 2006) in Österreich: 7 Arten Kurzschröter Aesalus scarabaeoides (5-7 mm) Kopfhornschröter Sinodendron cylindricum (12-16 mm) Rindenschröter Ceruchus chrysomelinus (12-18 mm) Fotos: Hůrka, 2005
3 Lucanidae (Hirschkäfer, Schröter) Österreichs Kleiner Rehschröter Platycerus caraboides (9-13 mm) Fotos: Hůrka, 2005 Hirschkäfer Lucanus cervus (25-75 mm) (Vorderschienen oben ohne Leisten und Längsrillen) Balkenschröter Dorcus parallelopipedus (15-35 mm) (Vorderschienen oben mit Leisten und Längsrillen) Großer Rehschröter Platycerus caprea (9-15 mm)
4 Hirschkäfer, Lucanus cervus (Linné, 1758) Männchen: - Starke Vergrößerung des Kopfes - Starke Vergrößerung der Mandibeln (Oberkiefer), dienen hauptsächlich den Rivalenkämpfen und dem Halten der Weibchen während der Kopulation Körpergröße Männchen: Weibchen: mm mm (max. 90 mm) Fotos: Hůrka, 2005
5 Hirschkäfer, Lucanus cervus: Eiablage u. Entwicklung Puppen Larve mit Stridulationsorganen Abbildungen: Klausnitzer & Sprecher-Uebersax 2008
6 Hirschkäfer, Lucanus cervus: Nahrung der Imagines - leckt Pflanzensäfte - bevorzugt: gärender Saft von Eichen - Weibchen können Saftfluss mit Mandibeln selbst hervorrufen - Männchen auch an anderen Nahrungsquellen: z. B. Kirschen Maxille Labium Ligula Lacinia Galea leckende Mundwerkzeuge Ligula Galea Abbildungen: Krenn et al., 2002
7 Hirschkäfer, Lucanus cervus: Verbreitung in Europa - im Osten bis zum Ural - im Norden bis in das südliche Skandinavien - im Süden nicht auf Korsika, Sardinien, Südspanien und Südportugal - im Westen bis in das südliche Großbritanien - in Dänemark ausgestorben Karte: Klausnitzer & Sprecher-Uebersax 2008
8 Hirschkäfer, L. cervus: Vorkommen in Österreich - Gegenwärtig Vorkommen in allen Bundesländern, außer Salzburg Stand: Karte: Paill, 2005
9 Hirschkäfer, Lucanus cervus: Lebensraum - bevorzugt alte Eichenwälder, Eichen- Hainbuchenwälder oder Kiefern-Traubeneichen- Wälder bis in niederen Höhenlagen - auch in Parkanlagen, Alleen oder in Gärten in Waldnähe - Hirschkäfer bevorzugt für seine Entwicklung Altholzbestände, die älter als 150 Jahre sind, mit einem möglichst hohen Anteil an alten und morschen Bäumen und vor allem Baumstümpfe (bevorzugt Eichen) mit einem Durchmesser von mehr als 40 cm
10 Hirschkäfer, Lucanus cervus: Gefährdung - FFH-RL Art. 17 Bericht (2008): ungünstiger Erhaltungszustand - in Österreich: potenziell gefährdete Art (1994) Gefährdungsursachen: - Fehlen von Bäumen mit geeigneten Alters- und Destruktionszustand - Fehlen von großen, morschen Baumstümpfen (von Eichen) - Verlust von geeigneten Brutstätten kann kaum durch Ausbreitungsflüge ausgeglichen werden - Verinselung und Isolierung der vorhandenen Populationen Karte: 17
11 Hirschkäfer, Lucanus cervus: Schutz - mind. 5 ha Alteichenbestand ( jährig) Eichen oder Einzelbäume im Abstand von m auf einer 100-fachen größeren Fläche - naturfaule Stöcke/Bäume (Durchmesser > 40 cm) - Bäume mit natürlichen und anhaltenden Saftfluss Schutzkonzept Spessartmodell Anlegen von künstlichen Hirschkäfer-Entwicklungsorten ( Hirschkäferwiegen ) - Anhäufung von Eichenspänen und Sägemehl über natürlich angefaulte Eichenstümpfe - angefaulte Eichenstammteile, die in einer Tiefe von cm einsetzen und mit Eichensägemehl verfüllen - faule Eichenstämme in den Boden eingraben - in lichten Altbeständen - Boden muss wasserdurchlässig sein - Anlagen in 1-2 km Abstand, alle 5 Jahre 2-3 m 3 Häcksel ergänzen Abbildungen: Klausnitzer & Sprecher-Uebersax 2008
12 Hirschkäfer, Lucanus cervus Schenken wir dem Hirschkäfer in Zukunft mehr Aufmerksamkeit!
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