EINZELNE UNTERRICHTSEINHEIT: Tiere der Felsküsten des Mittelmeeres im Gezeitenbereich
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- Franz Meissner
- vor 7 Jahren
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1 Infos für Lehrerinnen und Lehrer Allgemeine Informationen B&U PLUS ist ein frei zugängliches, speziell auf die Inhalte der Schulbuchreihe B&U abgestimmtes ONLINE-Zusatzmaterial ( ). B&U PLUS kann zur Differenzierung des Unterrichts für besonders schnelle oder sehr interessierte Schülerinnen und Schüler und auch fürs Offene Lernen eingesetzt werden. Es eignet sich ebenfalls als Unterricht-Erweiterungsmaterial für kleinere und größere Projekte. Das Angebot von B&U PLUS wird kontinuierlich erweitert, so dass Sie im Laufe der Zeit eine größere Sammlung von Zusatzmaterial anlegen können. Informationen zum Thema: Ferne Lebensräume Das Meer EINZELNE UNTERRICHTSEINHEIT: Tiere der Felsküsten des Mittelmeeres im Gezeitenbereich Dieses PLUS - Thema ist wie folgt aufgebaut: 1. Infos für Lehrerinnen und Lehrer Seite 1 2. Lösungsvorschläge Seite 2 3. Arbeitsblätter für SchülerInnen Seite 3 10 Basisinformationen: Lehrbuch S.104 ff Erweiterungsstoff: Materialien für LehrerInnen CD-Rom Arbeitsblätter 40, 41,42 Praxis 62 bis 67, 69 Kompetenzen / Lernziel-Vorschläge: Erweiterung der Fachkompetenz (Formenvielfalt, Biodiversität) Erweitern der ökologischen Kompetenz Unterschiedliche Nischennutzung (Nahrungsangebot, Lebensraum) Unterschiedliche Nahrungsbeziehungen im Meer Alle Fotos sind von Johann Burgstaller, Salzburg PLUS VERITAS-Verlag Seite 1
2 Lösungsvorschläge für die Aufgaben Weil du schon als Profi bekannt bist, wirst du gebeten, die abgebildeten Fundstücke zu benennen und entsprechend zuzuordnen. Felsküste Sand / Schlamm Seeohr Herzmuschel Napfschnecke Messerscheidemuschel Miesmuschel Warum sind die Filtrierer für das Ökosystem Meer so wichtig? Sie säubern das Wasser von organischen Abfällen. Welche zwei Filtrierer kommen sowohl in diesem Kapitel als auch im Lehrbuch vor? Miesmuschel, Seepocke Nenne je zwei räuberisch lebende und zwei Algen abgrasende Tiere aus diesem Kapitel. Seestern, Stachelschnecke, Pferdeaktinie Räuberisch: Napfschnecke, Seeohr, Seeigel Algenfresser: Wie schützen sich folgende Gezeitentiere bei trockenen Phasen? Einziehen der Rankenfüße und schließender Schalen Entenmuschel: Einziehen der Tentakel Pferdeaktinie: PLUS VERITAS-Verlag Seite 2
3 Tiere der Felsküsten des Mittelmeeres im Nahbereich der Gezeiten Ebbe und Flut, raue See und oft starke Brandungswellen diesem ständigen Wechsel der Gezeiten sind einige Tiere besonders gut angepasst. Nur diese Spezialisten können dort an den Felsenküsten überleben. In diesem B&U-Plus Kapitel erfährst du sowohl Interessantes über die Lebensweise dieser Tiere, die du dort beim Wandern (und falls das Wasser ruhig ist, auch beim Schnorcheln) gut beobachten kannst, als auch über ökologische Zusammenhänge. (Übrigens: Spezielles über unterschiedliche Formen von Krebsen kannst du in dem B&U-Plus Kapitel Krebse mit und ohne Scheren erfahren.) Miesmuscheln sind im Mittelmeer weit verbreitet. Die Weibchen legen jährlich bis zu 10 Millionen Eier ab, die von den Männchen befruchtet werden. Aus den Eiern schlüpfen Larven, von denen die meisten gefressen werden. Nach etwa 4 Wochen entwickeln sich aus den Überlebenden kleine Muscheln, die von der Strömung oft viele Kilometer entfernt an eine Felsküste gespült werden. Dort kleben sie sich mit Haftfäden (Byssusfäden) im Gezeitenbereich fest. Diese Fäden sind Gebilde des fingerförmigen Fußes. Sie verwenden ihre Kiemen, wie auch die Austern und andere Muscheln, nicht nur zum Atmen sondern auch zur Beschaffung von Nahrung. Mit Hilfe feiner Wimpern lassen sie Wasser durch die feinen Öffnungen der netzartigen Kiemen strömen. Plankton und organische Teilchen werden herausgefiltert und zur Mundöffnung transportiert. Die Muscheln und andere Filtrierer haben deshalb eine große Bedeutung für die Reinhaltung der Wassers. PLUS VERITAS-Verlag Seite 3
4 Kolonie junger Miesmuscheln in einer Felsritze Miesmuscheln sind als Delikatesse sehr begehrt. Sie werden daher in Aquakulturen in kleinen Netzen gezüchtet. Auch die Auster lebt im Bereich der Gezeiten. Ihre untere Schale ist am Felsen festgewachsen. Da sie den Fuß für die Fortbewegung nicht mehr braucht, wird er auch nicht mehr ausgebildet. Sie reagiert sehr empfindlich auf Umweltgifte. Die großen Mengen an Austern, die als Delikatesse angeboten werden, stammen aus Aquakulturen. Entenmuscheln sind mit ihrem Stiel am harten Untergrund festgewachsen. Sie haben zwar zwei Schalen wie Muscheln, sind jedoch Krebstiere. Wegen ihrer Rankenfüße, die für die Fortbewegung ungeeignet sind, nennt man sie Rankenfußkrebse. Zur Nahrungsbeschaffung strecken die Entenmuscheln ihre verzweigten und mit PLUS VERITAS-Verlag Seite 4
5 Borsten verbreiterten Rankenfüße zwischen den Schalen hervor und filtern damit Plankton und organische Reste aus dem Wasser. Rankenfüße Entenmuscheln kommen nicht an allen Felsküsten des Mittelmeers vor. Die Schale der Seepocken ist am Untergrund festgewachsen. Sie sind ebenfalls Rankenfußkrebse und ernähren sich wie die Entenmuscheln. Damit sie bei Ebbe nicht austrocken, verschließen Rankenfußkrebse ihre wasserdichten Gehäuse. Seepocken bilden Kolonien, manchmal sogar auf Muschel- oder Schneckenschalen. Wenn für die Napfschnecke die Nahrung knapp wird, beginnt sie zu wandern. Findet sie einen Platz mit reichlich Algen, setzt sie sich fest und scheidet Säure aus. Damit passt sie den Untergrund exakt dem Rand ihres Gehäuses an. Sie verlässt diesen Platz meist nur nachts, um Algen abzuraspeln und kehrt dann an ihren Standort zurück. Dadurch scheint sie dort festzusitzen. An passenden Standorten siedeln oft viele Napfschnecken nebeneinander. PLUS VERITAS-Verlag Seite 5
6 Mit dem Fuß saugt sich die Napfschnecke am Felsen fest und kann von der Brandung nicht weggespült werden. Manchmal besiedeln Napfschnecken vorübergehend auch Schalen anderer Tiere. Die Kurzdornige Stachelschnecke hat ein dickschaliges Gehäuse, das auch bei starkem Wellengang nicht leicht zerbricht. Sie lebt räuberisch und kann die Gehäuse von Miesmuscheln, Seepocken und Napfschnecken knacken. Außerdem frisst sie auch Aas. Wenn die Stachelschnecke bei Ebbe auf trockenem Felsen zurück bleibt, verschließt sie den Gehäuseeingang mit einem Deckel, damit sie nicht austrocknet. PLUS VERITAS-Verlag Seite 6
7 Das Seeohr ist eine Gehäuseschnecke. Das Gehäuse hat nur wenige Windungen. Im Bereich der äußeren Windung sieht man mehrere Löcher, die als Ausströmöffnungen für das Atemwasser dienen. Seeohren gleiten sehr langsam über Steine und ernähren sich von Algen. Die Form der Schnecke erinnert an eine Ohrmuschel. Die Innenseite des Gehäuses ist mit schillerndem Perlmutt ausgekleidet. Pferdeaktinien zählt man zu den Seeanemonen. Sie sind Nesseltiere. Wenn sie bei Ebbe über der Wassergrenze liegen, ziehen sie ihre empfindlichen Tentakel in den schützenden Körper ein. Erst wenn sie wieder mit Wasser bedeckt sind, strecken sie ihre Tentakel aus. Mit ihrer Hilfe befördern sie die mit Nesselgift gelähmte Nahrung (z. B. kleine Fische und Krebse) in die Mundöffnung. Mit der Fußscheibe saugen sich die Aktinien am Felsen fest. Wenn sich die Bedingungen verschlechtern, können sie sich ablösen und weiter wandern. Die Pferdeaktinie bildet bei Ebbe eine purpurrote Kugel. Bei Flut entfaltet sich die Pferdeaktinie meist bei Dunkelheit. Inmitten der Tentakel liegt die Mundöffnung. PLUS VERITAS-Verlag Seite 7
8 Röhrenwürmer bauen ihre Röhren aus Schleim, vermischt mit Schlamm und Sand. Auffallend sind die vielen Tentakel, die einen Feder-Fächer bilden. Damit atmen die Röhrenwürmer und filtrieren Plankton und organische Reste aus dem Wasser. Bei Gefahr ziehen sich die Würmer mit ihren Fächern in die Röhren zurück. Zum Filtern von Nahrung sind die Fächer weit ausgebreitet. Der Kammseestern ist einer der bekanntesten Stachelhäuter des Mittelmeeres. Seine Bestände sind in den letzten Jahrzehnten jedoch zurückgegangen. Die Gründe dafür sind nicht ganz geklärt. Die zunehmende Verschmutzung des Meeres ist wahrscheinlich nur einer davon. Der Kammseestern lebt räuberisch von Muscheln und Schnecken, über die er seinen Magen stülpt und verdaut. Die leeren Schalen lässt er zurück. Wenn er eine mit Sand gefüllte Mulde findet, gräbt er sich manchmal teilweise zur Tarnung ein. Die Stacheln an der Seite der Arme geben dem Kammseestern seinen Namen. Der Schwarze Seeigel wird wegen seiner Stacheln von vielen Badenden an den Mittelmeerküsten gefürchtet. Wenn man auf ihn tritt, dringen die spitzen Stacheln durch die Haut ein und brechen ab. Dies kann zu Entzündungen führen. Die Einheimischen empfehlen, Olivenöl mit Watte aufzutragen, damit die Bruchstücke leicht aus der Wunde gleiten können. Zusätzlich sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. PLUS VERITAS-Verlag Seite 8
9 Der Schwarze Seeigel kann seine spitzen Stacheln gezielt bewegen. Die Mundöffnung der Seeigel liegt auf der Unterseite. Mit den 5 Kieferzähnen des Kauapparates (Laterne des Aristoteles) weidet er Algen von den Steinen. Oft findet man Seeigel, die sich mit Schalen oder Steinchen tarnen. Seegurken sind ebenfalls Stachelhäuter. Sie haben einen weichen, walzenförmigen, bis etwa 40 cm langen Körper. Beim Kriechen über den Boden saugen sie den Schlamm mit Plankton und organischen Resten auf. Die unverdaulichen Teile werden in länglicher, Pellets ähnlicher Form ausgeschieden. Seegurken werden auch Staubsauger des Meeres genannt. PLUS VERITAS-Verlag Seite 9
10 Zeige nun deine neu gewonnene Fachkompetenz! Weil du schon als Profi bekannt bist, wirst du gebeten, die abgebildeten Fundstücke zu benennen und entsprechend zuzuordnen. Felsküste Sand / Schalmm Warum sind die Filtrierer für das Ökosystem Meer so wichtig? Welche zwei Filtrierer kommen sowohl in diesem Kapitel als auch im Lehrbuch vor? Nenne je zwei räuberisch lebende und zwei Algen abgrasende Tiere aus diesem Kapitel. Räuberisch: Algenfresser: Wie schützen sich folgende Gezeitentiere bei trockenen Phasen? Entenmuschel: Pferdeaktinie: PLUS VERITAS-Verlag Seite 10
Ein interessanter Vogel namens Dompfaff
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