Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW BI GK HT 3 Seite 1 von 7. Unterlagen für die Lehrkraft. Abiturprüfung Biologie, Grundkurs

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1 Seite 1 von 7 Unterlagen für die Lehrkraft Abiturprüfung 2009 Biologie, Grundkurs 1. Aufgabenart Materialgebundene Problemerörterung mit mehreren Teilaufgaben 2. Aufgabenstellung Thema: Die Wahnbachtalsperre III.1 Beschreiben Sie die Entwicklung der Gewässerbelastung der Talsperre und ihrer Zuflüsse in den Jahren 1954 bis 2002 und erläutern Sie die Auswirkungen der Phosphoreliminierungsanlage sowie der anderen Maßnahmen auf die Bedingungen im Wasserkörper der Talsperre (Material A und B). (21 Punkte) III.2 Stellen Sie anhand eines Pfeildiagramms eine Nahrungskette des Ökosystems Wahnbachtalsperre dar. Erläutern und beurteilen Sie die Auswirkungen des Einsatzes von Raubfischen auf die Wasserqualität für die Trinkwasseraufbereitung (Material C). Beurteilen Sie im Vergleich dazu die Maßnahme der Jahre zuvor, bei der der Besatz mit Blaufelchen im Vordergrund stand. (22 Punkte) III.3 Erläutern Sie die Vorgänge im Tiefenwasserbereich der Talsperre im Sommer. Stellen Sie begründet dar, warum das Ablassen von Tiefenwasser aus der Talsperre eine Möglichkeit darstellt, ein Umkippen des Wasserkörpers der Talsperre zu vermeiden (Material D). (11 Punkte) 3. Materialgrundlage wahnbachtalsperre-staumauer-steinmann-institut-uni-bonn-kfs.pdf wag pdf wag pdf Material A D: Eigene Zusammenstellung aus den angegebenen Quellen

2 Seite 2 von 7 4. Bezüge zu den Vorgaben Inhaltliche Schwerpunkte Ökologische Verflechtungen und nachhaltige Nutzung Umweltfaktoren, ökologische Nische Untersuchungen in einem Lebensraum Aquatisches System Stehende Gewässer und Aspekte des Fließgewässers (I): Zonierung, Eutrophie und Oligotrophie, Methoden der Bestandsaufnahme, Gewässergüte und Selbstreinigung Einfache Beziehungen zwischen Organismengruppen und abiotischen Habitatfaktoren Wechselbeziehungen, Populationsdynamik Verflechtungen in Lebensgemeinschaften Biomasseproduktion, Trophieebenen, Energiefluss 2. Medien/Materialien entfällt 5. Zugelassene Hilfsmittel Wörterbuch zur deutschen Rechtschreibung 6. Vorgaben für die Bewertung der Schülerleistungen Teilleistungen Kriterien a) inhaltliche Leistung Teilaufgabe III.1 1 beschreibt die Entwicklung der Gewässerbelastung, indem er sinngemäß dass das Wasser der Talsperre und der Zuflüsse durch Abschwemmung und Erosionen durch Starkniederschläge mit einem hohen Eintrag an Stoffen belastet wurde, dass es durch einen hohen Eintrag von Phosphor in das Wasser der Talsperre in den ersten 5 Jahren nach der Fertigstellung zu einer Massenvermehrung von Algen kam. 2 beschreibt die Entwicklung der Gewässerbelastung, z. B., dass der Gesamtphosphoreintrag aus dem Wasser, das in das Vorbecken der Talsperre fließt und hauptsächlich aus dem Wahnbach stammt, von 1960 von 65 μg/l auf 190 μg/l im Jahr 1975 angestiegen ist und nach 1975 bis 2002 von 190 μg/l auf 65 μg/l gesunken ist, dass aus der PEA Wasser in die Talsperre gelangt, das eine Gesamtphosphorkonzentration von unter 5 μg/l hat, dass der Gesamtphosphoreintrag aus dem Wasser, das direkt aus den Zuflüssen Sieferbach und Alzenbach in das Hauptbecken der Talsperre fließt, in beiden Bächen von über 145 μg/l im Jahr 1985 auf Werte zwischen 70 und 80 μg/l im Jahr 2002 gesunken ist. 1 3 (I) 5 (I) 1 AFB = Anforderungsbereich

3 Seite 3 von 7 3 beschreibt die Entwicklung der Gewässerbelastung, indem er sinngemäß dass das Wasser der Talsperre nach 1989 durch weniger Einträge belastet wird, indem man in der Landwirtschaft die Erosion des Bodens durch Winterbegrünung verhindert und in der Landwirtschaft eine verbesserte Technik zur Ausbringung von Gülle und Mist anwendet. 4 erläutert die Auswirkungen der Phosphoreliminierungsanlage, indem er sinngemäß dass der Phosphoreintrag aus dem Hauptzufluss, dem Wahnbach, durch die Phosphoreliminierungsanlage in den Wasserkörper der Talsperre stark gesenkt wird und infolge des geringeren Nährstoffangebots ein vermehrtes Algenwachstum verhindert wird, dass durch weniger Bodenerosion und Gülleabfluss in die Gewässer weniger Phosphor in die Zuflüsse und direkt in den Wasserkörper der Talsperre gelangt und infolge des geringeren Nährstoffangebots wahrscheinlich weniger Algenbewuchs auftritt. 5 erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium. (2) 3 (I) 10 (II) Teilaufgabe III.2 1 stellt anhand eines Pfeildiagramms eine Nahrungskette des Ökosystems Wahnbachtalsperre dar, indem er z. B. formuliert: Algen Zooplankton Friedfische Raubfische 2 erläutert die Auswirkungen des Einsatzes von Raubfischen, indem er sinngemäß dass durch den vermehrten Einsatz von Raubfischen die Population der Friedfische stärker vermindert wird, dass sich infolge die Zooplanktondichte erhöht und z. B. Wasserflöhe bevorzugt die kleineren Algen fressen. 3 beurteilt die Auswirkungen des Einsatzes von Raubfischen, indem er sinngemäß dass die Erhöhung des Zooplanktongehalts im Hinblick auf eine gute Wasserqualität für die Trinkwasseraufbereitung eine sinnvolle Maßnahme darstellt, weil dadurch der Anteil an kleinen Algen, die schlechter aus dem Wasser zu entfernen sind als große Algen, stark verringert wird. 4 beurteilt im Vergleich dazu den Einsatz von Blaufelchen, indem er z. B. dass durch die Blaufelchen die Zooplanktondichte vermindert wird und infolgedessen viele kleine Algen im Wasserkörper bleiben, die bei der Trinkwasseraufbereitung schlechter aus dem Wasser zu entfernen sind, sodass diese Maßnahme weniger geeignet ist, zu einer für die Trinkwasseraufbereitung guten Wasserqualität zu führen. 5 erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium. (2) 5 (I) 6 (II) 6 (II) 5 (III)

4 Seite 4 von 7 Teilaufgabe III.3 1 erläutert die Vorgänge im Tiefenwasserbereich der Talsperre, indem er sinngemäß dass die Talsperre mit einem thermisch geschichteten See vergleichbar ist und so der Abbau organischen Materials mit Hilfe von Sauerstoff durch Bakterien am Boden erfolgt und Nährsalze sowie Kohlenstoffdioxid bei diesem Vorgang gebildet werden, gleichzeitig Sauerstoffmangel auftritt, dass bei einem zu hohen Anteil an abgestorbenem Material Sauerstoffmangel in den tiefen Wasserschichten auftreten kann. 2 stellt z. B. begründet dar, dass durch das Ablassen von Tiefenwasser sauerstoffarme und nährstoffreiche Wasserschichten entfernt werden können, dass sauerstoffreichere Wassermengen in den Tiefenbereich gelangen und der aerobe Abbau abgestorbener Materie weiter erfolgen kann. 3 erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium. (2) 6 (II) 5 (III) b) Darstellungsleistung führt seine Gedanken schlüssig, stringent und klar aus. strukturiert seine Darstellung sachgerecht. verwendet eine differenzierte und präzise Sprache. gestaltet seine Arbeit formal ansprechend. 6

5 Seite 5 von 7 7. Bewertungsbogen zur Prüfungsarbeit Name des Prüflings: Kursbezeichnung: Schule: Teilaufgabe III.1 1 beschreibt die Entwicklung 3 (I) 2 beschreibt die Entwicklung 5 (I) 3 beschreibt die Entwicklung 3 (I) 4 erläutert die Auswirkungen 10 (II) 5 erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium: (2) Summe III.1 Teilaufgabe 21 EK 2 ZK DK Teilaufgabe III.2 1 stellt anhand eines 5 (I) 2 erläutert die Auswirkungen 6 (II) 3 beurteilt die Auswirkungen 6 (II) 4 beurteilt im Vergleich 5 (III) 5 erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium: (2) Summe III.2 Teilaufgabe 22 2 EK = Erstkorrektur; ZK = Zweitkorrektur; DK = Drittkorrektur

6 Seite 6 von 7 Teilaufgabe III.3 1 erläutert die Vorgänge 6 (II) 2 stellt z. B. begründet 5 (III) 3 erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium: (2) Summe III.3 Teilaufgabe 11 Summe der III.1, III.2 und III.3 Teilaufgabe 54 Darstellungsleistung führt seine Gedanken strukturiert seine Darstellung verwendet eine differenzierte gestaltet seine Arbeit Summe Darstellungsleistung 6 6 Summe insgesamt (inhaltliche und Darstellungsleistung) 60 Festlegung der Gesamtnote (Bitte nur bei der letzten bearbeiteten Aufgabe ausfüllen.) Übertrag der Punktsumme aus der ersten bearbeiteten Aufgabe 60 Übertrag der Punktsumme aus der zweiten bearbeiteten Aufgabe 60 der gesamten Prüfungsleistung 120 aus der Punktsumme resultierende Note Note ggf. unter Absenkung um ein bis zwei Notenpunkte gemäß 13 Abs. 2 APO-GOSt Paraphe

7 Seite 7 von 7 ggf. arithmetisches Mittel der Punktsummen aus EK und ZK: ggf. arithmetisches Mittel der Notenurteile aus EK und ZK: Die Klausur wird abschließend mit der Note: ( Punkte) bewertet. Unterschrift, Datum: Grundsätze für die Bewertung (Notenfindung) Für die Zuordnung der Notenstufen zu den en ist folgende Tabelle zu verwenden: Note Punkte Erreichte sehr gut plus sehr gut sehr gut minus gut plus gut gut minus befriedigend plus befriedigend befriedigend minus ausreichend plus ausreichend ausreichend minus mangelhaft plus mangelhaft mangelhaft minus ungenügend