Schädlingsmanagement im Lebensmittelbereich. Dr. Reiner Pospischil Bergheim Erft Germany
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- Claudia Fried
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1 Schädlingsmanagement im Lebensmittelbereich Dr. Reiner Pospischil Bergheim Erft Germany
2 Inhalt Rechtliche Situation + HACCP Bestimmung von Schädlingen Umfeld des Betriebes Stadt Ländlicher Bereich Landwirtschaftliche Betriebe (Tierhaltung) Häufige Schädlinge im Lebensmittelbereich Inspektion Monitoring : Befallsspuren (Kot, Genagsel) Präventive Maßnahmen Bekämpfung
3 Pflanzenbau Pflanzenschutz Tierproduktion Farmhygiene Vorräte Lebensmittelverarbeitung menschlicher Bedarf Einwanderung in Gebäude zwecks Überwinterung Abfallentsorgung
4
5 Rechtliche Rahmenbedingungen Bekämpfungsmaßnahmen gegen Schädlinge und die Vermeidung der Kontamination von Lebensmitteln durch pathogene Keime werden durch die folgenden Verordnungen und Gesetze in der jeweils aktuellen Fassung geregelt: VO EG 852/2004 = VO EG 178/2002 = LFGB = LMHV = DIN = Lebensmittelhygiene-Verordnung Festlegung der allgemeinen Grundsätze und Anforderungen des Lebensmittelrechts, zur Errichtung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit und zur Festlegung von Verfahren zur Lebensmittelsicherheit Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch Lebensmittelhygieneverordnung Lebensmittelhygiene Schädlingsbekämpfung im Lebensmittelbereich Gemäß VO EG 178/2002 und LFGB dürfen die Nahrungsmittel, deren Qualität durch Fäulnis, Geruch oder andere Faktoren beeinträchtigt sind, nicht in Verkehr gebracht werden. Auch die Verpackung zählt als Lebensmittel!
6 Regeln und Vorschriften, die das Schädlingsmanagement tangieren HACCP IPM TRNS DIN (Hazard Analysis and Critical Control Points) (Integrated Pest Management) = Technische Regeln und Normen der Schädlingsbekämpfung = Lebensmittelhygiene Schädlingsbekämpfung im Lebensmittelbereich Bestimmung Biologie des Tieres Was muss ich tun bezogen auf dieses Tier Auswahl der Mittel Maßnahme
7 Bedeutung der Arthropodenbestimmung in der Schädlingsbekämpfung Fehlbestimmungen sind nicht selten die Ursache für eine Fehlbehandlung! Beispiele: Verwechslung von Käfern mit Bettwanzen Waldschaben mit der Deutschen Schabe Rindenläusen mit Splintholzkäfern bzw. Reismehlkäfern Ameisenwespchen mit Pharaoameisen Eine fundierte Artenkenntnis ist Teil des Integrated Pest Management und hilft, kostspielige Fehlbehandlungen zu vermeiden!
8 Monitoring Prävention Konstruktive Maßnahmen Gezielte Anwendung von Ködern Spritzmittel Bestimmung Vernebelung Physikalisch Begasung Bekämpfung
9 Grundvoraussetzungen für ein kompetentes Schädlingsmanagement incl. Bestimmung Optik (Stereolupe + ausreichende Beleuchtung) Bestimmungsbücher Pinzetten usw. Exhaustor Vergleichssammlung Digitalkamera (Spiegelreflexkamera + Makroobjektiv) (Befallsbestimmung +Dokumentation)
10 Bestimmungskriterien Adulte Insekten bzw Teile Larven und deren Häute Puppen Eibehälter Kotpartikel Fraßspuren Geruch Genagsel
11 Befallsermittlung anhand von Kotspuren
12 Befallsermittlung anhand von Kotspuren
13 Bedeutung des Umfeldes Lebensmittel verarbeitender Betriebe Stadt Ländlicher Bereich Lebensmittel verarbeitender Betrieb In Flussnähe An einen landwirtschaftlichen Betrieb angegliedert
14 Betriebshygiene
15
16 Schaben (Blattariae)
17 Vorkommen verschiedener Schabenarten in und im Umkreis von Gebäuden Wohnräume + Büros Vegetation Küche + Gasträume Keller + Erdgeschoss Eingangsbereich Kanal
18 Schaben allg. Steckbrief Körperform oval, abgeflacht und damit bestens an den Aufenthalt in engen Verstecken angepasst Halsschild breite Seitenfalten, die von oben gesehen den größten Teil des Kopfes bedecken Vorderflügel wenn vorhanden, sklerotisiert und mit einer kurzen, bogenförmigen Subcostalader versehen Hinterflügel wenn vorhanden, dünn und meist unter den Vorderflügeln fächerförmig zusammengefaltet
19 Schaben allg. Steckbrief Beine - kräftige, meist schlanke Laufbeine, kräftig bedornt Tarsen - 5 gliedrig Schaben sind ausgezeichnete Läufer: B. germanica - 29 cm/sec (22 C) P. americana - 74 cm/sec (25 C)
20 Deutsche Schabe Blattella germanica Braunbandschabe Supella longipalpa Amerikanische Schabe Periplaneta americana Orientalische Schabe Blatta orientalis Madagaskarschabe Gromphadorhina portentosa
21 L5 Imagines Oothek L 4 Entwicklungszyklus Blattella germanica L 3 L 2 L 1
22 Ablage der Ootheken und Entwicklung der Embryonen bei der Orientalischen Schabe
23 Verschleppung von Krankheitserregern durch Schaben Bakterien Schimmelpilze Viren Protozoen Salmonella spp. Aspergillus spp. Polio Staphylococcus spp. Penicillium spp. Hepatits B Streptococcus spp. Clostridium spp. Escherichia coli Shigella dysenteriae Yersinia pestis Entamoeba hystolytica
24 Bedeutung der Schaben als Auslöser von Allergien Quelle Prävalenz allergischer Personen Außerhalb von Gebäuden Pollen 67% Innerhalb von Gebäuden Schaben 26% Hausstaubmilben 20% Katzen 16% Pilze (Alternaria sp.) 15% Hunde 14% Nahrungsmittel 2% Allergenhaltiger Kot und Kropfinhalt in den bevorzugten Verstecken der Schaben Die Bedeutung von Allergien, die durch Schaben verursacht werden, wird seit 1995 weltweit durch viele Feldstudien belegt. (according to a study in Madrid/Spain 1996)
25 Kotspuren auf den Laufwegen der Schaben
26 Deutsche Schabe - Blattella germanica Ursprung: Südostasien; Größe: Bis zu 16 mm, flugunfähig, sehr gute Kletterer und schnelle Läufer, Entwicklungsdauer: Ei bis zur Imago 2-3 Monate, Embryonalentwicklung Tage, durchschnittlich 36 Eier/Oothek; Lebenserwartung: Imago Tage; Verbreitung: Weltweit, die am häufigsten anzutreffende Art, besiedelt fast alle Bereiche im menschlichen Umfeld
27 Verwechslung schädlicher Schabenarten mit einheimischen Schaben?
28 Blattella germanica Ectobius vittiventris Ectobius lapponicus Supella longipalpa Ectobius silvestris
29 Orientalische Schabe - Blatta orientalis Sonst. Bezeichnungen: Küchenschabe; Ursprung: Nordafrika Größe: Männchen ca 25, Weibchen bis 32mm, Männchen haben Flügel sind aber flugunfähig, keine guten Kletterer. Entwicklungsdauer: vom Ei bis zur Imago 2-6 Monate, Embryonalentwicklung 6-8 Wochen, Durchschnittlich 15 Eier/Oothek, Tragzeit der Oothek 1-2 Tage. Lebenserwartung: Imago ca.150 Tage. Verbreitung: weltweit, vorwiegend in warmen Bereichen.
30 Nächtliche Inspektionen Befallsermittlung
31 Kanalsystem Befallskontrolle: In der Dunkelheit die Kanalausgänge inspizieren Ggf Kanaldeckel abnehmen
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34 Amerikanische Schabe - Periplaneta americana Ursprung: Tropisches Afrika? Größe: Imago mm, beide Geschlechter sind flugfähig und gute Kletterer. Entwicklungsdauer: vom Ei bis zur Imago ca. 600 Tage, durchschnittlich Eier / Oothek, Tragzeit der Oothek bis zu 4 Tage. Lebenserwartung: Männchen ca.200, Weibchen ca.400 Tage. Verbreitung: Tropen und Subtropen, häufig in Kanalsystemen, bei uns in Mitteleuropa Kanalsysteme von Großstädten, zoologischen Gärten, Lagerhallen in Hafenstädten Erlebnisbäder.
35 Braunbandschabe - Supella longipalpa Sonst. Bezeichnungen: Computer- oder Möbelschabe; Ursprung: Südafrika Größe: Männchen 13-15, Weibchen 10-12mm, Männchen sind flugfähig. Entwicklungsdauer: vom Ei bis zur Imago 3-9 Monate, Embryonalentwicklung ca.5 Wochen, Durchschnittlich Eier / Oothek, Tragzeit der Oothek: 1-2 Tage. Lebenserwartung: Imago ca. 200 Tage, Verbreitung: über USA, Mittelamerika, Afrika und Mittelmeerraum nach Mitteleuropa.
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