Tropische Regenwälder. Vortragsdossier des WWF Schweiz
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- Theresa Schulze
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4 Tropische Regenwälder Vortragsdossier des WWF Schweiz
5 Steckbrief Tropische Regenwälder sind das ganze Jahr grün. Dort, wo sie wachsen, ist es immer gleich warm und feucht. Dieses feuchte Sommerklima gibt es vor allem nahe am Äquator. Es gibt viele verschiedene Formen von tropischen Regenwäldern je nach Lage, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Das grösste Regenwaldgebiet liegt im Amazonasbecken in Südamerika. Es ist noch zu einem grossen Teil von Menschen unberührt. Der Regenwald im Kongogebiet in Afrika wurde teilweise schon zerstört, genau wie grosse Flächen von Regenwald auf den Inseln von Indonesien und Malaysia in Asien. In den tropischen Regenwäldern leben mehr als die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten unseres Planeten gab es noch 16 Millionen Quadratkilometer tropischen Regenwald, die Schweiz hätte darin 390-mal Platz gehabt. Seither wurde mehr als die Hälfte der Regenwälder zerstört. Alle drei Monate verschwindet ein Stück Tropenwald, das so gross ist wie die Schweiz. Dadurch sterben sehr viele Pflanzen- und Tierarten für immer aus. Wo wachsen Regenwälder? Tropische Regenwälder entstehen in Gebieten, in denen es ausgeglichen warm und feucht ist. Dort gibt es also keine Jahreszeiten wie bei uns. Tagsüber ist es 24 bis 30 Grad Celsius warm, in den Bergen auch etwas kühler. Deshalb blühen im Tropenwald die einen Pflanzen, während daneben andere Pflanzen schon Früchte tragen. Es regnet das ganze Jahr über etwa gleich viel. Deshalb müssen sich Pflanzen, die nahe am Boden wachsen, nicht vor Verdunstung des Wassers schützen, da immer ungefähr die gleiche Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrscht. Regenwälder wachsen wie ein grüner Gürtel rund um den Äquator (der Äquator ist ein Gebiet, das rund um die Erde verläuft und die Nord- von der Südhalbkugel trennt). Boden des Regenwalds Ein ungestörter Regenwaldboden ist über Millionen von Jahren bis in eine Tiefe von 20 Metern verwittert und enthält kaum Nährstoffe. Der Grund dafür sind die hohen Temperaturen, die hohe Feuchtigkeit und starke Regenfälle. Diese beschleunigen die Verwitterung und spülen die Nährstoffe aus dem Boden fort. Obwohl der Boden wenig Nährstoffe enthält, wächst darauf üppiger Regenwald. Das ist möglich, weil sich der Regenwald sozusagen selbst ernährt. Tote Tiere oder Pflanzen werden von Pilzen sofort zersetzt und so wieder zu Dünger für die lebenden Pflanzen. Die Wurzeln der Pflanzen wachsen nicht sehr tief und kommen schon in der obersten Schicht des Bodens an die neue Nahrung heran. Als Stütze bilden die Bäume, die bis zu 70 Meter hoch werden können, sogenannte Stelz- oder Brettwurzeln (Zeichnung auf der Folie). Undurchdringlicher Dschungel? Der tropische Regenwald hat drei Stockwerke: Zuoberst ragen einzelne Baumriesen (zum Beispiel der Paranussbaum) 40 bis 70 Meter in die Höhe. Bei uns in der Schweiz wird der Wald nur 30 bis 35 Meter hoch. Im zweiten Stockwerk, in 15 bis 40 Metern Höhe, bilden die Kronen der Bäume ein fast geschlossenes Dach. Hier wachsen über 700 verschiedene Baumarten. In der Schweiz sind es nur etwa 70 Arten. Das dichte Kronendach sorgt für viel Schatten. Darunter ist es dunkel und feucht, der ideale Lebensraum für viele Moose, Farne und Pilze. Da es vielen Pflanzenarten am Boden zu dunkel ist, nutzen sie Stämme, Äste und Bäume, um in die Höhe zu gelangen. Kletterpflanzen winden sich an anderen Pflanzen hinauf. Die für den Regenwald typischen Aufsitzerpflanzen haben ihre Wurzeln nicht im Boden, sondern sitzen, wie der Name sagt, auf Bäumen. Sie sind keine Schmarotzer, denn sie dringen mit ihren Wurzeln nicht in den Baum ein. Aufsitzerpflanzen versorgen sich selbst mit Feuchtigkeit und Nahrung, und zwar von abgestorbenen Pflanzenteilen, die sich in Astgabeln oder Trichtern ansammeln. Typische Aufsitzerpflanzen sind zum Beispiel die Bromelien (Zeichnung auf der Folie). Ein Regenwald ist meist kein undurchdringlicher Dschungel, auch wenn auf dem Boden umgefallene Stämme und heruntergefallene Äste liegen. Die meisten Tiere leben nicht am Boden, sondern auf den Bäumen. Die Waldränder und Lichtungen sind viel dichter bewachsen, weil hier viel mehr Licht zum Boden gelangt. Grossen Tieren fällt es deshalb schwer, sich auf Lichtungen zu bewegen.
6 O WWF Schweiz, Jugend und Umwelt, 2006 Illustration von Ralph Sonderegger. Kopieren für den Schulgebrauch erlaubt.
7 Unglaubliche Vielfalt der Arten Im tropischen Regenwald leben mehr als die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten unseres Planeten. Das ist erstaunlich, denn Regenwälder wachsen nur auf 7 Prozent der Erdoberfläche. Auf einem fussballfeldgrossen Stück wachsen bis zu 200 verschiedene Baumarten. Das sind 20-mal mehr als bei uns. Auch viele Tiere leben im Tropenwald. Auf einer einzigen Baumart wurden schon 1200 Käferarten gezählt! Allerdings sieht man die Tiere kaum, wenn man durch den Tropenwald wandert. Die meisten sind nämlich sehr gut getarnt, verstecken sich vor uns Menschen oder sind nur nachts aktiv. Es gibt mehr als einen Grund, warum im Tropenwald so viele Tier- und Pflanzenarten leben: Es ist fast immer gleich warm, und die Pflanzen haben durch regelmässige Regengüsse immer genug Wasser. Der Stockwerk-Aufbau des Waldes bietet viele verschiedene Lebensräume mit ganz unterschiedlichen Bedingungen. Im Laufe der Zeit haben sich die Pflanzen und Tiere, jedes auf seine Art, an diese Bedingungen angepasst: Da es an manchen Orten kaum Wind gibt, locken viele Pflanzen Tiere an, damit diese ihre Samen verbreiten. Um sich genügend Licht zu sichern, entwickelte die Bananenstaude riesige Blätter und die Liane ihre eindrückliche Schlangenform. Die Menschen (über)nutzen den Regenwald Die Menschen nutzen den Regenwald schon seit Tausenden von Jahren. Wilde Pflanzen und Tiere dienen ihnen als Nahrung, Heilpflanzen, Baumaterial oder als Schmuck. Manchmal werden Bäume, die essbare Früchte tragen, im Wald gezielt vermehrt. Für den Anbau von Yams und Maniok (das sind Wurzelknollen, ähnlich wie Kartoffeln), Mais und Bergreis holzen Einheimische an sorgsam ausgesuchten Stellen im Wald kleine Flächen ab. Sobald die Pflanzen weniger Früchte tragen, ziehen die Menschen weiter und die Felder werden wieder der Natur überlassen. Sie wachsen bald wieder zu. Seit etwa hundert Jahren werden die Regenwälder aber zu stark genutzt und dadurch auf grossen Flächen zerstört. Grosse Holzfirmen holzen den Regenwald ab, um teures Tropenholz zu gewinnen. Sie bauen Strassen in die unberührten Wälder. Auf diesen Strassen wandern Siedlerfamilien tief in den Wald ein. Sie brennen ein Waldstück nieder, um Reisfelder oder Plantagen für Ölpalmen und Bananen anzulegen. Das geht aber nur ein paar Jahre lang, dann gibt der Boden keine Nahrung mehr für die Pflanzen auf den Feldern ab. Für neue Felder verbrennen die Menschen dann ein weiteres Stück Tropenwald. Grosse Firmen zerstören den Wald, um Aluminium, Erdöl, Edelmetalle und Mineralien aus dem Boden zu holen. Alle drei Monate verschwindet ein Stück Tropenwald, das so gross ist wie die Schweiz. Dadurch sterben viele Pflanzen- und Tierarten für immer aus. Nutzpflanzen aus dem Regenwald Auch wir Schweizer essen viele Nahrungsmittel aus dem Regenwald, wie Bananen, Kakao in der Schokolade oder Vanilleschoten im Vanilleglace. Weitere Früchte sind Mango, Papaya, Avocado und Paranuss. Auch Zimt, Nelken, Ingwer, Kaffee, Cola, Mahagoniholz, Teakholz, Bambus und Kautschuk kommen aus dem Regenwald. Sogar der Kaugummi kam früher aus dem Regenwald! Heute wird er meistens aus künstlichem Gummi hergestellt. Tropenwald und die Schweiz Die Schweiz kauft im Vergleich zu anderen Ländern eher wenig Tropenholz ein, genauer gesagt: ein Tausendstel des auf der ganzen Welt verkauften Tropenholzes. Viel Tropenholz aus Raubbau führt die Schweiz aber über Länder der EU ein. Beliebt sind auch tropische Früchte wie Bananen wurden über 73'500 Tonnen Bananen in die Schweiz gebracht. Für den Anbau der Bananen wird oft Regenwald gerodet. Tropenwald und WWF Der WWF wurde im Jahr 1961 gegründet. Seither setzt er sich auf der ganzen Welt für den Schutz der Tropenwälder ein. Der WWF engagiert sich dafür, dass die Menschen die Natur schonend nutzen, ohne sie zu zerstören. Gleichzeitig muss die einheimische Bevölkerung auch selbst überleben können, denn nur dann kann sie den Regenwald schützen. Zusammen mit der Bevölkerung entwickelt der WWF dafür Lösungen. Der WWF Schweiz macht sich stark für das FSC- Label mit dem Bäumchen. An diesem Zeichen kann man Holz erkennen, das aus einem Wald stammt, der sorgfältig genutzt wird. Das heisst, er bleibt für Tiere, Pflanzen und Menschen erhalten. Die Regeln des FSC (Forest Stewardship Council) hat der WWF mitentwickelt.
8 Auf Madagaskar führte der WWF ein Projekt durch, dass allein von Kindern aus der Schweiz finanziert wurde. Der Betaolana-Regenwald ist 170 Quadratkilometer gross und verbindet zwei Naturschutzgebiete, wie eine grosse, wichtige Brücke. Darum muss er erhalten bleiben. Die Dorfbewohner lernen, was und wie viel sie dem Wald entnehmen dürfen und wie oft. Sie lernen auch, wie sie den Wald gezielt überwachen und schützen können. Der WWF setzt sich dafür ein, dass Plantagen für Ölpalmen auf waldfreien Flächen angelegt werden, anstatt dafür Regenwald zu roden. Weitere Informationen Beim WWF erhältlich WWF (2007): Panda Club 2/07: Lemuren. WWF (2005): Panda Club 5/05: Orang-Utans WWF (1999): Dossier Amazonas. WWF (2005): Einkaufsführer Holz. Bestellen kannst du per Telefon, Post oder . Die Adresse findest du rechts unten. Die Lieferfrist beträgt etwa eine Woche. Wo kein Preis angegeben ist, kannst du pro Broschüre jeweils ein Exemplar gratis bestellen. Internet WWF-Seiten zum Thema Wald und Tropenwald. Hier erfährst du alles über FSC-Holz. Umfangreiche Seite mit vielen Infos über den Regenwald. Teste dein Wissen im Regenwaldquiz. Eine Reise durch den Regenwald mit schönen Bildern. Bücher Der WWF will der weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebieten und eine Zukunft gestalten, in der die Menschen im Einklang mit der Natur leben. Der WWF setzt sich weltweit ein für: die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, die Eindämmung von Umweltverschmutzung und schädlichem Konsumverhalten. Mertiny, A. (2005): Was ist was: Der Regenwald. Nürnberg: Tessloff Verlag. Marent, T. (2006): Regenwald (inkl. CD mit Geräuschen aus dem Regenwald). München: Dorling Kindersley Verlag. Greenaway, T.; Dann, G. (2005): Regenwald: Eine Reise in den artenreichsten Lebensraum der Erde die tropischen Wälder Mittelund Südamerikas, Afrikas, Asiens und Australiens. Hildesheim: Gerstenberg. Dossenbach, H. D. (2003): Faszination Regenwald. Spick-Jugendbuch. Zürich: Werd Verlag Burckhard Mönter, M. (1997): Grüner Reichtum. Die Regenwälder dieser Erde. Luzern: Kinderbuch Verlag. WWF Schweiz Hohlstrasse Zürich Telefon Fax WWF World Wide Fund for Nature/ WWF and living planet are Registered Trademarks/Dezember 2007/Lenza Recy Star, 100% Recyclingpapier/Kom 307/08/Bild: WWF/ Mauri Rautkari
9 WWF Schweiz Hohlstrasse 110 Postfach 8010 Zürich Tel: Fax: Spenden: PC WWF Vortragsdossier Regenwald Linktipps Grosse Amazonas-Kampagne des WWF Schweiz. Schau nach, wie viel Amazonas- Regenwald der WWF bis jetzt schon schützen kann. Viele Kinder helfen mit, dafür Geld zu sammeln. Machst auch du mit? WWF-Seite zum Thema Tropenwald. Hier erfährst du alles über FSC-Holz. Eine Reise durch den Regenwald mit schönen Bildern.
10 Gorilla-Baby Gibbon
11 Schimpanse Orang-Utans
12 Orang-Utan Bonobo
13 Menschenaffen Vortragsdossier des WWF Schweiz
14 Eine kurze Übersicht Die Menschenaffen gehören wie der Mensch auch zu den Primaten. Zur Gruppe der Primaten gehören ausserdem: die Altweltaffen in Afrika und Asien, die Neuweltaffen in Südamerika und die Halbaffen (zum Beispiel Lemuren). Man unterscheidet Kleine Menschenaffen (Gibbons) und Grosse Menschenaffen (Schimpansen, Bonobos, Orang-Utans, Gorillas). Sie alle besitzen keinen Schwanz, und ihre Arme sind länger als die Beine. Der Mensch stammt nicht von heute lebenden Affen ab. Menschenaffen und Menschen haben jedoch gemeinsame Vorfahren. Die verschiedenen Arten Der Gibbon Gibbons können bis zu einem Meter gross werden. Ihre Arme sind zweimal länger als ihr Körper. Deswegen heissen sie auch Langarm-Affen. Ein ausgewachsener Gibbon wiegt rund 7 Kilogramm. Gibbons sind Schwinghangler, so schnell wie sie bewegt sich kein anderes Säugetier durch den Urwald. Manchmal lassen die Gibbons einen Ast los, wenn die andere Hand noch gar keinen neuen Ast zu fassen kriegt. Sie fliegen also richtiggehend durch die Luft. Es wurden schon Flüge von 15 Metern beobachtet. Gibbons leben auf dem asiatischen Festland zwischen Indien und Südchina. Zusätzlich finden wir sie auf den Inseln Sumatra, Java und Borneo. Gibbons leben hauptsächlich auf Bäumen. Sie bewohnen das oberste Blätterdach des Urwalds. Gibbons leben in Familien von vier bis fünf Tieren, die Eltern bleiben ein Leben lang zusammen. Junge Gibbons müssen im Alter von etwa sechs Jahren die Familie verlassen. Gibbon-Familien verteidigen ihr Gebiet. Wie Singvögel singen sie kurz nach Sonnenaufgang im Chor und zeigen so an, welche Region ihnen gehört. Gibbons fressen vor allem Pflanzen, nämlich Urwaldfrüchte, Knospen, zarte Blätter und Blüten. Hin und wieder fressen sie aber auch Insekten oder plündern ein Vogelnest. Nicht einmal zum Trinken verlassen die Gibbons die Bäume. Sie lecken regennasse Blätter ab. Oder sie stecken einen Arm in ein nasses Baumloch, bis sich das Fell vollgesogen hat, und saugen dann an ihrem Fell. Nach etwa sieben Monaten bringt das Gibbon-Weibchen meist ein Junges zur Welt. Nachwuchs gibt es nur alle zwei bis drei Jahre. Gibbons können etwa 25 Jahre alt werden. Gibbon und Mensch Der Gibbon hat sich ganz an das Leben im Wald angepasst. Er kann nur im Blätterdach des Regenwalds leben. Im Heimatgebiet der Gibbons roden die Menschen aber immer mehr Urwald und wo es keinen Urwald gibt, kann ein Gibbon nicht überleben! Von allen Affen sind die Gibbons am stärksten vom Aussterben bedroht. Der Orang-Utan Orang-Utan-Männchen können bis zu 150 Zentimeter gross und 90 Kilogramm schwer werden. Die Weibchen sind rund 20 Zentimeter kleiner und nur etwa halb so schwer. Orang-Utans leben in den Regenwäldern der Inseln Sumatra und Borneo in Asien. Orang-Utans sind Einzelgänger. Sie treffen sich nur während der Paarungszeit. Orang-Utans sind Waldtiere und verbringen fast ihr ganzes Leben auf den Bäumen, wo sie sich auch Nester für den Tag und für die Nacht bauen. Obwohl sie sehr schwer sind, können sie sich im Blätterdach gut fortbewegen. Sie ziehen Zweige zu sich heran oder schwingen sich an Lianen von Baum zu Baum. Die Männchen sind berühmt für ihren «Long Call». Das ist ein weit hörbares, tiefes Gebrüll, das andere Männchen beeindrucken und paarungswillige Weibchen anlocken soll. Orang-Utans fressen vor allem Früchte. Sie kennen die Bäume ihres Reviers genau und schauen auf Kontrollrunden immer wieder nach, ob die Früchte schon reif sind. Die Tragzeit der Orang-Utans beträgt neun Monate. Die Weibchen bringen in der Regel alle fünf bis zehn Jahre nur ein Junges zur Welt. Orang-Utans werden in freier Wildbahn selten älter als 40 Jahre.
15 Folienvorlage Menschenaffen Mimik Ausdrucksformen des Schimpansengesichts Neugier oder Abscheu Freude ängstlich, nachdenklich Ärger, starker Unwille Körperproportionen Arme zu Beine von Schimpanse und Mensch Knochenbau von Schimpanse und Mensch WWF Schweiz, Abteilung Jugend und Umwelt, Illustrationen von Sämi Frei Kopieren für den Schulgebrauch erlaubt.
16 Orang-Utan und Mensch Orang-Utans sind Waldtiere, ihr Name bedeutet auf Malaiisch «Waldmensch». Auf Sumatra und Borneo wird immer mehr Regenwald gefällt, der Lebensraum der Orang-Utans wird so immer kleiner. Wenn ihr Lebensraum zerstört wird, verlassen die Orang-Utans das sichere Geäst und suchen ihr Futter in den Feldern und Gärten der Menschen. Dabei werden sie oft erschlagen. Wenn sie kleine Babys mitführen, werden diese als «Kuscheltiere» verkauft. Der Gorilla Gorillas werden bis zu 170 Zentimeter gross. Die Männchen wiegen bis 200 Kilogramm, die Weibchen etwa die Hälfte. Gorillas leben im Dschungel von Zentral- und Westafrika. Berggorillas gibt es sogar nur in zwei Gebieten mit Berg-Regenwald in Ostafrika. Fast ihr gesamtes Leben spielt sich am Boden des Urwalds ab. Nur die Nacht verbringen Gorillas auf Bäumen, in selbst gebauten Nestern. Gorillas sind sehr friedliche Tiere. Sie leben in grossen Familien von bis zu 50 Tieren. Am häufigsten sind Gruppen mit fünf bis zehn Mitgliedern. Das Oberhaupt ist ein «Silberrücken»: ein erwachsener männlicher Gorilla, der für die Sicherheit der Familie verantwortlich ist. Er ist der Chef, weil er erfahren, umsichtig und schlau ist, nicht nur wegen seiner Stärke. Wenn es einzelnen Mitgliedern in der Familie nicht mehr passt, können sie sich einer anderen Gruppe anschliessen. Gorillas sind reine Vegetarier. Sie ernähren sich von Kräutern, Blättern, Stängeln und Früchten. Die Tragzeit beträgt bei den Gorillas etwa neun Monate. Alle vier bis sechs Jahre bringt das Weibchen ein Junges zur Welt, nur sehr selten Zwillinge. Gorillas werden in freier Wildbahn bis 40 Jahre alt. Gorilla und Mensch Vor allem die Berggorillas sind stark bedroht es gibt nach Schätzung der Forscher nur noch 700 Tiere. Gorillas werden gejagt, um ihr Fleisch zu verkaufen. Gleichzeitig wird ihr Lebensraum zerstört. Der Schimpanse Schimpansen haben eine Grösse von bis zu 170 Zentimetern. Männchen wiegen bis 70 Kilogramm, Weibchen bis 50 Kilogramm. Schimpansen leben in West-, Ost- und Zentralafrika. Einige leben in der Savanne, andere im Dschungel. Sie halten sich viel am Boden auf, zur Futtersuche und zum Schlafen klettern sie aber auch auf Bäume. Schimpansen bauen sich Nester für den Tag und Nester für die Nacht. Sie benutzen geschickt Werkzeuge: Mit Zweigen angeln sie Termiten aus dem Bau oder öffnen Nüsse mit Steinen. Schimpansen leben in wechselnden Gruppen von 15 bis 80 Tieren. Innerhalb der grossen Gruppe gibt es Untergruppen von drei bis zehn Tieren. Die Rangordnung hängt stark davon ab, wie die Tiere untereinander verwandt sind. Schimpansen verteidigen ihr Revier mit Gewalt und führen gegen fremde Gruppen regelrecht Krieg. Schimpansen sind Allesfresser. Sie ernähren sich von Früchten und Blättern, jagen aber auch Kleintiere wie junge Antilopen. Alle fünf bis sechs Jahre bringt das Schimpansen-Weibchen meist ein Junges zur Welt, nach sechs bis acht Monaten Tragzeit. Schimpansen können in freier Wildbahn 50 Jahre alt werden. Schimpanse und Mensch Die Erbanlage, das heisst die Gene, die von den Eltern an die Nachkommen weitervererbt werden, sind beim Schimpansen beinahe gleich wie beim Menschen (zu 98% identisch). Schimpansen sind hauptsächlich bedroht, weil die Menschen ihren Lebensraum zerstören. In einigen Gebieten werden sie wegen ihres Fleisches gejagt. Der Bonobo Die Bonobos wurden erst 1929 entdeckt und sind noch wenig erforscht. Sie sind enge Verwandte der Schimpansen. Sie sehen jedoch feingliedriger aus, und ihr Kopf ist runder. Sie sind 33 bis 45 Kilo schwer und unsere allernächsten Verwandten. Bonobos leben ausschliesslich im Kongobecken mitten in Afrika. Sie wandern in grossen Gruppen von bis zu 120 Tieren durch den Tropenwald. Sie fressen hauptsächlich Früchte, aber auch andere Pflanzen und selten kleinere Säugetiere. Bonobos verbringen die meiste Zeit auf Bäumen, wo sie Nester für den Tag und Schlafnester für die Nacht bauen.
17 1986 WWF World-Wide Fund for Nature/ WWF and living planet are Registered Trademarks/Februar 2009/Lenza Recy Star, 100% Recyclingpapier/Kom 305/08/Bild: WWF Schweiz Bonobos sind wahre Meister im Gestikulieren: Sie reden regelrecht mit Gesichtsausdrücken und Bewegungen. Streit wird geschlichtet, indem Bonobos minutenlang gestikulieren. Ausserdem entschärfen sie viele Spannungen über körperliche Nähe. Der Kern einer Bonobo-Familie ist immer ein Weibchen mit seinen Söhnen, die das ganze Leben bei ihrer Mutter bleiben. Die Töchter verlassen die Gruppe mit etwa 12 Jahren. In diesem Alter können sie selber Kinder bekommen und schliessen sich einer neuen Gruppe an. Bonobo und Mensch Man weiss nicht genau, wie viele Bonobos es heute noch gibt. Die Schätzungen reichen von 5000 bis 60'000 Tieren. Sie werden von den Menschen im Kongobecken gejagt einerseits wegen ihres Fleisches, andererseits weil ihnen magische oder heilende Kräfte zugeschrieben werden. Die grösste Gefahr ist aber die Zerstörung des Tropenwalds. Menschenaffen und WWF Damit die Menschenaffen überleben können, setzt sich der WWF seit fast 50 Jahren auf der ganzen Welt für ihren Schutz ein. Der WWF stellt Regenwaldgebiete unter Schutz und schafft «grüne Korridore». Das sind Waldstreifen, die erhalten oder neu angepflanzt werden. Sie führen von einem Schutzgebiet ins andere und vergrössern den Lebensraum der Tiere. Der WWF arbeitet mit den Menschen zusammen, welche um die Schutzgebiete leben. Er zeigt ihnen, wie sie den Regenwald nutzen können, ohne den Lebensraum der Menschenaffen zu zerstören. Der WWF kämpft gegen die Wilderei. Durch Kontrollen versucht er den verbotenen Handel mit lebenden Menschenaffen oder ihrem Fleisch zu stoppen. Weitere Informationen Beim WWF erhältlich WWF (2009): Panda Club 2/09: Menschenaffen. WWF (2005): Panda Club 5/05: Orang-Utans. Bestellen kannst du per Telefon, Post oder . Die Adresse findest du rechts unten. Die Lieferfrist beträgt etwa eine Woche. Wo kein Preis angegeben ist, kannst du pro Broschüre jeweils ein Exemplar gratis bestellen. Internet Informationen des WWF Schweiz über Orang- Utans und Berggorillas. berggorilla.html Hier steht alles über die Berggorillas in Uganda, Afrika. flevoland.to Hier triffst du junge und alte Orang-Utans und lernst viel Spannendes über ihre Lebensweise. Bücher Taylor, B. (2004): Affen. Stuttgart: Kosmos Verlag. Dröscher, Vitus B. (2004): Was ist Was: Menschenaffen. Nürnberg: Tessloff Verlag. Redmond, Ian (1996): Sehen, Staunen, Wissen: Affen. Die faszinierende Welt unserer nächsten Verwandten. Hildesheim: Gerstenberg Verlag. Der WWF will der weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebieten und eine Zukunft gestalten, in der die Menschen im Einklang mit der Natur leben. Der WWF setzt sich weltweit ein für: die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, die Eindämmung von Umweltverschmutzung und schädlichem Konsumverhalten. WWF Schweiz Hohlstrasse Zürich Telefon Fax
18 WWF Schweiz Hohlstrasse 110 Postfach 8010 Zürich Tel: Fax: Spenden: PC WWF Vortragsdossier Menschenaffen Linktipps Informationen des WWF Schweiz über Orang- Utans und Berggorillas. Hier steht alles über die Berggorillas in Uganda, Afrika. orangutan.flevoland.to Hier triffst du junge und alte Orang-Utans und lernst viel Spannendes über ihre Lebensweise.
19 Tipps für deinen Vortrag active
20 Den Vortrag vorbereiten: Material sammeln Wenn du einen Vortrag halten willst, musst du zuerst Material sammeln. Gute Quellen sind: WWF-Vortragsdossiers Bibliotheken Lehrerinnen und Lehrer Bekannte und Verwandte Zeitungsredaktionen Internet Material sammeln braucht Zeit meistens mehr als du denkst! Starte deine Suche nach Unterlagen deshalb früh genug. test nicht mehr als fünf oder sechs Wissensgebiete herauspicken, sonst überforderst du deine Zuhörerinnen und Zuhörer. Jedes Wissensgebiet, das du behandelst, hat wieder eine kleine Einführung, einen Hauptteil und einen Schluss. Der Schluss: Dem Vortrag ein Dach geben Der Schluss soll den Vortrag abrunden. Und er soll die Hauptaussage aus der Einleitung wieder aufgreifen und dem Publikum etwas auf den Weg geben. Ganz am Schluss kannst du nachhaken, ob jemand noch Fragen hat. Dies führt meistens zu einer kleinen Diskussion, die den Vortrag abschliesst. Beispiel: Wissensgebiet «Steck brief des Elefanten» Einleitung: «Dass Elefanten bis zu vier Tonnen schwer werden, habt ihr soeben gehört. Aber auch sonst sind Elefanten kolossal.» Hauptteil: «Ihre Backenzähne wiegen zusammen 16 kg. Der grösste Stosszahn, den man je gewogen hat, war 105 kg schwer...» Schluss: «Ihr seht, der Elefant ist ein beeindruckendes Tier.» Beispiel: «Ihr habt gesehen: Der Elefant ist ein faszinierendes Tier. Nicht nur wegen seiner Grösse, sondern auch wegen seines Verhaltens. Wir sollten deshalb alles daran setzen, dass der Elefant auch weiterhin auf unserem Planeten leben kann.» Den Vortrag schreiben: Die Gliederung Beispiel: «Der Elefant ist das grösste Landlebewesen auf der Erde. Er wiegt fast 4 Tonnen. Das ist gleich viel wie vier ganze Schulklassen. Diese Grösse hat mich fasziniert. Deshalb möchte ich euch etwas über Elefanten erzählen: Über den Dickhäuter mit einem Sinn für Gemeinschaft und Familie, über den Dickhäuter, der von uns Menschen ausgerottet wird.» Beispiel: Dein Vortragsthema heisst «Der Elefant». Mögliche Wissensgebiete sind: «Steckbrief des Elefanten», «Der Lebensraum des Elefanten», «So verhält sich der Elefant». Gute Vorträge haben eine klare Linie, denn nur mit einem guten Ablauf kannst du die Zuhörer fesseln. Jeder Vortrag besteht aus einer Einleitung, einem Hauptteil und einem Schluss. Die Einleitung: In der Kürze liegt die Würze Ein bis zwei Minuten genügen für die Einleitung. Hier musst du das Thema dem Publikum schmackhaft machen und die Hauptaussage deines Vortrags auf den Punkt bringen. Der Hauptteil: Wissensvermittlung Für den Hauptteil kannst du etwa 10 Minuten einplanen. Teile den Hauptteil in kleinere Wissensgebiete auf. Du kannst deinen Zuhörerinnen und Zuhörern nicht alles erzählen, was du weisst. Das würde zu lange dauern, und sie würden sich zu langweilen beginnen. Schnapp dir die spannendsten Wissensgebiete und begeistere damit dein Publikum. Du soll- Den Vortrag halten: Gut vortragen Geschichten erzählen Im Orient gibt es den Beruf des Geschichtenerzählers. Der Erzähler trägt in Kaffeehäusern seine Geschichten vor und verdient sich damit sein Geld. Doch Geld bekommt er nur, wenn er seine Geschichten gut erzählt. Auch Vorträge sind Geschichten. Sie müssen spannend und unterhaltsam sein, damit sie die Zuhörerinnen und Zuhörer mitreissen. Dazu haben wir einige Tipps für dich: Lies den Vortrag nicht einfach ab, denn das wirkt künstlich und langweilig. Sehr gute Geschichtenerzähler kennen den ganzen Text auswendig. Wir Ungeübteren notieren uns einige Stichworte, die unser Gedächtnis stützen.
21 Wenn du einen Vortrag hältst, solltest du stehen. So tönt deine Stimme besser, und das Publikum kann dich besser sehen. Du kannst für Abwechslung sorgen, indem du hin und wieder den Standort wechselst. Arbeite mit Beispielen. Wenn ein Tier pro Nacht 70 Kilometer weit marschiert, mach einen Vergleich: Das ist gleich weit wie die Strecke von Basel nach Zürich. Vermeide Fremdwörter. Erzähle mit deinen eigenen Worten, was du zu sagen hast. Wenn du Fremdwörter verwendest, erkläre sie! Du solltest den Zuschauerinnen und Zuschauern möglichst oft in die Augen schauen. Das wirkt überzeugend, und dein Publikum bleibt bei der Sache. Poster, Dias, Fotos, Zeichnungen, Landkarten, Comics, Cartoons zum Herumreichen, Hellraumprojektorfolien, Stichwortlisten oder Cartoons und Zeichnungen. Achtung: Wenn du Dias zeigst, musst du den Raum abdunkeln. Das geht nicht bei allen Räumen. Teste es, bevor du den Vortrag halten musst. Lasse dir auch die Geräte zeigen. Es ist unangenehm, wenn du den Dia- Aapparat oder den Hellraumprojektor während deines Vortrags nicht einschalten kannst. Dunkle den Vortragsraum nicht länger als fünf Minuten ab, sonst schlafen deine Zuhörerinnen und Zuhörer ein. Illustrationen und Bilder Wir Menschen sind Augentiere. Wir nehmen unsere Umgebung vor allem durch unsere Augen wahr. Wenn du einen Vortrag planst, solltest du darauf Rücksicht nehmen. Zeige Bilder und Grafiken und benütze:
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