Lizenzierung von System Center 2012
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- Sebastian Oldwig Baumgartner
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Transkript
1 Lizenzierung von System Center 2012
2 Mit den Microsoft System Center-Produkten lassen sich Endgeräte wie Server, Clients und mobile Geräte mit unterschiedlichen Betriebssystemen verwalten. Verwalten im lizenzrechtlichen Sinn bedeutet Daten über die Hardware und Software, die direkt oder indirekt mit der Betriebssystemumgebung im Zusammenhang steht, anzufordern und zu erhalten, sie zu konfigurieren oder Anweisungen zu geben. Für die Lizenzierung von System Center 2012 sind ausschließlich Managementlizenzen für die verwalteten Endgeräte erforderlich. Die Management-Serversoftware muss nicht separat lizenziert werden, sondern wird ebenso wie SQL Server-Technologie als Bestandteil der entsprechenden Managementlizenz mitgeliefert. Bei einer Managementlizenzen wird unterschieden, welches Betriebssystem auf einem Gerät verwaltet wird. Für Betriebssystemumgebungen mit einem Server-Betriebssystem sind Server- Managementlizenzen erforderlich. Für alle anderen Betriebssystemumgebungen sind Client-Managementlizenzen erforderlich. Damit lässt sich ein breites Spektrum von Endgeräten wie Desktops, Laptops, Smartphones und Tablets verwalten.
3 Welche Lizenzen stehen für die Verwaltung von Clients und Servern zur Verfügung? Die System Center 2012 Client Management-Lösung besteht aus drei Angeboten: System Center 2012 Configuration Manager, System Center 2012 Endpoint Protection und System Center 2012 Client Management Suite. Alle Angebote können separat oder als Bestandteil der Core CAL Suite beziehungsweise Enterprise CAL Suite erworben werden. Für die Verwaltung von Betriebssystemumgebungen mit einem Server-Betriebssystem gibt es zwei Editionen: System Center 2012 Datacenter und System Center 2012 Standard, die sich nur in den Virtualisierungsrechten unterscheiden.
4 Betrachten wir zunächst die Server-Managementlizenzen. Damit dem Kunden alle benötigten Ressourcen für die Verwaltung seiner Server zur Verfügung stehen, beinhalten sowohl System Center 2012 Datacenter als auch Standard sämtliche für die Serververwaltung relevanten Systemkomponenten: Configuration Manager, Operations Manager, Data Protection Manager, Virtual Machine Manager, Service Manager, Orchestrator, App Controller und Endpoint Protection. Es ist nicht möglich, diese Komponenten für die Serververwaltung einzeln zu erwerben. Auch das Lizenzmodell der beiden Editionen ist identisch: Jeder physische Prozessor im verwalteten Server muss lizenziert werden, wobei eine Prozessorlizenz bis zu zwei physische Prozessoren abdeckt. Dabei spielt es keine Rolle, welche Art von Workload verwaltet wird. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Editionen liegt darin, wie viele Betriebssystemumgebungen pro Lizenz verwaltet werden können.
5 Hier ein paar Szenarien, wie die korrekte Lizenzierung mit Server-Managementlizenzen vor sich geht: Bei System Center 2012 Datacenter gibt es nur ein Kriterium zur Bestimmung der Anzahl der erforderlichen Server-Managementlizenzen, und das ist die Anzahl der physischen Prozessoren im verwalteten Server. Ist dem Server die korrekte Anzahl von Prozessorlizenzen zugewiesen, darf eine beliebige Anzahl von Betriebssystemumgebungen auf diesem Server verwaltet werden. OSE ist die Abkürzung der englischen Bezeichnung Operating System Environment für Betriebssystemumgebung. Der Server im oberen Bild auf der Folie hat zwei physische Prozessoren. Durch die Zuweisung einer Prozessorlizenz von System Center 2012 Datacenter darf sowohl die physische OSE als auch eine beliebige Anzahl virtueller OSEs mit allen System Center-Komponenten verwaltet werden. Der Server im unteren Bild hat vier physische Prozessoren, so dass zwei Prozessorlizenzen zugewiesen werden müssen. Auch auf diesem Server darf System Center nun zur Verwaltung der physischen und beliebig vieler virtueller OSEs verwendet werden.
6 Bei System Center 2012 Standard gibt es zwei Kriterien bei der Bestimmung der Anzahl der erforderlichen Prozessorlizenzen: die Anzahl der physischen Prozessoren im Server und die Anzahl verwalteter Betriebssystemumgebungen. Jede Lizenz deckt bis zu zwei physische Prozessoren ab, und für jede Lizenz dürfen bis zu zwei OSEs verwaltet werden. Eine Ausnahme ist es, wenn die physische OSE im Server nur zum Hosten und Verwalten der virtuellen OSEs verwendet wird. In diesem Fall dürfen sowohl die physische als auch zwei virtuelle OSEs verwaltet werden. Der Server im oberen Bild auf der Folie hat zwei physische Prozessoren. Durch Zuweisen einer Prozessorlizenz von System Center 2012 Standard dürfen bis zu zwei OSEs durch alle System Center- Komponenten verwaltet werden. Der Server im unteren Bild hat ebenfalls zwei physische Prozessoren, allerdings sollen auf diesem Server nicht nur zwei, sondern vier OSEs verwaltet werden. Daher sind zwei Prozessorlizenzen von System Center 2012 Standard erforderlich. Für den Fall, dass sechs oder mehr OSEs mit System Center verwaltet werden sollen, ist es vom kaufmännischen Standpunkt betrachtet in der Regel sinnvoller, anstelle von System Center 2012 Standard für diesen Server System Center 2012 Datacenter zu erwerben. Bitte beachten Sie, dass es nicht erlaubt ist, demselben physischen Server Prozessorlizenzen von sowohl System Center 2012 Datacenter als auch System Center 2012 Standard zuzuweisen. Die Lizenzen, die dem verwalteten Server zugewiesen sind, müssen dieselbe Edition aufweisen.
7 Vielleicht ist es Ihnen schon aufgefallen: In der Lizenzierung von System Center 2012 und Windows Server 2012 gibt es viele Gemeinsamkeiten. Dazu gehören das Lizenzmodell mit Prozessorlizenzen, die jeweils zwei physische Prozessoren abdecken, sowie die unterschiedlichen Virtualisierungsrechte der Editionen Standard und Datacenter. Da sich System Center 2012 und Windows Server 2012 in ihren Funktionalitäten ideal ergänzen, gibt es sie auch zusammengefasst in einer Suite, der sogenannten Core Infrastructure Server Suite (CIS Suite). Auch bei der CIS Suite deckt eine Prozessorlizenz bis zu zwei physische Prozessoren ab. Die CIS Suite Datacenter erlaubt das Ausführen und Verwalten einer beliebigen Anzahl von OSEs auf dem lizenzierten Server, während die CIS Suite Standard zum Ausführen und Verwalten von bis zu zwei OSEs pro Lizenz berechtigt. Die CIS Suiten sind in allen Volumenlizenzprogrammen verfügbar, und zwar mit einem Nachlass im Vergleich zum Einzelpreis von Windows Server und System Center. Hat der Kunde bereits Lizenzen von Windows Server und/oder System Center mit aktiver Software Assurance, wird diese Investition beim Erwerb einer CIS Suite angerechnet, so dass der Preis noch einmal günstiger wird. Bitte beachten Sie, dass auch beim Einsatz von CIS Suiten zusätzlich Windows Server CALs erforderlich sind.
8 Kommen wir nun zu den Client-Managementlizenzen. System Center Endpoint Protection, System Center Configuration Manager Client-Managementlizenz und System Center Client Management Suite sind als separate Lizenz oder als Bestandteil einer der CAL Suiten beziehungsweise von Windows Intune erhältlich. Dabei ergeben sich folgende Unterschiede in der Lizenzierung: Wird System Center Endpoint Protection als separate Lizenz oder als Bestandteil einer Core CAL oder Enterprise CAL Suite erworben, stehen die Optionen pro Nutzer und pro Gerät zur Verfügung. Die nutzerbasierte Lizenzierung bedeutet, dass beliebig viele Geräte des lizenzierten Nutzers geschützt werden können. Jeder über Windows Intune lizenzierte Nutzer hat das Recht, bis zu fünf Geräte mit Endpoint Protection zu schützen. In jedem dieser Fälle gewährt Endpoint Protection nur Rechte zum Schutz von Clientgeräten. Endpoint Protection für Server kann ausschließlich als Bestandteil von System Center 2012 Standard oder Datacenter erworben werden. Die Configuration Manager Client-Managementlizenz beinhaltet auch Virtual Machine Manager. Als separate Lizenz kann sie pro Nutzer oder pro verwalteter OSE lizenziert werden, als Bestandteil der Core CAL beziehungsweise Enterprise CAL Suite pro Nutzer oder pro Gerät. Jeder über Windows Intune lizenzierte Nutzer kann bis zu fünf Geräte mit System Center Configuration Manager verwalten. Die System Center Client Management Suite besteht aus Data Protection Manager, Operations Manager, Service Manager und Orchestrator. Als separate Lizenz kann die Suite pro Nutzer oder pro verwalteter OSE lizenziert werden. Die System Center Client Management Suite ist weder in der Core CAL Suite noch in Windows Intune enthalten. Nur die Enterprise CAL Suite enthält auch die Client Management Suite, und in diesem Fall steht wie üblich die Lizenzierung pro Nutzer beziehungsweise pro Gerät zur Auswahl.
9 Hier ein Szenario zur Client-Verwaltung mit Windows Intune. Windows Intune wird pro Nutzer lizenziert und berechtigt dazu, bis zu fünf Geräte des lizenzierten Nutzers mit Endpoint Protection zu schützen und mit Configuration Manager zu verwalten. Das können Notebooks, Desktops und mobile Geräte mit unterschiedlichen Betriebssystemen sein. Jeder Nutzer, dem eine Nutzer-Abonnementlizenz zugewiesen wurde, darf zur Verwaltung gleichzeitig auf den Onlinedienst und zugehörige Software einschließlich System Center-Serversoftware zugreifen und sie verwenden. Die Verwaltung von Geräten, die über Windows Intune lizenziert sind, kann also sowohl im Microsoft- Rechenzentrum (online) als auch im Rechenzentrum des Unternehmens (on premise) erfolgen.
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