Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Der Konflikt zwischen Alt und Jung - was heißt Generationengerechtigkeit?
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- Innozenz Lang
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1 Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Der Konflikt zwischen Alt und Jung - was heißt Generationengerechtigkeit? Das komplette Material finden Sie hier: Download bei School-Scout.de
2 2 von 28 Generationengerechtigkeit Gesellschaft und sozialer Wandel Beitrag 17 II Fachliche Hinweise Was bedeutet der Begriff Generationengerechtigkeit? Gerechtigkeit zwischen den Generationen wie kann das aussehen? In der Regel zielt der Begriff auf eine gerechte Verteilung der Ressourcen, die von der aktiven Bevölkerung geschaffen werden. Das Ziel einer generationengerechten Politik muss es sein, jede Generation in die Lage zu versetzen, ihre Möglichkeiten ausschöpfen zu können. Sie darf also nicht von den hinterlassenen Lasten vorangegangener Generationen überfordert werden. Viele Ältere, wenige Junge das Problem des demografischen Wandels Die Deutschen werden immer älter. Bei Frauen liegt die Lebenserwartung laut Statistischem Bundesamt heute bei 82,3 Jahren, Männer werden im Durchschnitt 76,9 Jahre alt. Vor 100 Jahren lag die Lebenserwartung in Deutschland noch bei 44,8 (Männer) und 48,3 Jahren (Frauen). Diese Entwicklung ist natürlich erstmal positiv. Gleichzeitig werden heute immer weniger Kinder geboren. Infolgedessen beziehen die Deutschen sehr viel länger eine Rente als früher, und dieses Geld muss von deutlich weniger jungen Leuten aufgebracht werden. Dadurch gerät der Generationenvertrag in Gefahr, der darauf basiert, dass die jüngeren Generationen durch Beitragszahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung für die älteren Generationen aufkommen und so deren Rente sichern. Die Bundesregierung hat auf diese Entwicklung reagiert und 2006 unter anderem beschlossen, das Renteneintrittsalter von 2012 an bis zum Jahr 2029 auf 67 Jahre zu erhöhen. Rente mit 67 eine Lösung des Problems? Die Bundesregierung hat längst erkannt, dass die demografische Entwicklung in Deutschland Reformen der Altersversorgung dringend nötig macht. Zum einen wurde deshalb einerseits der Rentenbeitrag erhöht und andererseits das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre angehoben. Die Deutschen arbeiten dann länger, zahlen somit auch länger Rentenbeiträge und erhalten die Rente erst zu einem späteren Zeitpunkt. Wer vor dem 67. Lebensjahr in Rente gehen will, muss mit finanziellen Einbußen rechnen. Ausgenommen davon sind diejenigen, die 45 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt haben. Sie können auch weiterhin mit 65 Jahren in Rente gehen. Auch die Erziehungszeit der eigenen Kinder wird bis zum Alter von zehn Jahren angerechnet. Generationenübergreifender Dialog ein Beitrag zur Generationengerechtigkeit? Solidarität zwischen den Generationen ist für die gesamte Gesellschaft wichtig. Verschiedene Formen des generationenübergreifenden Dialogs und der Begegnung fördern dies und damit die Bindung zwischen Jung und Alt. Dieser Dialog kann sowohl inner- als auch außerfamiliär stattfinden. Die Jungen unterstützen die Alten zum Beispiel bei der Betreuung und Pflege, die Alten die Jungen bei der Kinderbetreuung oder durch die Übernahme von Lehrlingspatenschaften. Auch gemeinsame Projekte von Jung und Alt im Bereich Umweltschutz oder bei kulturellen Veranstaltungen fördern den gegenseitigen Austausch von Erfahrung und Wissen und schließlich auch Verständnis und Toleranz füreinander. Wie wird es mit der Generationengerechtigkeit in Zukunft aussehen? Es besteht kein Zweifel, in vielen Bereichen wird auf Kosten nachrückender Generationen gelebt, so zum Beispiel im ökologischen Bereich durch die Produktion von Atommüll, die Verschmutzung der Meere oder auch das Abholzen der Wälder, außerdem durch die ausufernde Staatsverschuldung oder fehlende Ausbildungsplätze. Hinzu kommt eine demografische Entwicklung, die den Generationenvertrag stark gefährdet. Ob politische Maßnahmen wie die Schuldenbremse, die Rente mit 67, der Wegfall des Sterbegeldes oder auch der Vorschlag einer Verankerung der Generationengerechtigkeit im Grundgesetz zur Lösung des Problems beitragen können, wird sich wohl erst in Zukunft erweisen.
3 II Gesellschaft und sozialer Wandel Beitrag 17 Generationengerechtigkeit 3 von 28 Didaktisch-methodische Hinweise Stundenverlauf Stunde 1 M 1 M 2 Was versteht man unter Generationengerechtigkeit? Wie Generationengerechtigkeit definiert wird und inwieweit die Verwendung des Begriffs problematisch ist, darum geht es in der ersten Stunde. In M 1 nähern sich die Lernenden anhand einer Bildcollage dem Thema, bevor sie sich in M 2 mit der Definition und der Frage nach generationengerechtem Handeln beschäftigen. In der Zusatzaufgabe setzen sie sich mit einer anspruchsvollen Definition des Begriffs Generationengerechtigkeit auseinander. Stunde 2 M 3 M 6 Hat der Generationenvertrag eine Zukunft? Was verbirgt sich hinter dem Generationenvertrag und in welchem Kontext stehen der demografische Wandel und die Generationengerechtigkeit? Die Beantwortung dieser Fragen steht im Fokus der zweiten Stunde. In M 3 lernen die Schülerinnen und Schüler zunächst, was der Generationenvertrag ist und wodurch er gefährdet wird. Die Lernenden interpretieren dann mithilfe von M 4 ein Schaubild zum Zusammenhang zwischen demografischem Wandel und Generationenvertrag. Sie diskutieren anschließend, wer die Belastungen der Alterssicherung tragen soll. Anhand von M 5 befassen sich die Jugendlichen mit der hohen Staatsverschuldung und stellen einen Zusammenhang zur Generationengerechtigkeit her. In M 6 erarbeiten sie sich dann abschließend zu Stunde 2 die Vor- und Nachteile der Rente mit 67. Stunden 3/4 M 7 M 10 Mehr Solidarität zwischen den Generationen? Was bringt die Zukunft? In der dritten und vierten Stunde erfahren die Lernenden etwas zum Thema ökologische Generationengerechtigkeit und wie sich Alt und Jung im Alltag gegenseitig unterstützen und bereichern können und welchem Zweck die Verankerung der Generationengerechtigkeit im Grundgesetz dient. Welche Auswirkungen die Umweltzerstörungen auf nachfolgende Generationen haben, lernen die Schülerinnen und Schüler aus dem Schaubild in M 7. Die Geschichte einer Rentnerin in M 8 macht deutlich, wie Seniorinnen und Senioren in die Armutsfalle geraten können und weshalb vor allem Frauen von Altersarmut betroffen sind. Weshalb ist Solidarität zwischen den Generationen so wichtig? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Lernenden im Arbeitsblatt in M 9. M 10 geht schließlich der Frage nach, ob die Generationengerechtigkeit im Grundgesetz verankert werden sollte. Lernkontrolle In der Klausur M 11 werden die zentralen Begriffe erfragt. Zudem analysieren die Lernenden ein Schaubild zum Thema Arbeiten im Alter. Das Glossar in M 12 kann entweder zur eigenen Vorbereitung verwendet oder auch der Klasse als Hilfsmittel zur Verfügung gestellt werden. Ergänzendes Material Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (Hg.): Handbuch Generationengerechtigkeit. oekom Verlag Seiten. ISBN-13: Soziologen, Juristen und Ökonomen stellen in diesem Handbuch konkrete Konzepte für unterschiedliche Bereiche vor. So entsteht ein politisches Programm für eine generationengerechte Welt. Schließlich machen strahlender Atommüll, steigende Meeresspiegel und die ausufernde Staatsverschuldung ein Umdenken nötig, wie die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen konstatiert.
4 4 von 28 Generationengerechtigkeit Gesellschaft und sozialer Wandel Beitrag 17 II Internetadressen Die Webseite der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG), ein gemeinnütziger Think- Tank für Generationengerechtigkeit, bietet umfassende Informationen zum Thema Generationengerechtigkeit. Unter dem Link Themen werden wichtige Themenfelder und einzelne Aspekte anschaulich dargestellt. Welche Auswirkungen hat der demografische Wandel? Wie werden Alt und Jung zukünftig zusammenleben und wie werden die ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Herausforderungen gemeistert, die sich daraus ergeben? Mit diesen und anderen Fragen zum Thema Gerechtigkeit zwischen den Generationen befasst sich die Webseite der Online-Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Darüber hinaus verbergen sich hinter dem Link Infomaterial zum Thema weitere interessante Texte und Dokumente. Materialübersicht Stunde 1 Generationengerechtigkeit was bedeutet das? M 1 (Bd) Eine Gesellschaft, mehrere Generationen eine Annäherung M 2 (Ab) Generationengerechtigkeit was heißt das? Stunde 2 Hat der Generationenvertrag eine Zukunft? M 3 (Tx) Der Generationenvertrag Grundlage für das Sozialversicherungssystem M 4 (Fo) Der Generationenvertrag ein Auslaufmodell? M 5 (Ab) Staatsverschuldung eine Herausforderung für nachfolgende Generationen M 6 (Tx) Rente mit 67 geht es dadurch gerechter zu? Stunden 3/4 Mehr Solidarität zwischen den Generationen? Was bringt die Zukunft? M 7 (Sb) Ist die Erde noch zu retten? Ökologische Generationengerechtigkeit M 8 (Tx) Ruhestand in Armut Horrorszenario langes Leben? M 9 (Ab) Generationenübergreifender Dialog gemeinsame Aufgaben von Jung und Alt M 10 (Tx) Generationengerechtigkeit als Staatsziel? Lernkontrolle M 11 (Kl) M 12 (Gl) Was heißt Generationengerechtigkeit? Vorschlag für eine Klausur Die wichtigsten Fachbegriffe auf einen Blick ein Glossar Minimalplan Wenn Sie nur zwei Stunden zur Verfügung haben, können Sie wie folgt planen: Stunde 1 Mehrere Generationen, eine Gesellschaft M 2, M 3 Stunde 2 Wie lassen sich Lasten gerechter verteilen? M 5, M 7, M 10
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