Fachorientierter DaZ-Unterricht in Vorbereitungsklassen der Sekundarstufe. Gabriele Kniffka
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- Inge Breiner
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1 Fachorientierter DaZ-Unterricht in Vorbereitungsklassen der Sekundarstufe Gabriele Kniffka
2 Ausgangslage 1. Deutlicher Anstieg der Zahlen neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher im Jahr 2015 (vgl. von Dewitz et al. 2016) 2. Veränderung der Zusammensetzung der neu zugewanderten SuS 3. Vermehrte Anstrengungen im Bereich der schulischen Erstintegration
3 Schulorganisatorische Modelle 1. Das submersive Modell 2. Das integrative Modell 3. Das teilintegrative Modell 4. Das parallele Modell 5. Das parallele Modell mit Schulabschluss
4 Vorbereitungsklassen Speziell eingerichtete Klassen im Rahmen der schulischen Erstintegration Für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler ohne oder mit nur geringen Deutschkenntnissen Ziel: Vorbereitung auf den Regelunterricht
5 Vorbereitungsklassen Was genau heißt Vorbereitung auf den Regelunterricht? Wie sehen die sprachlichen Anforderungen im Regelunterricht aus? Wie müssen die Deutschkenntnisse beschaffen sein für eine erfolgreiche Teilnahme am Regelunterricht?
6 Sprachliche Anforderungen im Regelunterricht Bildungsstandards u.a. sprachliche Kompetenzbeschreibungen Geltungsbereich für alle SuS Fernziel für neu zugewanderte SuS
7 Sprachliche Anforderungen im Regelunterricht Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen Niveaubeschreibungen für Fremdsprachenlernende B1-Niveau als Schwelle für den Übergang in die Regelklasse Situation von Zweitsprachlernenden nur unzureichend erfasst Geeignet als erste Orientierung
8 Deskriptor B1 GeR Kann die Hauptpunkte verstehen, wenn klare Standardsprache verwendet wird und wenn es um vertraute Dinge aus Arbeit, Schule, Freizeit usw. geht. Kann die meisten Situationen bewältigen, denen man auf Reisen im Sprachgebiet begegnet. Kann sich einfach und zusammenhängend über vertraute Themen und persönliche Interessengebiete äußern. Kann über Erfahrungen und Ereignisse berichten, Träume, Hoffnungen und Ziele beschreiben und zu Plänen und Ansichten kurze Begründungen und Erklärungen geben.
9 Curriculare Grundlagen In den meisten Bundesländern vorhanden (viel: Primarstufe) Wenig differenziert im Hinblick auf sprachliche Inhalte Explizite Hinweise auf den stufenweisen Kompetenzaufbau von der Alltagssprache zur Fach- und Bildungssprache fehlen (vgl. Decker-Ernst 2017, 133)
10 Schulische Erstintegration in Vorbereitungsklassen Vorbereitung der neu zugewanderten Kinder und Jugendlichen auf ihre Rolle als Schülerinnen und Schüler in der Regelklasse Lernziele, Themen, Aktivitäten, Sprachhandlungen
11 Thema Aktivitäten Sprachhand lungen Sprachl. Strukturen Wortschatz Dieses Thema umfasst diese Aktivitäten Diese Aktivitäten verlangen diese Sprachhandlungen nach dieser Struktur unter Verwendung dieses Wortschatzes Analyseschema nach Somani & Mobbs 1997 (aus Naldic News 13, November 1997)
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13 Feilke 2012 Was unter dem Stichwort Bildungssprache in den Blick genommen wird, das sind die besonderen sprachlichen Formate und Prozeduren einer auf Texthandlungen wie Beschreiben, Vergleichen, Erklären, Analysieren, Erörtern etc. bezogenen Sprachkompetenz, wie man sie im schulischen und akademischen Bereich findet. (Feilke 2012, 5)
14 Schulische Erstintegration in Vorbereitungsklassen Sozialisations-/Enkulturationsprozess Zu berücksichtigen: Bruch in der Bildungsbiographie geht mit Wechsel der Sprache einher Neue Identität in der neuen Sprache
15 Didaktisch-methodische Prinzipien Konsequente Berücksichtigung der Schüler-Rolle von Anfang an Handlungsorientierung Lernerorientierung Förderung der Lernerautonomie Interkulturelle Orientierung Mehrsprachigkeitsorientierung
16 Didaktisch-methodische Prinzipien: Handungsorientierung Lernende als sprachlich Handelnde Auswahl prospektiv relevanter Handlungssituationen (mit Bezug auf die Schüler- Rolle) Themen und Inhalte relevant für das anvisierte Handlungsfeld Grammatik als Werkzeug zur Realisierung von sprachlichen Handlungen
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18 Didaktisch-methodische Prinzipien: Lernerorientierung Berücksichtigung individueller Faktoren Vorerfahrungen bzgl. (Sprachen-)Lernen Kognitive Voraussetzungen Lernstile Sozioökonomische Voraussetzungen Binnendifferenzierung
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22 Entwicklung von Didaktisch-methodische Prinzipien: Lernerautonomie bewusstem und selbstreflexivem Umgang mit dem eigenen Lernen Erkennen und Nutzung der persönlichen Lernvoraussetzungen und Ressourcen Wichtige Voraussetzung: Transparenz des Unterrichts
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25 Didaktisch-methodische Prinzipien: Interkulturelle Orientierung Grundsatz: Kulturelle Gebundenheit von (sprachlichem) Handeln Ziel: angemessenes sprachliches Handeln in den jeweiligen Kontexten
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29 Didaktisch-methodische Prinzipien: Mehrsprachigkeitsorientierung Anknüpfung an bereits vorhandene Sprachkenntnisse Funktionale Einsprachigkeit
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31 Bildungs- und Fachsprache von Anfang an über Chunks Verstärkte Nutzung der Erwerbsstrategie der Memorisierung (neben Input-Analyse)
32 Chunks Vorgefertigte, rekurrente, unterschiedlich komplexe Sequenzen mit dem Status von Wahrnehmungs- und Gedächtniseinheiten Werden nicht bei jedem Gebrauch neu gebildet Als Ganzes memorisiert & als Einheit abgespeichert
33 Chunks Der Einsatz von Chunks ist zumindest für L2-Anfänger ökonomischer: Entlastung des Arbeitsgedächtnisses (Für bewusstes Nachdenken über Sprachformen & Regeln ist wenig Platz) Konzentration auf Inhalt / Bedeutung (Erst der Inhalt!) (vgl. Westhoff 2007)
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37 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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