Artenhilfsprogramm Äsche. Teilbereich Ornithologie
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- Damian Sommer
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1 Artenhilfsprogramm Äsche Teilbereich Ornithologie Pentadenzählungen an der Iller im Bereich der Flußkilometer 32,5 147,5 Abschlußbericht Bearbeitung: Dr. Andreas von Lindeiner Dr. Thomas Keller Stand Dezember 21
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3 AHP Äsche Teilbereich Ornithologie Zwischenbericht 1999/ Iller 3 1. Einleitung Im Rahmen des Artenhilfsprogramms Äsche wurden in den Wintern 98/99 und 99/ im Pentadenrhythmus Gänsesäger-Zählungen auf der für sämtliche Untersuchungen als Priorität 1-Gewässer zu behandelnden Iller durchgeführt. Wegen der starken lokalen Fluktuationen der Gänsesäger und der sehr unterschiedlichen Gewäserstrukturen der Iller wurden erneut auf - an einzelnen Tagen - bis zu 138 Fkm Gänsesägerzählungen vorgenommen. Hier werden i.w. die Ergebnisse der über die vollständig untersuchte Saison 1999/ gewonnenen Ergebnisse dargestellt und auf die Ergebnisse der Saison 98/99 Bezug genommen. 2. Methoden An 56 bzw. 52 Tagen wurde die Iller im Zeitraum vom bis zum bzw. vom bis zum von Fkm 32,5-147,5 im Pentadenrhythmus kontrolliert. Dabei wurden sämtliche Beobachtungen des Gänsesägers mit Angaben zum Flußkilometer, zur Uhrzeit, zur Anzahl (getrennt nach Geschlechtern) und streckenweise zum Verhalten notiert. Insgesamt waren 1 verschiedene Kartierer eingesetzt. Die Stadtbereiche von Immenstadt und Sonthofen wurden 1999/ nicht mehr so intensiv wie im Vorjahr kontrolliert. Zwischen beiden Städten wurde ein ca. 5 km langer Flußabschnitt nicht berücksichtigt. Trotz der langen Strecke und den unterschiedlichen Zeitbudgets der einzelnen Kartierer erfolgten die Zählungen über lange Abschnitte der Iller weitgehend synchron. Nach Auswertung der Ergebnisse der freifließenden Iller-Abschnitte oberhalb und unterhalb Kempten aus beiden Zählperioden, ergab sich die Notwendigkeit, hier eine weitere Differenzierung vorzunehmen. Die Flußbereiche wiesen so deutliche Unterschiede in der Verteilung der Individuen auf, daß die Iller für die Auswertung der Individuendichte in folgende 5 Teilabschnitte aufgeteilt wurde: 1. Fkm 33,5.-9,: Kellmünz - Brücke Krugzell 2. Fkm 9,-12: Brücke Krugzell bis Ortsrand Kempten 3. Fkm 12-17: Stadtbereich Kempten ,6: Ortsrand Kempten bis Brücke Martinszell ,6-147,5: Martinszell bis Tiefenbach (ohne Stadtbereiche Sonthofen und Immenstadt) Die Daten wurden als Pentadenwerte zusammengefaßt und aufbereitet. Die Ergebnisse von 1998/99 wurden daraufhin nach diesen Vorgaben erneut ausgewertet und ein statistischer Vergleich zwischen den beiden Zählperioden für die jeweiligen Abschnitte vorgenommen. 3. Witterungseinflüsse In Tabelle 1 sind die zu den jeweiligen Terminen vorherrschenden Witterungsverhältnisse sowie die Wassertrübung angeführt. Während der Zählungen um den Jahreswechsel herrschten ungünstige Witterungsverhältnisse vor, die eine Kontrolle erschwerten, sodaß nicht die gesamte Strecke kontrolliert werden konnte. Tab. 1: Beobachtungsrelevante Wettereinflüsse und Trübungsverhältnisse Datum Pentade Witterung /99 Wasser stellenweise trüb wegen Bauarbeiten /99 Wasser: klar; Wetter: stark bewölkt, meist Regen /99 Wasser: leicht trüb; Wetter: stark bewölkt, /99 Wasser:klar ; Wetter:bedeckt, leichter Schneefall /99 Wasser: klar; Wetter: bedeckt, starker Schneefall /99 Wasser:klar ; Wetter:sonnig
4 AHP Äsche Teilbereich Ornithologie Zwischenbericht 1999/ Iller 4 Datum Pentade Witterung /99 Wasser:klar ; Wetter:bedeckt, Regen /99 Wasser:klar ; Wetter:sonnig /99 Wasser: klar; Wetter: bedeckt, Schneefall /99 Wasser:klar ; Wetter:sonnig /99 Wasser:klar ; Wetter:sonnig /99 Wasser: klar; Wetter: bedeckt, starker Schneefall Wasser:klar ; Wetter:Nebel, dann sonnig Wasser:klar-leicht trüb ; Wetter:sonnig Wasser: klar; Wetter: bedeckt Wasser: klar; Wetter: stark bewölkt Wasser: klar; Wetter: bedeckt, Schneefall Wasser:klar ; Wetter:sonnig Wasser: trüb; Wetter: Bewölkt-heiter Wasser: klar; Wetter: bedeckt Wasser: leicht trüb; Wetter: Sonnig, Wasser:klar-leicht trüb ; Wetter:bedeckt, meist Regen Wasser:klar ; Wetter:leichter Nebel, dann sonnig Wasser: klar; Wetter: stark bewölkt Wasser:leicht trüb ; Wetter:bedeckt, meist Regen Wasser: klar; Wetter: stark bewölkt, Regenschauer Wasser:milchig-trüb ; Wetter:sonnig, trüb Wasser:klar ; Wetter:sonnig Wasser:klar ; Wetter:sonnig, trüb Wasser: leicht trüb; Wetter: bedeckt, Dauer-Nassschneefall Ab dem waren die Staustufen zu ca. 5% vereist. Ab Anfang Dezember betraf dies nur noch die jeweilgen Verlandungsbereiche. Ab dem waren die Staustufen in den Stillwasserbereichen erneut zugefroren, am nur noch zu ca. einem Drittel. Am berichten die Kartierer von einem Vereisungsgrad auf den Statustufen von bis zu 99%, insbesondere im Bereich Memmingen. Zudem gab es auf der Iller zwischen Kempten und Krugzell Treibeis. Tauwetter mit Regen löste diese Eisschicht jedoch in den kommenden Tagen weitgehend auf. Da gerade die Vereisungssituation einen Einfluß auf die Bestandsdichte des Gänsesägers haben könnte, wurden die Tagesmittel- und Minimalwerte sowie die Nachtwerte grafisch aufgetragen (Abb. 1). Weiter wurden die Medianen Monatswerte für die jeweiligen Temperaturen berechnet (Tab. 2). Auffallend sind die deutlichen Unterschiede in den Januar- und Februar-Werten. Während der Januar 98/99 relativ mild war, gab es im Februar strengen Frost. Im folgejahr war es genau umgekehrt. Tab. 2: Mediane Temperaturen Januar-März 1999 und 2 (Daten der Wetterstation Hohenpeißenberg) 1998/ /2 Mediane Mittel Tag Minimum Tag Nacht Mittel Tag Minimum Tag Nacht Dezember -,5 -,8-4,,6-1,4-3, Januar 3,7 1,6-3 -2,6-3,6-5 Februar -3,65-4,75-6,5 1,2,1-1 März 3,2 2 -,2
5 AHP Äsche Teilbereich Ornithologie Zwischenbericht 1999/ Iller 5 Temp eratur C Temperatur C Temperatur C Abb. 1: Vergleich der Temperaturverläufe in den Monaten Januar bis März, Wetterstation Hohenpeißenberg D atum 15.2 Datum 15.2 Datum M ittel M ittel Min 1999 Min Nacht 1999 Nacht
6 AHP Äsche Teilbereich Ornithologie Zwischenbericht 1999/ Iller Erfassungsgrad Im Mittel wurden während der 3 Zähltermine im gesamten Zählzeitraum 95,8 Fkm erfaßt. Die Maxima waren Zählungen auf einer Länge von 134,3 Fkm in Pentade 71/99 bzw. 138 Fkm in Pentade 12/. Zu diesen Zählterminen wurde der Bereich von der Mündung in die Donau bis zum üblichen Zählstreckenbeginn bei Fkm 32,5 miterfaßt. 4.2 Gänsesägerzählungen Die hier berücksichtigten Daten umfassen ausschließlich Datensätze, die auch für die Auswertung der Pentadenzählung herangezogen wurden. Die Ergebnisse der Truppgrößenauswertung zeigen zwar eine gewisse Spannbreite, wobei der Wert des Medians von 2 zeigt, daß selbst innerhalb des Stadtbereiches Kempten die kleineren Trupps doch überwiegen. In Abbildung 2 wird verdeutlicht, daß einige wenige Stellen zwar nicht überdurchschnittlich viele Beobachtungen von Trupps aufweisen, daß diese aber z.t. sehr individuenreich sind. Dies gilt insbesondere für Stauhaltungen bei Fließkraftwerken (Fkm 57 bis 61, bzw. Fkm 71-72) sowie innerhalb der Städte Kempten und Sonthofen, wo die Beobachtungen an Futterstellen besonders ins Gewicht schlagen. Tab. 3a: Gänsesägerbeobachtungen an der Iller im Rahmen der Pentadenzählungen 98/99 Abschnitt Fkm 33,5-9, 9,-12, ,6 117,6-147,5 Median Truppgröße(Q 25-75% ) 2 (1-4) 2 (1-2) 2 (1-3) 2 (1-3) Berücksichtigte Trupps Maximale Truppgröße Pentadenmaximum Berücksichtigte Pentaden Tab. 3b: Gänsesägerbeobachtungen an der Iller im Rahmen der Pentadenzählungen 99/ Abschnitt Fkm 33,5-9, 9,-12, ,6 117,6-147,5 Berücksichtigte Trupps Maximale Truppgröße Pentadenmaximum Berücksichtigte Pentaden Der Vergleich der Zählsterecken weist für 1999/2 gegenüber 1998/99 insbesondere im Flußabschnitt I deutlich geringere Truppgrößen auf.
7 AHP Äsche Teilbereich Ornithologie Zwischenbericht 1999/ Iller 7 Tab. 3c: Mediane Truppgrößen (Interquaritlbereiche) 99/ Abschnitt I: Fkm 33,5-9, Abschnitt II: Fkm 9,-12, Abschnitt III: Fkm ,6 Abschnitt IV: Fkm 117,6-147,5 November 1 (1-3) 3 (2-4) 2 (1-5) 4 (1-5,5) Dezember 2 (1-4) 2 (1-2) 2 (1-2) 1 (1-4) Januar 2 (1-2) 2 (1-3) 1 (1-2) 1 (1-2) Februar 2 (2-3) 2 (1-3) 2 (1-2,25) 2 (1,75-4) März 2 (2-4) 2 (1,5-2,5) 2 (2-2) 2 (1-3) Gesamt 2 (1-3) 2 (1-3) 2 (1-2) 2 (1-3) Tab. 4: Gänsesägerzählungen in Kempten Datum Pentade Indiv./Pent. Datum Pentade Indiv./Pent Summe Maximum Pentade Median Pentade 2 Kempten Median Truppgröße (Interquartil) 2 (2-4) Berücksichtigte Trupps 97 Maximale Truppgröße 22 Tagesmaximum Individuen 38 berücksichtigte Tage 29 Pentadenmaximum 38 berücksichtigte Pentaden 3
8 AHP Äsche Teilbereich Ornithologie Zwischenbericht 1999/ Iller 8 Dichteberechnung für die frei fließenden Strecken der Iller ober- bzw. unterhalb von Kempten Tab. 5a: Iller oberhalb Kempten im Jahr 1999/ Abschnitt Fkm ,6 Abschnitt Fkm 117,6-147,5 Datum Pentade Fkm Indiv. Indiv./Fkm Fkm Indiv. Indiv./Fkm /99 1,6 5, , /99 1,6 2, , /99 1,6 6, , / /99 1,6 5, , /99 1,6 9, , /99 1,6 4, , /99 1,6 1, , /99 1,6 19 1, /99 1,6 7, , /99 1,6 12 1, /99 1,6 1, ,6 18 1,7 19 4, ,6 9, , ,6 7, , ,6 8, , ,6 4, , ,6 1,9 19 7, ,6 5, , ,6 19 9, ,6 19 4, ,6 13 1, , ,6 19 9, ,6 19 2, ,6 4, , , , ,6 7, , ,6 19 1, ,6 8, ,26 Summe
9 AHP Äsche Teilbereich Ornithologie Zwischenbericht 1999/ Iller 9 Tab 4b: Iller unterhalb Kempten im Jahr 1999/ Abschnitt Fkm 33,5-9, Abschnitt Fkm 9,-12, Datum Pentade Fkm Indiv. Indiv./Fkm Fkm Indiv. Indiv./Fkm / ,6 1, /99 42,2 3,7 11,3 4, / ,29 11,5 2, / ,21 11,5 12 1, / ,45 11,5 7, /99 41,5 12, , / ,9 11,5 8, / ,71 11,5 14 1, / ,83 11,5 3, / ,83 11,5 13 1, / ,48 11,5 14 1, /99 41,9 17,41 11,6 1, ,5 32, , ,9 39,93 11,6 11, ,5 24, , ,5 23, , ,5 28, , ,5 6, , ,5 31, , ,5 21, , ,5 6, , ,5 3,7 1, ,3 35,83 11,2 15 1, ,9 12,26 11,6 13 1, ,1 7,17 11,4 4, ,1 13,31 11,4 11, ,1 5,88 11,4 17 1, ,1 34,81 11,4 17 1, ,1 6 1,39 1,4 14 1, ,2 37,65 11,3 6,53 Summe
10 AHP Äsche Teilbereich Ornithologie Zwischenbericht 1999/ Iller 1 Tab 4c: Iller oberhalb Kempten im Jahr 1998/99 Abschnitt Fkm ,6 Abschnitt Fkm 117,6-147,5 Datum Pentade Fkm Indiv. Indiv./Fkm Fkm Indiv. Indiv./Fkm / / / /1998 1,6 15 1, ,6 16 1, , ,6 7, , ,6 7, , ,6 21 1, ,5 2, ,6 18 1,7 19 2, ,6 5, , ,6 6, , ,6 3, , ,6 9, , ,6 4, , ,6 1,9 19 5, ,6 2, , ,6 2, , ,6 11 1,4 19 4, ,6 8, ,63 Summe
11 AHP Äsche Teilbereich Ornithologie Zwischenbericht 1999/ Iller 11 Tab 4d: Iller unterhalb Kempten im Jahr 1998/99 Abschnitt Fkm 33,5-9, Abschnitt Fkm 9,-12, Datum Pentade Fkm Indiv. Indiv./Fkm Fkm Indiv. Indiv./Fkm /1998 4,7 46 1, / ,7 5, , / ,7 55 1, , / ,2 43, , ,2 56 1, 12 4, , , , , , , ,2 49, , ,2 39, , ,8 26, , ,5 3, ,7 1,21 5,5 1, ,8 25, ,1 3, , ,2 39, ,7 38, ,2 4, , ,7 3, ,8 31, ,7 4, , ,7 18, ,92 Summe
12 AHP Äsche Teilbereich Ornithologie Zwischenbericht 1999/ Iller 12 Tab 5a: Mediane Gänsesägerdichten auf der Iller unterhalb Kempten 1998/99 und 1999/ Abschnitt I: Fkm 33,5-9, Abschnitt II: Fkm 9,-12, 1998/ / 1998/ / November -,25 (,11 -,29) - 1, (,74-1,2) Dezember,97 (,83-1,11),77 (,54 -,83),92 (,92-1,),48 (,22 -,93) Januar,91 (,77 -,97),62 (,56 -,74) 1,17 (,96-1,44) 1,46 (1,7-2,28) Februar,46 (,27 -,5),37 (,17 -,68) 1,92 (1, - 2,) 1,23 (1,11-1,38) März,64 (,47 -,73),73 (,39 -,86) 1, (,73-1,) 1,26 (,64-1,45) Gesamt,72 (,48 -,89),52 (,27 -,8) 1, (,92-1,31) 1,11 (,55-1,42) Tab. 5b: Mediane Gänsesägerdichten auf der Iller oberhalb Kempten 1998/99 und 1999/ Abschnitt III: Fkm ,6 Abschnitt IV: Fkm 117,6-147,5 1998/ / 1998/ / November -,47 (,47 -,57) -,32 (,21 -,53) Dezember -,8 (,45 -,94) -,18 (,9 -,28) Januar 1,8 (,66-1,63),75 (,66 -,85),26 (,21 -,37),21 (,21 -,37) Februar,57 (,47 -,85), (, -,47),11 (,11 -,26),47 (,39 -,47) März,28 (,19 -,66),52 (,9 -,73),21 (,17 -,25),42 (,26 -,58) Gesamt,66 (,33 -,94),55 (,17 -,85),21 (,13 -,26),32 (,21 -,47) Eine Analyse der Gänsesägerdichten in den verschiedenen Teilabschnitten ergab in beiden Jahren signifikante Unterschiede zwischen den Abschnitten (vgl. Tab 5a und 5b bzw. Abb 2 und 3a, 3b). Die Zusammenfassung der Ergebnisse der Gänsesägerdichten auf den Illerteilabschnitten im Vergleich der Zählperioden 1998/99 und 1999/ (vgl. Abb 4a - d) ergab lediglich auf dem obersten Abschnitt signifikante Unterschiede. In Abschnitt I wurden die höchsten Dichten in den Monaten Dezember und Januar bzw. im März festgestellt. Die Ursache für die deutlich niedrigeren Werte im Januar 2 dürften auf die in der 2. Monatshälfte vorherrschenden Vereisungen zurückzuführen sein (s. Tab. 5b). Das Jahr 1998/99 wies in diesem Abschnitt zur gleichen Zeit eine bemerkenswert geringe Bestandsfluktuation für den gesamten Abschnitt aus, obwohl lokal durchaus höhere Schwankungen auftreten können. Im Februar ziehen die ersten Vögel bereits wieder ab. Die höheren Dichten im März sind mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Durchzügler aus südlicher gelegenen Überwinterungsgebieten zurückzuführen.
13 AHP Äsche Teilbereich Ornithologie Zwischenbericht 1999/ Iller Iller F km 33-7 W ehr K raftw erk T rupps Individuenzahl Trupps Individuen Flußkilom eter Ille r F k m K e m p te n Trupps Individuen F lu ß k ilo m e te r Iller Fkm ,5 Immenstadt Sonthofen Trupps Individuen Flußkilom eter Abb. 2: Verteilung der Gänsesäger-Trupps und Individuen auf der Iller während der Pentadenzählungen
14 AHP Äsche Teilbereich Ornithologie Zwischenbericht 1999/ Iller 14 Hinweis für die Abb. 3a und b sowie 4a-d: Zwischen den Medianen und Interquartilen der Tabellen 5 a und b sowie den betreffenden Abbildungen können geringfügige Differenzen der Werte auftreten. Die Abbildungen stellen eine optische Auflösung statistischer Tests dar, mit denen die Ergebnisse zwischen 2 Zählperioden verglichen werden. Deshalb werden jeweils nur Pentaden für die Auswertung herangezogen, für die aus beiden Jahren Daten vorliegen. In den Tabellen 5a und b hingegen wurden sämtliche Pentaden eines Jahres und Flußabschnittes berücksichtigt. Abb. 3a: Vergleich der Gänsesägerdichten an der Iller im Winter 1998/99. Die Gänsesägerdichten unterscheiden sich auf den Teilabschnitten der Iller im Winter 1998/99 signifikant (Kruskal-Wallis-Test: X 2 3 = 28,982; P <,1). Dies gilt auch ohne die abschnittsweise nicht kontrollierten Pentaden 7, 71, 72, 73, 1 Abb. 3b: Vergleich der Gänsesägerdichten an der Iller im Winter 1999/. Die Gänsesägerdichten unterscheiden sich auf den Teilabschnitten der Iller im Winter 1999/ signifikant (Kruskal-Wallis-Test: X 2 3 = 22,563; P <,1). Dies gilt auch ohne die abschnittsweise nicht kontrollierten Pentaden 72, 73, 1
15 AHP Äsche Teilbereich Ornithologie Zwischenbericht 1999/ Iller 15 Abb. 4a: Vergleich der Gänsesägerdichten an der Iller im Abschnitt Fkm 33,5 9, in den Wintern 1998/99 und 1999/. Die Gänsesägerdichten wiesen auf dem Teilabschnitt Fkm 33,5 9, in den Wintern 1998/99 und 1999/ keinen signifikanten Unterschied auf (Mann-Whitney-U-Test: U = 198,5; n.s.) (ohne Pentaden 62 69). Abb. 4b: Vergleich der Gänsesägerdichten an der Iller im Abschnitt Fkm 9, 12, in den Wintern 1998/99 und 1999/. Die Gänsesägerdichten wiesen auf dem Teilabschnitt Fkm 9, 12, in den Wintern 1998/99 und 1999/ keinen signifikanten Unterschied auf (Mann-Whitney-U-Test: U = 175,5; n.s.) (ohne Pentaden 62 7).
16 AHP Äsche Teilbereich Ornithologie Zwischenbericht 1999/ Iller 16 Abb. 4c: Vergleich der Gänsesägerdichten an der Iller im Abschnitt Fkm 17, 117,6 in den Wintern 1998/99 und 1999/. Die Gänsesägerdichten wiesen auf dem Teilabschnitt Fkm 17, 117,6 in den Wintern 1998/99 und 1999/ keinen signifikanten Unterschied auf (Mann-Whitney-U-Test: U = 114,5; n.s.) (ohne Pentaden 62 72, 1). Abb. 4d: Vergleich der Gänsesägerdichten an der Iller im Abschnitt Fkm 117,6 147,5 in den Wintern 1998/99 und 1999/. Die Gänsesägerdichten wiesen auf dem Teilabschnitt Fkm 117,6 147,5 in den Wintern 1998/99 und 1999/ einen signifikanten Unterschied auf (Mann-Whitney-U-Test: U = 65,5; P <,5) (ohne Pentaden 62 73, 1). Zusammenfassung der in den Abbildungen 4 a-d) berechneten und dargestellten Vergleiche der Individuendichten zwischen den Zählperioden 1998/99 und 1999/2: Fkm 33,5 9, Kein signifikanter Unterschied Fkm 9, 12, Kein signifikanter Unterschied Fkm 17, 117,6 kein signifikanter Unterschied Fkm 117,6 147,5 signifikanter Unterschied P <,5
17 AHP Äsche Teilbereich Ornithologie Zwischenbericht 1999/ Iller 17 Die signifikant höheren Werte im Abschnitt IV in der zweiten Zählperiode sind möglicherweise auf die Vereisung der Stillgewässer in der Umgebung dieses Flußabscnittes zurückzuführen. Ein Vergleich der in Tab. 2 aufgelisteten medianen Monatstemperaturen mit den Bestandsdichten der Gänsesäger (Tab. 5b) zeigt deutlich, daß die strenge Frostsituation im Januar 1999/2 geringfügig nierigere Werte ergab als im Vorjahr. Einen deutlichen Einbruch der Bestände gab es im Februar 99, als während des gesamten Monats zum teil sehr strenger Frost herrschte: die Februarwerte 2 waren mehr als 4-mal so hoch wie im Vorjahr. Hier zeigte sich offenbar, daß die Iller insbesondere in diesem alpennahen Abschnitt von den Durchzüglern aufgrund der Frostsituation gemieden wird, während die breiteren Bereiche weiter flußabwärts diesen Einbruch nicht erlebten. Die übrigen Abschnitte weisen bzgl. der Bestandsdichte in Abhängigkeit des Temperaturverlaufs keine einheitliche Entwicklung auf. 4.3 Schlafplätze Im Anschluß an die Pentadenzählungen wurden bis Einbruch der Dunkelheit vereinzelt vermutete Schlafplätze aufgesucht. Hierbei handelte es sich durchgängig um die Staubereiche von Wehren bzw. Kraftwerken. Es wurden insbesondere im Bereich der Fkm 73,8 bis 75,3 an verschiedenen Stellen in der Dämmerung einfliegende Trupps beobachtet. Allerdings wurden an mehreren kontrollierten Stellen nur in unregelmäßigen Abständen Gänsesäger am Schlafplatz beobachtet. Es liegt also offenbar auch für dieses Plätze - vergleichbar den Tageseinständen - eine hohe Dynamik und Unregelmäßigkeit vor. 4.4 Geschlechterverhältnisse An den einzelnen Gewässern spielen sich Durchzug und Überwinterung der Gänsesäger in sehr verschiedenartigen Mustern ab. An der Iller überwiegen lediglich im November die Weibchen, während ansonsten die Männchen deutlich dominieren. Dies ist insofern bemerkenswert, als BAUER & ZINTL (1995) für die für das Isargebiet einen Maximalwert von 49% (Märzwerte) fanden. Auch für die Schweiz werden ähnliche Werte angegeben (HOFER & MARTI 1988). Auffallend sind die großen Unterschiede zwischen den einzelnen Illerabschnitten. Deutlich verschieden vom Rest der kontrollierten Illerstrecke ist der Stadtbereich von Kempten: Hier wurden die Männchen in außerordentlich hoher Zahl gegenüber den Weibchen angetroffen. Eine Erklärung dafür kann derzeit noch nicht angeboten werden. Tab 6: Geschlecherverhältnisse der Gänsesäger an der Iller 99/ Abschnitt I Abschnitt II Kempten Abschnitt III Abschnitt IV Gesamt November 1,4 : 1 1 : 1,1 1,7 : 1 1 : 1 1 : 3,8 1 : 1,3 Dezember 1 : 1 1,4 : 1 2,1 : 1 1,5 : 1 1 : 1,3 1,4 : 1 Januar 1,1 : 1 1 : 1 2,6 : 1 1,1 : 1 1,5 : 1 1,4 : 1 Februar 1 : 1 1 : 1,2 1,9 : 1 1,1 : 1 1,4 : 1 1,3 : 1 März 1,2 : 1 1,5 : 1 1,5 : 1 1,1 : 1 1,6 : 1 1,3 : 1 Gesamt 1,1 : 1 1,1 : 1 2 : 1 1,2 : 1 1 : 1 1,3 : 1 Literatur: BAUER U. & H. ZINTL (1995): Brutbiologie und Entwicklung der Brutpopulation des Gänsesägers Mergus merganser in Bayern seit Ornithologischer Anzeiger 34/1: HOFER J. & CH. MARTI (1988): Beringsungsdaten zur Überwinterung des Gänsesägers... am Sempachsee: Herkunft, Zugverhalten und Gewicht.- Ornithologischer Beobachter 85:
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