WWF aktuell Nr. 3, August Der Tiger braucht mehr Lebensraum. Bitte helfen Sie mit, die vom Aussterben bedrohten Tiere zu schützen.

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "WWF aktuell Nr. 3, August Der Tiger braucht mehr Lebensraum. Bitte helfen Sie mit, die vom Aussterben bedrohten Tiere zu schützen."

Adolph Blau
vor 7 Jahren
Abrufe

1 WWF aktuell Nr. 3, August 2010 Der Tiger braucht mehr Lebensraum. Bitte helfen Sie mit, die vom Aussterben bedrohten Tiere zu schützen.

2 Der Lebensraum der grössten Raubkatze wird immer kleiner. Der Tiger gehört zu den am meisten bedrohten Tierarten. Die grösste Gefahr für die Tiere sind vor allem der rasch fortschreitende Verlust seines Lebensraums und die Wilderei. Das muss mit gezielten Massnahmen gestoppt werden. Die Lage ist ernster denn je. Im chinesischen Kalender steht das Jahr 2010 ganz im Zeichen des Tigers. Es gibt allerdings keinen Grund zur Freude. Vor allem, wenn man die aktuellen Zahlen zum Bestand dieser Tiere betrachtet. Schrumpfte doch die einst so stolze Anzahl von Tigern innert hundert Jahren weltweit auf rund 3200 Exemplare zusammen. Gravierend ist die Situation besonders auch im Mekong-Gebiet, das Thailand, Kambodscha, Laos, Vietnam und Myanmar umfasst. Seit 1998 reduzierte sich die Population hier von 1200 auf aktuell rund 350 Tiere. Deshalb müssen wir alles daran setzten, dass der Indochina-Tiger wieder mehr natürlichen Lebensraum erhält. Die Bedrohungen nehmen zu. Das Überleben in der Mekong-Region wird für den Tiger zunehmend schwieriger. Einerseits beansprucht die wachsende Bevölkerung immer mehr Siedlungsraum. Anderseits breiten sich die Holz- und Landwirtschaft weiter aus, und auch dem Strassen- und Bergbau fallen laufend Wälder zum Opfer. Der Lebensraum für den Tiger wird so enger und enger. «Wir setzen auch ehemalige Wilderer als WWF-Ranger ein. Sie kennen alle Kniffe und vor allem Land und Leute. Das hilft uns, die Tiger wirkungsvoll zu schützen.» Doris Calegari, Projektleiterin WWF Wilderer profitieren vom lukrativen Schwarzmarkt-Handel. Ein Kilogramm Tiger-Knochen bringt durchschnittlich rund 6500 Dollar ein. Aber auch Penisse, Häute und Zähne lassen sich gut verkaufen. Denn in der traditionellen chinesischen Medizin werden sie zu einträglichen Schmerz- und Potenzmitteln verarbeitet. Es erstaunt nicht, dass der Schwarzhandel blüht und die Wilderer die Tiere rücksichtslos verfolgen. Die Abholzung der Wälder lädt sie richtiggehend dazu ein. Denn der Tiger lässt sich viel einfacher aufspüren, weil das Gebiet durch immer mehr Strassen gut zugänglich ist. Ihre Spende hilft dem WWF, Lebensräume zu erhalten.

3 Der WWF setzt sich für die Rettung des verfolgten Tigers ein. Das WWF-Schutzprogramm in der Mekong-Region will für den bedrohten Indochina-Tiger wieder mehr natürlichen Lebensraum schaffen. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Verbindung von Naturschutz und einer nachhaltigen Entwicklung der Region. Ein sinnvolles Schutzprogramm. Im Mekong-Gebiet, der Heimat des Indochina-Tigers, engagiert sich der WWF zusammen mit anderen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen für einen nachhaltigen Schutz der vom Aussterben bedrohten Tiere. Viele kleine zerstückelte Gebiete werden unter Mithilfe der lokalen Bevölkerung durch Korridore besser vernetzt. So kann die Isolation von kleineren Tigerbeständen verhindert und die Überlebenschancen der Grosskatzen und anderen Wildtieren erheblich gesteigert werden. Ebenso wichtig ist aber auch, die Beutetierpopulation wieder aufzubauen und den nachhaltigen Tourismus zu fördern. Alternativen aufzeigen, zum Mitmachen motivieren. Der WWF bekämpft die Wilderei und illegale Abholzung, indem er den Einheimischen den Wert des Waldes vermittelt. So bilden wir Wildhüter für den Patrouillendienst in den Wäldern aus und fördern einen sanften Tourismus. Daneben ermutigen wir die Dorfbewohner dazu, den Honig der Wildbienen oder Baumharze zu sammeln, die in der Industrie verwendet werden. All dies trägt massgeblich dazu bei, den Wald und die Tiger wirkungsvoll zu schützen. Nachhaltiger Schutz dank konstruktiver Zusammenarbeit. Der WWF hat weltweit eine Kampagne zum Schutz der gejagten und verfolgten Tiger gestartet. Ziel ist, die Zahl der Tiere in den wichtigsten Verbreitungsregionen bis 2022 zu verdoppeln. Um dies zu erreichen, braucht es das Engagement aller Beteiligten: der lokalen Bevölkerung genauso wie Entwicklungs- und Umweltorganisationen, Regierungsmitarbeiter und Vertreter der Wirtschaft. Myanmar China Laos Thailand Mekong Kambodscha Vietnam Das Mekong-Gebiet setzt sich zusammen aus den Ländern Thailand, Kambodscha, Laos, Vietnam und Myanmar. Es bietet kostbaren Lebensraum für rund Pflanzenarten, 1200 Vogelarten, 800 Reptilien- und Amphibienarten sowie mehr als 500 Säugetierarten. Darunter befinden sich auch der Asiatische Elefant und seltene Primaten wie Gibbons. Südchinesisches Meer

4 Ein scheuer Einzelgänger. Der Indochina-Tiger (Panthera tigris corbetti) gehört zu einer der sechs noch existierenden Unterarten des Tigers. Wie alle seine Artgenossen ist er akut vom Aussterben bedroht. «Meine Vision ist, dass die Landschaft und die Wildtierpopulation im Mekonggebiet wieder den Stand vor 50 Jahren erreichen.» Nick Cox, Leiter Trockenwald-Projekt Greater Mekong Merkmale Der Indochina-Tiger ist ein hervorragender Schwimmer, der aber auch sehr gerne schläft: Pro Tag sind es 16 bis 18 Stunden. Aktivität entwickelt er vor allem nachts. Ausgewachsene Männchen messen vom Kopf bis zur Schwanzspitze durchschnittlich 2,7 Meter und wiegen ca. 180 Kilogramm. Die männlichen Tiere sind viel grösser als die Weibchen und tragen einen auffälligen Backenbart. Lebensraum Hauptsächlich lebt er zurückgezogen in tropischen und subtropischen Laubwäldern. Nahrung Der Indochina-Tiger ernährt sich vor allem von Hirschen, Wildrindern und andern Huftieren. Aber auch Wildschweine und Schweinsdachse stehen auf seinem Speisezettel. Gefährdungsstatus Auf der roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN wird der Indochina-Tiger als «stark gefährdet» eingestuft. Es leben mehr Tiger in Gefangenschaft als in Freiheit. In den USA dürfen sie sogar als Haustier gehalten werden.

5 Inbetriebnahme einer Kamerafalle und ertappter Tiger. Jede Spende hilft, die bedrohten Tiger zu schützen. Je schneller die Massnahmen zur Rettung des Tigers und anderer gefährdeten Arten umgesetzt werden, desto besser. Dank Ihrem Engagement kann der WWF die vom Aussterben bedrohten Tiere wirkungsvoll schützen. Zum Beispiel, indem wir Wildhüter für den Patrouillendienst mit der entsprechenden Ausrüstung ausstatten können. Mit Ihrem Beitrag unterstützen Sie beispielsweise Ausbildung und Ausrüstung von Wildhütern. Einen Trainingstag Fr. 15. Ein Funkgerät Fr. 50. Eine Basisausrüstung (Hängematte, Stiefel, Uniform, Fr Erste-Hilfe-Kit) Ein GPS und eine Digitalkamera Fr Eine Digitalkamera und ein Videoaufzeichnungsgerät Fr Adoptieren Sie einen Tiger! Die grösste Raubkatze der Welt ist das Symbol für Stärke und Kraft. Trotzdem wird der Tiger gejagt, verfolgt und zurückgedrängt. Mit der symbolischen Tiger-Adoption setzen Sie sich zum einen ganz konkret für die bedrohten Tiere und ihre Lebensräume ein. Und zum andern erhalten Sie von der dazugehörenden Grusskarte mit Multimedia- DVD viele zusätzliche Informationen zu diesem faszinierenden Tier. Fr. 80. Adoptionsset mit Grusskarte mit Multimedia-DVD (für PC) Mehr Infos und Bestellung auf Vielen Dank, dass Sie die Arbeit des WWF unterstützen! WWF Schweiz Hohlstrasse 110 Postfach 8010 Zürich Spenden: Im Dialog mit Natur und Umwelt Facebook, Twitter und Newsletter informieren Sie laufend über WWF-Aktivitäten und sind offen für Ihre Meinung. Jetzt abonnieren! Unser Dankeschön soll gelten. Ihre Spende setzen wir gezielt für den Umweltschutz ein. Um Administrationskosten zu sparen, verdankt der WWF Spenden erst ab Fr oder auf speziellen Wunsch. Unseren Dank für Ihre wertvolle Unterstützung finden Sie aber auf der jährlichen Spendenbestätigung für die Steuerbehörde, die wir Ihnen jeweils im Januar zusenden. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis. Impressum: WWF aktuell Nr. 3, August Erscheint 5-mal jährlich Abo: Für WWF- Mitglieder und WWF-GönnerInnen im Beitrag enthalten Herausgeber und Redaktion: WWF Schweiz WWF Schweiz Panda-Symbol WWF «WWF» und «living planet» sind vom WWF eingetragene Marken Cyclus 100% Recycling-Papier Kom 498/10 Fotos: Seite 1: CK Wong/WWF Greater Mekong; Seite 2: Alain Compost/WWF-Canon, WWF Schweiz, Doris Calegari/WWF Switzerland, Adam Oswell/WWF-Canon, Vivek Menon/naturepl.com; Seite 3: Thomas Marent, Martin Harvey/WWF-Canon, Louise A. Heusinkveld/Alamy, WWF Greater Mekong, Jacques Pauwels, Gerald S. Cubitt/WWF- Canon, Terry Whittaker/FLPA; Seite 4: Martin Harvey/WWF-Canon, WWF Greater Mekong, WWF-Indonesia/Tiger Survey Team, Thomas Marent.

Ähnliche Dokumente

Dawna-Tenasserim/Thailand

National Geographic Stock / Michael Nichols / WWF Tiger IM GRENZGEBIET Dawna-Tenasserim/Thailand Vor 100 Jahren streiften noch etwa 100.000 Tiger durch Asien. Heute wird die weltweite Zahl wildlebender