Der Luchs in der Schweiz
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- Juliane Engel
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1 Der Luchs in der Schweiz Dr. Fridolin Zimmermann Symposium «der Luchs wird im Oberrheingebiet heimisch and was dann?» Offenburg,
2 Der Luchs in der Schweiz Dr. Fridolin Zimmermann Symposium «der Luchs wird im Oberrheingebiet heimisch and was dann?» Offenburg, Biologie und Ökologie des Luchses 2. Situation in der Schweiz und angrenzender Länder 3. Drei-Länder Monitoring
3 1. Biologie und Ökologie des Luchses: Fridolin Zimmermann
4 Laurent Geslin Laurent Geslin F. Zimmermann >150 Luchse gefangen A. Ryser
5 Habitat: Jura F. Zimmermann Alpes F. Zimmermann F. Zimmermann F. Zimmermann
6 F. Zimmermann
7 Laurent Geslin
8 KORA Erster Nachweis von residenten Luchsen und bestätigte Reproduktion im Mittelland im Sommer 2012 und 2013 KORA
9 Wohngebiete residente Luchse Jura Luchse sind territorial In CH beträgt die Grösse mittlerer Wohngebiete von Weibchen 90 km² und von Männchen 150 km², Extremwerte liegen zwischen km².
10 Luchs-Lebenszyklus: Grössere Verschiebungen A. Mabille KORA Ranzzeit F. Zimmermann Trennung (ca. 10 Monate) Erste Begleitung zum Riss (ca. 9 Woche) F. Zimmermann Geburt 1-4 Jungtiere (Tragzeit ca. 72 Tage) KORA F. Zimmermann
11 Abwanderung der subadulten Luchse F. Zimmermann
12 Abwanderung von Friedl (Ex. B415) km L. Tschanz
13 Abwanderung von B430 Hornberg (D) M. Herdtfelder B km Wald (Kt. BL) Peter Naegelin Charles Fehlmann
14 Prädation: F. Zimmermann
15 A. Ryser
16 Laurent Geslin
17 Nahrungsspektrum des Luchses in der Schweiz Mittels Radiotelemetrie gefundene Luchsrisse Fuchs 4% Beutetiere aller Studien (n = 1181) Hasen 4% anderes 2% Nutztiere 1% Gemsen 27% Rehe 62% F. Zimmermann F. Zimmermann Reh ist Hauptbeute Gemse wichtigste Alternativbeute Reh ~2/3, Gemse ~1/3 Nahrungsbedarf pro Luchs: ca. 1 grosses Beutetier/Woche
18 2. Situation in der Schweiz und angrenzender Länder: Warum brauchen wir ein Monitoring? Welchen Status und welche Verbreitung hat die beobachtete Art? Was müssen wir unternehmen, um sie zu schützen oder nachhaltig zu bewirtschaften? Führen die unternommenen Schutz- und Managementmassnahmen zum Ziel? Sind allfällige Berichtspflichten erfüllt (z.b. kantonales, nationales oder internationales Reporting)? Was für Variable können aufgenommen werden? Verbreitung (das besiedelte Gebiet als Polygon oder Raster); Abundanz (minimale Zählungen, relative Abundanz, Schätzung der Abundanz mittels Fang-Wiederfang Methodik) oder Dichte (Anzahl Individuen pro Fläche); Populationstrend: Zeitliche Änderung von Parametern wie der Verbreitung oder der Dichte; Gesundheit (Anwesenheit/Abwesenheit oder Auftreten von Pathogenen, Ausbreitung und Dynamik einer Epidemie) und Genetik (genetische Variabilität, genetische Drift).
19 Robustheit und Aussagekraft geografische Einheit Kalibration und Extrapolation Prinzip des stratifizierten Monitoring: Gebiet Fragen I II III IV Referenz- oder Untersuchungsgebiet; repräsentativer Populationsteil Kompartiment; Subpopulation in geografisch einheitlichem Raum Land; nationaler und administrativer Teil der gesamten Population Gesamte Population in einem einheitlichen Ökosystem Robuste Schätzung der Abundanz und Dichte Trend, Demographie, Ökologie Verbreitung, Abundanz (hochgerechnet) Trend, Reproduktion Verbreitung, Abundanz (hochgerechnet) Trend, Gesundheit, Genetik Verbreitung, Expansion Relative Abundanz, Trend
20 Referenzgebiete in den Grossraubtier Management Kompartimente Deterministisches Fotofallen-Monitoring II KORA I VI III IV V VII VIII 8 Referenzgebiete in 5 Grossraubtier-Management Kompartimenten (I, II, III, VI und VII). Jedes Referenzgebiet wird alle 2 bis 3 Jahre beprobt
21 Luchse sind natürlich markiert Wie ein Fingerabruck Deterministisches Fotofallen-Monitoring Schätzung der Abundanz und Dichte mittels Fang- Wiederfang Statistik KORA individuell erkennbar ihr ganzes Leben KORA
22 Nordwestalpen Fläche: 1284 km 2 Anzahl Standorte: 61 Standorte Dauer: 2 Monate I VI VII III II VIII V KORA
23 Population Dichten und Trends Ind. / 100 km 2 Ind. / 100 km 2 Deterministisches Fotofallen-Monitoring in den Referenzgebieten Stabilisierung Ind. / 100 km 2 Ind. / 100 km 2 Ind. / 100 km 2 Stabilisierung Ind. / 100 km 2 Ind. / 100 km 2 0,62 (0,41-0,82) Ind. / 100 km 2 Ind. / 100 km 2
24 Status 2015: CH : 192 ( 10) selbständige Luchse NO-CH: 21 ( 2) Laurent Geslin JURA: 58 ( 4) ALPEN: 113 ( 8) Verbreitung des Luchses in der CH Beobachtungen eingeteilt nach SCALP-Kriterien (K1 = «hard facts», K2 = von einer ausgebildeten Person bestätigte Beobachtungen, K3 = nicht überprüfte oder nicht überprüfbare Beobachtungen). Quelle:
25 Anzahl selbständige Luchse Alpen (NO-CH inbegriffen) Jura Total
26 Situation in der CH und angrenzenden Ländern: Alpen: Luchse Die grösste Luchspopulation im Alpenraum befindet sich in der CH besondere Bedeutung der CH für die Erhaltung des Luchses im Alpenraum Kleine Populationen die noch verletzlich sind sind überlebungsfähig von der Demografie her ( 50 adulte Tiere), jedoch nicht, wenn die genetische Aspekte berücksichtigt werden ( 500 adulte Tiere; Faustregel) Luchs Mitteleuropa Autochthon Wiederangesiedelt wild Wiederangesiedelt Zoo
27 Situation in der CH und angrenzenden Ländern: 2016/17 Grenzüberschreitende Metapopulation mit dem Jura als Basis und Verbindung zur Alpenpopulation durchaus realistisch Stabilität jeder einzelnen Teilpopulation auch bei geringerer Dichte erhöhen 2001/03/07/ /13/ F. Zimmermann Luchs Mitteleuropa Autochthon Wiederangesiedelt wild Wiederangesiedelt Zoo
28 Konflikte: Die Konflikte die mit der Rückkehr oder die Präsenz des Luchses entstehen grösste Hindernis für den Aufbau und die Erhaltung der Luchspopulationen in Zentraleuropa
29 Als Luchsriss anerkannten Nutztierschäden in der CH: Langfristige Entwicklung in der CH seit der Wiederansiedlung 234 Entnahme des Luchses: 0,1 bis 1 pro 1000 der gesömmerten Schafe J.-P. Flück Verluste alle Ursachen inbegriffen ungefähr 2% der gesömmerten Schafe (Alpe 2012) Statistik 2016: 20 J (NE: 5 Damwild; SO: 3 Ziegen et 3 Schafe; BE: 2 Schafe; JU: 3 Ziegen et 2 Schafe; BL: 2 Schafe) 19 A (NW: 2 Damwild; BE: 14 Schafe; FR: 1 Schaf; VD: 2 Ziegen) Situation am
30 Als Luchsriss anerkannten Nutztierschäden in der CH 2016 J.-P. Flück Statistik 2016 : 39 (20 J, 19 A) (Quelle:
31 Risikoweiden Hotspots Schutzmassnahmen C. Angst C. Angst
32 Übergriffe auf Nutztiere Weitere Schäden in folgender Saison Keine Schäden mehr in folgender Saison P. Zysset C. Angst Durch den Luchs verursachten Übergriffe auf Nutztiere in der Schweiz
33 Grossraubtiere & Jagd (Konkurrenz um «Beutetiere»): Luchs Konzept Schweiz sieht Regulierung der Bestände vor «wenn Luchse hohe Einbussen bei der Nutzung der Jagdregale durch die Kantone verursachen» Angaben über den Bestand und die Bestandesentwicklung sowie die Jagd- und Fallwildstrecke der Hauptbeutetierarten Rehe und Gämsen, Wintersituationen, Epidemien, veränderten Rahmenbedingungen der Jagd (z. B. Freigaben, Anzahl Jäger etc.) im Teil- Kompartiment während den vorhergehenden Jahren Mind. Dichte von 1,5 selbständigen Luchsen (d. h. älter als einjährig) pro 100 km² Lebensraum festgestellt wurde, und zweitens im Vorjahr mind. drei erfolgreiche Reproduktionen im Teil- Kompartiment nachgewiesen
34 3. Drei-Länder Monitoring: Hintergrund: Gemäss Beschluss der Regierungskommission vom 23. Oktober 2015 soll ein Expertenausschuss (EA) im Rahmen der Oberrheinkonferenz (ORK) gegründet werden um das Management einer Luchs-Population im grenzüberschreitenden Ansatz effektiver verfolgen zu können. Arbeitsgruppe: Umwelt der Oberrheinkonferenz Vorsitz EA: Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz EA Luchs: Vertretern der Naturschutz- und Jagdbehörden (2 pro Land), Experten des Luchs-Monitorings (1 pro Land) und Vertreter der Jagd (1 pro Land). Weitere Experten können bei der Bedarf zugezogen werden.
35 Ziele des EA Luchs der Oberrheinkonferenz (ORK): Gemeinsames, grenzüberschreitendes Monitoring (demografisches und genetisches) des Luchses zu entwerfen Konzepte zur Vernetzung von Teilpopulationen der Luchse im Jura, in den Vogesen und im Pfälzerwald zur erarbeiten Massnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit und Steigerung der Akzeptanz bei der lokalen Bevölkerung und besonders bei Jägern, Viehzüchtern und Grundeigentümern zu erörtern Schritte zum Management und der Erhaltung einer oberrheinischen Luchspopulation zu diskutieren.
36 Workshop 2: demographisches Monitoring inklusive Fotofallen-Monitoring ( ; Basel): D Bezugsraum: Mandatsgebiet der Oberrheinkonferenz inkl. angrenzende Lebensräume, die aus Populations- und wildbiologischer Sicht in Bezug stehen: Jura, Vogesen, Pfälzerwald/Haardtgebirge und Schwarzwald F CH Raster: 10x10-km European Environmental Agency (EEA) Zeitraum: 2013 bis 2015 Daten: Beobachtungen nach SCALP Kriterien K1, K2 und K3 10x10-km EEA Raster I
37 Workshop 2 ( ): demographisches Monitoring inkl. Fotofallen-Monitoring Monitoring-Vertreter der verschiedenen Ländern einigen sich auf eine gemeinsame Auswertung und Darstellung der Daten Diskussion zur möglichen, zukünftigen Veröffentlichung solcher Karten Austausch zur Erarbeitung gemeinsamer Protokolle/Vorgehensweise für das deterministische Fotofallen-Monitoring, die Abundanz-Schätzung F. Zimmermann Anlage einer gemeinsame Foto-Datenbanken besprechen
38 Danke für ihre Aufmerksamkeit! KORA
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