Prof. Dr. Markus Schmitz, Prof. Dr. Joachim Möller, Dr. Roland Deinzer Industrie 4.0 und der Arbeitsmarkt
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- Waldemar Schulz
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1 Prof. Dr. Markus Schmitz, Prof. Dr. Joachim Möller, Dr. Roland Deinzer Industrie 4.0 und der Arbeitsmarkt Industrie 4.0 Bundesagentur für Arbeit Seite 1
2 Die Evolution zu Industrie 4.0 in der Produktion Von Industrie 1.0 bis Industrie 4.0 Grad der Komplexität Erste Industrielle Revolution Zweite Industrielle Revolution Dritte Industrielle Revolution Vierte Industrielle Revolution durch Einführung mechanischer Produktionsanlagen mithilfe von Wasser- und Dampfkraft durch Einführung arbeitsteiliger Massenproduktion mithilfe von elektrischer Energie durch den Einsatz von Elektronik und IT zur weiteren Automatisierung der Produktion auf Basis von cyberphysischen Systemen Erster mechanischer Webstuhl, 1784 Erstes Fließband, Schlachthöfe von Cincinnati, 1870 Erste Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) Modicon 084, Zeit Heute Quelle: DFKI (2011) Industrie 4.0 Bundesagentur für Arbeit Seite 2
3 Die Zukunft der Industrie: Industrie 4.0 drei Kernelemente 1 Produktionsnetzwerke Flexible Wertschöpfungsketten mit unternehmensübergreifenden, in Echtzeit verfügbaren Informationen 2 Verschmelzung virtueller mit realer Welt Integration von Produktdesign und Produktions-Engineering für reduzierte Markteinführungszeiten 3 Cyber-Physical Systems (CPS) Modulare Produktionseinheiten mit vollständigem und konsistentem virtuellen Abbild Cyber-Physical Systems Industrie 4.0 Bundesagentur für Arbeit Seite 3
4 Zentrale Fragestellungen Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Was sind die Chancen? Was sind die Risiken? Konsequenzen für Ausbildung und Qualifizierung Industrie 4.0 Bundesagentur für Arbeit Seite 4
5 Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Alles was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert (C. Fiorina) Künstliche Intelligenz (KI) + Big Data steigern Produktivität enorm smart factory Virtuelle Arbeit Crowdworking Werkverträge KI + Big Data unterstützen/ ersetzen Arbeit Arbeitswelt 4.0 Flexible Arbeit Virtuelle Netzwerke Qualifikationen und Kompetenzen Grenzen verschwimmen Industrie 4.0 Bundesagentur für Arbeit Seite 5
6 Die Arbeitswelt 4.0 Chancen Intelligente Maschinen übernehmen unangenehme Arbeit Digitalisierung mildert Fachkräfteengpässe und demografischen Wandel Keine Beschäftigungsverluste, Entstehen neuer Berufsbilder Hohe individuelle Autonomie und Selbstverwirklichung im Job Neue Innnovations- und Gründungsdynamik bei KMU Chancen für Langzeitarbeitslose (LZA) Industrie 4.0 Bundesagentur für Arbeit Seite 6
7 Die Arbeitswelt 4.0 Risiken Technologische Arbeitslosigkeit, Beschäftigungsverluste, steigende LZA Gläserne Mitarbeiter Steigende (Lohn)ungleichheit und Jobunsicherheit Wegfall von arbeitsrechtlichen Vorschriften? Arbeitsschutz? Soziale Absicherung? Verschärfung regionaler Disparitäten durch smart regions Grenzen zwischen Arbeitszeit und Freizeit verschwimmen Industrie 4.0 Bundesagentur für Arbeit Seite 7
8 Was könnte dieser Wandel für den Arbeitsmarkt und die BA bedeuten? Bei gleichbleibender ALO-Dauer wachsender ALO-Bestand Weniger svb, mehr Crowdworker/Freelancer Veränderte Qualifikationen und Kompetenzen nötig Unterstützung durch Künstliche Intelligenz (KI) und Big Data Weniger klassische Arbeitgeber, weniger Beitragseinnahmen + Beitragszahler Intelligente Online- Plattformen für Matching und Rekrutierung Industrie 4.0 Bundesagentur für Arbeit Seite 8
9 Erwartete Eigenschaften der Mitarbeiter in der Arbeitswelt 4.0 Weitgehend autonome Organisation von Wertschöpfungsketten Menschliche Arbeitskraft bekommt grundlegend neue Aufgaben Stellen-/Funktionsbeschreibungen ändern sich Quellen: W. Jäger 2013; P. Körner, Personalwirtschaft 07/2014: 23 Industrie 4.0 Bundesagentur für Arbeit Seite 9
10 Die Arbeitswelt 4.0 erfordert eine Qualifikation 4.0 Interaktion mit intelligenten Maschinen und zunehmende Automation erfordert andere Fähigkeiten Weniger (formale) Qualifikationen, mehr Kompetenzen Wissensvermittlung in beruflicher Aus- und Weiterbildung ändert sich Quelle: W. Jäger 2013 Industrie 4.0 Bundesagentur für Arbeit Seite 10
11 Qualifikation 4.0: Neue Herausforderungen für die berufliche und akademische Aus- und Weiterbildung Veränderungsdruck auf Qualifizierung, Aufgaben- und Kompetenzprofile breitere Handlungsfelder durch Zusammenwachsen von Disziplinen Grenzen standardisierter Ausbildung durch Vielfalt möglicher Einsatzgebiete Unternehmen immer stärker Bildungspartner Master und Meister arbeitsplatznahe Weiterbildung steigende Anforderungen an Metakognitions- und soziale Kompetenzen durch zunehmende Verzahnung professionelle Erwachsenenbildung systematische Kompetenzbewertung globales Denken und interdisziplinäre Fähigkeiten vor Spezialistentum Vermittlung zwischen beruflicher und akademischer Bildung sowie Aus- und Weiterbildungssystemen lernförderliche Arbeitsorganisation lebenslanges Lernen Anerkennung (fachfremder) Qualifikationspotentiale durch Standards für non-formale und informale Bildung ganzheitliches Organisationsverständnis Digitale Bildung Fachliche Flexibilität Quellen: In Anlehnung an W. Jäger 2013; Forschungsunion/acatech 2013: Industrie 4.0 Bundesagentur für Arbeit Seite 11
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