Migrantinnen und Migranten in der betrieblichen Weiterbildung Status quo und Perspektiven
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- Kristin Bader
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1 Migrantinnen und Migranten in der betrieblichen Weiterbildung Status quo und Perspektiven Fachtag Deutsch und Basisqualifizierung im Betrieb, Hamburg, 29.März 2012 Christian Binnig, Forschungsinstitut Betriebliche Bildung Das Netzwerk IQ wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit. 1
2 Inhalt 1. Die Bedeutung der Zielgruppe Migrantinnen und Migranten im demografischen Wandel 2. Status Quo zur betrieblichen Weiterbildung von Migrantinnen und Migranten 3. Perspektiven: Nutzen und Mehrwert für Betriebe transparent machen 2
3 1. Die Bedeutung der Zielgruppe Migrantinnen und Migranten im demografischen Wandel 3
4 Die Erwerbsbevölkerung: alternd... Quelle: Statistisches Bundesamt 2009
5 und schrumpfend Arbeitskräftereservoir
6 bei wachsendem Fachkräftebedarf DIHK (2005), DZ BANK (2007), IW (2007), VDI (2007), Haufe (2007), BITKOM (2007), Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (2007), McKinsey (2008), Hochschule für Medien und Kommunikation (2009), Otto Brenner Stiftung (2010), Prognos (2010) ITK-Branche Altenpflegekräfte, Medizinische Dienste, Krankenpflege Erzieherinnen Es gilt, vorhandene Potenziale effizienter zu nutzen und weiter zu entwickeln um die betriebliche Arbeitskräftebasis auch künftig sicher zu stellen 6
7 Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten 16 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund leben in Deutschland (Statistisches Bundesamt 2010) Personen mit Migrationshintergrund stellen rund 9 Prozent der Erwerbsbevölkerung (Statistisches Bundesamt 2010) Die Erwerbsbeteiligung der 25- bis 65-Jährigen mit Migrationshintergrund liegt bei nur 75 Prozent (vs. 81 Prozent ohne Migrationshintergrund). (Presse- und Informationsdienst der Bundesregierung 2008) Die Arbeitslosenquote der Ausländer (14,8 Prozent) ist doppelt so hoch wie die der Deutschen (6,5 Prozent). (Bundesagentur für Arbeit 2010) Circa Migrantinnen und Migranten mit akademischen Abschluss sind arbeitslos gemeldet oder unter ihrem Qualifikationsniveau beschäftigt. (Bundesagentur für Arbeit 2010) 7
8 Gründe für die schlechteren Chancen von Migranten am Arbeitsmarkt Quelle: Handwerkskammerbefragung ZDH
9 2. Status Quo der betrieblichen Weiterbildung von Migrantinnen und Migranten 9
10 Der Anteil von Migrantinnen und Migranten in der Weiterbildung Basis: 18/19- bis 64-Jährige (in Prozent) Weiterbildung insgesamt betriebliche Weiterbildung individuelle berufsbezogene Weiterbildung nichtberufsbezogene Weiterbildung Bundesgebiet Deutsche ohne Migrationshintergrund Deutsche mit Migrationshintergrund Ausländer (Angaben in Prozent; Quelle: Bilger/v. Rosenbladt 2011, S. 34) Während die Beteiligung von Personen ohne Migrationshintergrund an betrieblicher Weiterbildung nur um 10% zurückging, sank der Anteil von Migrantinnen und Migranten um knapp 30%. 10
11 Unternehmen mit speziellen Qualifizierungsangeboten für Personen mit Migrationshintergrund (Gemessen an allen Unternehmen mit Beschäftigten mit Migrationshintergrund; Angaben in Prozent; Eigene Darstellung; Quelle: Eurostat/ CVTS 3) 11
12 Fazit zum Status Quo Die Weiterbildung von Migrantinnen und Migranten in Betrieben ist insgesamt rückläufig Der Einsatz spezifischer Weiterbildungsangebote durch Betriebe ist im europäischen Vergleich weit unterdurchschnittlich und variiert nach Betriebsgröße Migrantinnen und Migranten stehen insbesondere in KMU als Zielgruppe zur Sicherung der künftigen Fachkräftebasis nicht im Fokus Gewöhnung an bislang übervolle Arbeitsmärkte Mangelnde Kapazitäten und Ressourcen für die Personalentwicklung Mangelnde Erfahrungen mit der Integration von Migrantinnen und Migranten in Kleinbetrieben Bestehende Potenziale von Migrantinnen und Migranten werden nicht hinreichend genutzt und weiterentwickelt 12
13 3. Perspektiven: Nutzen und Mehrwert für Betriebe transparent machen 13
14 Perspektiven Sensibilisierung für Notwendigkeiten, Möglichkeiten und Nutzen einer Qualifizierung von Migrantinnen und Migranten, vor allem in KMU Möglichkeiten zur Nach-, Teil- oder Weiterqualifizierung an- und ungelernter Migrantinnen und Migranten» Integrierte Konzepte, die geeignete Angebote für die Zielgruppe aufschließen erforderlich (z.b.integrierte Sprachförderung)» Unterstützungs- und Beratungsbedarf von KMU bei der Implementierung handhabbarer Instrumente der Personalentwicklung Anerkennungsgesetz (ab 1. April 2012)» Transparenzinstrument vorhandener und fehlender Qualifikationen» Kompassfunktion für Unternehmen bei der Weiterqualifizierung beschäftigter Migrantinnen und Migranten» Erfordernis weitgehend individualisierter bzw. modularisierter Formen der Qualifizierung unter Mitwirkung der Betriebe 14
15 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Christian Binnig Fachstelle Qualifizierung im Netzwerk Integration durch Qualifizierung (IQ) Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) Obere Turnstraße 8, Nürnberg 0911 / binnig.christian@f-bb.de fachstelle.qualifizierung@f-bb.de
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