Nicht schnabelbehandelte Legehennen Ein Problem der Tierernährung? Nico Wolff, MEGA Tierernährung, Visbek Haldensleben,

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Claus Lange
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1 Nicht schnabelbehandelte Legehennen Ein Problem der Tierernährung? Nico Wolff, MEGA Tierernährung, Visbek Haldensleben,

2 Gliederung (1) Worüber sprechen wir eigentlich? (2) Ursachen und Einflussfaktoren (3) Verantwortungsbereich Futter (4) Handlungsspielräume des Mischfutterherstellers (5) Fazit 2

3 Worüber sprechen wir hier eigentlich? Bildquelle: 3

4 Ursachen und Einflussfaktoren Genetik Stallsystem Tiergesundheit und Hygiene Federpicken und Kannibalismus sind multifaktoriell bedingt! Licht Junghenne Besatzdichte Tierbetreuung Stallklima Futter und Wasser 4

5 Verantwortungsbereich Futter Mögliche Problembereiche sind: 1. Nährstoffangebot und -bedarf 2. Wasserangebot 3. Art und Form der Futtervorlage 4. Futter- und Fütterungsmanagement 5. Beschäftigung 5

6 Nährstoffangebot und -bedarf Quelle: Management Guide Alternative Haltung - Lohmann Tierzucht 6

7 Nährstoffangebot und -bedarf Beispiel: Lohmann Brown, Beginn Legeperiode Nährstoffe Bedarf g/d Anteil %je kg Futter Beispiel Phase 1 Futteraufnahme g/d Rohprotein 18,70 17,0 17,5 17,0 17,85 18,70 19,55 20,40 Methionin 0,44 0,40-0,44 0,42 0,44 0,46 0,48 0,50 Tryptophan 0,18 2,0-2,1 2,10 0,22 0,23 0,24 0,25 Calcium 4,10 3,6-3,9 3,60 3,78 3,96 4,14 4,32 Natrium 0,18 0,15-0,18 0,17 0,18 0,19 0,19 0,20 Magnesium 0,05 1,5-1,8 1,50 0,16 0,17 0,17 0,18 Quelle: Lohmann Tierzucht Managementguide (2016), Jeroch et al. (2001) 7

8 Versorgung mit Mineralstoffen und Spurenelementen Beispiel: Natrium wichtige Funktionen im Stoffwechsel und Wasserhaushalt Mangelsymptome sind Rückgang der Futteraufnahme und Eiproduktion Bedarf liegt bei 0,18 g pro Tag Bedarfsdeckung ist unproblematisch und erfolgt z.b. über Natriumchlorid (Salz) Gehalt im Futter: 0,16 bis 0,18 % Gabe von Salz über die Tränke 8

9 Versorgung mit Mineralstoffen und Spurenelementen Beispiel: Magnesium Bestandteil in Knochen und Zellen Mangelsymptome sind Wachstumsdepressionen sowie Störungen der Erregbarkeit von Muskeln und Nerven organische Mg-Verbindungen werden besser aufgenommen Gehalte im Futter sind völlig ausreichend Gabe von Spezialprodukten über die Tränke viel hilft nicht viel Kotkonsistenz 9

10 Nährstoffangebot und -bedarf Beispiel: Rohfaser findet immer mehr Beachtung Förderung der Entwicklung des Verdauungstraktes bei Jungtieren Stimulation der Muskelmagenentwicklung Vorbeugung von Verdauungsstörungen Einrichtung eines Mindestgehaltes keine eindeutigen wissenschaftlichen Ergebnisse Rohfasergehalte wurden in den letzten Jahren sukzessive erhöht Verdrängung von Nährstoffen innerhalb der Ration führt zwangsläufig zu erhöhten Futterkosten 10

11 Wasserangebot Wasser Tränkwasser sollte grundsätzlich Trinkwasserqualität haben Wasserhygiene muss mehr Beachtung geschenkt werden regelmäßige Untersuchungen auf Keimgehalt notwendig Futter-Wasser-Verhältnis wichtiger und sensibler Indikator für die Tiergesundheit tägliche Wasseraufnahme sollte bekannt sein 11

12 Futter- und Fütterungsmanagement tägliche Kontrolle von Futter- und Wasserverbrauch Phasenfütterung beginnend mit dem Einsatz von Vorlegefutter Umstellung nicht nur abhängig vom Alter der Tiere, sondern vom Herdenzustand, Leistung und der Eiqualität mehrere Silos ermöglichen ein Verschneiden von verschiedenen Futtersorten / -phasen richtige Einstellung des Niveaus in den Futterketten ausreichend Futterplatz und Wasserangebot für die Herdengröße Art der Futtervorlage Fütterungstechnik Futterhygiene 12

Futter- und Fütterungsmanagement Form der Futtervorlage: Mehlfutter mit einer homogenen Struktur fördert auch die Beschäftigung Granulat und Pellets sind

13 Futter- und Fütterungsmanagement Form der Futtervorlage: Mehlfutter mit einer homogenen Struktur fördert auch die Beschäftigung Granulat und Pellets sind wenig geeignet feinere Struktur verlängert die Futteraufnahmezeit vermindert die Selektion einzelner Partikel im Futter Bildquelle: Hühnersignale (2011) 13

14 Art und Form der Futtervorlage zu grobes Futter zu feines Futter 14

15 Art und Form der Futtervorlage Futter mit homogener Struktur 15

16 Art und Form der Futtervorlage 40 Korngrößenverteilung eines Legehennenfutter Anteilin % < 0,5 mm 0,51-1,0 mm 1,01-1,5 mm 1,51-2,0 mm > 2 mm Anteil in % Siebgrößenintervall Quelle: Management Guide Alternative Haltung - Lohmann Tierzucht 16

17 Futter- und Fütterungsmanagement Beispiel für ein Fütterungsregime Lichtbeginn um 05:00 Uhr 1. Fütterung 05:00 Uhr Futterpause 2. Blockfütterung 09:00 Uhr und 09:30 Uhr 3. Fütterung 13:00 Uhr 4. Fütterung 15:00 Uhr 5. Fütterung 17:00 Uhr 6. Fütterung 19:00 Uhr 17

18 Beschäftigung soll die Legehenne von ihrer Nachbarin ablenken manipulierbar und austauschbar eine gute, lockere Einstreu dient der Henne ihr Komfortverhalten auszuleben Beschäftigung 18

19 Handlungsspielräume des Mischfutterherstellers KEINE alleinige Lösung über das Futter flankierende Maßnahmen bei Problemherden Verlängerung der Futteraufnahmezeit Ausgleich eines möglichen Mangels an Aminosäuren sattes und zufriedenes Tier Entspannung und Gelassenheit Ablenkungsmanöver 19

20 Fazit Einflussfaktor Futter grobe Fehler in Rezeptur, Rohstoffauswahl und Struktur können Auslöser für Verhaltensstörungen sein Futter ist normalerweise nicht die Ursache für Federpicken und Kannibalismus sorgfältig zusammengestellte minimieren das erhöhte Risiko bei ungestutzten Legehennen Spezialfutter sind nicht notwendig und auch keine Problemlöser! 20

21 Augen auf beim Eierkauf Futterkauf! Bildquelle: Hühnersignale (2011) 21

22 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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