«Rollstühle, die nicht als Sitz in einem Kraftfahrzeug verwendet werden können, sind mit einem diesbezüglichen

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1 Kennzeichnungspflicht der Rollstuhlhersteller Gemäss der EN (Europäische Norm) / von 2009 sind die Rollstuhlhersteller des gesamten europäischen Raumes seit 2009 verpflichtet, ihre Rollstühle, welche für den Transport in Fahrzeugen NICHT geeignet sind, entsprechend mit einem Warnhinweis zu kennzeichnen ( EN-1283 Art. 8.5 / d und EN Art.10.5 / e). «Rollstühle, die nicht als Sitz in einem Kraftfahrzeug verwendet werden können, sind mit einem diesbezüglichen Warnhinweis zu versehen.» Gemäss dieser EN sind die Rollstuhlhersteller verpflichtet, Ihre Rollstühle, welche für den Transport in Fahrzeugen geeignet sind, in einem entsprechenden Prüfverfahren (Crash Test Norm ISO ) testen zu lassen. Diese ISO-Norm wiederum verlangt, dass an den geprüften Rollstühlen die festgelegten Befetigungspunkte dauerhaft mit dem folgenden Symbol gekennzeichnet werden sollen: Doch nicht alle Hersteller halten sich an dieses «ISO-Zeichen». Da diese «Prüfung» aber jeweils lediglich das «Basismodell» betrifft, dürfte kein einziger Rollstuhl, welcher in irgendeiner Form vom Basismodell abweicht (Zubehör, individuelle (behinderungsbedingte) Anpassungen, etc.) mit einem Fahrzeug transportiert werden und müsste entsprechend gekennzeichnet werden oder aber er wird entsprechend einzeln komplett getestet. Solche Prüfverfahren sind zeitaufwändig und sehr kostspielig die EN verlangt also etwas, das so nur schwer von den Herstellern für individuell angepasste Rollstühle umgesetzt werden kann. Entsprechend «unklar» ist die Situation. Wie erwähnt handelt es sich dabei um eine technische Norm, welche so keinen «Gesetzes- Charakter» hat und hauptsächlich im Zusammenhang mit der «Medizinalprodukte- Haftung» auch in der Schweiz Wirkung entfaltet (CE-Kennzeichnung). Es gibt auch keine «gesetzliche» Verpflichtung, dass eine Privatperson ausschliesslich einen für den Transport geeigneten Rollstuhl kaufen muss. Leider ist bis jetzt auch die Art der Kennzeichnungspflicht für nicht-transportgeeignete Rollstühle nicht geregelt. So steht es jedem Hersteller frei, wie er diese Kennzeichnungspflicht an seinen Produkten vornimmt.

2 Grundlagen zum Transport von Rollstühlen Grundsätzlich gilt: Die «sicherste» Art des Transportes ist, wenn Sie die zu transportierende Person auf einen «normalen» Fahrzeugsitz umsetzen können. Ist dies behinderungsbedingt nicht möglich, so sollten Sie die folgenden Punkte unbedingt beachten: Verwenden Sie nur geprüfte (Crash-getestete) Sicherungselemente. Seile, Gummizüge und ähnliches gehören ganz sicher nicht dazu! Der heutige Standard sind 4-Punkt-Rollstuhl-Befestigungsgurte sowie ein Dreipunkt-Personen-Sicherungsgurt. Es ist empfehlenswert, dass die zu transportierenden Rollstühle für den Transport in einem Fahrzeug zugelassen sind. Ist ein Rollstuhl NICHT geeignet, so müsste dies (seit 2009) vom Rollstuhlhersteller auf dem Rollstuhl entsprechend vermerkt sein. Verwenden Sie die vorhanden Sicherungselemente (Rollstuhlsicherung, Personensicherung) immer nach den Vorgaben der Hersteller. Falsch angewendete Sicherungselemente (z.b. Gurte verdreht, überkreuzt) können bei einem Unfall ihren Dienst versagen. Rollstühle immer in Fahrtrichtung transportieren und sichern! Nie Seitwärts.

3 Geeignete Befestigungspunkte am Rollstuhl müssen seit 2009 von den Herstellern mit einem Haken-Symbol (oder ähnlichem) markiert sein. Fehlen diese Markierungen sollten Sie die Sicherungselemente nur an festen Rollstuhlteilen (und möglichst hoch) anbringen Abnehmbare Fusstützen und die Hinterräder sind keine «festen» Teile! Die hinteren Abspanngurte sollten möglichst paralall zum Rollstuhl und in einem schrägen Winkel von ca angebracht werden. Nicht kreuzen! Hintere Befestigungspunkt

4 Die vorderen Abspanngurte sollten leicht versetzt nach aussen (ca ) und ebenfalls in einem Winkel von ca angebracht werden. Vorderer Befestigungspunkt Es ist empfehlenswert die Person im Rollstuhl während des Transportes mit einem Dreipunkt-Gurt zu sichern. Bitte achten Sie dabei auf die korrekte Führung des Gurtes, sowohl bei der Schulter als auch im Becken. Steht Ihnen nur ein Beckengurt zur Sicherung zur Verfügung, so achten Sie auch hier auf den richtigen Verlauf (nicht über den Armlehnen oder zu hoch).

5 Beachten Sie bitte auch, dass bei dieser Sicherung genügend Freiraum vor dem Rollstuhl ist (mind. 95 cm), da bei einem Unfall der sog. «Klappmesser-Effekt» zum Tragen kommt. Einfache «Hosenträger-Gurte» sind nur bedingt als Sicherungselement zu gebrauchen, da die Gefahr besteht, dass die Person bei einem Unfall «unten hinaus rutscht» (Submarining). Sowohl der Dreipunkt als auch der Beckengurt müssen idealerweise nach hinten mit dem Rollstuhlrückhaltesystem verbunden sein. Ein Beckengurt nur um die Person und den Rollstuhl bietet, ausser bei entsprechend geprüften Systemen, nicht genügend Schutz.

6 «Normale» Kopfstützen an Rollstühlen sind als Sicherungselement nicht geeignet. Geprüfte Kopstützen (entsprechend gekennzeichnet) oder im Fahrzeug fest eingebaute System bieten vor allem bei einem Auffahrunfall (Heckaufprall) mehr Sicherheit. Beachten Sie bitte, dass die Kopfstütze auf die richtige Höhe und in der Mitte des Kopfes ausgerichtet ist. Den besten Schutz bieten neuere Systeme mit schwenkbaren Rücken- und Kopfstützen. Die verschiedenen Sicherungssysteme finden Sie im Kapitel 6.