Dürrfutterqualität beurteilen und beeinflussen. Herbert Schmid, BBZN Hohenrain 09. März 2015
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- Rosa Tiedeman
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1 Dürrfutterqualität beurteilen und beeinflussen Herbert Schmid, BBZN Hohenrain 09. März
2 Inhalt > Leitidee > Anforderungen an gutes Dürrfutter > Sensorische Beurteilung > Dürrfutteranalysen > Häufige Fehler bei der Dürrfutterbereitung 2
3 Leitidee > Einwandfreies, bedarfsgerechtes Dürrfutter aus standortgerecht produziertem Wiesenfutter verlustarm und günstig herstellen. > Erreichten Gehalt des Dürrfutters ermitteln > und optimal ergänzen. 3
4 Gutes Dürrfutter > wird gut gefressen > ist gesund > ist auf den Bedarf der Tiere abgestimmt und liefert die erwünschte Leistung > für hohe Milchleistung während Laktation >5.5 MJ NEL g APDE / g APDN <250g RF max g RA 4
5 Methoden zur Bewertung der Qualität Chemische und mikrobiologische Analysen Futterenqueten (z.b. Dürrfutterenquete) Vorteile Liefern genaue und zuverlässige Angaben Können gewisse Tendenzen aufzeigen Nachteile Teuer Resultat hängt von Probenahme ab wenig aussagekräftig für Einzelbetrieb Futtermitteldatenbank Ernterapport: Laufende Aufzeichnungen über das geerntete Futter EDV-Auswertung Schnell und kostengünstig Bietet einen guten Überblick über das geerntete Futter Mittelwerte zum Teil Modellcharakter Verlangt grosse Disziplin bei den Aufzeichnungen Verlangt Fachkenntnisse und präzises Arbeiten Sinnenprüfung sensorische Beurteilung mit Hilfe von Schlüsseln Schnell und kostengünstig Man beschäftigt sich intensiv mit dem Futter Genauigkeit der Ergebnisse hängt von der Erfahrung ab Fachkenntnisse sind notwendig Betriebsleiterkurs Futterkonservierung 2014 U. Wyss, Agroscope Institut für Nutztierwissenschaften
6 Gehalt von gutem Dürrfutter gemäss Analyse 6
7 Gutes Dürrfutter, sensorisch beurteilt, > riecht gut: würzig aromatisch > ist hellgrün > ist blattreich, fein und weich > enthält junge, hochwertige und keine problematischen Pflanzen > enthält nur wenig abgestorbenen Pflanzenteile > ist sauber (wenig Dreck) und frei von Schimmel und Staub Geruch Farbe Struktur Zs'setz. Hygiene 7
8 Gutes Dürrfutter, sensorisch beurteilt, > agridea-schlüssel 8 Lehrmittel edition lmz, A11-II
9 Sensorische Beurteilung - Schritt 1 und 2 9
10 Sensorische Beurteilung - Schritt 3 10
11 Sensorische Beurteilung - Schritt 4 11
12 Sensorische Beurteilung - Schritt 5 12
13 Dürrfutter-Enquête (Agridea) Gehaltsvergleich von belüftetem und unbelüftetem Dürrfutter ( ) Futterart Jahr Anz. NEL RF RP APDE APDN Proben MJ/kg TS g/kg TS g/kg TS g/kg TS g/kg TS Dürrfutter belüftet Ø Dürrfutter unbelüftet Ø Der Gehalt von unbelüftetes Heu ist nicht viel kleiner, da bei schlechtem Wetter Belüftungsheu oder Silage gemacht werden kann. Betriebsleiterkurs Futterkonservierung 2014 U. Wyss, Agroscope Institut für Nutztierwissenschaften
14 Dürrfutter-Enquête (Agridea) Rohaschegehalt von Dürrfutter ( ) Die Hälfte des Dürrfutters enthält mehr als 110 g Rohasche /kg TS
15 Dürrfutter-Enquête (Agridea) Gehalt von belüftetem Dürrfutter <600m ü.m. aus verschiedenen Regionen ( ) Hohenrain Betriebsleiterkurs Futterkonservierung 2014 U. Wyss, Agroscope Institut für Nutztierwissenschaften
16 Dürrfutter-Enquête (Agridea) Gehalt von belüftetem Dürrfutter <600m ü.m. aus verschiedenen Regionen ( ) Regionen Anzahl RF RP NEL APDE APDN Proben g/kg TS g/kg TS MJ/kg TS g/kg TS g/kg TS 8: ZH-TG : GL-AR-AI : Mittelland : Zentral-CH : JU-NE : BE-FR : LU-AG : GR : VD : TI : BL-SO-AG : VS Grosse Unterschiede zwischen Regionen infolge unterschiedlicher Sommerniederschläge, Bew.int., Pflanzenbestände usw. Betriebsleiterkurs Futterkonservierung 2014 U. Wyss, Agroscope Institut für Nutztierwissenschaften
17 Dürrfutter-Enquête (Agridea) Einfluss der Höhenlage auf den Nährstoffgehalt von belüftetem Dürrfutter (2000 bis 2009) Höhe Proben RF RP NEL APDE APDN Proben g/kg TS g/kg TS MJ/kg TS g/kg TS g/kg TS bis 600 m m m über 1000 m In höheren Lagen ist die Qualität nur unwesentlich tiefer. > Die Erntegelegenheiten nehmen zwar mit zunehmender Niederschlagsmenge ab und das Futter wird älter. > Nutzungselastische Leguminosen und Kräuter kompensieren diesen Effekt offenbar. Betriebsleiterkurs Futterkonservierung 2014 U. Wyss, Agroscope Institut für Nutztierwissenschaften
18 Raufutter-Enquête (Agridea) 2013 Dürrfutter im Vergleich mit Gras- und Maissilage Futterart Anz. TS NEL RF RP RA APDE APDN Proben % MJ/kg TS g/kg TS g/kg TS g/kg TS g/kg TS g/kg TS Dürrfutter bel Dürrfutter unbel Grassilage Maissilage TS: Trockensubstanz; NEL: Netto Energie Laktation; RF: Rohfaser; RP: Rohprotein; RA: Rohasche APDE: Absorbierbares Protein Darm; Basis: mikrobenverfügbare Energie APDN: Absorbierbares Protein Darm; Basis: mikrobenverfügbarer Stickstoff Betriebsleiterkurs Futterkonservierung 2014 U. Wyss, Agroscope Institut für Nutztierwissenschaften
19 Raufutter-Enquête (Agridea) Energiegehalt von belüftetem Dürrfutter <600m ü.m. Region 6 / CH MJ NEL/ kg TS Energiegehalt von belüftetem Dürrfutter von Region 6 Schweiz Technische Entwicklung brachte erhöhte Leistung, aber keine Verbesserung der Dürrfutterqualität.
20 Raufutter-Enquête (Agridea) Proteingehalt von belüftetem Dürrfutter <600m ü.m. Region 6 / CH Proteingehalt von belüftetem Dürrfutter von g APDE / kg TS Region Schweiz Technische Entwicklung brachte erhöhte Leistung, aber keine Verbesserung der Dürrfutterqualität. 20
21 Raufutter-Enquête (Agridea) Gehalt von belüftetem Dürrfutter <600m ü.m. CH NEL bel. NEL unbel. APD bel. APDE bel. 21
22 Dürrfutterqualität beeinflussen 22
23 Häufige Fehler 1. Schlechte Bestände 2. Zu späte Nutzung 3. Bröckelverluste 4. Verunreinigung durch Erde 5. Erwärmung und Schimmelpilze 6. Hohe Kosten 23
24 Häufige Fehler Schlechte Bestände keine ausgewogenen (50-70% Grasanteil) Bestände fast nur Gras, wenig Klee und Futterkräuter >>weniger nutzungselastisch und schmackhaft zu viel Kräuter >>Bröckelverluste, Verschmutzung Zu wenig gute Futterpflanzen / viel Problempflanzen Lücken >>Verschmutzung, Unkraut, Filz Bodenverdichtung >>Filz Verunkrautung nach Mäuseschäden 24 Blacken bei mangelnden Pflegemassnahmen und schlechtem Weidemanagement Verunkrautung auf übernutzte Grasigmatte
25 Häufige Fehler Bewirtschaftungsfehler: Gute neben schlechten Beständen Übernutzte Grasig neben Heumatte, die regelmässig versamen kann. Übernutzte Grasig mit regelmässigen Mäuseschäden neben dichter Mähweide. Gut gedüngte Mähwiese mit spätem ersten Schnitt neben Mähweide Zwei alte Kunstwiesen (Mähnutzung) mit unterschiedlicher Mischung (440/444)
26 Häufige Fehler So lenken wir unsere Bestände Standortverbesserung Kalkzustand des Bodens erhöhen Dränieren, bewässern Geländeform ausgleichen Schattenwurf: Bäume, Hecken Schädlingsbekämpfung: Mäuse, Engerlinge, Erdschnaken, Schnecken Düngung Nutzung Pflege Mechanisch Abputzen Ausstechen Reifeln Walzen Striegeln, eggen, schlitzen, pflügen... Chemisch: Flächenbehandlung Einzelstockbehandlung Nesterweise Behandlung Biologisch: Samen säen Versamung
27 Häufige Fehler Zu späte Nutzung Im Stadium «volles Rispenschieben» sind Nährstoffgehalt, Schmackhaftigkeit und Ertrag optimal 27
28 Häufige Fehler Bröckelverluste Hohe Bröckelverluste reduzieren Nährwert und Geschmack Nicht zu kräuter- und kleereiche (Rotklee, Luzerne) Bestände Nicht zu tief schneiden >trocknet rasches, weniger Verluste Futter schonend bearbeiten: So wenig wie möglich, so viel wie nötig Aufbereiter auf Bestand abstimmen, kein unnötiges Kreiseln, wenig Touren bei letztem Kreiselheuerdurchgang diesen ersetzen mit zusätzlichem Schwaddurchgang, frühzeitig aufschwaden 28
29 Häufige Fehler Verschmutzung mit Erde Boden ebnen (Walze / Egge) Schnitthöhe 6-8 cm Heuerntemaschinen richtig einsetzen (Einstellung, Intensität und Anzahl Durchgänge) Eventuell Mäuse bekämpfen 29
30 Häufige Fehler Erwärmung und Schimmelbildung Problem Massnahmen Zucker- und Gewichtsverlust Toxin- und Staubbildung (Schimmel) Verdaulichkeit wird vermindert Brandgefahr bei mehr als 70 C Trocknungsprozess fördern nicht zu viel Futter auf's Mal einführen (1-2m pro Tag) Ladewagen nicht zu stark stopfen Futter gut verteilen optimale Belüftungstechnik 30 Heustockkontrolle
31 Häufige Fehler Zu hohe Kosten Arbeitszeit- und Maschinenkosten sind die höchsten Kosten in der Milchproduktion Mehr als 50% der Kosten fallen auf dem Feld an Lösungsansätze Schlagkräftige Maschinen in Maschinengemeinschaft / Maschinenmiete / Lohnunternehmer 31
32 32
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